Post von dpa: Abkehr vom Solidaritätsprinzip

Die aktuelle Situation aus Sicht der dpa stellt deren Chefredakteur Dr. Wilm Herlyn in einem Schreiben an die Chefredakteure der Bezieher des dpa-Basisdienstes dar. Darin heißt es u.a., dass die Verträge mit der WAZ-Mediengruppe nicht gekündigt, sondern turnusmäßig ausgelaufen sind. Seit dem 1. Januar beziehen – bis auf die Braunschweiger Zeitung – die WAZ-Titel inklusive DerWesten.de kein Material mehr von dpa. Den Verlust gibt Dr. Heryln mit etwa drei Millionen Euro an.
Der dpa-Chefredakteur stellt weiter fest, dass die WAZ-Geschäftsführung und die WAZ-Chefredaktion Gespräche über eine mögliche Fortsetzung der Verträge „verweigerten“. „Die WAZ-Verlagsgruppe hat entschieden, die Dienste gerade der Agentur nicht mehr zu nutzen, die sie über verschiedene Blätter des Hauses mitbesitzt. In unseren Augen ist das eine Abkehr vom Solidaritätsprinzip der dpa-Gesellschafter, das seit seit 60 Jahren Garant für eine unabhängige Nachrichtenversorgung in Deutschland ist“, heißt es in dem Rundbrief.

Den Eindruck einer Schädigung dieses Gedankens verfestige ein TV-Auftritt von Chefredakteur Ulrich Reitz im Medienmagazin „Zapp“ http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/index290.html.

47 Antworten zu “Post von dpa: Abkehr vom Solidaritätsprinzip”

  1. waz969 sagt:

    Reitz im NDR-TV-Magazin “Zapp”: Wir brauchen keine Agenturen, wir haben ja das Internet…

    Wie verlogen der Anspruch “Autorenzeitung” in Wahrheit ist, sei an einem tagesaktuellen Beispiel belegt, diesmal aus der NRZ, deren Chefredakteur kaum schamloser agiert als Reitz.

    Unter der Überschrift “Bayern brennt ein Feuerwerk ab” berichtet die NRZ aus der Feder von Maik Rosner über das DFB-Pokalspiel VfB Stuttgart gegen Bayern München. Am Ende des Textes dann dieser Quellenvermerk: (NRZ)

    Richtig ist aber, dass dieser Text von Maik Rosner und Hans-Peter Sick mit exakt diesem Autorenvermerk am Dienstag nach dem Spiel von der Agentur Sportinformationsdienst (sid) ins Redaktionssystem der WAZ Mediengruppe geschickt wurde.

    Die NRZ-Redaktion hat sich dann die “Autoren”-Freiheit genommen, Hans-Peter Sick aus der Autorenzeile zu streichen und am Textende (sid) durch (NRZ) zu ersetzen.

    Das Portal derwesten.de hat ebenfalls diesen Text übernommen, allerdings beide Autoren gestrichen und als Quelle am Textende nur noch die (NRZ) genannt.

    So also definiert man Autorenzeitung? So also produziert man eine Qualitätszeitung?

    Geld gespart, aber das Ansehen ruiniert – schämt Euch!

    Vielleicht kann man dem schändlichen Treiben ein Ende bereiten, wenn hier möglichst viele Beispiele für diese unseriöse Form der News-Beschaffung und -Bearbeitung aufgelistet werden. Nichts fürchten diese eitlen Selbstdarsteller mehr als Kratzer an ihrem Supermann-Image.

  2. HansWurst sagt:

    Glaube ich nicht, das ist denen doch egal. Hauptsache billig.

  3. Liebermann zitieren sagt:

    An peinlichen Beispielen mangelt es nicht:
    Hertie schließt ein Dutzend Warenhäuser im Einzugsbereich der WAZ. Welche Städte betroffen sind, meldet aber nicht AFP sondern dpa. Die Kollegen von Der Westen ergänzten eine AFP-Meldung mit den Städtenamen. Quelle: Nach Medienberichten! Aber richtig abgeschrieben wurde wenigstens…
    Schön ausführlich dokumentiert auf
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/

  4. blackbox sagt:

    Reitz ist doch vier Jare lang der wahre der Kostentreiber gewesen, Reitz muss weg!
    .
    Und auch Hombach wie Holthoff-Pförtner, die dem Düsseldorfer Cowboy auf den Leim gegangen sind, müssen sich fragen lassen, was sie für einen Scherbenhaufen angerichtet haben.
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    Der Verzicht auf dpa und das Schleifen der WAZ, WR, WP und NRZ Lokalredaktionen führen wirtschaftlich in den Untergang! Auch das politische NRW warnt schon über diese Besorgnis erregende Entwicklung, mit der sich die WAZ journalistisch selbst auf Grund manövriert.
    .
    Wäre ich Gesellschafter, ich spräche mal mit den Lokalchefs der WAZ, die ihren Brief an die Verleger wegen eines schäbigen und rückgratlosen Verräters aus der eigenen Mitte und der brachialen Entlassungs-Drohungen eines Klümpers nicht abschicken konnten. Oder noch besser: Mit Lesern, die ihr WAZ-Abo gekündigt haben…. Fragen Sie die mal nach den Gründen. Sie wollen nicht von Reitz erzogen werden, sie wollen unisono ihre WAZ wiederhaben.
    .
    Und hören Sie nicht immer bloß auf die Düsseldofer Cowboys Reitz und Klümper und den Mülheimer Märchenonkel.

  5. leid sagt:

    @blackbox
    Wenn ich das richtig verstehe, haben die leitenden Angestellten der WAZ-Redaktion ihren Brief an die Geschäftsführung nicht abgeschickt, weil Ihnen vom Reitz-Vertreter Klümper (im Auftrag von Reitz) massiv mit Entlassung gedroht worden ist.
    Bedeutet: Die Leitenden unterwerfen sich dem Diktat der Willkür, man könnte auch wohl sagen, sie machen sich zum Opfer einer massiven Nötigung. – Kein Arbeitsgericht hätte übrigens eine solche Kündigung für rechtens befunden.
    Für die WAZ-Lokalchefs kann es aus diesem Vorgang und dem eigene Zurückschrecken vor den völlig unzulässigen Drohungen der WAZ Chefredaktion nur eine Konsequenz geben, nämlich die Auflösung der eigenen Mitarbeitervertretung.
    Leitende Angestellte im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes sind die WAZ-Lokalchefs nicht mehr, sondern seit dem Dienstantritt der Herren Reitz und Klümper Befehlsempfänger.

  6. Schreibt die dpa in ihren Meldungen eigentlich absichtlich schlechtes Deutsch?

  7. Newsman sagt:

    @ Oliver Fritsch

    Nein, tun wir nicht.

    Aber Menschen machen eben Fehler. Und bei mehr als 800 Meldungen pro Tag allein im bundesweiten Ticker kann schon mal die eine oder andere sprachlich verunglücken. Da kommt dann aber schnell der Bastian Sick und klebt ein Pflaster drauf.

    Bei http://www.indirekter-freistoss.de ist ja auch nicht jeder Schuss ein Treffer, oder? 😉

  8. Gerd sagt:

    Apropos menschliche Fehler: Schon mal daran gedacht, dass der NRZ Sportredakteur aus Versehen „NRZ“ unter den sid-Text gesetzt hat, weil er gerade mal mit den Gedanken woanders war? Wer das für ausgeschlossen hält, hat noch nie in einer Redaktion gearbeitet.

  9. waz969 sagt:

    @Gerd
    Nein, daran habe ich nicht gedacht, denn die Variante „menschlicher Fehler“ scheidet schon deshalb aus, weil die beschriebene Praxis Methode hat bei der NRZ. Und: Auch den zweiten Autor der Geschichte (Hans-Peter Sick) löscht man nicht mal eben so weg, weil man „gerade mal mit den Gedanken woanders“ ist.

  10. Gerd sagt:

    Ach ja, Schlauberger. Und warum ist dann der Name des anderen sid-Mannes stehen geblieben, wenn man so perfide täuschen wollte? Es wäre doch nahe liegend, ja zwingend gewesen, den zweiten Namen ebenfalls raus zu streichen, wenn der von dir unterstellte Irrtum beabsichtigt gewesen wäre, oder?
    Und was soll die Bemerkung, dass die Methode Praxis hätte bei der NRZ. Hast du Belege?
    Mein Gott, wie tief ist dieses dümmste aller Blogs gesunken.

  11. Glocke sagt:

    @leid

    lieber Kollege, Ressortleiter oder Lokalchefs sind noch nie leitende Angestellte nach dem Betriebsverfassungsgesetz gewesen!

    Leitende Angestellte sind nur Chefredakteure, noch nicht einmal stellv. Chefredakteure (einschlägige Rechtsprechung s. Kommentare im Betriebsverfassungsgesetz).
    Leitende Angestellte müssen Personalhoheit (einstellen und entlassen können) und einen wesentlichen Einfluss auf wirtschaftlichen Entscheidungen haben.

  12. Solidarisch sagt:

    Noch ein Beispiel für den dreisten Nachrichtenklau: In der nachrichtenarmen Neujahrszeit hatte ein dpa-Kollege ein Interview mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung geführt. Die NRZ holte sich dazu noch die Stimme des Polizeigewerkschaftboss Freiberg ein, erklärte dass die Dorgenbeauftragte die Senkung der Alkoholgrenze „nach Medienberichten“ gefordert habe und schrieb NRZ drunter. Doch damit nicht genau: Die WR brachte die Geschichte auch und schrieb auch noch rein: Wie die NRZ berichtete…

    Prima, wie die Reitz-Ideen von den anderen Chefredakteuren der WAZ umgesetzt werden!

    Reitz hat es bei der Rheinischen Post ja schon vorgemacht. Echt solidarisch die WAZ als Gesellschafter von dpa! Kann ja nicht mehr lange dauern, bis auch bei dpa die ersten Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Dank WAZ und „angeblich“ gedankenlosen Kollegen. War dann nur ein Fehler oder wie?

  13. ben_ sagt:

    Ah! Ich wußte doch, dass mir die letzten Wochen irgendwas gefehlt hat. Endlich wird wieder der Untergang der „unabhängigen Nachrichtenversorgung“ herbeigeunkt. Steht in dem Schreiben vielleicht nicht irgendwo noch was über das Ende von Demokratie und Rechtstaatlichkeit?

    Warum begreift sich eigentlich jeder der in diesem Land eine Tastatur bedient als vorderste Front und letzte Verteidigungsline gegen Barabrei und den Untergang des Abendlandes?

  14. waz-Mann sagt:

    Es ist bezeichnend für die „Verlogenheit“, wenn die Geschäftsleitung jetzt den Genossenschaftsgedanken bei dpa öffentlich heftigst kritisiert und die angebliche Besserstellung der kleineren Tageszeitung hervorhebt. Hat die WAZ-Mediengruppe jemals die Vorteile der eigenen Größe erwähnt, wenn sie druckvoll dank ihrer Wirtschaftsmacht bei Verhandlungen sich bessere Konditionen verschaffte? Auch bei dpa . . .

  15. Solidarisch sagt:

    @ben
    vermutlich sind Sie dann auch einer der von Herrn Reitz zitierten Kollegen „Danke, dass Du mir den Journalismus zurückgegeben hast“, nachdem der dpa-Vertrag nicht verlängert wurde!
    Fragt sich nur, welcher Journalismus das ist. Gott sei Dank gibt es noch eine Demokratie, in der jeder seinen Standpunkt vertreten kann und nicht alles hinnimmt.
    Alles nachzuplappern, was Manager und Chefredakteure eines der größten Medienkonzerne da so von sich geben, zeugt nicht gerade von kritischem Journalismus.
    Während in Deutschland die Qualität zur Ruhrgebietseinheitszeitung durch Abbau von 262 Arbeitsplätzen, Redaktionsschließungen und -zusammenlegungen und Arbeitverdichtung „gesteigert“ wird (Wert 30 Mio), kassiert die WAZ einen Kredit der KfW in Höhe von 30 Mio für Aktivitäten in Südosteuropa und kündigt dann auch noch Zukäufe in Vietnam und Deutschland an. Wer soll denn die Nummer vom verarmten WAZ-Konzern noch glauben…
    Immerhin haben die Gesellschaft 2006 schlappe 37 Mio. aus dem WAZ-Etat erhalten und trotzdem gab es noch einen Gewinn von 35 Mio.

  16. waz969 sagt:

    @Gerd
    Ja, die falsche Ausflaggung von Berichten hat Methode bei der NRZ. Weil nach einem Beleg für die These gefragt wurde, sei er hier geliefert, wieder aus dem NRZ-Sport, aus der heutigen Ausgabe:

    Unter der Überschrift „Anders als die anderen“ steht eine Vorschau von Michael Neudecker auf das Bundesligaspiel HSV gegen Bayern München. Und am Ende des Textes steht wieder: (NRZ).

    Michael Neudecker ist nicht Mitglied der NRZ-Redaktion in Essen, sondern freier Journalist in Bayern.

    Nach bewährtem Muster wurde der Text von Michael Neudecker auch vom online-Portal derwesten.de verwendet, auch hier mit dem Quellenhinweis „(NRZ)“ am Textende.

    Die Vermutung, dass dieser aus der NRZ übernommene Quellenhinweis Grund genug sein wird, dem Kollegen Michael Neudecker kein Honorar für die online-Verwendung seines Textes zu überweisen, liegt auf der Hand, denn Redaktionsmitglieder der Titel arbeiten bekanntlich zum Nulltarif für das hauseigene online-Portal.

    Alles nur „menschliche Fehler“??? Oder gibt es nicht vielleicht doch eine bessere Adresse für die Frage, wer wie tief gesunken ist…

    Gut, dass solche Tricksereien hier aufgedeckt werden können.

  17. Gerd sagt:

    @waz969

    Sie wollen es nicht begreifen, was? Oder es fehlt Ihnen trotz des klingenden Namens schlicht der Einblick in einfachste redaktionelle Gepflogenheiten. Michael Neudecker ist ein freier Mitarbeiter, auch der NRZ. Seit Menschengedenken steht unter den Texten von ALLEN freien Mitarbeitern im NRZ-Mantel das Kürzel „NRZ“, schon damit klar, dass es sich eben NICHT um Agenturkollegen handelt. Das ist doch in Ihrem Sinne, oder? Es hat sich auch noch kein Freier über das Kürzel beklagt, falls Sie das interessiert. Aber es geht wohl wie so oft in diesem Blog nur darum, unqualifiziertes Zeug unter die Menscheit zu streuen.

    Ach ja: Das Thema Online-Honorare ist Schnee von vorvorgestern und hat mit den Kürzeln in der NRZ rein gar nichts zu tun.

  18. waz969 sagt:

    @Gerd
    Redaktionelle Gepflogenheit sollte es sein, sich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Warum „NRZ“ unter dem Text, wenn er nicht von einem Redakteur der NRZ geschrieben wurde?

    Da die von Ihnen zitierte Auszeichnung der Texte freier Mitarbeiter identisch ist mit der Auszeichnung von Redakteurs-Texten, bleibt unter dem Strich wenig Transparanz – oder um es anders zu sagen: Etikettenschwindel.

    Zum Thema online-Honorare: Für Sie mag das der Schnee von vorvorgestern sein, für die betroffenen freien Journalisten ist es ein anhaltendes Ärgernis, dem Sie nur entgehen können, wenn sie ihre Mitarbeit ganz einstellen – eine tolle Alternative!

    Um zu zeigen, wie absurd Ihre Argumentation ist, noch ein Beispiel: Unter der Überschrift „Mehr als 1300 Lehrer streiken für mehr Lohn“ berichtet die NRZ am 29.1. auf der Titelseite. Kein Autorenvermerk, aber am Ende des Textes – wie gehabt – der Quellenhinweis „(NRZ)“. Dieser Text ist weder von einem freien Mitarbeiter noch von einem Redakteur geschrieben worden, sondern die Kurzfassung eines Agenturberichtes (ddp), den Karoline von Graevenitz geschrieben hat.

    Der Name der Autorin wurde gestrichen, der Hinweis auf die Agentur durch (NRZ) ersetzt – weil das so redaktionelle Gepflogenheit ist?

    Sie werden mich nicht davon überzeugen, dass solche „Gepflogenheiten“ zum üblichen journalistischen Handwerk gehören.

  19. blogleser sagt:

    Vielleicht solltet ihr mal hier reinlesen. Da hat der Verfasser vermutlich nicht Unrecht. Und vor allem die Zitate untermauern seine Argumentation, dass Bodo Hombach mehrdimensional denkt – und dabei mal eben als Supermann die Medienwelt neu ordnen will. Balkanische Verhältnisse, halt.
    Und hier der Link: http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=2030

  20. Franky sagt:

    @waz969
    @Gerd

    Gerd, lass mal, der Kollege ist nicht hier, um sich überzeugen zu lassen. Schon im ersten Satz schreibt er wieder nichts als Unfug. Seit wann besteht eine Redaktion nur aus Redakteuren und nicht auch auch freien Mitarbeitern?

    Mich beschleicht hier ein Verdacht: Wo waz969 draufsteht, handelt es sich in Wahrheit um eine Stimmungskanone einer großer deutschen Nachrichtenagentur, die sich derzeit so äußerst liebevoll mit unseren Blättern beschäftigt.

  21. susi sagt:

    @Blogleser
    Dass es in Hombachs Kopf um Strategisches geht, dürfte wohl jedem einleuchten. Über die Preispolitik von dpa nachzudenken, darf ja auch kein Tabu sein. Nur: Die Art und Weise, wie hier vorgegangen wird, ist schofelig.

    Reitz als unguided missile zu bezeichnen (s. Link Blogleser) ist wirklich euphemistisch. Der Mann ist eine wie Splitterbombe, die in der WAZ-Gruppe bereits einen Flächenschaden angerichtet hat, der kaum noch reparierbar erscheint. Ganz zu schwiegen davon, dass er Dank seiner Interview-Dementis und seines Verhaltens innerhalb des Hauses zur Lachnummer avanciert ist.
    Oder was soll man über einen CR sagen, der sich in der Konferenz daran aufbaut, einmal wie Obama vor zwei Millionen Menschen reden zu können. Kann Hombach ihn nicht einfach nach Vietnam mitnehmen und dort einsetzen.

  22. Waznoch sagt:

    Zwei Wünsche habe ich noch: Dass die KollegInnen von Funk und Fernsehen der Lachnummer noch öfters Gelegenheit zu weiteren blamablen Interview-Dementi-Desastern geben, und dass die GGF endlich die 130 Kilo-Euro für den Audi Q7 V12 TDI locker macht, den sich der Mann so sehr als Dienstwagen wünscht. Reichlich PS für jemanden, der sich reichlich selbst überschätzt…

  23. solidarisch sagt:

    @gerd
    prima, dass die Namen der freien Mitarbeiter bei Euch nicht genannt werden – weder im Text noch Online. Da bringt Ihr die Freien auch noch um die VG Wort-Ausschüttung!

    Aber mit den Freien kann man ja so umgehen. In diesen Zeiten sollte man als Redakteur nur daran denken, dass man schneller als man glaubt auch Freier sein kann.

    Sollen nicht auch noch die Honoraretats halbiert werden?!

    Rosige Zukunft…

  24. albertus sagt:

    @gerd
    @franky
    Die Fakten sind ja wohl nicht von der Hand zu weisen: Wo NRZ drunter steht, ist längst nicht immer NRZ auch drin (oder drüber). Agenturtexte nicht mit dem Namen der Agentur zu kennzeichnen, sondern mit den Namen der Zeitung (Redaktion), das ist mit nichts zu rechtfertigen; und freie Mitarbeiter mal eben so zu Mitgliedern der Redaktion zu erklären und ihnen deshalb am Textende das Kürzel NRZ zu verpassen, ist auch nicht üblich in der Branche. So werden die Leser veräppelt und die Mitarbeiter um ihre Honorare betrogen.

  25. Dr. Faust sagt:

    @waznoch et al. diese Fuhrparkdebatte ist ja ein Thema für sich! Ich beziehe das immer auf den Spruch „es müssen 30 Millionen eingespart werden“ und dann sehe wieviele S-Klassen, Audi A8, Audi Q7 aus der Tiefgarage rauschen, dann wird das mit den Einsparpotenzialen wohl nicht sehr ernst genommen. Herr Großmann von RWE hat übrigens verfügt, dass das höchste aller Gefühle bei Dienstwagen max. nur noch MB E-Klasse sein wird, aus Einspargründen. Und wer im übrigen darauf besteht, so eine spritfressende ökologisch unsinnige Protzkiste aus ingolstadt fahren zu wollen, dem sind Werte die die Zukunft betreffen und unsere Kinder und Kinderskinder angehen eh schnuppe. Also Vorbildfunktion gleich null, aber wen wundert es?

  26. waz969 sagt:

    Autorenzeitung statt Agenturbrei – Am Samstag (31.1.) gab’s in der WAZ-Wirtschaft ein Lehrbeispiel aus der Edelfeder von Hannes Koch zu lesen:

    „Jürgen Großmann – Ein Tag in Davos“
    Der neugierige Leser erfährt, wie ein Arbeitstag von RWE-Chef Großmann beim Weltwirtschaftsforum in Davos aussieht. Peinliche Hofberichterstattung von der ersten bis zur letzten Zeile, die fein auflistet, mit welchen Präsidenten und Premiers Großmann im Laufe nur eines Tages smalltalkt, dazwischen locker eingestreut die Botschaft, dass in 30 Jahren der Strom zu je einem Drittel aus Kohle, Atomkraft und Erneuerbarer Energie produziert wird, am Ende das Daumendrücken des Autors, dass es der ach so fleißige Großmann am Sonntag doch noch schaffen sollte: Skilaufen auf den Pisten über Davos.

    Das ist kein Journalismus, sondern die Fortsetzung der zu Weihnachten in der WAZ-Wirtschaft gestarteten Serie „Soziale Kapitalisten“ – Autor Hannes Koch, dessen gleichnamiges Buch Grundlage der „Serie“ war. Und damit Hannes Koch neben dem Honorar für die Serie auch auf seine Kosten kam, gab’s schon im Vorfeld der Serie in der WAZ-Wirtschaft (am 7.12.) den sehr ausführlichen Buchtipp zum Fest, natürlich „Soziale Kapitalisten“ von Hannes Koch.

    So sieht gutes Marketing (üble Schleichwerbung und Produktplacement inklusive) für ein Buch aus, aber den kritischen Journalismus einer „Autorenzeitung“ stelle ich mir anders vor.

  27. HW sagt:

    @waz969
    Das ist doch nicht neu, dass sich die Macher in der Medienbranche gegenseitig bedienen.
    Ob die WAZ-Redakteure wohl das Vorwort im Buch von Hannes Koch gelesenhaben? Da beschreibt er die „Sozialen Kapitalisten“ so:
    „Aus Überzeugung gestalten sie ihr Kerngeschäft nach besseren Regeln. Sie behandeln ihre Beschäftigten anständig, zahlen vernünftige Löhne, beteiligen die Belegschaft am Gewinn … führen sich nicht auf wie die Ackermänner dieser Republik.“
    Da kommt doch Freude auf in den Redaktionen, oder?

  28. waz969 sagt:

    Die heutige (Montag, 2.2.) Ausgabe der WAZ ist ein Musterbeispiel für das Reitz-Projekt
    a) die Tageszeitung als Magazin
    b) die agenturfreie Autorenzeitung.

    Auf 3 Seiten das Papst-Thema. Ohne Verwendung von Agenturen, aber mit Rückgriff auf Spiegel, Spiegel-online. Frankfurter Rundschau, Welt am Sonntag, Münchener Tageszeitung tz, eigenes Archiv und derwesten.de für die sechs anonymen Leserbriefe auf Seite 3. Der Gipfel des Abschreibens: Die Chronik „Christen gegen Juden“ auf Seite 3, übernommen aus dem Spiegel.

    Die eigene Recherche beschränkt sich auf eine Telefonumfrage (Seite 3), mit der die Überschrift „Kirchenbasis aufgewühlt“ belegt werden musste.

    Gedankenlos aus dem Spiegel importiert wurde der Fehler, dem Dekret des Papstes zu unterstellen, es habe die vier Bischöfe „rehabilitiert“. Davon kann überhaupt nicht die Rede sein, obschon sich dieser Begriff durch alle Berichte und Kommentare zum Papst-Thema zieht.

    Ein kleines Stichwort „Exkommunikation“ hätte ausgereicht, um die WAZ-Redaktion vor diesem Fehler zu bewahren.

    Richtig ist, dass die Exkommunikation – der Ausschluss vom Empfang der Sakramente – aufgehoben wurde, aber verbunden
    1. mit andauernder Suspendierung der vier Bischöfe, die also ihrer Ämter enthoben bleiben
    2. mit der Auflage, die Entscheidungen des 2. Vatikanischen Konzils anzuerkennen, sich also dem Papst zu unterwerfen.
    Die vier unverändert suspendierten Bischöfe dürfen nunmehr wieder die Sakramente der katholischen Kirche empfangen, sie aber nicht spenden.

    Der Leitartikel von Reitz holt seine ganze Schärfe aus der Behauptung „Die vier von Benedikt rehabilitierten Bischöfe…“ und versteigt sch zu der kühnen These (3. Absatz) es gehe um Religionsfreiheit, um die Trennung von Staat und Kirche. Wer so zornig und unbedacht argumentiert, muss dann wohl abschließend zum Fazit kommen, „dass mit der Integration von Verfassungsfeinden irgendwann Schluss sein muss, dass man Rechtsradikale bekämpfen muss, um zwar kompromisslos.“ In dieser Hinsicht, meint Reitz, könne die uralte Kirche noch eine Menge lernen.

    Berichterstattung und Kommentierung sind erschreckend. Erschreckend undiffereziert, erschreckend ob der mangelhaften Sachkenntnis derjenigen, die das Thema im Sonntagsdienst verarbeitet haben.

    Ist das der Qualitätsstandard, den wir künftig vom Contentdesk zu erwarten haben? Davor bewahre uns ein gütiger Gott im Himmel, der auch dem Papst helfen mag, seine Entscheidungen besser vorbereiten und besser kommunizieren zu lassen. Dem standhaften Holocaust-Leugner Williamson jetzt und so diesen Gnadenakt zu erweisen, war ein schwerer Fehler.

  29. Hans Lassmann sagt:

    @waz969
    Ich sag’s ja schon immer: Reitz ist ein Blender, der von tuten und blasen keine Ahnung hat. Schon vor vier Jahren hat er im Presseclub behauptet – auch das ist online noch nachzulesen – die PDS wolle das Folterverbot wieder aufheben. http://forum.tagesschau.de/showthread.php?t=16463
    .
    Und so jemand will verantwortungsvoll Qualitätszeitung machen……
    Nein, er duldet ungestraft, ja fördert das Abschreiben: So geschehen im April 2007. http://www.medienpiraten.tv/blog/?p=245
    .
    Wie perfide er agiert, lässt der Bendikt-Kommentar erahnen. Aber es ist nur die Spitze des menschlichen Eisbergs Reitz, den – und dessen Schnapsidee Content-Desk mit untergeordneten Regio-Desks und wiederum untergeordneten Lokalredaktionen – ein Mann wie Hombach auch noch lobt.
    .
    Meine Güte, wir Desken, Schicklern und organsieren uns doch kaputt, weil das alles am Leser (Kunden) vorbei geht. Leser lassen sich nicht erziehen, sie sind da und wir müssen sie so nehmen, wie sie sind. Wann merkt diese „Unguided Missle“ Reitz es endlich?
    .
    Frau Brost, geben Sie uns einen Maruhn oder einen Lehmann zurück! Dann bekommen wir auch den Journalismus zurück, den der Leser will. Und kein Erziehungs-Bootcamp a la Reitz.

  30. Blattkritik sagt:

    @waz969
    „Berichterstattung und Kommentierung sind erschreckend. Erschreckend undiffereziert, erschreckend ob der mangelhaften Sachkenntnis derjenigen, die das Thema im Sonntagsdienst verarbeitet haben.“
    .
    Bitter, aber so ist das aber, wenn man sich ein Dream-Team a la Reitz zusammenstellt: Da darf die Mannschaft doch nicht mehr wissen als der Chef selbst. Daher hab‘ schon Angst vor dem „Content Desk“. Merke: Nicht die Masse zählt („Deutschlands größte Mantelredaktion“ – jubelte uns Ulli erst neulich), sondern die Klasse. Ob er sie hat, um seine Denkfehler einzugestehen?

  31. Jack Pot sagt:

    Hallo,

    beim Besuch der kabarettisttischen Karnevalssitzung „Geierabend“ in Dortmund griff der Steiger, der Sitzungleiter, das Thema WAZ auf und verwies auf die Stellenstreichungen. Zum Verzicht der WAZ auf dpa sagte er: …. das ist so, als würden die Richter auf das BGB verzichten und Rat bei Richterin Barbara Salesch einholen. “

    Allaaf und Helau.

  32. Blattkritik sagt:

    @Jack pot
    Ich würd‘ ja lachen, wenn ich nicht so weinen müsste….

    Die Ruhrbarone haben übrigens jetzt das Schreiben des dpa-GF an die bundesdeutschen Verleger veröffentlicht http://www.ruhrbarone.de/dpa-chef-kontra-waz-chef/

    Ich finde, der Mann hat Recht und die WAZ sollte sich es noch einmal überlegen, bevor ihr beim Geierabend der Pannekopp des Jahres verliehen wird. Zwar sind dort nur Drabig und GEA vorgeschlagen, aber der Preis könnte doch zu gleichen Teilen an Hombach und Reitz gehen.
    .
    Denn es wirkt schon erbärmlich, wenn die WAZ mit einem Artikel über einen zum Höhenflug ansetzenden Essener OB-Kandidaten aufmacht, während rundherum die Welt brodelt. Aber das nimmt Herr R. ja mangels dpa nicht wahr, nicht wahr? Schmoren im eigenen Saft ist da angesagt, während sich interredaktionell Arbeitsgruppen die Köpfe über Desk-Lösungen die Köpfe heiß reden, die nicht funktionieren können.
    .
    Vielleicht hilft dem Content Desk ja auch ne Monitorwand weiter, wie im Weißen Haus. Da laufen dann CNN, BBC, ARD, ZDF, N24, Pro7, RTL und nicht zuletzt NRW.TV parallel. Aber bitte nicht die neuen TV-Rekorder vergessen, die zeichnen auf und man kann zurückspulen, wenn man mit dem Abschreiben nicht mitkommt. 😉
    .
    Und wer soll denn da arbeiten? Die erfahrenen Kollegen von WR, WAZ und NRZ sind keine Uli-Claqueure und sicherlich nur schwer im Zaum zu halten, wenn es um Inhalte geht. Und Ulis-Jungvolk, das in der Zentrale den Mund hält, weil es ja gerade erst vom großen Meister eine Stelle bekommen hat, besticht durch Ahnungslosigkeit, beherrscht ja nicht einmal Genitiv und Dativ richtig, wie man an einigen Überschriften dieser Woche sieht……
    Mahlzeit!

  33. waz969 sagt:

    Auch heute wieder ein Beispiel für den neuen „Qualitätsjournalismus“ und eine Aussicht auf das, was wir vom Contentdesk zu erwarten haben:

    „Profi-Fußball vor der Pleite?“ fragt in der WAZ-Wirtschaft (Ausgabe 3.2.) Wolfgang Pott. Die Antwort auf die Frage bleibt Herr Pott schuldig. Wie hoch sind die Vereine der Bundesliga verschuldet? Wie sieht’s im Vergleich dazu bei der Konkurrenz in Italien, England oder Spanien aus? Wie steht es konkret um die Vereine im Ruhrgebiet? Was machen Bundesliga, DFB, UEFA oder FIFA, um das Finanzgebaren der Vereine zu kontrollieren?

    Im Sportbericht der Wirtschaft wird nicht eine einzige dieser Fragen beantwortet. Herr Pott bedient den Leser mit einigen aufgeblähten Allgemeinplätzen, die seit Wochen und Monaten in den Sportteilen der Zeitungen hin- und hergewälzt werden. In der Sache nichts, aber auch wirklich gar nichts Neues. Nicht einmal ein Verein wird konkret bekannt, der wegen seiner Schulden in Höhe von x Millionen von der Pleite bedroht wäre.

    Ergänzend zu diesem Bericht wurde eine Meldung platziert, dass am „kommenden Dienstag“ Schalke 04 mit einer neuen Veranstaltungsreihe startet. „Tore und Gewinne“ soll die Talkreihe heißen, erster Gast von Uli Potofski wird Günter Netzer sein.

    Wo findet das statt? Wann findet das statt? Ist das öffentlich? Kostet es Eintritt? Gibt es noch Karten? Wo kann man diese Karten ggf. bekommen? – Viele Fragen, aber keine Antwort in der Meldung. – Anruf bei Schalke 04 mit der Bitte um Antworten. Die Auskunft der netten Dame: Die Veranstaltung kenn‘ ich nicht – niemand in der Geschäftsstelle konnte helfen.

    Fragen über Fragen, auch Herr Pott beendet seinen Ausflug in den Sport mit zwei Fragen: „online Diskussion: Profi-Fußball vor der Pleite? Was tun?“

    Qualitätsjournalismus? Autorenzeitung? Weder das eine noch das andere. Einfach nur ein Trauerspiel!

  34. solidarisch sagt:

    wie toll das mit der Auorenzeitung à la Reitz funktioniert -ohne dpa – hat die Rheinische Post vor 5 Jahren bewiesen. Der Uli tönte da genauso wie bei Euch, sechs weitere Zeitungen schlossen sich an. dpa wurde abbestellt.

    Das Ergebnis: Die Preise für die großen Verlage auf Kosten der Beschäftigten bei dpa gedrückt und fünf der sechs Zeitungen arbeiten wieder mit dpa – auch die Rheinische Post.
    Und zwar seitdem der Uli weg ist…

  35. WAZ969 sagt:

    Das tagesaktuelle Beispiel für Qualitätsjournalismus ohne Agenturen, gefunden auf der Seite „Menschen“ in der WAZ von heute (5.2.):

    Neues Glück für
    Veronica Ferres?
    Essen. „Er schenkt ihr das Lachen zurück”: Veronica Ferres (43) und Carsten Maschmeyer (49), wohlhabender Gründer des Finanzdienstleisters AWD, zeigt die „Bild”-Zeitung in trauter Zweisamkeit bei „gemeinsamen Tagen in Südafrika”. Hat die Ferres etwa nach ihrer Trennung von Martin Krug ein neues Glück gefunden? Die „Bild” bleibt in dieser Frage etwas vage: „Sie mögen sich sehr und lernen sich gerade näher kennen”, zitiert das Blatt einen „Freund”. Und ein „Vertrauter” sagt: „Carsten Maschmeyer ist fasziniert von Veronica. Die beiden verstehen sich sehr gut, passen toll zusammen.”

    Fazit: Die WAZ schreibt aus der „Bild“-Zeitung ab, das kann nun jeder ungestraft behaupten – denn er kann es belegen.

  36. innen - außen sagt:

    Bisher war der WAZ-Konzern wegen seiner oft rüden, um nicht zu sagen, rücksichtslosen Geschäftsmethoden bekannt, manche beneideten ihn auch dieser erfolgreichen „Strategie“. Was jetzt allerdings im journalistischen Bereich unter der Verantwortung von Chefredakteur Reitz passiert, ist der Abbau jeglicher journalistischer Ethik, Verantwortung und Qualitätsorientierung. Die Anstiftung der Redakteure zum Nachrichtenklau nach der Abbestellung von dpa ( die Rheinische Post arbeitet wieder mit dpa ), die Entfernung vom Leser, der absolute Vorrang von Boulevardberichterstattung hat das journalistische Image von WAZ-Redakteuren in Deutschland auf den Nullpunkt gebracht. Die Kollegen nennen das Schmuddeljournalismus allerorts.
    Ist eigentlich bekannt, dass die Kolleginnenn und Kollegen in der Zentralredaktion fast dreimal so lange ( manchmal noch länger ) benötigen, um im Internet Fakten „abzugleichen“, zu recherchieren, um nicht zu sagen Fakten von ihrem Ursprung ( Nachrichtenquelle ) unkenntlich zu machen, als früher? Nach Herrn Reitz ist das bekanntlich die Zukunft. Journalistische Qualität hat bei ihm eine neue Qualität bekommen. Ich verstehe die WAZ-Geschäftsmethoden jetzt richtig. Wie kann man nur den Wert seines Unternehmens so beschädigen lassen.

  37. stopp sagt:

    Noch nie hat eine deutsche Tageszeitung in den letzten Jahren bundesweit für so viel Wirbel in eigener Sache unfreiwillig gesorgt wie die WAZ-Mediengruppe. Unter dem Gespann Hombach-Reitz wurde der größten Regionalzeitung so viel Imageschaden zugefügt wie nie zuvor. Gegen eine schwierige Situation anzugehen ist das eine, das andere ist sich beim Wie zu blamieren und immensen Schaden anzurichten. Dabei ist seit geraumer Zeit WAZ-Chefredakteur Reitz. Unter dem Schirm, den Geschäftsführer Hombach für ihn aufgespannt hat. Als Politprofi und Taktiker sollte er allmählich gemerkt haben, dass sein oberster Redakteur Reitz die Sache überreizt hat, dass das Tageszeitungsgeschäft glaubwürdig mit ihm nicht mehr lange weiterbetrieben werden kann.
    Der Vertrauenverlust wird immer größer. Beim Leser, beim Anzeigenkunden, in der Öffentlichkeit und nicht zu letzt bei den eigentlichen Zeitungsmachern, den Redakteurinnen und Redakteuren, nicht zuletzt auch bei den erfahrenen freien Redaktionsmitarbeitern. Und das bedeutet langfristig auch finanziellen Verlust. Das dürfte auch Hombach allmählich gemerkt haben. Trennung von Reitz? Eigentlich ja, aber wie? Ohne Schaden an der eigenen Person zu nehmen. Es ist allmählich Schadensbegrenzung angesagt, denn die reitzsche Akrobatik wird allmählich zur Lachnummer.

  38. Medienmoral sagt:

    Die Redaktion von Zapp hat den Vorwurf von WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz, der Beitrag über den WAZ-Verzicht auf dpa sei „extrem verfälschend“ gewesen, nicht einfach so auf sich sitzen gelassen, hier die Entgegnung der Zappler im Text
    http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/zapp3152.html
    und hier im Film
    http://www3.ndr.de/media/durchgezappt100.html
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  39. WAZ969 sagt:

    Die Aussage von Reitz in der Zapp-Sendung vom 14.1. – „So wie wir Informationen von „dpa“ benutzen, oder weiter daran arbeiten. So machen wir es aber auch mit anderen Informationsquellen, ohne für diese Informationsquellen zu bezahlen.“ – war das (unbedachte) Geständnis, dass für die WAZ-Redaktion das Prinzip seriöser News-Recherche nicht mehr gilt.

    Das Reitz-Dementi – „Der Beitrag war extrem verfälschend“ – war extrem verlogen. (Dieses genau wissend hat er dem NDR auch keine Gegendarstellung geschickt.)

    Die Zapp-Replik auf dieses Dementi ist extrem entlarvend.

    Fazit: Reitz verhält sich extrem charakterlos. Er ist – belegt mit diesem Beispiel – ein Lügner.

  40. WAZ969 sagt:

    Qualitätszeitung WAZ – die Wochenendbeilage liefert (wieder einmal) ein gutes Beispiel für geschickte Cross-PR.

    Das große Thema der Beilage „Gehirn ohne Grenzen“ – ein „Interview“ mit dem Gedächtnistrainer Markus Hofmann. Ohne auch nur eine halbwegs kritische Nachfrage darf sich Hofmann auf (bestellte?) Stichworte als einer der „führenden Gedächtnistrainer Deutschlands“ (Zitat) präsentieren, der mal eben so mitteilt, „warum wir in der Schule falsch lernen“ und wie wir es schaffen „unseren Kopf zum mentalen Postamt zu machen“.

    Das erfährt man natürlich nicht, wer es genauer wissen will, muss schon mindestens das neue Hofmann-Buch (wird im Infokasten natürlich beworben) kaufen oder sich im Internet auf die Hofmann-Seite (Link im Infokasten) klicken, wo man dann erfährt, was man für welches Geld bei Hofmann kaufen kann.

    Was auf der Doppelseite in der Beilage nicht steht: Markus Hofmann wird in den nächsten Wochen gleich zweimal von der WAZ Mediengruppe als Redner präsentiert. Am 24. Februar in Erfurt und am 23. März in Essen – schlappe 69,90 € kostet es, Hofmann zu lauschen.

    Die Auftritte von Hofmann sind Teile von je zehnteiligen Vortragsreihen, die man komplett für je 499,- € („Sie sparen 200,- €“) buchen kann. Für dise Vortragsreihen wird in ganzseitigen Eigenanzeigen geworben.

    Hier die Anzeige, dort die große redaktionelle Lobhudelei über die großen Gurus der teuren Vortragsreihe – alles zum Wohle der Leser, die nur noch kaufen müssen.

    Das ist kein Journalismus, sondern Schmierenkram.

  41. Medienmoral sagt:

    im Tagesspiegel ist heute ein Artikel von Thomas Gehringer zum Thema erschienen
    http://www.tagesspiegel.de/medien-news/;art15532,2726400
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  42. waz969 sagt:

    Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung rühmt sich Herr Reitz der klaren Quellenauszeichnung und preist (wieder einmal) seinen „Qualitätsjournalismus“. Der Blick in die WAZ (vom 26.2.) lehrt anderes:
    Da wird auf der Seite „Welt“ in einem Fünfspalter aus der Feder von Klaus Hilkmann das tolle anti-Grippe-Mittel „Cystus052“ gefeiert. Die Berliner Charite habe in einer aktuellen Studie usw. usw. – „Cystus 052“ tut sein gutes Werk, so wird berichtet, „ohne Nebenwirkungen“.
    Einen in der Sache identischen Bericht konnte man vor Tagen schon in der TAZ lesen, ebenfalls von Klaus Hilkmann, dort aber unter Berufung auf eine Studie der Universitäten von Münster und Tübingen. Und bereits 2005 widmete sich dieser Klaus Hilkmann dem Zaubermittel Cystus, damals schon unter Berufung auf die Charite, damals sollte Cystus das neue Wundermittel gegen die Vogelgrippe sein.
    Wer ist Klaus Hilkmann? Das tut nichts zur Sache, verbreitet wurde sein Text über die Agentur „ddp“, aber dieser Hinweis wurde wohl „versehentlich“ am WAZ-Text gelöscht.
    Qalitätsjournalismus? „Cystus 052“ hat keine Zulassung als Arzneimittel, aber auch dieser Hinweis fehlt im Text, der keine Information ist, sondern schamlose PR.

  43. Fritz sagt:

    Viel Feind – viel Ehr (für Reitz)! Das Monopol der dpa führt zu Eintönigkeit und Fehlerübernahme im deutschen Blätterwald. Auch sid ist mit im Boot. Schlimm: die teils nichtssagenen, teils unvollständigen initialen Ortsangaben. Die Tour de Ski endete in „Nove Mesto“ aber in welchem von dreuen? (nad Metui, dt. an der Mettau). Und wer verantwortet, bitte, die Weglassung des anschaulichen dt.Namens von Liberec,“Reichenberg“ (an der Neisse, südlicher Anfang der Oder-Neisse-Grenzlinie), von den Nordischen Ski-Reportern ca.500 mal (und es geht jetzt in Skandinavien und bei hunderten Bezugnahmen auf WMs ewig weiter) falsch ausgesprochen (richtig kurzes i). Daran ist die dpa zwar nicht schuld, sie hätte es aber durch die Doppelbezeichnung vermeiden können. http://www.radio.cz/de dient dem deutschen Konsumenten (Gratisabonnenten) stets mit den doppelten Bezeichnungen wie Liberec/Reichenberg, auch bei viel kleineren ehemals deutschen Orten.

  44. Medienmoral sagt:

    Nun will auch die Chefredaktion der Hessischen/ Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) mit Hauptsitz in Kassel probeweise für sechs Wochen auf dpa verzichten. Der Verleger der HNA, Dirk Ippen, der in NRW z.B. den Westfälischen Anzeiger mit Hauptsitz in Hamm herausgibt, will von der Entscheidung der Chefredaktion laut SZ-Bericht nichts gewusst haben.
    http://www.sueddeutsche.de/358386/939/2820416/Ein-grosser-Block.html
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  45. Medienmoral sagt:

    Nach Informationen von Kai-Hinrich Renner vom Hamburger Abendblatt hat die WAZ-Gruppe jetzt in ihre Auseinandersetzung mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nun die Hamburger Anwaltskanzlei Lovells eingeschaltet.
    Mehr dazu hier
    http://www.abendblatt.de/daten/2009/05/02/1144204.html
    mit kollegialen Grüßen, medienmoral-nrw