WAZ-Gruppe erwägt Online-Zukäufe

Die WAZ-Gruppe bleibt ihrer Politik der Ankündigungen via Zeitungsinterview treu. Während bis zu 300 Arbeitsplätze wegen des 30-Millionen-Sparpaketes auf der Kippe stehen, denkt man in Essen offensichtlich über Zukäufe im Online-Segment nach, um in diesem Bereich das Wachstum voranzutreiben. Das sagt zumindest DerWesten-Chefredakteurin Katharina Borchert im Interview mit der Wochenzeitung Horizont.
„Wir müssen selbstverständlich über Zukäufe nachdenken. Hierbei orientieren wir uns stark an unseren Kernkompetenzen“, so Borchert. Die bestehenden WAZ-Marken im Netz sollen gestärkt und der DerWesten kräftig ausgebaut werden. Damit solle in absehbarer Zeit die Vorgabe erreicht werden, „die Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen zu sein“. Um das Bewegbildangebot weiter auszubauen, sollen die bisherigen Print-Redakteure vor allem bei den lokalen Inhalten im Umgang mit der Kamera geschult werden.
Von den geplanten Umstrukturierungen der Print-Redaktionen in NRW ist DerWesten laut Horizont-Meldung „indirekt betroffen, da das Portal sehr stark von der lokalen Kompetenz der Tageszeitungen lebt“. Dennoch sehe Borchert die Veränderungen in erster Linie als Chance: „Man kann über Formen der Zusammenarbeit zwischen Print und Online neu nachdenken und die crossmedialen Workflows erheblich verbessern.“
Meldung bei Horizont
Meldung bei DWDL

91 Antworten zu “WAZ-Gruppe erwägt Online-Zukäufe”

  1. Don Alphonso sagt:

    Ist doch schon längst passiert. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die umtriebigen Lyssa-Spezeln Mario Sixtus und Brian Meilican das traurige Projekt

    http://www.lostindeutschland.de/

    für den Hungerlohn von 300 Euro machen müssen, mit denen derwesten versucht hat, dumme Blogger zum Füllen seines Portals auszureissen. Was man so hört, soll Blinkenlichten (die Firma von Sixtus) nicht ganz extrem billig sein.

  2. Bescheidwisser sagt:

    Tzz, Tzz, … Gibt’s tatsächlich Leute, die sowas brauchen? Und damit kann man auch noch mehr als 300 Euro Asche machen? Kaum zu glauben. Und Bewegtbild hat Zukunft jenseits von YouTube? Soviel Zeit hat doch kaum jemand. Clips kann man doch nicht einfach mal eben so schnell überlesen.

  3. porschekiller sagt:

    Leute, das ist doch Bullshit hoch zehn. Wenn es beim jetzigen CMS – anscheinend diesem „Hugo“ – noch nicht mal dazu reicht, Texte zeitnah und unfallfrei einzustellen, wie soll das bitte dann bei Videos aussehen?? Da muss dringend Kompetenz und Geld nachgeschossen werden, aber das würde ja sowohl die alten Ziele aus dem letzten Jahr als auch die Neuen in ferne Galaxien katapultieren.

  4. köbes funke sagt:

    Was wollen solche Leute, die „crossmedialen Workflow“ schreiben, bei uns im Ruhrgebiet?

  5. fiftyruhr sagt:

    Im Oktober, als die meisten anderen Nachrichtenseiten, z.B. RP online (+8%), zulegten …

    … „die WAZ-Website verlor sogar 9,5%. Wenn man bedenkt, dass der Oktober einen Tag länger war als der September, sind die realen Verluste sogar noch höher.“

    http://meedia.de/nc/details/article/extreme-zuwachsraten-bei-finanz-websites_100013259.html

  6. Klaus Müller sagt:

    Kein Wunder, dass Frau Borchert einkaufen gehen will. Frustshoppen nennt sich das wohl. Laut IVW-Zahlen wir hat DerWesten im August 2008 41 Millionen Seitenabrufe (PI) erreicht (Oktober: 37 Mio). Im Vergleich dazu zählten die Webseiten der fünf Einzeltitel WAZ, NRZ, WR ,WP und IKZ im August 2007 36 Millionen PI, im August 2006 25 Millionen, im August 2005 17 Millionen.

    Eine einfache Regressionsanalyse ergibt, dass sich der Westen ca 2 Mio PI unter dem Mittelwert befindet, den die Einzeltitel bei kontinuierlichem Wachsum heute zusammen haben dürften. Damit liegt das Plortal weit unter der Marke von Branchenführer rp online (50 Millionen PI) und der Zielmarke von 80 Millionen PI, die beim Launch von den Chefredakteuren kommuniziert wurde.

    Das bedeutet: Trotz erheblicher finanzieller und personeller Anstrengungen und Google-Ads hat es Der Westen nicht geschafft, die Zugriffszahlen der WAZ-Gruppe in NRW wesentlich zu steigern. Im Gegenteil. Er hat eher schlechter abgeschnitten als zuvor.

    Was den Umsatz angeht: Internen Informationen nach hat der Westen allein 2007 ein Minus von 8 Millionen Euro eingefahren. Spannend zu erfahren, ob die jetzt irgendwo unter dem Deckmäntelchen der allgemeinen IT-Kosten den Titeln zugerechnet werden.

    Mal was anderes: Was bekommen eigentlichen die Zeitungen für ihre Zulieferung zum Westen? Da werden schließlich wertvolle Inhalte an eine andere Firma verschleudert.

  7. webber sagt:

    Jedenfalls das hat Frau Borchert schon gelernt, nämlich die Absichten im eigenen Haus über Fremdmedien per Interview auszurufen. Da ist dann zu lesen, dass Zukäufe wie zum Beispiel Video-Angebote geplant sind, dass derwesten.de ab 2010 Schwarze Zahlen schreiben werde, dass man die Lokalredakteure jetzt in Sachen Video intensiv schulen will, man erfährt von Fau Borchert: „Wir wollen uns zunächst auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und diese stärken.“
    Auf unsere was??? Da wird dümmlich nachgeplappert, was man in feinen Wirtschafts- oder Manager-Magazinen gelesen hat, Worthülsen ohne Inhalt. Dem bisher schon verbrannten Geld wird gutes Geld nachgeworfen. Das ist kein Investment in die Zukunft, sondern blinder Aktionismus.
    Kernkompetenzen – Frau Borchert mag als „Lyssa“ eine gute Bloggerin gewesen sein, aber wen interessiert das in der realen Welt. Was hat das mit der gelebten Wirklichkeit im Ruhrgebiet zu tun? Nichts, gar nichts!
    Die Kernkompetenz der WAZ Mediengruppe in NRW, nämlich Zeitungen, die aus guten Lokalteilen bestehen und regional orientierten Mänteln, ist über dem panikartigen Versuch, im Internet das große Rad zu drehen, viel zu lange schon vernachlässigt worden.
    Die Gesellschafter der WAZ Mediengruppe haben die Kompetenz, ihrer Geschäftsführung so lange auf die Finger zu schlagen, bis diese sich endlich wieder aufs Kerngeschäft konzentriert. Sollen sie doch in der Freizeit mit „Lyssa“ launige Bloggerei betreiben…

  8. Hugo krächzt sagt:

    Wachstum vorantreiben – ja sicher, das Wachstum der Defizite!
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    Legen Sie doch mal offen, wie viel Millionen DerWesten.de zurzeit pro Jahr versenkt und denken Sie daran, dieses Geld haben wir von Print irgendwann erwirtschaftet – denn Kedite nimmt die WAZ nicht auf.
    :
    Hallo Frau Borchert: „Error 405 – Sie haben das Ende des Internets erreicht!“
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    Arbeiten Sie doch erst mal DerWesten richtig ab und stellen Sie den Laden technisch so auf, dass er läuft, bevor Sie sich wie eine Supernova ausdehnen und ein noch größeres Vakuum erzeugen.
    Gestern Abend (Do.) beispielsweise stand in der Hauptproduktionszeit wieder alles still, konnte lange nicht gearbeitet werden: Hugo, Lotus und zuletzt auch Multikom. Schauen Sie sich doch nur die Fehlerprotokolle an. Wird der Herr Schmid doch wohl nicht den Zentralstecker rausgezogen haben, bevor er zur Leipziger gewechselt ist….
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    So ganz nebenbei erfährt man, dass ja ein neues, ein integratives Redaktionssystem im Anmarsch ist. Dafür sind die Milliönchen anscheinend da. Was ist da mit der Mitbestimmung: Hallo Betriebsräte! Dafür seit ihr zuständig, oder habt ihr schon unterschrieben. Bei Mulitkom und Co. gab’s bezüglich Schulungen dergl. Betriebesvereinbarungen.
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    Ich kann mir schon vorstellen, wie das System in praxi wieder eingeführt wird: eintägige Schulungen in Essen für 900 oder dann 600 Kollegen im ICE-Tempo. Zusammenkopierte Handbücher, die eh keiner liest, weil sie didaktiischen Leichtsinn darstellen, holperige Produktionsbedingungen in der Startphase, überlastete Trainer und genervte Kollegen.
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    Never touch an running system!

  9. Katharina Borchert sagt:

    @Klaus Müller Die Zahl ist nicht korrekt und intern wird nichts von den Entwicklungskosten für DerWesten über irgendein Deckmäntelchen den Titeln zugerechnet. Im Gegenteil, die Kosten (die übrigens auch nicht mit in die jetzt kommunizierten NRW-Zahlen eingerechnet werden, ganz egal was man wo und wie über den Flurfunk gehört hat) werden heute anders als früher zum ersten Mal wirklich transparent ausgewiesen und nicht irgendwo mit reingerechnet.

    @Hugo Sorry, aber weder Hugo noch Lotus noch Multikom liegen in unserem Einflußbereich, da arbeitet die Zentral-IT dran. Und die Probleme betreffen uns ebenso.

  10. dante sagt:

    „Kernkompetenz“ war in der New Economy das Synonym für Entlassungen. Sachichjanur.

  11. Micha sagt:

    Liebe Frau Borchert,
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    jetzt wird es aber langsam peinlich. Sicher, ein (wie man hört, in Ihrem Fall wohl noch nicht einmal abgeschlossenes) Jurastudium befähigt nicht unbedingt zu Höhenflügen in Fragen der Betriebswirtschaft. Aber Ihnen sollte eigentlich einleuchten, dass, wie es hier schon mehrfach vorgetragen wurde, die täglich sehr umfangreichen, bisher stets kostenlos erbrachten Arbeitsleistungen der Redaktionsgesellschaften für Ihr Online-Portal sich sehr wohl auf die „jetzt kommunizierten NRW-Zahlen“ auswirken. Diese Zahlen könnten viel besser sein, wenn die WAZ New Media die selbstverständlich geldwerten Arbeitsleistungen der Redaktionen den jeweiligen NRW-Redaktionsgesellschaften auch bezahlen würde. So, wie es sonst im Geschäftsverkehr zwischen Firmen üblich ist.
    .
    Weil das aber nicht geschieht, stecken in Wirklichkeit sogar ziemlich umfangreiche Kosten Ihres Portals in den „jetzt kommunizierten NRW-Zahlen“. Schon deshalb kann von „transparent“ und „nicht irgendwo mit eingerechnet“ keine Rede sein. Mahlzeit.

  12. Hans Plagwitz sagt:

    @Micha
    Die nicht verrechneten Arbeitsleistungen für DerWesten dürften eine nicht zu vernachlässigende Größe haben, aber nicht den Löwenanteil des „öffentlich kommunizierten“ Defizits ausmachen. Zumal Einzelleistungen der Redakteure für das Online-Portal zumeist sowieso unbezahlt jenseits der tariflich geregelten Arbeitszeit anfallen.
    .
    @Katharina Borchert
    Ein Kollege stellte an anderer Stelle schon einmal sinngemäß die Frage, ob Sie bereit wären, Ihren Partnern auf der Management-Ebene klarzumachen, dass die erwarteten Mehrleistungen für Online (Video etc.) bei gleichzeitig verminderter Personalstärke im Lokalen nicht zu stemmen sind.
    Ich schließe meine Bitte an, dass Sie in diesem Sinne (nicht uneigennützig) die Interessen der Lokalredaktionen vertreten. Ich empfände es als höflich, wenn Sie einmal dazu Stellung beziehen könnten.
    .
    Es beschleicht mich das Gefühl, dass wir zumindest im Haupthaus (vorsichtig ausgedrückt) keine Freunde haben.

  13. Hans Lassmann sagt:

    Gesundes Wachstum ist für ein Unternehmen, ist für die Arbeitsplätze in diesem Unternehmen wichtig. Nur: Dann sollte man vor Zukäufen auch das eigenen Haus krisenfest machen. Das ist bei der WAZ-Gruppe durch die GGF und die Verleger im Vorruhestand versäumt worden.
    .
    Jetzt haben wir den Salat, Notoperationen allüberall: Vertrieb, Marketing, Druckereien, Balkan, Österreich. Wie viele Baustellen kann ein kerngesundes Unternehmen wie die WAZ-Gruppe eigentlich noch verkraften?
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    Mensch, Herr Hombach, aus ihrer Zeit als Strippenzieher (Fernmelde-Lehrling) wissen Sie doch noch: Kein Kabelende darf lose baumeln. Bei uns, bei unserer guten alten Tante WAZ, baumeln dank Ihnen ziemlich viele lose Strippenende im Raum – ohne Isolierung.
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    Kein Wunder, wenn es bei dem Kabelsalat einen Kurzschluss gibt.
    .
    Noch was zum Reflektieren?
    http://www.schimmeck.de/Texte/oldpage/hombach.htm

  14. mcp sagt:

    @Micha/Blindkopie: Katharina Borchert

    Wie auch immer gerechnet werden mag, immerhin muss man Katharina Borchert eines hoch anrechnen: Dass sie sich als Chefredakteurin und Mitglied der Geschäftsleitung ü b e r h a u p t hier zu Wort meldet.

    Andere Chefredakteure oder gar eine weitere – gerüchteweise noch vorhandene – Chefredakteurin wissen sich des neuen Premium-First-Mediums offenkundig nicht zu bedienen. Oder sie haben dafür kein grünes Licht bekommen 😉

    Kommunikation ist (überlebens-)wichtig – man muss sie nur betreiben. In der Gruppe, in den Titeln, in den Redaktionen.
    Und, wenn alles nichts hilft: auf der Straße.

  15. Micha sagt:

    @Hans Plagwitz: Sicher ist es nicht der Löwenanteil. Doch ich finde es ärgerlich, wenn hier wider besseren Wissens von „Transparenz“ schwadroniert wird, obwohl bereits bei oberflächlicher Betrachtung dafür die Grundlagen fehlen.
    .
    Ob Online-Leistungen der Redakteure jenseits tariflich geregelter Arbeitszeit anfallen, spielt übrigens keine Rolle. Es handelt sich trotzdem um Leistungen, die eine Firma für die andere erbringt.
    .
    Es sollte auch vernünftigerweise niemand unter den Redakteurinnen und Redakteuren etwas dagegen haben, für DerWesten zu arbeiten. Mir macht es sogar Spaß, und ich glaube auch, dass dort zumindest teilweise die Zukunft liegt. Mir passt es aber nicht, wenn man mich für naiv hält.

  16. Klaus Müller sagt:

    @ Katharina Borchert: Nur zur Sicherheit: Welche Zahl haben Sie dementiert. Die 8 Millionen Miese oder die schlechten PIs? Ansonsten will ich Ihnen gerne abnehmen, dass die Anlaufverluste vom Westen nicht in den allgemeinen IT- und Overhead-Kosten verrechnet werden, allein fehlt mir der Glaube. Was ja auch kein Wunder ist, bei einem in Sachen Zahlen so verschlossenen Haus wie die WMG. Hätten wir seit Jahren eine öffentliche Konzernbilanz, dann hätten sie auch nicht mit die Probleme mit dem Flurfunk. Allerdings fällt es mir wirklich schwer, Empathie zu DienstwagenfahrerInnen aufzubauen.
    Ihr Klaus Müller

  17. Katharina Borchert sagt:

    @Micha Ich habe gar nicht geleugnet, dass der Wert der redaktionellen Leistung der Printkollegen bei uns, wie das übrigens auch in allen anderen Häusern üblich ist, nicht in irgendeiner Rechnung auftaucht. Das gilt für die hausinterne Zweitverwertung von Texten ganz generell – auch für das wenige, was von uns in der Zeitung landet oder für die Inhalte, die Kollegen aus Zeitschriften für Online und für die Zeitung zur Verfügung stellen. Darüber gibt es, sofern mich nicht alles täuscht (ich bin leider grad nicht im Büro, kann also nicht direkt nachschlagen), sogar eine Betriebsvereinbarung, die noch vor meiner WAZ-Zeit geschlossen wurde.
    Ich bezog mich weiter oben daher explizit auf die Entwicklungs- und Betriebskosten (also auch unsere Personalkosten usw.), die früher einfach pauschal auf die Titel umgelegt wurden.

    @Hans Plagwitz Ich glaube, bestimmte Dinge lassen sich gerade noch „mitmachen“, per SMS ein aktuelles Abstimmungsergebnis aus dem Rathaus durchgeben (sofern man ein Diensthandy hat, heisst das) oder einen fertigen Text auch zeitnah online stellen. Wirklich multimediales Arbeiten mit Video oder Audio ist viel zu zeitaufwendig, als dass es noch so neben der täglichen Printarbeit erledigt werden könnte. Das hat z.B. auch das Pilotprojekt mit sehr engagierten Kollegen im Lokalen mehr als deutlich gezeigt. Wenn die nicht immer wieder viel ihrer Freizeit ins Experimentieren und Produzieren gesteckt hätten, wäre da wenig bei herumgekommen. Und ja, das vertrete ich auch so und zwar auf jeder Ebene.
    Und das tu ich ganz und gar nicht uneigennützig, denn gerade aus Onlinesicht sind die lokalen Inhalte entscheidend. Das sind die Inhalte, die man bei keiner Agentur, bei keinem SpiegelFocusWeltOnlineMSN oder sonstwo im Netz bekommt. Das ist das, was uns einzigartig macht (das Wort Kernkompetenz verkneife ich mir dann mal wunschgemäß).

    @mcp Vielen Dank, aber das ist halt mein natürliches Medium.

    @Klaus Müller Die 8 Mio. Und Empathie erwarte ich nicht mal, nur den Respekt, den ich auch Gesprächspartnern entgegen bringe. Wenn Sie mir von vornherein erst mal gar nichts glauben, dem Flurfunk aber alles (dem zufolge ich in den letzten zwei Jahren mindestens drei Affären hatte, einmal meine Hochzeit plante und zweimal mit mehr als nur einem Onlineportal schwanger ging), ist die Diskussion hier mehr als nur schwierig.

  18. Micha sagt:

    @Katharina Borchert: Und so nähern wir uns langsam dem Anlass des Ärgers. Mal ist es, wenn es darum geht, die eine GmbH & Co. KG ein bisschen schöner zu rechnen, eine „hausinterne“ Zweitverwertung, dann wieder, wenn es darum geht, der anderen GmbH & Co. KG rote Zahlen vorzuhalten, ist von „hausintern“ leider keine Rede mehr. Im Gegenteil müssen dann sogar „Quersubventionierungen“ beendet werden, weil es sich um getrennte Firmen handelt. Immer schön so, wie es gerade in den Kram passt. Als ob es sich bei „hausinterner Zweitverwertung“ nicht auch um eine Art Quersubventionierung handeln würde, wenn auch durch Arbeitsleistung.
    .
    Sie, Frau Lenzer, können nichts für diese beinahe Orwellschen Verwirrungen, und die Betriebsvereinbarung gab es tatsächlich bereits, bevor Sie für die WMG tätig wurden. Ein Ärgernis bleibt es trotzdem. Es zeigt, dass selbst die groben Zahlen, mit denen neuerdings hantiert wird, ziemlich beliebig sind.

  19. porschekiller sagt:

    @Katharina Borchert

    „Das gilt für die hausinterne Zweitverwertung von Texten ganz generell – auch für das wenige, was von uns in der Zeitung landet oder für die Inhalte, die Kollegen aus Zeitschriften für Online und für die Zeitung zur Verfügung stellen.“

    Evt. haben Sie’s übersehen oder Sie stehen grade neben „dem Freud seine Fehlleistung“: „Das Wenige“, was Ihr Production-Center liefert, ist gegenüber den „Inhalten“, welche von den Print-Kollegen zur Verfügung gestellt werden, leidlich erwähnenswert, wenn nicht sogar vernachlässigbar.

    Die vielbeschworene Interaktivität lt. dem Web2.0-Dogma schlägt sich bei derwesten.de in einer verstärkten Kommentar-Aktivität zu lokalen Themen nieder. Das ehemalige WAZ-Forum ist, entsprechend seines Pondons alter Prägung und trotz stringenter Zusammenfassung aller anderen Titel-Foren mit ihren eigenen Foren unter einem „Dach“, fast tot. Ihr Geo-Tagging ist eine 100%-Pleite, weil Niemand einen wirklichen Nutzen erkennen kann.

    Blogs, ja, hm, vielleicht? Seien Sie mal bitte ehrlich und expanden Sie Ihre eigene Erfahrung mit sowas nicht automatisch auf Angestellten-Verhältnisse.

    Als „Lyssa“ waren Sie ja Kritik-fest, als „Katharina Borchert vom derwesten.de“ sind Sie sowas von dünnhäutig durchschaubar geworden, dass es mir weh tut. Klar, da ist mehr Druck, mehr Verantwortung, mehr Kohle am Start. Aber Sie sind dem nicht gewachsen.

  20. Katharina Borchert sagt:

    @porschekiller Interessant, wenn ich die Dinge beim Namen nenne („das Wenige“), dann ist das eine Freudsche Fehlleistung? Keine Sorge, mir ist durchaus bewußt, was ich da schreibe.
    Das Forum ist allerdings keineswegs tot. Bei aktuellen, artikelbezogenen Diskussionen hat sich selbige nur einfach in die Kommentare verlagert. Genau wie erwartet übrigens.
    Und dass das Geotagging noch längst nicht so funktioniert, wie wir das erhofft hatten, hat doch auch niemand bezweifelt. Da muss deutlich nachgearbeitet werden. Wer neue Wege geht, wird Fehler machen.
    Die Dünnhäutigkeit kann ich auch nicht erkennen. Wäre ich so schrecklich dünnhäutig, würde ich hier kaum diskutieren, denn Samthandschuhe trägt hier kaum jemand (und nein, darüber beschwere ich mich nicht). Vielleicht reden Sie also mal mit jemandem über Ihren Phantomschmerz.

  21. novemberdepression sagt:

    Schön, dass sich Frau Borchert der Diskussion stellt. Schade, dass sie dabei keinen reinen Wein einschenkt. Wer in einer Lokalredaktion der WAZ arbeitet, der weiß: Es wird immer heftiger und massiver Druck ausgeübt auf die Lokalen, der Anweisung Online first zu folgen. Wenn man Bush für einen Menschenfreund hält, dann könnte man das im gleichen Atemzug natürlich als Zweitverwertung oder Synergieeffekt bezeichnen. Wer aber schon mal mindestens ein Praktikum in einer Lokalredaktion gemacht hat, der weiß, dass dieser Prozess schon jetzt dazu führt, dass ein Lokalredakteur seiner ureigensten Aufgabe zeitweise nur noch sehr eingeschränkt nachkommen kann – wenn er seinen Job denn ernst nimmt (natürlich gibt es auch Kollegen, die das nicht tun). Wohin das führt, dürfte klar sein: Die Zeitung wird schlechter, der Lokalredaktion – Herzstück der Regionalzeitung – wird immer mehr die Grundlage entzogen, der Karren wird noch schneller und dilettantischer an die Wand gefahren. Geboten wäre stattdessen ein ernsthaftes Ringen um Qualität und neue Konzepte, natürlich unter Einbeziehung von Online.

    Was das Ganze jedoch aus Sicht eines Lokalredakteurs unerträglich macht, ist die Art und Weise, mit der sich die diskussionsfreudige Katharina Borchert öffentlich (in Foren) und halböffentlich (z.B. Uni Dortmund) über Lokalredaktionen und -redakteure äußert. Motto: Sie raffen nichts, gehen nicht mit der Zeit, wollen nicht geschult werden, verweigern sich Online. Sie äußert sich über ein Metier, von dem sie nichts versteht und das sie nicht wirklich kennt. Damit ist sie bei der WAZ zurzeit aber in allerbester Gesellschaft (Reitz, Klümper, Hombach …). Schlechte Zeiten. Noch schlechtere Aussichten …

  22. fiftyruhr sagt:

    Liebe Katharina Borchert,
    .
    Samthandschuhe sind hier auch nicht angebracht. Zu tiefgreifend sind die Einschnitte und Maßnahmen. Für Redaktionen, die es bald nicht mehr geben soll, und viele Kolleg(inn)en persönlich, die tadellos gearbeitet haben und trotzdem gehen sollen. Das zeigt auch das Interview Ihres CR-Kollegen Reitz bei Kress http://www.kress.de/cont/story.php?id=125007
    .
    Stets wurden Veränderungen als super und qualitätssteigernd „verkauft“, meist steigerte sich nur die Qual. Weil immer wieder (wohl aufgrund von Selbstüberschätzung von Person und Rolle) nur kleinste Chef-Zirkel nach Gusto vorentscheiden, ohne die Teams zu befragen und mitzunehmen. Früher waren Zeitungen das Spiegelbild ihrer Redaktionen (sprich: geprägt von allen, die dazu beitrugen), heute sind sie leider oft genug nur der alleinige Wunschbaukasten ihrer Chefredakteure.
    .
    Auch ich möchte deshalb einmal danke sagen, dass Sie hier mitdiskutieren. Und damit dokumentieren, dass Sie es zur Kenntnis und ernst nehmen, was hier läuft.
    .
    Den Online-Streit verstehe ich übrigens nicht ganz, denn DerWesten und die Printausgaben sind zwei verschiedene paar Schuhe. Nicht nur einfach „andere Vertriebswege desselben Produkts“, wie manche Verlagsoberen wohl immer noch glauben (und deshalb schmalspur investieren). Wer beides gut machen will, muss in beides investieren. Sonst klappt Zusammenarbeit nicht. So einfach wäre das.

  23. Hans Plagwitz sagt:

    Welche Funktion der Online-Bereich für eine Tageszeitung hat (Ersatz, Teaser, usw.) ist eine Frage, die hier nicht geklärt werden kann und soll.
    Klar beschreiben kann man allerdings, wie sich der wieder aus der Versenkung geholte Befehl „Online first“ auf die Redaktionsarbeit auswirkt.
    Da ich den mittelbaren oder unmittelbaren Einfluss von Frau Borchert auf ZVR, ZVN, WP und WR nicht einzuschätzen wage, kann ich nur beurteilen, was aus unserer CR in Form der Klümper-Tagesbefehle kommt.
    Da wurde täglich eine Quantitäts-Hitparade veröffentlicht, welche Redaktion bis 14 Uhr wieviele Artikel online gestellt habe. Da wird die Zahl der täglichen Fotostrecken vorgegeben, da müssen Fotografen schriftliche Stellungnahmen abgeben, warum sie unmittelbar nach einem Termin keine Fotostrecke ins Netz gestellt haben. (Wie soll das beim streikenden Hugo funktionieren?)
    Es gibt größere Lokal-Redaktionen, da bedarf es mindestens der Arbeitskraft eine halben Planstelle (oder besser Kostenstelle, anders werden wir ja nicht gesehen) um den Lokalbereich im Westen halbwegs vernünftig und aktuell zu füllen. Wenn man es ernst nimmt, kommt auch noch Forenbetreung und Bearbeitung der Kommentare für den Printbereich dazu.
    Das kostet Arbeitskraft, die dem Printbereich nicht zur Verfügung steht. Aber gut, man muss nur ein wenig unbezahlte Freizeit hineinstecken (dem armen Verlag schenken), dann klappt das auch.
    Dass man dafür weder vom Verlag, noch vom CR noch vom Statistik-Büro Klümper eine positive Reaktion erhält, geschenkt, anders erwartet man es ja auch gar nicht.
    Auch, dass die Bloggergemeinde von Alphonso über 50hz bis Pottblog (usw) über die Online-Arbeit der Lokalredaktionen herfällt, damit muss man auch leben. (Auch hinterwäldlerische Lokale kennen sich dank feedreader in Klein-Bloggersdorf aus. Gell, Lyssa).
    Was allerdings nicht hingenommen wird, ist die Tatsache, dass Frau Borchert in aller Öffentlichkeit (Blog-Kommentare, Foren, Interviews) unsere Arbeit diskreditiert, geradezu niedermacht, ohne die tatsächlichen Arbeitsbedingunge zu kennen.
    Meiner Meinung nach geböte es der Anstand, erst einmal persönlich mit den Redaktionen Kontakt aufzunehmen, bevor man sie persönlich in aller Öffentlichkeit hart kritisiert (in die Pfanne) haut.
    @Frau Borchert
    Besuchen sie einmal persönlich die Lokalredaktionen, fangen sie vielleicht in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes oder Wohnortes an. Werben Sie persönlich für Ihr Produkt, stellen sie die Online-Vorteile heraus, geben Sie den lokalen Kollegen das Gefühl der Wertschätzung. Nutzen Sie die Chance, die das Büro Klümper verpasst, dem es bei seinen Tagesbefehlen nur auf die Quantität ankommt, nicht nutzt.
    Aber unterlassen Sie es bitte künftig, unsere Arbeit in aller Öffentlichkeit zu diffamieren!

  24. Hans Plagwitz sagt:

    Nachtrag:
    .
    Zum Thema Anstand möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich Frau Borchert loben, dass sie sich hier tatsächlich der Diskussion und auch harter Kritik stellt.
    .
    Diesen Mut hat zum Beispiel ein U.R. nicht.
    (Oder lässt sich „medienmoral“ bei der Fahrt zur Arbeit nicht auf dem Blackberry lesen?)

  25. Ostruhri sagt:

    Liebe Frau Borchert,

    bevor Sie uns in das neue Online-Abenteuer mit „Bewegbildern“ stürzen, empfehle ich Ihnen, aber auch den anderen Entscheidungsträgern in diesem unseren Verlag den Besuch des Grundkurses „Der Lokalredakteur – das unbekannte Wesen“ (Wenn von Redakteur die Rede ist, meine ich natürlich auch die Redakteurinnen mit!) und den Aufbaukurs „Die Lokalredaktion – das Terra incognita“.
    Hierbei stehen die Antworten auf zwei Fragen im Vordergrund.
    Subjektiv: In welchem Umfang ist der gemeine Lokalredakteur noch bereit, unbezahlte Überstunden zu leisten, immer die reale Gefahr im Nacken, in Kürze Kunde der Bundesagentur für Arbeit zu werden:
    Objektiv: In welchem Umfang lassen sich noch zusätzliche Arbeitsleistungen aus ihm herauspressen, ohne dass er schlappmacht.
    Ihre „Horizont“-Einlassung, Lokalredakteure sollten den Umgang mit der Kamera lernen, stehen übrigens im Widerspruch zur Äußerung in ihrem jüngsten Blockbeitrag, dass der Pilotversuch mit Bewegtbildern gezeigt habe, die betreffenden Lokalredaktionen seien überfordert.

    Ich vermute, dass das Scheitern dieses Versuchs noch ganz andere Gründe haben könnte. So ist einer dieser Pilot-Redaktionen zwar eine Kamera geliefert worden, nicht aber die Ausstattung, die Bewegtbilder aus der Kamera in einen der Redaktionscomputer zu transportieren, um sie damit überhaupt für „derwesten“ verfügbar zu machen. Es wurde mit der Kamera kein Übertragungskabel geliefert. Vermutlich ist es bis heute in dieser Redaktion nicht angekommen. Von produktiven Ergebnissen aus dieser Versuchsredaktion ist mir jedenfalls nichts bekannt.

    Das ist nur eines aus einer Reihe von Beispielen, mit welchem Dilettantismus in diesem Haus mit der neuen Technik umgegangen wird, bzw. sinnvolle Innovationen regelrecht verpennt werden. Die Reihe beginnt längst nicht mit dem späten Umstieg von Atex auf PCs sowie dem Griff zur Billig-Redaktionssoftware Multicom und endet nicht bei Hugo.
    Offensichtlich lassen sich jetzt die Entscheidungsträger bei der geplanten Ausweitung der Video-Angebote vom gleichen Irrglauben leiten wie vor der Einführung von „derwesten“: „Gebe dem Lokalredakteur sein Hugo. Dann ist er glücklich und mutiert zum perfekten Online-Redakteur.“ Aus der Hugo-Schulung will mir eine Szene nicht aus dem Kopf. Da sagte doch der Instrukteur zum Kollegen, der seine ersten journalistischen Sporen mit der Adler verdient hatte und sichtlich mit sich und der Online-Welt nicht im Reinen war: „Das schaffst Du schon. Denke an deinen Arbeitsplatz.“ Dabei klopfte er ihm jovial auf die Schulter.

    Wie mit Mitarbeitern umgegangen wird, ist beschämend und widerspricht oft auch jeglicher betriebswirtschaftlicher Vernunft. „Die das draußen in den Lokalredaktionen sind die Dummies“, lautet die Devise. Erfolgreiche Unternehmen, über die wir oft genug berichten, nutzen hingegen die kreativen Potenziale in ihren Belegschaften. Dass zur Übertragung eines Videos von der Kamera auf die Festplatte ein Kabel benötigt, weiß jeder Redakteur, der von seinem Urlaub „Bewegtbilder“ mitbringt.
    Immerhin gibt es jetzt bei uns ein „betriebliches Vorschlagswesen“. Ich hätte da auch etwas beizutragen: die analoge Umsetzung der Forderung Peer Steinbrücks an bankrottierende Banken nach Deckelung der Managergehälter.

  26. Klaus Müller sagt:

    @ Katharina Borchert Auch von meiner Seite vollen Respekt für die Teilnahme an dieser schwierigen Diskussion. Ich verlasse mich allerdings nicht auf den Flurfunk und schenke den blöden Gerüchten, die ich alle und noch ein paar mehr kenne, keinen Glauben.

    Lassen Sie mich die Kritik am Westen trotzdem zusammenfassen.

    1.) Trotz erheblicher finanzieller und personeller Mehr-Aufwände ist es im vergangenen Jahr nicht gelungen, die Zugriffszahlen der WAZ Mediengruppe erheblich zu steigern.

    2.) In wesentlichen Punkten funktioniert die Zuarbeit zum Internet-Portal (HuGO) noch nicht so, wie es die Redaktionen vor Ort benötigen.

    3.) Trotzdem werden insbesondere bei der WAZ die Lokalredaktionen mit Anforderungen konfrontiert, die weit über das vereinbarte Maß hinausgehen.

    4.) Wesentliche Funktionen des Portals wie das Geo-Tagging oder die neue Suchlogik funktionieren noch nicht so wie gewünscht.

    5.) Eine Verrechnung der Leistungen der einzelnen Redaktionsgesellschaften für WAZ New Media GmbH & Co.KG findet nicht statt. Weder positiv für die gelieferten Inhalte, auch nicht negativ als Beteiligung an den Anlaufverlusten.

    6.) Die Lokal-Redaktionen wehren sich gegen jede Form der (teil-)öffentlichen Kritik an ihrer Arbeit.

  27. @Ostruhri
    Die von Ihnen angesprochene Lokalredaktion hat das leider fehlende Kabel wenige Tage später erhalten. WAZ-untypisch ganz unbürokratisch. (Nämlich aus meinem Privatbestand.)

    Dass trotz der Widrigkeiten einige Lokalredaktionen weiterhin auf einem guten Video-Wege sind, können Sie z.B. im Vest und im Sauerlandsport der WP sehen. (Großes Lob an dieser Stelle an ALLE Projekt-Redaktionen für ihren Einsatz.)

    Wenn Sie die technischen Widrigkeiten ansprechen, gebe ich Ihnen Recht: Die WAZ verfügte zum Projekt-Start über keine lokale Video-Lösung für den Hugo. Das hat sich mittlerweile geändert. Warum wir erst während des Projektes eine derartige Lösung implementiert haben? Weil wir die Erfahrungen und Bedürfnisse der Projekt-Redaktionen einfließen lassen wollten. Damit eben kein von oben diktiertes System an den Kollegen vorbei eingeführt wird.

    Problematisch ist weiterhin die Einbindung der Video-Produktion in den redaktionellen Arbeitsalltag. Das liegt insbesondere an der zusätzlichen Arbeit. Für die Produktion eines kleinen Lokal-Videos sind insgesamt durchaus zwei bis drei Stunden anzusetzen. Einige Projekt-Redaktionen haben ihren Arbeitsalltag dafür komplett umstellen können, bei anderen war dies trotz mehrfacher Versuche nicht möglich weil es zu Lasten der Zeitungsproduktion ging.

    Und wenn Sie das „betriebliche Vorschlagswesen“ ansprechen: Dieses gab und gibt es zumindest im Lokalvideo-Projekt weiterhin. Wer Anregungen, Vorschläge etc. zu diesem Thema hat, möge sich bei uns melden.

  28. Katharina Borchert sagt:

    @novemberdepression / Hans Plagwitz Ich kenne die tägliche Kommunikation von Herrn Klümper mit den Lokalredaktionen nicht, kann daher auch nichts dazu sagen (das zum Thema reiner Wein). Ob online first auch fürs Lokale gilt, darüber wird meines Wissens derzeit noch in einer Arbeitsgruppe diskutiert.
    Was meine angeblichen Äußerungen zur Online-Arbeit im Lokalen betrifft: Würden Sie die bitte mal mit einem Link dokumentieren? Und zwar nicht nur einen Halbsatz, von dem irgendjemand meint, ihn irgendwo mal gehört zu haben, sondern meine ganze Aussage im Kontext der Diskussion? Auch wenn sich diese Mär hartnäckig hält, ich habe nie einem einzigen Kollegen im Lokalen vorgeworfen „Sie raffen nichts, gehen nicht mit der Zeit, wollen nicht geschult werden, verweigern sich Online“ oder auch nur entfernt ähnliches.
    Ich habe einmal in den Kommentaren eines Blogs zu einer Diskussion Stellung genommen, als die Arbeit der Bochumer Lokalredaktion heftig unter Beschuß geriet. Die Kritik der Blogger ließ sich nicht einfach so als hanebüchen abtun und aus dem Haus äußerte sich niemand. Also habe ich gesagt, dass es sicher noch Schulungsbedarf gibt (und das sagen intern auch genügend Lokalredakteure) und sich crossmediales Arbeiten eben nicht über Nacht einstellt.
    Das war nicht als Diffamierung gemeint, ganz im Gegenteil, damit wollte ich die Kollegen aus der Schusslinie nehmen. Das ist mir offensichtlich nicht gelungen und ich habe daraus gelernt. Im übrigen habe ich dazu auch ausdrücklich auf der Lokalchefkonferenz eines jeden Titels Stellung genommen und mich entschuldigt, für den Fall meine Aussage missverständlich war und Kollegen verletzt hat.

  29. Katharina Borchert sagt:

    @Ostruhri Ich habe auch in dem Horizont-Interview nie gesagt, dass Lokalredakteure noch nebenbei / obendrauf / zwischendrin Video machen sollen. Da steht ein Satz zum Thema drin, der die Kapazitätenfrage völlig unerwähnt lässt, weil sie für den durchschnittlichen Horizontleser vermutlich nicht halb so relevant ist wie für uns intern.

  30. WRler sagt:

    Chapeau, Frau Borchert!
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    ich möchte Ihnen sagen, dass Sie wegen Ihrer mutigen Teilnahme an dieser Diskussion in meiner Achtung und in der einiger Kolleginnen und Kollegen, die Ihre Beiträge hier verfolgen, gewaltig gestiegen sind. Es mag wohl in einzelnen Punkten inhaltliche Differenzen geben. Doch zeigt es sich, dass es Klärungs- und Informationsbedarf auf beiden Seiten (wenn man das hier so sagen darf, eigentlich sollten wir ja auf derselben Seite stehen) gibt und dass dieser Bedarf bereits durch einfache Hilfsmittel wie dieses Blog in Teilen befriedigt und manches Missverständnis ausgeräumt werden kann.
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    Jedenfalls hebt sich die Tatsache, dass Sie auf die hier von uns angesprochenen Ansichten und Probleme eingehen und uns manchen Hintergrund vernünftig erklären, sehr wohltuend ab von anderen Menschen, die sich zwar offensichtlich selbst für recht groß halten, die sich aber, wie wir es leider ereben mussten, vor einem Konflikt schleunigst feige wegducken.
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    Natürlich brauchen Sie jetzt darauf nicht zu antworten, das wäre etwas zuviel verlangt. Aber vielleicht nutzen Sie ja tatsächlich öfters Gelegenheiten, sich über die Arbeitsweisen und -bedingungen der Lokalredaktionen noch besser zu informieren. Wir sind sicher, dass Sie von Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort viele brauchbare Anregungen mitnehmen können. Leider bleiben diese Potenziale, wie weiter oben bereits bemerkt wurde, bei der WMG häufig ungenutzt – eine Borniertheit bestimmter Verantwortlicher, die in den letzten Jahren den Verlag mit Sicherheit sehr viel Geld gekostet hat.

  31. puh, der Bär sagt:

    Diese ganze Diskussion zeigt doch nur, dass bei der Einführung von „derwesten.de“ die Basis (um nicht Kernkompetenz zu sagen) nicht in den Prozess integriert worden ist. Und jetzt mal ganz ehrlich – das ist meine subjektive Sicht – habe ich selten so viel Mist und uninteressante Beitäge selten gesehen. Mich würden da mal die Klickzahlen interessieren…
    Und bitte nicht mit pseudo-wissenschaftlichen Argumentationen aus dem betriebswirtschaftliches Bereich irgendwelche persönliche Meinungen untermauern wollen. Jeder BWL-Student kommt da aus dem Lachen nicht heraus…

  32. Freundlich sagt:

    In der Tat: Katharina Borchert hat Standing bewiesen. Ich habe auch ganz und gar nicht den Eindruck, dass sie sich hier beteiligt, um für andere aus dem Chef-Kreis die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Von ihrem Schneid können sich Hombach und Nienhaus gleich mehrere Scheiben abschneiden.

    Welcher Termin, meine Herren, war eigentlich so wichtig, dass Sie dafür 800 „Ihrer“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den Kopf gestoßen haben und nicht zur Betriebsversammlung gekommen sind. Absprache mit den Betriebsräten hin oder her – immerhin war Ihnen der Termin spätestens am 7. November bekannt (s. Ihren eigenen Blog), die Versammlung war am 12. So unflexibel? Oder so beleidigt?

  33. Gerd sagt:

    Das sehe ich ganz genauso. Frau Borchert zeigt hier in der Tat jenes ehrenhafte Verhalten, das Hombach, Nienhaus und Reitz vermissen lassen. Auch wenn es unter diesem Beitrag eigentlich off topic ist: Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen ich nach der Betriebsversammlung gesprochen habe, hielten die Begründung der GGF, es sei der Belegschaft noch nichts Konkretes mitzuteilen, für äußerst schwach. Zumindest hätten die beiden sich ja anhören können, was die Belegschaft ihnen zu sagen hatte. Sie hätten sich ein Stimmungsbild verschaffen können. Und sie hätten, getreu der Zusicherung des Herrn Reitz, den Menschen in die Augen schauen können. Sie – Reitz, mit seiner Weigerung, Fragen zu beantworten, eingeschlossen – konnten das nicht. Sie trauten sich nicht. Wie armselig.

  34. Freundlich sagt:

    @Gerd
    Mag sein, dass Nienhaus sich nicht traute. Aber Bodo Hombach? Ich habe mehrfach erlebt, wie er Menschen auch in schwierigen Situationen für sich einnehmen kann. Nein, Bodo Homboch hätte in der Versammlung den Druck aus dem Kessel nehmen können. Er hat es nicht getan. Nein, mangelnde Traute war das nicht. Das war demonstrative Verachtung!

  35. Bloggi sagt:

    Ich glaube, dass die Pläne für die Gruppentitel schon längst im großen Ganzen festgelegt worden sind und es jetzt in den Arbeitsgruppen Zentrale und Lokales nur noch darum geht, Personalkontingente im Eiltempo passend zu schleifen.
    .
    Der Zug ist längst auf der Schiene, da helfen nur noch Notbremsungen. Und die müssen Funken fliegen lassen, sprich den WAZ-GGF und den Verlegern wehtun, richtig wehtun.
    .
    Sonst rauschen Lokführer Bodo mit Hilfsheizer Uli direkt in den Kopfbahnhof.

  36. Hans Lassmann sagt:

    @Freundlich
    Druck aus dem Kessel kann nur noch nehmen, wer die angekündigten Kündigungen zurücknimmt und sich auf einen sozialverträglichen Umbau des Konzerns einlassen will. Dazu muss er aber auch sagen, wo er hin will, muss die Strategie erkennbar sein.
    Hombach ist meiner Meinung nach kein großer Stratege und kann Menschen nicht für sich einnehmen, wenn er ihnen mit dem Baseball-Schläger der Kündigung ins Gesicht haut.
    .
    Der Komplex DerWesten.de ist ein ganz eigenes Kapitel. Ich glaube, das online eine Chance ist und der Weg unbeirrbar weiter gegangen werden muss. Allerdings ist online nicht alles. Und kann schon gar nicht verbessert werden, wenn Redakteursarbeitsplätze in der Revier-Gruppe gekillt werden. Dann werden die Content-Lieferungen anders ausfallen, als sie heute sind.

  37. Online sagt:

    Nett, dass die Borchert sich hier dauernd äußert. Aber natürlich auch ein Zeichen von Schwäche. Da sie ein vernunftbegabtes Wesen ist, muss ihr inzwischen klar geworden sein, dass derwesten floppt.
    Die Schuld daran trägt aber nicht sie, sondern die Idioten, die meinten, dass mann bloß die bekannteste CDU-nahe Bloggerin einkaufen muss, um im Internet erfolgreich zu sein.
    Das was derwesten bietet ist kein Internet, sondern eine modernere Art von Videotext.

  38. Freundlich sagt:

    @Hans Lassmann
    Für einen großen Strategen halte ich Bodo Hombach auch nicht. Wohl aber für einen Taktiker. Und seine Taktik ist, selbst nicht „betriebsbedingte Kündigungen“ in den Mund zu nehmen. Jedenfalls habe ich das nie von ihm vernommen. Das überlässt er (faktisch-taktisch) Nienhaus.
    Was den Druck im Kessel betrifft: Jetzt, nach der Betriebsversammlung – völlig d´accord.

  39. Treppenwitz sagt:

    „die bekannteste CDU-nahe Bloggerin“
    Ob Katharina Borchert selbst CDU-nah ist, bezweifle ich. Sie ist allerdings Tochter eines CDU-Bundestagsabgeordneten (ebenso wie Frau Lenzer bei der WR). Man kann sich mit etwas Phantasie Wege der Rekrutierung ausmalen. Oder sollten Jochen Borchert und Christian Lenzer absolut gar nichts damit zu tun haben?

  40. Blattspinat sagt:

    Interessant zum Verhältnis Nienhaus – Hombach:
    http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1936

  41. Hans Lassmann sagt:

    @Blattspinat
    Wirklich lesenswert, aber die Doppelspitze war bisher ehern. Ich denke nicht, dass sie unter den derzeitigen Gesellschaftern abgeschafft werden könnte.
    .
    @Treppenwitz
    Halt, bitte nicht noch einen Lagerkampf auslösen, dafür sind unsere Arbeitsplätze zu wichtig: Es gibt auch führende CDU-Mitglieder, die sich für Arbeitnehmerrechte und den Erhalt von Arbeitplätzen stark machen (CDA etc.) Dass die Zahl CDU-nahen Leitenden in der der WAZ-Gruppe zugenommen haben, ist allerdings bemerkenswert bedenklich. Früher war zumindest die CR der WAZ politisch neutraler, zumindest gab es eine gewisse Ausgewogenheit und lief nicht dem selbsternannten Arbeiterführer Rüttgers hinterher.
    .
    Frau Borchert halte ich in diesem Zusammenhang für politisch kaum ambitioniert. Sie versucht wohl nur, mit einer Mini-Mannschaft und zusammengestöpselten PCs ein gute Ding zu machen, aber das wird noch dauern.

  42. Hans Plagwitz sagt:

    Die Nummer mit Frau Borchert als Teil einer CDU-Seilschaft hat doch nun mit unserer Diskussion nun wirklich nichts zu tun. Liebe Kollegen, das Thema ist alles andere als aktuell, es wurde in der Bloggosphäre schon wieder und wieder durchgekaut. Auch ihr Job als bezahlte PR-Bloggerin (Coca-Cola-WG) ist schon längst abgehandelt.

    Viel wichtiger ist doch, Sie davon zu überzeugen, dass geschlossene oder ausgedünnte Lokalredaktionen und entlassene Redakteure dem Westen keinen lokalen „Content“ liefern können.
    Sie scheint, zumindest hat Sie es anklingen lassen, einzusehen, das das Lokale die tragende Säule ihres Mediums sein kann und muss.
    .
    Übrigens haben auch wir das Geld mit verdient, das „DerWesten“ erst möglich gemacht hat.

  43. webber sagt:

    Macht Frau Borchert hier nicht zur Jeanna d’Arc der WAZ Mediengruppe. Zu ihr passt weit besser die Rolle der „Johanna der Schlachthöfe“. Aus der Fleisch- in die Zeitungswelt übersetzt, liest sich das so:
    „… doch als zum Generalstreik aufgerufen wird, verrät sie (Johanna) ihre Verbündeten, da sie den Manipulationen von (Bodo) Mauler nicht gewachsen ist und noch Skrupel gegenüber den Aktionen hat, zu denen in einem Schreiben aufgefordert wird, das sie weiterleiten soll. Der Streik wird durch Johannas Schuld niedergeschlagen, und das System kann stabilisiert werden. Zwei Drittel der Arbeiter erhalten zwei Drittel ihres alten Lohnes, die übrigen Arbeiter bleiben arbeitslos; der Fleischmarkt (Zeitungsmarkt) wird durch Reduzierung des Angebots an Rindfleisch (Zeitungen) gefestigt.“

  44. Blattspinat sagt:

    an Hans Plagwitz
    Wollen Sie bestimmen, worüber hier diskutiert wird?
    Es geht doch gar nicht um die politische Haltung von Frau Borchert, die sich (anything goes) überall durchlaviert. Es geht um Muster einer „feindlichen Übernahme“, wie einer das hier im Blog genannt hat. Diese Übernahme läuft darauf hinaus, dass eine gründlich eingeschwärzte WAZ nun die lästige, manchmal noch halbrötliche WR abbaut. Das Sauerland wird WP-Land und damit publizistisch der CDU überlassen. Reitz und Rüttgers können sich zurücklehnen, ebenso die Väter unserer feinen Chefinnen-Riege.

  45. Hans Lassmann sagt:

    Zieht euch nicht zu sehr Detailfragen hoch, natürlich steht hinter jeder Personalentscheidung (Borchert, Lenzer, Oppers) eine Absicht von Hombach.

    Aber: Es geht jetzt um alles oder nichts.
    Mit Argumenten kann man dieser GGF doch nicht mehr beikommen.
    .
    Machen wir ihnen mit geeigneten Mitteln klar, dass „Online first“ nur geht, wenn „Arbeitsplatzsicherheit first“ steht.
    .
    Ob das mit diesem Chefredakteurs-Darsteller („Mahlzeit“) geht, der seinen Leuten in die Augen schauen will, wenn er sie feuert, ist eine zweite Frage.
    .
    Ein Kapitän, der seine Mannschaft nicht mehr hinter sich hat und öffentlich lügt (bei dpa), der gehört über die Planke geschickt. Vielleicht gibt für den ja bei „Horse&Hound“ noch ’ne Verwendungsmöglichkeit.

  46. mcp sagt:

    @blattspinat
    .
    Zumindest werden wir es nicht erleben, dass die CDU-Spitze einen Brief im „Münte-Stil“ verfasst.
    .
    Grundsätzlich ist aber, glaube ich zunehmend, nicht die Politik (etwa die CDU) Movens (selbst in Zeiten des Wahlkampfes), sondern der Machtanspruch einzelner, nur scheinbar legitimiert in den roten Zahlen anderer.
    .
    Online hin, Lokales her – Machtmenschen denken in mächtigeren Dimensionen: Um in NRW (länger) schwarze Zahlen zu schreiben, braucht man schwarze Rückendeckung.
    .
    Kopf und Zahl: Einsparung und Expansion – die zwei Seiten der Medaille.

  47. […] Hier: “Das Forum ist allerdings keineswegs tot. Bei aktuellen, artikelbezogenen Diskussionen hat sich selbige nur einfach in die Kommentare verlagert. Genau wie erwartet übrigens.” […]

  48. 14.09 Uhr sagt:

    Online Zukäufe, na prima, dann werden die Zugekauften sicher auch mit einem Netz aus Überwachung und Drangsalierung überzogen. Big Hugo/Uli/Wilhelm is watching you.
    .
    Aufgemerkt Kollegen!: Die WAZ-Gruppe kontrolliert eure Online-Arbeitsleistung „just in time“ mit einer täglichen – blödsinnigen, weil gegriffenen Uhrzeit (14.09 Uhr) – Erhebung, zu der eine Statistik angefertigt wird, wer wo wann etwas ins Netz gestellt hat, dafür ist Personal da. Wohlgemerkt: Nur wann, wer und wo. Wer nicht spurt, kriegt Klümper auf den Hals gehetzt.
    Was sagen die Betriebsräte eigentlich zu einer solchen Kontrolle?
    .
    Auf Online-Inhalte kommt es dabei gar nicht an… Hauptsache es steht irgendein Firlefanz im Netz.
    .
    Soviel zum öffentlichen Reitz’schen Qualität- und Premium-Gewäsch und zum Umgang miteinander.

  49. fiftyruhr sagt:

    Komplett alles was wir so am dienstlichen Computer treiben – vom Ein- und Ausloggen über Artikel und Anschläge bis hin zu Mails und Internetzugriffen – wird von den Maschinen zunächst festgehalten; das ist nun mal so.
    .
    Weil sowas beliebige Kontrollen von Leistung und Verhalten ermöglicht, haben Betriebsräte das Recht (und die Pflicht), die Erhebung und Verwendung dieser Daten zu regeln. Üblicherweise gibt es dazu eine Betriebsvereinbarung.
    .
    Wenn es da eine spezielle („geheime“) personenbezogene Online-Auswertung geben sollte, die nicht geregelt ist, können die Betriebsräte dies sofort stoppen, notfalls per Gericht. Und eine Vereinbarung darüber fordern; diese ist erzwingbar.

  50. zeilenschinder sagt:

    Diese unsinnige 14.09-Uhr-Statistik hat dazu geführt, dass wir immer mehr Pressemitteilungen, Stadtpost, Polizeiberichte u.ä.m. 1:1 nahezu unredigiert ins Netz schaufeln, um zügig die gewünschte Masse zu produzieren. Ohne Teaser- oder Aufmacher-Bilder, ohne journalistische Überarbeitung, ohne redaktionellen Qualitätsanspruch, ohne attraktive, zum Lesen (und Klicken) animierende Online-Vorspänne. Als Redakteur kann ich das natürlich; aber die Devise lautet ja: Einfach rein damit, und zwar möglichst schnell möglichst viel.
    .
    Als Journalist, der in Online ein nicht nur wichtiges, sondern ein absolut unverzichtbares Standbein unserer Printmedien für die Zukunft sieht, schäme ich mich jeden Mittag dafür, dass ich den westen-Usern ein Paket fast ungefilterter Pressetexte vorsetze, nur damit unsere 14.09-Uhr-Quote möglichst schön hoch ist. Und dann mache ich den nächsten fertig…
    .
    Das ist sicherlich nicht der qualitativ hochwertige lokale Content, den sich Frau Borchert (dickes Kompliment fürs Mitdiskutieren auch von mir) für den Westen vorstellt. Und warum machen wir so was eigentlich? Weil es für „online first“ weder Plan noch Konzept für die Lokalredaktionen gibt.