WAZ-Gruppe erwägt Online-Zukäufe

Die WAZ-Gruppe bleibt ihrer Politik der Ankündigungen via Zeitungsinterview treu. Während bis zu 300 Arbeitsplätze wegen des 30-Millionen-Sparpaketes auf der Kippe stehen, denkt man in Essen offensichtlich über Zukäufe im Online-Segment nach, um in diesem Bereich das Wachstum voranzutreiben. Das sagt zumindest DerWesten-Chefredakteurin Katharina Borchert im Interview mit der Wochenzeitung Horizont.
„Wir müssen selbstverständlich über Zukäufe nachdenken. Hierbei orientieren wir uns stark an unseren Kernkompetenzen“, so Borchert. Die bestehenden WAZ-Marken im Netz sollen gestärkt und der DerWesten kräftig ausgebaut werden. Damit solle in absehbarer Zeit die Vorgabe erreicht werden, „die Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen zu sein“. Um das Bewegbildangebot weiter auszubauen, sollen die bisherigen Print-Redakteure vor allem bei den lokalen Inhalten im Umgang mit der Kamera geschult werden.
Von den geplanten Umstrukturierungen der Print-Redaktionen in NRW ist DerWesten laut Horizont-Meldung „indirekt betroffen, da das Portal sehr stark von der lokalen Kompetenz der Tageszeitungen lebt“. Dennoch sehe Borchert die Veränderungen in erster Linie als Chance: „Man kann über Formen der Zusammenarbeit zwischen Print und Online neu nachdenken und die crossmedialen Workflows erheblich verbessern.“
Meldung bei Horizont
Meldung bei DWDL

91 Antworten zu “WAZ-Gruppe erwägt Online-Zukäufe”

  1. zeilenschinder sagt:

    @Markus Hündgen: “ Für die Produktion eines kleinen Lokal-Videos sind insgesamt durchaus zwei bis drei Stunden anzusetzen.“
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    Kollege, das reicht leider vorne und hinten nicht. In zwei bis drei Stunden macht ein erfahrener Video-Profi einen Clip fertig. Also jemand, der das seit Jahren und hauptberuflich macht. DER braucht zwei bis drei Stunden.
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    Wir sind aber keine Video- sondern sehr gut ausgelastete Print-Profis. Die Schlagzahl für einen Video-Clip eines – gut geschulten – Lokalredakteurs ist „One (Wo-)Man/One Video/One Day“, um mal in einem im Haus sehr bliebten Duktus zu bleiben. Das heißt: Für die Video-Produktion von 2:30 Minuten für den Westen fiele ein Redakteur für einen Tag für die gedruckte Lokalausgabe komplett aus (er könnte natürlich aus dem Clip noch ein Standbild für Print beisteuern, das wegen der schlechten Auflösung durchaus einspaltig druckbar wäre).
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    Ihre Chefin weiß das zum Glück (siehe oben).

  2. Hans Lassmann sagt:

    @zeilenschinder
    Du hats völlig recht – hauptsache, das steht etwas – und immer etwas Neues. Mal ganz davon ab, dass vieles nur so haningeschlunzt wird – es gibt kein redaktionell-jorunalistisches Konzept für Onlein – Onrein – Onmusssein. Da werden von einer aktionistischen Chefredaktion Aktionen verordnet, damit diese eine quantitative Statistik vorweisen kann.
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    Dabei muss doch auch der Inhalt (Content) hinterfragt werden. Gibt es passende Bilder dazu, warum ist technisch keine Bildzeile zum Aufmacherbild möglich, gibt es sinnvolle Zweittexte oder Infoboxen? Von Kommentaren mal ganz zu schweigen…..

  3. @zeilenschinder

    Diese Zeitangaben stammen von den (mittlerweile recht fitten) Projektredaktionen. Um aber auch das nochmal, siehe mein Kommentar dazu, klarzustellen: Auch dies ist nicht von einem Print-Redakteur „mal eben“ zu bewerkstelligen. Wer 9 Stunden für Print ackert, hat einfach keine drei Extra-Stunden für Video. Nichtmal eine Stunde.

  4. Wecker sagt:

    @markus hündgen
    Leider ein kleiner Schönheitsfehler: Nicht 9 Stunden, sondern 7,3 Stunden muss es heißen 😉

  5. 36,5 Stunden sagt:

    @Wecker
    Nicht nur ein Schönheitsfehler – ein Fehler in der Denke, den der Kollege Hündgen da hat – oder gelten in „Lyssas Lounge“ schon andere Arbeitsverträge?

  6. @36,5 Stunden
    Werden also keine unbezahlten Überstunden mehr in den Lokalredaktionen gemacht?

  7. fiftyruhr sagt:

    Gute Idee, guter Vorschlag … ;o)

  8. Ludwig XIV. sagt:

    @Markus Hündgen
    Hallo Kollege, ich kennen keinen Redakteur in der WAZ-Gruppe, der Überstunden bezahlt bekommt.
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    Es werden in einigen Redaktionen Überstunden gemacht, teils weil die Organisation nicht stimmt, teils weil das zu schulternde Seiten-Paket zu groß ist, teils weil die Arbeitsgeschwidigkeiten unterschiedlich sind. In Redaktionen gibt es Hasen- und Igel-Typen. Und beide sind erforderlich, um eine gute Zeitung zu machen für Menschen, die vom Typ Hase- und Igel-Leser sind.
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    Dies auszugleichen ist die Kunst. Es darf aber nicht dazu führen, dass über alle Lokalredaktionen ein Personal-Raster gezogen wird, das lokale Eigenheiten nicht berücksichtigt.
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    Insofern ist eine Voraussetzung für ein Qualitätsjournalismus ein intelligentes Personalmanagement – und keine Rasenmäher-Methode.
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    Sagte Bodo Hombach nicht einst sinngemäß im DJV-Journal „Ich weiß nicht was Qualitätsjournalismus ist, aber ich werden den Chefredakteuren das Personal zur Verfügung stellen, um Qualitätsjournalismus zu machen“ …. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

  9. @Ludwig

    Ich auch nicht…. Stimme Ihnen übrigens voll zu.

  10. Blattspinat sagt:

    Ludwig XIV: „teils weil das zu schulternde Seiten-Paket zu groß ist“.
    Das hat sich doch wohl erledigt. Erst Seiten reduzieren, dann Personal eliminieren.

  11. porschekiller sagt:

    Kleiner Flashback @Katharina Borchert:

    Wenn Sie die Kunden weg aus dem Forum hin in die eigentlichen Artikel-Kommentare lotsen wollen, dann sollten Sie denen auch erklären, warum u.A.

    – man unverhofft (wie ich gestern) auf eine interne „Wartungs“-Page umgeleitet wird, aus der ein Reload unmöglich ist (schön, dass noch uralte cityweb-Server genutzt werden;-)

    – mein IE7 ebenfalls gestern beim Versuch des Ladens eines „HugoIrgendwas“-WerbePopUps gnadenlos crashte

    – heute nach Klicken auf den „Abschicken“-Button in den Kommentaren minutenlang nix passiert und man nur über Seiten-Reload und erneute Eingabe des Kommentars weiterkommt.

    Da kann die fast perfekt funktionierende Foren-Software (naja, bis auf die dämlichen JScript-Overlays, die einem manchmal die Posting-Eingabe unmöglich machen und nicht nachvollziehbare Fehlermeldungen anzeigen) natürlich nicht gegen „anstinken“, denn die ist ja auch für lau (und man kann – auch ohne ein Admin-Nerd zu sein – dort noch selbst Hand anlegen).

    Zumindest ist mir jetzt klar geworden, dass derwesten mit den damals kolportierten max. 1 Mio. Investition niemals das werden kann, was sich die WAZ-Spitze erhofft oder vorstellt. Allein die schon vor zig Jahren veraltete cityweb-Infrastruktur im mediaways-Netz, auf die derwesten aufsetzt, ist nicht skalierbar und wird sowohl intern als auch aus Kundensicht bei höherer strategischer Gewichtung zu noch mehr Reibungsverlusten führen als schon heute.

    Mal Ihre Relativierungsversuche außen vor lassend – ’n bisschen Mitleid kann man ja schon mit Ihnen haben…

  12. zeilenschinder sagt:

    @Markus Hündgen: Die unbezahlten Überstunden sind eine (un)freiwillige Arbeitsleistung, die wir seit Jahren und Jahrzehnten erbringen. Das erlaubt jedoch nicht, sie von vornherein schon mal als gegeben mit einzurechnen.
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    Diese Leistung wurde sogar gerne und ohne viel zu reden erbracht, auch von mir. Aber nur solange, wie dieser „Redaktions-Pakt“ von (Zusatz-)Leistung und Gegenleistung von beiden Seiten funktionierte, man sich also sicher sein konnte, es mit einem Chef-REDAKTEUR als Partner zu tun zu haben, der unsere Interessen auch gegenüber dem Verlag vertrat. Da legte man schon mal gerne eine Schüppe drauf, wenn man wusste, in welche Richtung die breiten Schultern eines Chef-REDAKTEURS im Ernstfall zeigen würden. (Klar, jetzt weiß man es natürlich auch…)

  13. ausgeREITZt sagt:

    So sehr ich auch positiv überrascht bin, dass Fr. Borchert hier offenbar mit diskutiert – es bringt ihr (und uns) nichts. Wer wie die Jungfrau zum Kinde kommt, trägt für die seit Jahren sich andeutenden Entwicklungen innerhalb der WAZ keine Verantwortung. Fr. Borchert war mit der Fehlkonzeption des Online-Auftritts eher so etwas wie ein Brandbeschleuniger …
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    Das erinnert mich übrigens an jene Gedanken, die mich beschlichen, als ich seinerzeit hörte, dass Fr. Borchert Online-Chefin wird:
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    Doll, dachte ich, da bloggt jemand weitestgehend fehler- und schwindelfrei … und das befähigt ihn, den Internetauftritt für eines der größten Medienhäuser Europas zu konzipieren. Das ist also ungefähr so, als wenn ich 20 Jahre unfallfrei Auto fahre und dann zum Verkehrsminister berufen werde.

    Schöne, neue Welt …

    Na, „Mahlzeit!“

  14. DerUser.de sagt:

    So schön derWesten für mich als User ist, so sehr kann ich ich jedem der derWesten lesen will, Firefox mit Adblock empfehlen.
    Erst wenn das unendliche Werbegemüll und die google-analytics-Seiten geblockt sind, kann man die Seiten in vernünftiger Zeit lesen.
    Natürlich ist das nicht im Sinne der Macher, denn so ist die Refinanzierung via Onlinewerbung ad absurdum geführt. Für mich als User ist es aber noch nie so einfach wie heute „Keine Werbung“ durchzusetzen.
    Für mich bleibt bei derWesten allerdings eine Frage: Wieso verlangt die WAZ-Gruppe eigentlich so viel Geld für die Printausgabe? Die Inhalte habe ich spätestens gegen 20:00 Uhr am Vorabend im Internet gelesen, ungekürzt und archivierbar. Am nächsten Morgen steht in der gedruckten Zeitung nichts wirklich Neues mehr…

    Online-Portale wie rp-online sind da meines Erachtens schon etwas weiter. Es wird nicht 1:1 der Print-Inhalt übernommen, es gibt Online-Redakteure, die nur peripher mit der Print-Ausgabe zu tun haben.

    Ansonsten ein paar Anmerkungen zu derWesten

    Die Kommentarfunktion ist zwar vorhanden, aber wenn ich tatsächlich einen Kommentar schreiben will, dann passiert es viel zu oft das ich zuviel Zeit mit lesen und formulieren verbracht habe, wodurch ich die Seite reloaden soll – mit dem Effekt das der Text oftmals weg ist…

    Das Geotagging ist für den A…. Wieso bitte schön soll ich als User Ihnen zeigen wo sie gewesen sind? Gab es auf der Pressekonferenz soviel Alkohol das sie sich nicht mehr erinnern können?

    Wie sieht es mit eigenen Themen, Blogs und Foren aus??? Erfolgreiche Onlineportale leben von den aktiven Usern, für die dieses Portal einen Nutzen hat. Contentportale werden abgerufen und das war es…

  15. DerUser.de sagt:

    Kleiner Nachtrag:

    Wie wäre es, wenn der WAZ-Verlag seine Kostenstellen nach Erst- und Zweitverwertung einer Nachricht umstellt? Da gemäß der bisherigen Kommentare die Zweitverwertung ohne weitere Kosten erfolgt, würden es den Printausgaben, die defizitär dastehen auf einmal sehr gut gehen!

  16. pirelli-fan sagt:

    derwesten.de – Medium der Zukunft, die schon begonnen hat. Die sieht dann so aus:

    Sonntagsdienst am 23.11. in der Lokalredaktion. Zwischen 16.30 Uhr und 18.15 Uhr kommen die 4 nachstehenden E-mails:

    Meldung 1: die DerWesten-Technik meldet, dass Hugo wieder etwas wackelig ist. Die Experten der IVO versuchen, ihn fitzuspritzen. Wir melden uns, sobald Hugo wieder auf dem Damm ist.

    Meldung 2: die Abteilung IVO meldet: Hugo hat sich wieder gefangen und ist arbeitsfähig. Falls das bei Euch/Ihnen nicht so sein sollte: Bitte
    „mailden“ an wazonline@waz.de 🙂

    Meldung 3: leider schwächelt Hugo doch wieder – und zwar beim Bildexport. Die Abteilung IVO arbeitet dran…

    Meldung 4: Neues von Hugo: Er ist laut IVO auch beim Bildexport wieder genesen. Nun werde noch die Warteschlange der Bilder abgearbeitet – das soll ca. 45 Minuten dauern. Bilder, die schon exportiert sind, müssen laut IVO nicht nochmal exportiert werden. Sie brauchen nur ein bisschen Zeit…

    Na, ist das nicht lustig. So macht der Sonntagsdienst doch richtig Spaß.

    Aber nein, die Technik, mit der wir zu arbeiten haben, ist ja perfekt. Pannen sind die absolute Ausnahme! – Wen wollt Ihr eigentlich noch für dumm verkaufen???

    Ganz toll auch die Idee, zur Motivation der faulen Lokalredaktionen die erfolgreichsten Fotostrecken des Tages zur Kenntnis zu geben. And the winner is mit gigantischem Vorsprung: The pirelli-girls!!! Noch Fragen zu dem, was die Internet-Elite zu sehen wünscht? Auf Platz 2 übrigens die Miss-Wahl in Recklinghausen – spielt alles keine Rolle, bringt ja tolle Klickzahlen, die dann später angeblich belegen: Der lokale Content ist gefragt wie nie!

    Na, Frau Borchert, wenn’s denn gar nicht mehr klappen will mit den Klickzahlen, dann werden Sie sich doch wohl in den Dienst der guten Sache stellen, oder?

  17. Tim sagt:

    Die Anerkennung für die Bereitschaft der Online-Chefin hier mitzukommentieren, muss man in aller Ehre relativieren. Die sitzt im selben Boot. Ihr Job ist mindestens so gefährdet, wie die Jobs in den Redaktionen. Und die Aussichten auf die Zukunft ohne WAZ-Festanstellung vergleichbar düster.

  18. Struppi sagt:

    Die Online-Chefin ist eine Person, die durchaus zuhört und sinnvolle Ansichten vertritt. Ich wünsche ihr und uns alles Gute! Aber sie hat aus meiner Sicht einen Fehler gemacht: Sie hat sich beim Aufbau des Portals zu wenig von versierten Technikern und zu wenig von online-affinen Redakteuren beraten lassen. Herausgekommen ist jetzt ein Portal, das im Ansatz richtig gut ist, aber im Details extreme Schwächen aufweist. Und wie sagt man: Der Teufel steckt im Detail!

  19. derUser.de sagt:

    @pirelli-fan

    Klar das pirelli-Girls eher was zum anschauen sind als irgend so ein langweiliger Weihnachtsmarkt – wenn es um Klickzahlen und Auflage geht: Sex sells! Macht endlich mehr Reportagen in Puffs und Dessousläden, bringt das Mädchen von Nebenan auf die Titelseite und das Making-of als Fotostrecke.
    Und dann noch den Blog „Mein erstes Mal nackt vor der Kamera“ als Teaser.
    Spätestens dann würde ich die Seiten von derWesten.de auch kostenfrei abonnieren.

  20. 14-Ender sagt:

    Dabei wird DerWesten.de von den Usern gerade kräftig angezählt. Die Page-Impressions sind seit Juli von 48,99 Millionen auf 37,09 Mio im Oktober abgestürzt. Dieses Superportal sollte laut interner Vorgabe bald rp-online überrunden. Während rp-online aber im letzten Monat wieder tüchtig zulegen und seine Verluste wettmachen konnte, befindet sich DerWesten im freien Fall. Er kehrt so allmählich zu Werte zurück, die die Vorgängerportale zusammen auch schon hatten. Dafür hat die WAZ Millionen versenkt. Das ist wirklich ganz großes Tennis.
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    @tim: Dass ihr Job mindestens so gefährdet sei, glaubt außer dir niemand. Eher schon, dass Papa Borchert den lieben Bodo rechtzeitig zur Jagd einladen wird, bevor seine „Großstadtnomadin“ wie gehabt bei ihm zuhause in Wattenscheid im Jungmädchenzimmer sitzt und Lyssa-Geschichten fabriziert. Da findet sich in bewährter Weise irgendwo im WAZ-Universum ein neues Geschäftsführer-Pöstchen, keine Sorge.

  21. Tim sagt:

    @14-ender
    Ja, Geschäftsführerin für die WAZ in Rumänien. Das WAZ-Universum hat auch ziemlich düstere Ecken ohne Glamour.

  22. Theo sagt:

    Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um.
    Die Herren Grotkamp und Schumann hatten noch den Weitblick.
    Jetzt wird in Sachen investiert, die solche Verluste schaffen, dass mindestens 300 Mitarbeiter überflüssig sind. Und da geht es nicht nur um derwesten.de
    Das ist die heutige Geschäftsmoral.
    Wenn doch bloß Frau E. Brost die Informationen hätte, was mit dem Geld (und dem Guten Ruf der WAZ) geschieht.

  23. @Hans Plagwitz:
    Auch, dass die Bloggergemeinde von Alphonso über 50hz bis Pottblog (usw) über die Online-Arbeit der Lokalredaktionen herfällt, damit muss man auch leben.

    Ich falle nicht über die Arbeit her, ich kritisiere Dinge, die mir nicht gefallen. Darf ich das als WAZ-Leser nicht?

  24. WR-lerin sagt:

    @Jens: Doch, das darfst Du. Das sollst Du sogar. Viele von uns würden liebend gern bessere Arbeit abliefern, auch online. Aber sie müssen sehen, wie sie mit den Verhältnissen zurechtkommen. Das beginnt bei der enorm verdichteten Arbeit und hört beim täglichen Kampf mit Technik und schlampiger Software wie „huGO“ noch nicht auf. Und obendrauf kommen jetzt noch solche Motivationskünstler, die offenbar große Teile der Belegschaft in die innere Kündigung treiben wollen.

  25. derUser.de sagt:

    Ohne Kenntniss dessen auf welcher Software derWesten beruht und wie die Artikel ins System kommen, stellt sich für mich inzwischen wirklich eine Frage:

    Was wollt Ihr/Sie mit der Westen erreichen?

    Onlinewerbung vielleicht? Bezahlte Klicks?
    dann passt folgender Artikel: http://www.ftd.de/technik/medien_internet/:Konjunkturflaute-Google-setzt-Leiharbeiter-auf-die-Stra%DFe/443153.html

    Will Herr Reitz seinem vorherigen Arbeitgeber zeigen das er das meistbesuchte Internetportal im Tageszeitungsbereich ist? Oder was soll diese „Ich habe mehr PI“.
    Meine Pageimpressions werden bei ivw nicht gezählt weil die Adresse ivwbox , genauso wie doubleclick etc., gar nicht erst über den Router kommen.

    Will man den öffentlich rechtlichen Contentanbietern beweisen das die ihre aufgestockten GEZ Gebühren für den Internetauftritt nicht brauchen, weil es Ccontent umsonst gibt?


    Nun mal positiv:
    Durch die lokalität der Nachrichten kann eine Community aufgebaut werden, die es in der Form tatsächlich noch gibt. Aber dann muss man den Wandel vom Contentanbieter zum Contentportal vollziehen – und das ist wiederum wieder etwas ganz anderes als die oldfashoned frontlighted highresolution Paper Ausgabe, die ich beim letzten reallity check im onlinestore gekauft habe: Ej Leute einen weit über 24″ Read Once Monitor für nen schlappen Euro!

  26. fiftyruhr sagt:

    Häh?
    Bin wohl zu oldfashioned… :o(

  27. porschekiller sagt:

    @fiftyruhr

    Er wollte wohl sagen: Entweder richtig inhaltlich den Lokalitäts-Vorteil ausnutzend, technisch vernünftig online und mit einem transparenten Bezahl-Modell oder garnicht. Aber bitte nicht dieses halbgare derwesten-Ding als WerbePopUp-Mutterschiff mit diesem Pseudo-Web2.0-Anspruch als Marketing-Gag.

    Das kann ich als potentieller Zukunfts-Kunde nur unterstreichen, sollte sich die WAZ irgendwann doch noch entscheiden, den Kunden als solchen in diesem ganzen Theater wieder in den Fokus zu rücken. Nennt man Kernkompetenz, scheint mir aber in der ganzen Diskussion hier völlig untergegangen zu sein.

  28. Hans Plagwitz sagt:

    Ein wunderbares Beispiel für Qualitätsjournalismus:
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    http://www.derwesten.de/nachrichten/2008/11/25/news-86771446/detail.html
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    Wie muss die Zeitung nach Reitz-Manier sein? Richtig, sexy!

  29. Brummbär sagt:

    Dann sollte er auch so konsequent sein und das Seite-3-Mädel einführen…
    Aber Spaß beiseite: Das seit zwei Jahren ausgegebene Reitz-Motto zum Inhalt der Zeitung (weiblicher werden, sexy werden) hat uns keine stabile Auflage, geschweige denn mehr Leser gebracht.
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    Ich glaube, wenn am 5. Dezember die Fakten auf den Tisch kommen und der personelle wie organisatorische Umbruch beginnt, ist das nur oberflächliche Kosmetik zur Retung der Rendite. Die WAZ-Gruppe muss sich doch der Frage stellen, ob sie mit dieser kurzfristigen Kosmetik über die Runden kommt.

    Auf einem Tanker – oder sagen wir besser auf einem Kreuzfahrtschiff – gutes Service- und seefestes Decks-Personal abzubauen, um Kosten zu senken, ist eine Fehlentscheidung, die sich rächen wird. Reeder und Kapitän müssen vielmehr darauf achten, dass der Pott attraktiver wird und zum Mitreisen einlädt. Der Kahn muss ins Dock – und zwar richtig. Nicht nur’n Eimer Farbe drüberkippen, sondern Rost klopfen.
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    Da geht es dann um die Ausrichtung der Zeitung, um die Inhalte, um den nautischen Kurs. Und wohin der geht, ist zurzeit völlig unklar. Da fehlt der Navigator auf der Brücke. Sonst fährt das Schiff solange im Kreis, bis es zum Totenschiff wird und der Rumpf durchgerostet ist.
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    Kurs bestimmen heißt aber Nachzudenken und beim Leser (Kunden) sein. Und wer das will, der muss die Mannschaft motivieren und mitnehmen. Wie kann U.R. das schaffen nach dem sich ankündigenden Personal-Desaster?

  30. derUser.de sagt:

    Ok, ich gebe zu das mein letzten Posting etwas konfus ist.

    Ich versuche es nun klar zu stellen:
    Online und Print sind zwei paar Schuhe, mit unterschiedlichen Schuhgrößen. Eine 1:1 Adaption ist nicht möglich (selbst wenn man die Printausgabe als PDF zum download anbietet).

    Während für den Printbereich Geld verlangt werden kann ist der Onlinebereich für den Benutzer kostenfrei. Die vielen Versuche anderer Firmen mit Content im Internet Geld zu verdienen zeigen dies deutlich. Erst durch einmalige Portalfunktionen oder sogenannten PremiumContent kann man Leute dazu bringen ein Abo abzuschließen.
    Somit ist die reine Nachrichtenlieferung derzeit ein Zuschuss-Geschäft mit geringer Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg. (Was mich als User momentan allerdings freut, denn ich kann mir die Printausgabe sparen).
    Das mit derwesten.de ein Umfeld für eine Innovation geschaffen wird steht außer Frage, aber wo ist die Innovation?
    Die Möglichkeiten von online, durch nahezu unbegrenzten Speicherplatz, die Verlinkung und vor allem die direkte Beteiligung der User sehe ich bei derwesten.de derzeit nicht.
    Herunterbrechen in den Mikrokosmos des Lokalen bedeutet für mich den engagierten Usern eine Plattform zur Selbstdarstellung zu liefern – den die lokale Printredaktion mit einem journalistisch aufbereiteten Artikel in der Zeitung mehr Bekanntheit verschaffen.
    Um ein solches Portal aufzubauen bedarf es m.E. mehr als 300 Personen, die kontinuierlich Support, überarbeiteten MikroContent und ein Mindestmaß an Qualität liefern.

    P.S. Ich bin weder Redakteur noch Lektor, und der Kontakt zu Deutschlehrern ist schon fast Geschichte, daher bitte ich Kommas und Rechtsschreibfehler mittels TippEx direkt am Monitor zu korrigieren 🙂

  31. […] WAZ-Protestblog drehen sich die Argumente mehr und mehr im Kreis. Was könnte auch noch gesagt werden. In wenigen […]

  32. willemkapunkt sagt:

    Nur so am Rande zu den geplanten Zukäufen:
    Für Bilderstrecken werden externen Fotografen üppige 20 Euro gezahlt!! Nach Abzug aller in die Kalkulation einzurechenden Kosten (inkl. Arbeitsaufwand und Kamera etc) bleiben unterm Strich keine zwei Euro übrig. Die wären selbstverständlich noch zu versteuern.
    Einfach nur grotesk. Mahlzeit.

  33. Wartungsarbeiten sagt:

    The same procedure as every day: Hugo kaputt, Wartungsarbeiten in der prime-time….. peinlicher geht’s nimmer…..
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    Mensch! IVO, DerWesten und Co.: Lasst euch doch mal was Neues einfallen. So kriegt ihr eure Pflichtklicks (die Vorgaben, wer setzt die eigentlich?) nie zusammen.
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    Die Redaktionen haben am Freitag ihre lange überfälligen Wartungsarbeiten – in Sachen innerer Betriebs- und Konzernhygiene. Und sind vielleicht einfach nicht besetzt….

  34. […] DerWesten möchte bei diesem Folklore-Trend in keiner Weise nachstehen: “Es ist bekannt, dass Skilehrer nichts anbrennen lassen. Aber wie die Skilehrerinnen unter ihrer Arbeitskleidung aussehen, bleibt oft im Verborgenen. Der Skilehrerinnenkalender schafft da Abhilfe. Jeden Monat lässt ein Pistenmädel die Hüllen fallen. (…)” Das Geschwurbel mag ja noch legitim sein, der redaktionelle Artikel endet hingegen mit einem freundlichen Service-Link: “Hier können Sie den Kalender für 29 Euro (plus Versandkosten) bestellen”. (Das gleiche Angebot gibt es übrigens auch für Skilehrer; Gefunden über einen Kommentar im WAZ-Protestblog, Medienmoral NRW). […]

  35. surfer sagt:

    Auch die Pirelli-Girls haben es nicht geschafft: Frau Borchert wird ihre für Hombach in Aussicht gestellte Weihnachtsbescherung – „Wir haben rp-online überholt“ – nicht einhalten können. Im Gegenteil.
    Im November 2008 ist der Vorsprung von rp-online (54,1 Mio PI’s) gegenüber derwesten.de (39,3 Mio PI’s) weiter gewachsen, auch bei den Visits hat rp-online (6,3 Mio Visits) unverändert einen gewaltigen Vorsprung gegenüber derwesten.de (5,1 Mio Visits). Die Quelle der Zahlen: Keine anti-online-Propaganda, sondern IVW.
    Damit ist klar, dass die von Hombach den Onlinern versprochene Sonderprämie nicht fällig wird – Geld gespart, ist ja auch eine gute Nachricht.
    Vorschlag für mehr Klickzahlen im Dezember: Hängt eine webcam in die Stahlstraße, eine zweite in die Linienstraße und eine dritte am Bochumer Eierberg auf. Dann bringt derwesten.de das, was nach allen Untersuchungen im Internet die beste Klickquote bringt. „Sex sells“ – um den GRÖCAZ zu zitieren.

  36. peng sagt:

    So ist das eben, wenn Seifenblasen platzen. Da wurde Hombach das Opfer der eigenen Sprücheklopferei, da ist er gründlich reingefallen aufs pseudo-Fachgesülze der Superbloggerin. Mit den kühnen Prognosen von „Chefsanierer Reitz“ wird es ihm nicht besser ergehen. Dessen Konzept würd sich schon am grünen Tisch erledigen, wenn man darüber reden dürfte – ist aber nicht erlaubt!

  37. fiftyruhr sagt:

    Internet und Print sind zwei völlig verschiedene Dinge, mit sehr unterschiedlichen Nutzern bzw. Lesern. Also hilft nur, beides wirklich gut zu machen.
    Was die lediglich betriebswirtschaftlichen Berater vorschlagen, ist aber das glatte Gegenteil.
    Das Alleinstellungsmerkmal Lokalredaktionen wird nachhaltig gewächt. Ein entscheidender Fehler.
    Zumal auch der für höhere Klickzahlen dringend notwendige lokale „Content“ für DerWesten leidet, „dank“ Personalschwund in den Redaktionen vor Ort.
    Wie können Hombach, Nienhaus & Co. für solche Kamikaze-„Konzepte“ auch noch Geld bezahlen?

  38. salzglitter sagt:

    @ fiftyruhr:
    Keine Sorge! Wenn einer Fachmann darin ist, aus verbranntem Geld wieder Kapital zu machen, dann ist das Hombach. Und ein kleiner Chor von Insidern, die vielleicht keine gute Stimme, aber dafür ein gutes Gedächtnis (Archiv) haben, singt dazu: Mein Gott, schon wieder Walter…

  39. Istjadoll sagt:

    myheimat.de
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    Den Mist, den man im Community-Bereich verzapft hat, schnell begraben und ersetzen – und das Füllmaterial für wegbrechende Redaktionsbeiträge in der Hinterhand.
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    So what?

  40. […] Guckt mal hier oder dort Im WAZ-Protestblog der Gewerkschaften schlug ihr während ihres Wirkens eine gewisse Hassliebe entgegen. Viele wurden nicht damit fertig, dass ein mutmaßlicher CDU Protege ohne abgeschlossenes Studium […]