Abo-Einbruch: Kein Geschmack am Einheitsbrei

Miese Stimmung in den Redaktionen und ein Einbruch bei den Abozahlen: So präsentieren sich die NRW-Blätter der WAZ-Mediengruppe gut zwei Monate nach Einführung des zentralen Content Desks in Essen. Um rund 26.000 Exemplare soll die Gesamtzahl der Abonnements aller vier WAZ-Titel an Rhein und Ruhr im Juli 2009 im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen sein. Das berichtet die taz mit Bezug auf WAZ-interne Zahlen, die der Redaktion vorlägen. Die taz schließt daraus, dass der „redaktionelle Zentralismus der WAZ-Gruppe“ bei den Leserinnen und Lesern nicht gut ankommt.

Seit Mitte Juni werden WAZ, NRZ und WR vom zentralen Content Desk unter Führung von WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz beliefert. Allein von Juni bis Juli sollen sich taz-Informationen zufolge rund 8.500 WAZ-Abonnenten verabschiedet haben, bei WR und NRZ jeweils über 4.000.

Auch bei der „Heimatzeitung“ WP, die nicht vom Essener Newsdesk versorgt wird, wurde der taz zufolge im Vergleich zum Juli 2008 ein Abo-Einbruch um fast 10 Prozent verzeichnet. Hier rächt sich wohl, dass die WP als Preis für ihre Eigenständigekeit im Frühsommer mehrere Lokalredaktionen schließen musste.

Die Stimmung in den betroffenen Redaktionen sei „total im Arsch“, zitiert der Beitrag Insider – und der Buhmann habe einen Namen: Ulrich Reitz.

Zum taz-Text: http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/einheitsbrei-schmeckt-lesern-nicht/

217 Antworten zu “Abo-Einbruch: Kein Geschmack am Einheitsbrei”

  1. Richtig sagt:

    Habe gerade den neu aufgemachten Dortmunder Stadt-Anzeiger in der Hand, der heute erstmals im neuen Look erschienen ist. Sieht aus wie ne‘ Tageszeitung – kostet nur nix! Und das mit für ein Anzeigenblatt ungewöhlich umfangreicher lokaler Berichterstattung. Darauf weist auf der Titelseite auch der Chef des Anzeigers ausdrücklich mit dem Satz hin: “Wissen, was wichtig ist” und meint damit das Lokale. Das die WR (wie auch Kopfschüttler vermutet) bald plattgemacht wird, ist wohl wirklich nur noch eine Frage der Zeit. Dann gibt es eben den Stadt-Anzeiger, der dann wahrscheinlich Stadt-Zeitung heißen wird…

  2. Halte Minz sagt:

    Hauptsache, isch hab mein‘ ***** gerettet.

  3. socursu sagt:

    Und von dem eingesparten Geld kann dann glatt noch ein Assistent des Assistenten der GL, Bereich IX- XII, eingestellt werden- frisch von der Uni, Promotion im Augenwinkel, per Studium Outsourcing bei den lästigen Ameisen bereits eingeplant …. max 5 Jahre gebe ich meiner lieben alten Dame WAZ noch; dass ein Karren in eigentlich einem Jeden bewussten Wissen um den unvermeidlichen Aufprall mit einer solchen Lust – aka Boni – und noch stets zulegenden Beschleunigung vor die Wand gesetzt wird … ich staune täglich von Neuem.

  4. Besorgter Mitarbeiter sagt:

    Der große Totalausverkauf bei der WAZ-Mediengruppe hat doch längst begonnen. Angefangen hat das Dilemma mit dem Verkauf des Tafelsilbers (Anteile an RTL und Otto-Versand). Was folgte, war die Schließung von Geschäftsstellen und Redaktionen vor allem in ländlichen Gebieten. Dann kam die WAZ-Axt. Und jetzt? Stehen auch die noch verbliebenen Geschäftsstellen und Leserläden mit den dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor dem endgültigen Aus. Geschäftsführer Hombach begründet diese Maßnahme mit den modernen Kommunikationswegen (Internet, E-Mail, Fax), lässt dabei jedoch ausser acht, dass der Großteil der Leserschaft von WAZ, NRZ, WR und WP zu der Generation 50- bzw. 60+ zählt. Und die setzen nach wie vor auf das persönliche Gespräch mit den Mitarbeitern und Redakteuren vor Ort.

    Das Prekäre an der Situation ist, dass sich die Gruppengeschäftsführung immer mehr Häuptlinge (Nieten in Nadelstreifen) an Bord holt, während die Indianer an der Basis nach und nach freigesetzt, outgesourced und durch billige und willige 400-Euro-Jobber ersetzt werden. Bislang kann ich nicht erkennen, dass einer dieser studierten Fatzkes die goldene Idee hätte, wie man den WAZ-Karren wieder aus dem Meter hohen Dreck bekommt, in dem er schon seit vielen Monaten steckt. Ganz im Gegenteil: Eine klare Linie ist nicht erkennbar, und kein Mensch im Unternehmen weiss, wohin es mit der WAZ in den nächsten Jahren gehen soll. Online? Damit hat die WAZ viel zu lange gewartet. Paid content? Wofür, für schlecht recherchierte und schnell dahingerotzte Meldungen? Nein danke, die bekommt man anderswo kostenlos und in journalistisch deutlich besserer Qualität. Und das Stammgeschäft mit den Tageszeitungen? Wird auf dem Altar des Profits geopfert und immer weiter zurückgefahren.

    Leider sind die WAZ-Gesellschafter (mit Ausnahme von Herrn und Frau Grotkamp) aufgrund ihres mitunter recht gesegneten Alters offensichtlich nicht mehr in der Lage zu begreifen, was die Geschäftsführung um die Herren Hombach, Nienhaus und Reitz aus dem bis vor wenigen Jahren noch florierenden Musterunternehmen WAZ gemacht hat: Ein zweites Arcandor. Der verstorbene Ex-Geschäftsführer Erich Schumann würde sich im Grabe umdrehen, könnte er sehen, wie sein Lebenswerk und das der Herren Grotkamp, Brost und Funke in nicht nachvollziehbarer Weise zerstört und ausgeplündert wird.

    Die Raffkes da oben saugen den Laden aus, um das sinkende Schiff mit Millionen schweren Abfindungen zu verlassen. Was zurückbleibt, sind die einst hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich früher oder später allesamt in Hartz 4 wiederfinden dürften und die Erinnerungen an ein ehemals beispielloses und mustergültiges Unternehmen.

    Wäre das alles nicht so traurig, könnte man fast darüber lachen.

  5. socursu sagt:

    # besorgter Mitarbeiter- d’accord! leider auf ganzer Linie!

  6. Besorgter Mitarbeiter sagt:

    Herr Hombach soll ja angeblich auch in diesem Forum mitlesen bzw. mitgelesen haben. Dann frage ich mich allerdings, wieso in aller Welt er nach wie vor an Herrn Reitz festhält. Der kam einst von der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf und hat der WAZ inhaltlich wie optisch zunächst einen Anstrich verpasst, der hoffen ließ. Sein Content desk jedoch kommt bei der Mehrzahl der Lesern nicht an, wie wir alle in dem angeblich mit gefälschten Auflagenzahlen bestückten taz-Artikel vom 21. August lesen konnten.

    Die „Rheinische Post“ ist nach wie vor eine gut gemachte regionale Abozeitung, da kommen die WAZ-Titel nicht mal ansatzweise ran. Noch mehr jedoch hinkt ein Vergleich mit der „Thüringer Allgemeinen“. Was man da gelegentlich im Intranet sehen und lesen kann, verschlägt einem vor lauter Staunen die Sprache.

    Herr Hombach, ist Qualitätsjournalismus nur im Osten möglich? Und warum verlangen wir für unsere Blätter mehr Geld als zum Beispiel die „Rheinische Post“? Sicher, Qualität hat ihren Preis. Das, was wir unseren Lesern augenblicklich zumuten, ist jedoch oftmals nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.

  7. KostenloseTageszeitung sagt:

    Schöne neue (Über)Schriften für die WVW-Blätter.
    Der Erscheinungsbild sieht beinahe so aus wie das der WAZ. Ja, so ist das wohl. Hombach und Co modeln die Anzeigenblätter zu kostenlosen Tageszeitungen um. Und dann stimmen sie Klagelieder an über die Auflagenverluste der Bezahlzeitungen. Widerlich.

    Inhaltlich sind die WVW-Blätter ein Sammelsurium an Zufällig- und Beliebigkeiten,vermischt mit mehr oder weniger offenkundiger Schleichwerbung. Auch diese ewigen Wettbewerbsverstöße haben den Tageszeitungen geschadet. Lesen will das niemand. Ist ja auch egal: Als Anzeigenblatt braucht man keine Leser. Die Auflage wird einfach gedruckt und in die Hausflure geschmissen.

  8. Hans Lassmann sagt:

    Reitz kriegt schon noch die Quittung für seinen und Hombachs Aktionismus: Baustellen aufmachen, Ankündigungs-Journalismus in eigener Sache betreiben, die Kollegen dann allein lassen und darüber reflektieren, dass Leser und Lokal-Kollegen nur zu blöd seien, um den Reitz-Content und den großen Plan zu verstehen.
    Na, wie wär’s, Sie skifahrender Chefredakteur-Darsteller?
    Warum machen Sie nicht wieder so eine peinliche Jahreskonferenz in der Bottroper Skihalle wie 2007? Dorthin, wo Ihnen nur ihre Entourage und einige neugierige Kollegen folgten. Schon damals war’s eine Abstimmung mit den Füßen. Jetzt ziehen die Leser nach, weil sie erkannt haben, dass der Kaiser keine Kleider anhat.
    Sie würden sich wundern, wie viele Kollegen heuer kommen würden um zu sehen, wie Sie unter der Abbestellungs-Lawine begraben werden.
    Mahlzeit, Meister!

  9. Besorgter Mitarbeiter sagt:

    Anstatt sich Monat für Monat selbst in Szene zu setzen – mittlerweile sogar unter Einbindung unseres Haus-und-Hof-Senders nrw.tv -, sollte sich Herr Reitz lieber mal gemeinsam mit den Herren Hombach und Nienhaus und dem WAZ-Mobil auf Tour begeben, um sich den kritischen Meinungen unserer Leser zu stellen. Aber dafür fehlen den Herren die sprichwörtlichen Eier. Die da oben wissen doch gar nicht, was an der Basis abgeht. Die Basis, das sind die Geschäftsstellen und Leserläden. Und die werden bald komplett dicht gemacht.

    Aber was stört es die Manager unseres Hauses, was die Leser denken und ob wir in Zukunft überhaupt noch eine Leserschaft haben? Wenn der Laden runtergewirtschaftet ist, zieht man mit fetten Abfindungen ein paar Häuser weiter. „Top-Manager“ wie Thomas Middelhoff oder Hartmut Mehdorn finden immer wieder neue Betätigungsfelder, auf denen sie sich austoben und ihre Inkompetenz unter Beweis stellen können.

  10. Kollege sagt:

    @Besorgte Mitarbeiter „Herr Hombach soll ja angeblich auch in diesem Forum mitlesen“…

    Ich möchte ja Deinen Optimismus nicht dämpfen. Aber was erwartest Du vom Charakter eines Menschen, der als Gewerkschafter und ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär vehement die Arbeitgeberseite vertritt? Von einem, der als ehemals exponierter Sozialdemokrat bis zur Peinlichkeit einen CDU-Ministerpräsidenten hofiert und unterstützt? Eben.

  11. Kopfschüttler sagt:

    @Besorgter Mitarbeiter:
    „Anstatt sich Monat für Monat selbst in Szene zu setzen – mittlerweile sogar unter Einbindung unseres Haus-und-Hof-Senders nrw.tv -, sollte sich Herr Reitz lieber mal gemeinsam mit den Herren Hombach und Nienhaus und dem WAZ-Mobil auf Tour begeben, um sich den kritischen Meinungen unserer Leser zu stellen. Aber dafür fehlen den Herren die sprichwörtlichen Eier.“

    Stimmt. Kann ich da nur sagen. Denn wehe, wenn man als Leser Kritik übt oder sich gar beschwert. Dann reagieren Hombach und Co sensibelst. Und erlassen sogar ein Sprechverbot mit dem Beschwerdeführer.

    Ich kann mich da noch an andere zeiten in der Sachsenstraße erinnern. Nämlich daran, dass es mal ein Grundbedürfnis für die ehrwürdige NRZ-Chefredaktion war, in den Dialog mit den leser zu treten. Da gab es große Leser-Treffen bei Schnittchen und kühlen Blonden auf denen Tacheles geredet werden konnte.

    Nichts für Sensibelchen wie Hombach und Co. Es könnte ja unangenehm werden. Da redet man sich den „Q u a l i t ä t s j o u r n a l i s m u s“ selber ein und merkt nicht, dass andere Blätter die geschichten haben, die den WAZ-Blättern fehlen….

  12. flying kangaroo sagt:

    @Besorgter Mitarbeiter: Auch von mir leider 100% Zustimmung. Ziehen wir doch mal Bilanz. Was ist seit der Palastrevolution in 2005 besser geworden? Nun, vielleicht hat sich die Qualität der Zeitungszustellung gebessert, aber das war es auch schon. Die ehemaligen Vertriebler sitzen in den sog. Logistikzentren bis zu 50km von ihren Zustellern entfernt, die Zustellung der Post ist vom ersten Tag an bis heute ein Millionengrab, die Zustellung der Postwurfsendungen wurde wieder eingestellt, „Einkauf aktuell“ steht kurz vor der Einstellung, aber dafür wird hier und da das – um das eigene Produkt zu schwächen – zu einer Tageszeitung aufgemotzte Anzeigenblättchen ausgetragen. Das hochgelobte System Paper Boy ist im Paperbag verschwunden. Die Verkaufslogistik wurde nach wenigen Monaten aufgelöst und die 4 Markenteams dümpeln vor sich her. Die beiden Herren, die in der Bochumer Jahrhunderthalle das neue Konzept vorgestellt hatten sind auch nicht mehr aktuell. Sch. hat das sinkende Schiff Ende 2008 verlassen und Z. wird am Sonntagabend wissen, dass er nicht Bürgermeister von Mülheim wird. Der ganze Verwaltungsapparat wird immer mehr aufgebläht, aber es soll natürlich gespart werden. In den oberen Etagen sitzen dafür Leute, die auch nach 4 1/2 Jahren überhaupt nicht wissen wovon sie reden und eine Abladestelle in Verbindung mit der städtischen Müllabfuhr bringen.

  13. WAZ-Axt, die Zweite sagt:

    Seit heute ist bekannt: Der Kahlschlag bei der WAZ geht weiter, diesmal in der Verwaltung. Hier die Meldung des WAZ KG-Betriebsrates aus dem Intranet:

    „WAZ News

    Was weiß der Betriebsrat ?

    Gespräch mit dem Arbeitgeber über Personalanpassungen in der WAZ-KG

    Der Betriebsrat wurde zu einer ersten Infoveranstaltung eingeladen.
    Wir wissen, dass die Gerüchteküche brodelt. Die entstandene Unruhe ist ganz klar nachzuvollziehen.
    Gültigkeiten und Ergebnisse von Aussagen oder Verhandlungen trifft aber nur der Betriebsrat und die Personalleitung. Wir bitten Sie daher, konkrete Erkenntnisse erst einmal abzuwarten.

    Bislang hatte der Betriebsrat ein erstes Gespräch mit dem Arbeitgeber, in dem deutlich wurde, dass es zu Arbeitsplatzabbau kommen soll. Wie diese Umsetzung erfolgen wird, z.B. über Freiwilligkeit, Altersteilzeit, Kurzarbeit, Sozialplan usw. ist bislang überhaupt noch nicht definiert worden. Gesetzmäßig unterstützt wird der Betriebsrat durch einen Rechtsanwalt.

    Wir werden immer sofort auf Sie/Euch zukommen, sobald es zu neuen Verständnissen kommt. Mehr dazu auf jeden Fall am 6. Oktober 2009, auf der Betriebsversammlung. Herr Hombach wird ebenfalls zugegen sein.

    Sollten Sie Fragen haben, sind wir dazu jederzeit offen.

    Für den Betriebsrat der WAZ-KG
    Mit kollegialen Grüßen

    Jutta Schmidt, stv. BR-Vorsitzende
    Essen, den 28.8.09“

  14. socursu sagt:

    Seit heute, Frau Schmidt?
    Der BR war ja wohl schon länger im Thema, wenn auch aus eher zufälligem Blick auf zu viele „0“ bei Herrn K geboren, spätestens also seit der gut 4stündigen Sitzung in der PA, und die war definitiv nicht heute.

  15. Ex-REdakteur sagt:

    Als ehemaliger WAZ-Volontär und Redakteur, der noch bei den legendären 12 Uhr Konferenzen mit Lehmann/Maruhn und BROST dabei war, frage ich mich, was der alte Herr wohl denkt, wenn er von oben sieht, wie ein selbstverliebter, dafür aber von Fachwissen sowohl in Sachen Ruhrgebiet als auch in Sachen WAZ verschonter Möchtegern-Journalist , ne habe gerade skifahrender Chefredakteurs-Darsteller gelesen, das gefällt mir noch besser, weil Darsteller GAR KEIN Talent haben, seine große Idee vor die Wand fährt. Reitz, geh schnell und nimm deinen Dummschwätz-faselnden St-(Kl) ümper mit !

  16. Blattspinat sagt:

    Wohin soll er denn noch gehen?

  17. Ex-Wazmann sagt:

    @Blattspinat
    Ach ja, der Ärmste. Wohin soll er nur gehen? Golf- oder Tennis-Club? Yacht-Club? Oder besser Polo-Club? Irgendetwas, wo man sich produzieren und Geld ausgeben kann. Er wird schon was finden, nachdem er die WAZ richtig tief in den Dreck gekarrt hat.
    .
    Wisst Ihr was? Sucht euch alle so langam neue Jobs. Wenn schon in anderen Zeitungen ganz offen von der „im Abbruch befindlichen“ WAZ-Gruppe geschrieben wird, dann stinkt es. Und zwar gewaltig.

  18. Fotolieferant sagt:

    Tja, die Anzeigenblätter sind inzwischen die Anlaufstelle für die Tageszeitungskunden. Klar das dann auch die Kleinanzeigen dort bleiben, genauso wie die lokalen Gewerbetreibenden – was zur Folge hat das die Tageszeitung als Werbeträger auch für die großen Anzeigenkunden unattraktiv wird (das Werbeumfeld stimmt nicht mehr).
    Die Abwärtskurve der waz verläuft immer steiler, und es ist keine Anflachung in Sicht. Oder, um es mit den Worten der Skifahrer zu sagen: Den Berg hinunter kommt man anfangs langsam, um dann mit Schuss gerade ins Tal zu schießen. Aber der Aufstieg ist mühsam, wenn man keinen Lift findet der einen nach oben bringt. Oder kurz gesagt: Runter geht es schneller als hoch.
    Die Talfahrt von Reitz ist nur zu stoppen wenn er stürzt.

  19. Besorgter Mitarbeiter sagt:

    Danke Frau Jutta Schmidt, für die frohe Botschaft zum Wochenende! Obwohl: Böses geahnt hatten wir schon seit längerem. Nur dürfte es kaum gelingen, die Belegschaft der WAZ-KG bis zum 6. Oktober im Zaum zu halten. Was her muss, ist eine außerordentliche und kurzfristig anberaumte Betriebsversammlung in Anwesenheit von Geschäftsführung und Personalleitung!

    Dort hätten wir Beschäftigten dann gerne gewusst, wie es mit uns und der WAZ-Mediengruppe weitergehen soll. Während bei den kleinen Angestellten und Arbeitern schon bei früheren Umstrukturierungen kräftig gespart wurde und offensichtlich weiter rationalisiert werden soll, wird auf Führungsebene fast jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben, sprich im Intranet oder sonstwo präsentiert. Dazu zahllose Trainees und Nachwuchsführungskräfte. Bloß: Wen sollen und wollen die führen, wenn kaum noch Mitarbeiter/innen da sind, die die Arbeit verrichten, für die sich diese neoliberale Elite zu fein ist…?!

    Ich appelliere an alle Betriebsräte der WAZ-Mediengruppe, dem Geschehen nicht weiter tatenlos zuzusehen, sondern sich aktiv einzumischen! Gestern waren es die Redakteure, heute sind es die Verwaltungsangestellten und morgen…? Man kann den rapiden Auflagenschwund und die sinkenden Werbeerlöse nicht allein der Wirtschaftskrise und der strukturellen Krise im Hauptverbreitungsgebiet, dem Ruhrgebiet, anlasten. Im Osten läuft es doch auch besser. Aber da haben wir mit der Thüringer Allgemeinen und ihrem Chefredakteur Sergej Lochthofen das, wovon die WAZ-Titel nur träumen können: Qualitätsjournalismus und ein Layout, das sich hinter dem der Süddeutschen Zeitung nicht verstecken muss.

    Ich kann dem Ex-Wazmann nur beipflichten: Wenn nicht bald etwas Gravierendes geschieht (durch personelle Wechsel in der Geschäftsführung), wird die WAZ-Mediengruppe zum zweiten Fall Arcandor. Seit dem Tod unseres ehemaligen, hochgeschätzten Geschäftsführers Erich Schumann wird sein Lebenswerk und das der Herren Brost, Funke und Grotkamp ausgeschlachtet wie eine Gans und vollends an die Wand gefahren. Die Führungselite gönnt sich dicke, fette Saläre, prunkvoll eingerichtete Büros und demnächst (Herrn Nienhaus sei dank!) möglicherweise sogar eine Porsche-Panamera-Flotte, während die kleinen Angestellten an der Front mit billiger und ständig defekter Hardware, unergonomischen Büromöbeln und einer krankmachenden Klimaanlage zu kämpfen haben.

    Leute, die WAZ geht unter! Rette sich, wer kann!

  20. Kopfschüttler sagt:

    Achtujng Satire:

    Es gab mal einen Chefredakteur. Der war einem kantigen Mann nachgefolt, der mit eiserner Hand manchmal auch die Redakteure der großen Zeitung züchtigte, von der rheinis che Leser behaupteten: „Es liegt auf der Treppe und lügt. Was ist das ?“

    Die Post im Rhgeinland hatte es nicht leicht. Denn der neue Mann kehrte mit noch eisernerer Hand im Unternehmen. Er wollte Kosten sparen, so sein Auftrag.

    Dann wechselte der Mann zu neuen Aufgaben. Es reiz(t)e ihn, mal einen Fluß-Wechsel zu machen. Vom Rhein an die Ruhr. Dort nun versucht er ebenfalls auszukehren, was ihm in den Weg kommt.

    Nun begab es sich aber, dass dieser Mann zugleich für einen herbben Auflagenverlust sorgte im gemeinsamen Kpnzern mit einem Chef, der wiederum seine Affinität zum neugeborenen Arbeiterführer entdeckt hatte.

    Und da keimte dann doch der Verdacht auf: Kö n nten b eide vielleicht entsendet worden sein ? Zu vernichten, was noch Konkurrenz macht der Post im Rheinland ?

    Sollte es sich also um eine konzertierte Aktion einer dritten Macht handeln ? Schlie0ßlich wurde nichts ausgelassen, damit die Auflage sinkt, die Leser nicht mehr ernst genommen werden und Redakteure keine Motivation mehr erfahren.

    Und wenn diese handelnden Personen ihr zerstörerisches Werk noch nic ht beendet haben, dann zerstören sie noch heute….

  21. Kackreitz sagt:

    Als Herr Nienhaus von der Blöd-Zeitung zur WAZ-Gruppe wechselte, gab er in diversen Interviews zu verstehen, dass er sich durchaus vorstellen könne, auch mit Nebenprodukten wie Dessous Geld zu verdienen.

    Wie wärs also mit Reitz-Wäsche?

  22. träumweiter sagt:

    @Besorgter Mitarbeiter

    Mir tut das sehr leid, was bei euch jetzt passiert.
    Aber auf die Betriebsräte braucht ihr gar nicht zu bauen, das war bei uns so und das ist jetzt bei euch so. Sieht man ja an dem Schreiben. Und es ist übrigens auch bei den Leserläden so.
    .
    2010 sind Betriebsratswahlen. Da wollen wir doch mal ein paar Schäfchen vom Trockenen ins Nasse scheuchen, gell?

  23. Alter Kollege sagt:

    @träumweiter
    .
    Es gibt sicher hinreichend Gründe, sich über einzelne Betriebsräte zu ärgern, über Verschwiegenheitsgelübde, über Hinhalte- und Beschwichtigungstaktiken, ja sogar über plötzliche Wechsel vom Stuhl des Verhandlungsführers der Beschäftigten auf einen Chefsessel. All‘ das ist schlimm, sicherlich.
    .
    Aber: Auch die Beschäftigten waren und sind viel zu träge. Viel zu viele duckten und ducken sich ängstlich weg. Wie das Kaninchen auf die Schlange starrend hoffen sie, dass es sie schon nicht erwischen wird. Das macht sie angreifbar. Vor knapp einem Jahr kündigte sich der massive Abbau in der Gruppe an. Wo war der massive Widerstand der Belegschaft? Wann gab es die machtvollen Demonstrationen, die sich viele erhofften? Wo war die Solidarität? Bei den öffentlichen Veranstaltungen, die ich miterlebt habe, machten sich ausgerechnet die Betroffenen, in diesem Fall Redakteure, ausgesprochen rar. Da kann man natürlich keie Solidarität von Lesern oder Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teilen der WAZ-Gruppe erwarten. Selbst bei den wenigen Betriebsversammlungen fehlten Kollegen. Motto: Macht Ihr das mal und berichtet uns, wir machen in der Zeit Produktion.
    .
    Fazit: Die Betriebsräte und Gewerkschaften haben sich bei der ganzen Geschichte wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Die Beschäftigten aber auch nicht. Die weitaus meisten haben sich bei uns in einer Weise über den Tisch ziehen lassen, die dem Berufsstand „Journalist“ völlig unangemessen ist. Hätte sich früh oder überhaupt irgenwann ein nennenswerter Widerstand geregt, so hätten die Drei nicht derart schalten und walten können. Das sollten alle bedenken, die jetzt in das große Jammerkonzert einstimmen. Oder sich auf die Betriebsratswahlen freuen: Ob und wen ihr da ins Nasse scheucht, das ist den höheren Herrschaften piepegal. Die denken schon viel weiter – wahrscheinlich an eine Ära ganz ohne Betriebsräte.

  24. socursu sagt:

    Die Kunst der Personalführung besteht ja angeblich darin, das Gegenüber so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfunden wird; überaus hilfreich ist hier sicher die immer mal wieder Aufsplitterung und Neustrukturierung der Betriebszugehörigkeiten.
    Ich bin recht sicher, dass bei nur einer einheitlichen Gruppierung von Beschäftigten weder so schwache BR noch ein solches partielles Desinteresse am jeweils gerade in Abwicklung befindlichen Kollegen hätten entstehen können.

  25. Alter Kollege sagt:

    @socursu „dass bei nur einer einheitlichen Gruppierung von Beschäftigten weder so schwache BR noch ein solches partielles Desinteresse am jeweils gerade in Abwicklung befindlichen Kollegen hätten entstehen können.“
    .
    Ich erinnere mich allerdings an Zeiten, in denen es allein wegen Verhandlungen um Tarifverträge gelang, praktisch alle Kolleginnen und Kollegen auf die Straße zu bringen und den gesamten Betrieb nahezu stillzulegen. Damals standen Chefredakteure in der Mettage und klebten mit Schweißtropfen auf der Stirn Notausgaben zusammen, übrigens mit recht drolligen Ergebnissen. Redakteure erklärten sich mit Druckern solidarisch, et vice versa. Und damals gab es keine E-Mail, keine SMS, keine Handys, um die Belegschaft zu mobilisieren. Aber es ging, sehr gut sogar.
    .
    Ausgerechnet heute, wo es doch alle diese schönen neuen Kommunikationsmöglichkeiten gibt, in einer Zeit, in der immerhin ein einzelner Azubi einem Mänätscher vor der gesamten Belegschaft der Mediengruppe abteilungsübergreifend und binnen Sekunden via Mail die Hose herunter ziehen konnte (noch einmal vielen Dank dafür!), heute, da es um nichts weniger geht als um die berufliche Existenz mindestens der Hälfte der Belegschaft, heute passiert so gut wie nichts mehr. Woran liegt das? Ich weiß es nicht.

  26. socursu sagt:

    Bezeichnender für unsere modern times wohl eher, dass es des geballten Einsatzes der PA bedurfte, den Hosenrunterzieher vor sofortiger Vierteilung durch Z resp. Entlassung zu schützen.
    (btw ist das natürlich eine der wenigen dauerhaft in meinem lotus gespeicherten mails)

    Klar stimmt Ihre Reminiszenz an damals, aber ist eben damals … ich sehe das als schleichenden Prozess seit max. Mitte der 90er- das ist ja nicht nur WAZ- Gebräu, aber spätestens als der DAX auf die Titelseite rutschte hat „man“ sich vom Zeitgeist auflutschen lassen.

    Wir – auch wir – haben gut zwei Jahrzehnte permanenter Indoktrination mit der absolut, stets, immer und überall primären Wichtigkeit von „Wettbewerbsfähigkeit“, „Zwängen der Globalisierung“, „Wachstum, Wachstum, Wastun“ nicht einfach in den Kleidern hängen gelassen.

    Geht es nur um die berufliche Existenz? Zwar kann ich selbst mich angesichts vorhandener ( meist bezahlter) Immobilien und evtl möglicher „Hau-ab-Vergütung“ noch relativ versorgt fühlen, aber der Altersschnitt der betroffenen Bereiche ist verdammt hoch- ich selbst (mit 50) und die Mehrzahl der KollegInnen kann den Gedanken an weitere sinnstiftende Arbeit sicherlich ad acta legen.

    Eigentlich müsste man ja noch dankbar sein – anderes als der mutige Schritt in die Selbständigkeit bleibt ja nicht, und so eröffnet der sicher nötige Schritt der BWL- gesteuerten mir noch einmal völlig neue Horizonte.

  27. Alter Kollege sagt:

    @socursu „eröffnet noch einmal völlig neue Horizonte“
    Done! Und siehe da: Es gibt ein Leben nach der WAZ! (Und sogar, fast ist es mir noch etwas peinlich – aber bestimmt nicht mehr lange – ohne WAZ.)

  28. Anzeigenblatt am Wahlabend aktueller als DerWesten sagt:

    Die Webseite des stärksten Anzeigenblattes in Südwestfalen, des Siegerlandkuriers, am Wahlabend: Kontinuierliche, im Zehn-Minutentakt aktualisierte Berichterstattung aus allen Siegerländer Kommunen.
    Die WR Siegen auf DerWesten dagegen bringt zur selben Zeit aus der Kreisstadt Siegen noch immer die Spitzenmeldung vom Samstag: „Zauberhaftes Kindertheater mit der „kleinen Hexe“.
    Noch Fragen?

  29. Anzeigenblatt am Wahlabend aktueller als DerWesten sagt:

    Siegerlandkurier: „20.25 Uhr: Falk Heinrichs (SPD) und Michael Groß (Grüne) haben gerade eben Paul Breuer (CDU) zur Wiederwahl als Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein gratuliert.“
    WR Siegen auf DerWesten um 20.25 Uhr? „Zauberhaftes Kindertheater mit der „kleinen Hexe“.

  30. Tageszeitung geht den Bach runter(aber nur bei der WAZ) sagt:

    @anzeigenblatt am Wahlabend aktueller als der Westen: das ist, wenn man 300 Redakteure einspart, Siegen massiv bewusst schwächt und das Konzept nicht stimmt. Auf der Westen wird erst dann etwas aus Siegen aktualisiert, wenn die Redaktion die Seiten für die Printausgabe fertiggestellt und der Technik übermittelt hat. Erst dann ist es möglich die Inhalte auch online zu generieren. Für nebenbei hyperaktuelle Online-Berichterstattung sind vor ort zuwenige Mitarbeiter und bei der Westen wird gewartet, was so kommt. Noch Fragen?

  31. Fluch oder Segen? sagt:

    Gerade ist bekannt geworden, dass Z. in Mülheim voll verrissen hat. War ja nicht anders zu erwarten. Für die MuK-Leute kann man daher nur Mitgefühl haben, was dann da bald wieder abgeht, gerade wo der Lebenstraum nun geplatzt ist wie eine Seifenblase.

  32. kaumzuglauben sagt:

    Mülheim: Dagmar Mühlenfeld ist die klare Gewinnerin, Startseite derWesten, der Link führt nach Essen, das ist Qualitätsjournalismus! Kommentare werden gar nicht angezeigt?!

  33. Kopfschüttler sagt:

    Nicht nur Siegener blieben beim Klick auf Den Westen uniformiert. Auch andere Regionen glänzten mit Null-Informationen. So erfuhr man vielerorts erst sehr, sehr spät die Ergebnisse.

    Wer aus Witten den Weste n anklickte, erfu8hr, dass ein Tischgrill eine Abzugshaube entzündete oder konnte etwas über das „Comeback der Krauttrockner“ lesen.

    Von Wahlergebnissen koi Spur – bis heut e nicht.

    Dafür bat denn ein Leser auf der Seiote gevelsberg im Westen die Administratoren um Löschung eines Beitrages wegen Beleidigung.

    Peinlich. Deuts ch land grlößte Regionalzeitungskonzern kriegt Wahlergebnisse nicht hin und löscht Beleidigungen erst, wenn Leser den Admin darum bitten.

    Das alles ist nur peinlich. Man möchte sich schon fast fremd schämen.

  34. Alter Kollege sagt:

    Wer sich am Wahlabend auf DerWesten informieren wollte, sah auf der Wahlkarte meistens nur die Meldung „lädt Daten“. Bei mir war das jedenfalls so. Und dann hängte sich das Script meistens auf. Lokale Meldungen aus den Städten? Für meinen Bereich völlige Fehlanzeige – obwohl es ja (im Gegensatz zur oben vertretenen Ansicht) sehr leicht möglich und auch gefordert ist, per WestEd Texte noch vor dem Senden der Printseiten online zu stellen. Wer Infos wollte, wechselte auf eine der vielgeschmähten lokalen Webseiten kleinerer Betreiber; die waren teilweise hochaktuell.
    Vielleicht könnte uns ja unsere Spitzenbloggerin Lyssa ‚mal vertwittern, warum ihr prächtiges Superportal ausgerechnet bei solchen Ereignissen so kläglich hinterhinkt?

  35. Pressebeobachter sagt:

    Welch ein Eigentor:
    .
    Die CDU im Revier – zu weit weg vom Wähler
    Nachrichten, 31.08.2009, Ulrich Reitz
    .
    Genauso wie der Chefredakteur von seinen Lesern im Revier!
    .
    Mahlzeit!

  36. Hannes sagt:

    Die KDVZ hatte bis Mitternacht massive Probleme. Viele Portale die da dran hingen, waren nicht in der Lage die Informationen zu bringen. Ich weiß nicht, ob DerWesten von der KDVZ beliefert wurde. Auch einige Stadtportale waren deswegen(KDVZ) nicht in der Lage die lokalen Ergebnisse zu präsentieren.

    Beim WDR gab es allerdings zeitnahe Informationen und Schaubilder.

    Ich hatte mich auch schon den ganzen Tag auf die KDVZ-Ergebnisse gefreut. Hat mich dann 5 Minuten unter Adrenalin gekostet, um an andere Info-Quellen zu kommen.

    Weiß auch nicht, aus welchem Grund DerWesten das nicht gebracht hat. Solch ein Wahlabend muss absoluter Ausnahmezustand sein, und ein technischer Plan B sollte existieren.

  37. Alter Kollege sagt:

    Technische Probleme und Plan B: Da stießen die Blogger und technikverliebten Web-2.0-Kids unter unseren Onlinern offensichtlich an ihre Grenzen. In einem solchen Fall wären vielleicht einige richtige Journalisten, geübt im Umgang mit Telefonen, ganz gut gewesen. Naja – andere machten ‚mal wieder vor, wie es geht. Woher die wohl die Ergebnisse hatten?

  38. Fotolieferant sagt:

    Das nicht aktuelle mag auch daran liegen das man Flash statt Ajax einsetzt, und sich im Vorfeld nicht um die Datenmasken gekümmert hat.
    Wenn dann die Lokalredaktion damit beschäftigt ist unattraktive Textwüsten mit Zahlen zu versehen, statt Diagramme sprechen zu lassen, dann ist man auf dem Niveau der Schreibmaschine angekommen.

    Der Technische Umweg erst HUGO Import, dann von dort aus in den Onlineartikel exportieren und anschließend uploaden, ist außerdem zu unbequem und langwierig. Selbst einfache CMS-Systeme lassen den direkten Bildupload zu.

    Wer allerdings aktuelle Wahlergebnisse haben wollte, der war besser auf den Seiten der Städte und Gemeinden aufgehoben – topaktuell und vor allem Werbefrei!

  39. Hannes sagt:

    @Fotolieferant:
    Der Express-Flash von DerWesten funktioniert im Übrigen bei mir nicht. Aber das ist nicht mein Problem 😉
    @Alter Kollege:
    Ich wollte eigentlich ausdrücken, dass es auch „Web2.0“-mäßig funktioniert hätte, wenn sich denn jemand auf alternative Routen begeben hätte.
    Telefon ist natürlich auch noch eine gute Idee, um „persönlichere“ Informationen zu beschaffen.

  40. Die Axt - neue Runde? sagt:

    Hi Leute,
    sind ja (leider) schon viele Leute gegangen (worden) oder auch in Regionen versetzt, die vermuten lassen, daß die Verlagsleitung auf eine freiwillige Kündigung hofft.
    Ist es denn wahr, daß der Leserladen in Warstein Ende Oktober geschlossen wird? Okay, sind „nur“ 2 Mitarbeiterinnen, aber die kämen dann auch noch auf den großen Haufen der Ehemaligen …
    Naja, dann würde es auch nicht lange dauern, bis der Rest der Warsteiner auch von der Karte gestrichen wird.
    Okay, wer den Vergleich mit dem Konkurrenten nicht scheut, muß sagen: Die sind aktueller, phantasievoller (Bürgermeister-Bastelbogen), attraktivere Sonderveröffentlichungen – nicht immer nach Schema 08/15 (siehe den ganzen Schützenfest-Einheitsbrei, freundliche Damen am Schalter …
    da stimmt eigentlich alles. Da kann kein Content-Desk, WAZ-Eínheitsbrei, Anzeigenberater aus völlig anderen Regionen,
    mithalten. So geht das – warum nicht bei uns ???

  41. Angesagt sagt:

    Wer bei der WAZ anruft, kriegt vom Band unter anderem eine idiotische Ansage über die wunderbaren Leserläden/Geschäftsstellen zu hören. Das ist nur noch dummdreist. Übrigens: Hat jemand schon einmal eine richtige Exklusivgeschichte aus der investigativen Abteilung gelesen? Nein? Eben.

  42. Ohrfeige sagt:

    Nun war es doch am Wahlabend für jederman ersichtlich: DerWesten kann es einfach nicht! Kluge technische Ratschläge helfen nicht, eine in jeder Hinsicht clevere Vorbereitung auf das Wahlgroßereignis gab es nicht, nichts klappte wirklich. Ein Desater. Wer die vielen Luftblasen in diesem Laden kennt, wußte: Es konnte nicht funktionieren. Wer hier noch etwas schönredet, ist schlichtweg ein Versager. Hieran erkennt man, dass Hombach, Reitz und Co keine Qualifikation besitzen, um einen Zeitungsladen mit Onlineanhänger zu steuern.

  43. Exodus sagt:

    Sollten Angela Gareis und Norbert Robers die Nase vom WAZ-Einheitsbrei voll gehabt haben? Die Leiterin der Berliner WAZ-Redaktion und frühere Chefin des WAZ-Büros Brüssel ist nicht nur eine hervorragende Journalistin, aber auch eine Streiterin für guten Journalismus in jeder Hinsicht. Wenn sie die Brocken bei WAZens hingeschmissen hat, ist das eine Bankrotterklärung der Geschäftsleitung und der Chefredaktion. Dass nun auch Norbert Robers geht, den Reitz aus Oldenburg holte, damit er für ihn in der Zentralredaktion die „Drecksarbeit“ machte und als Claqueur diente ( Journalistentag in Bochum ), macht nach dem freiwilligen Weggang mehrere hervorragender Redakteure deutlich, dass die Personalpolitik der WAZ-Chefredaktion nichts mehr mit dem zu tun hat, was sie einmal groß gemacht hat.

  44. Selbergebastelt sagt:

    @Die Axt neue Runde

    Am Ende soll keine Geschäftsstelle mehr übrig bleiben. Den Rest-Service übernehmen entweder WVW oder Post-Service-Agenturen, Imbiss-Buden, Bäckereien, Telefonier-Läden, Ein-Euro-Shops, Reinigungen, Tankstellen.
    Anzeigen sollen die Leute per Internet selber eingeben.
    Ich bin schon mal gespannt auf die selbstgebastelten Familienanzeigen (auch die schwarzen)!

  45. Hans Lassmann sagt:

    Das Chaos im Online-Bereich wird nach der Struktur-Reform von Reitz und Borchert doch noch deutlicher: Von wegen Online wird besser.
    Von wegen Lokal wird gehaltvoller.
    Wie denn? 33 Prozent weniger Manpower im Lokalen, das Gros davon fehlt bei der WAZ (Danke, liebe Betriebsräte, dass ihr so brav stillgehalten und Aufbegehrende auf Linie gebracht habt!!).
    .
    Wie denn? Die Online-Koordinatoren und auch der CvD „-matz“ sind weg, die Arbeit macht keiner mit.
    Stattdessen zwei Onliner pro Regio-Desk, zuständig für alle Städte und noch das Video-Euipment im Gepäck. Vorschau auf Regio-TV, Herr Oppers?
    Wie denn? Abbau und Schließung von Leser-Läden!
    Was glauben Sie Hombach eigentlich, der Sie als Mercedes-Chauffeur-Gefahrener immer gerne Opel bemühen, was passieren würde, wenn die Opel Werkstätten dicht machen würden? Klar, die Opel-Fahrer sind ja so überzeugt, dass sie online und per DHL-Versand ihren Wagen reparieren lassen würden.
    „Feste Jungs, macht nur weiter so – ihr bekommt noch alles kaputt“ (Robert Long).
    Aber immerhin haben wir jetzt eines: Gewisheit, dass Herr Sowieso wiederkommt, nachdem er auch in Mülheim gescheitert ist. Wo darf der künftig Geld verbrennen? Österreich, Balkan, Braunschweig?
    Oder geht der zusammen mit Reitz und Klümper nach der Bundestagswahl nach Berlin (Regierungsbrecher, Bundespräseramt – das wären echte Alternativen…. vielleicht ist dann in 25 Tagen ja wieder Hoffnung für die WAZ.

  46. Zahlendreher sagt:

    Lasst uns doch bitte mal bei den Fakten bleiben: Ich habe mir eben mal die offiziellen, an die IVW gemeldeten Auflagen der WAZ angeschaut. Da haben die WAZ-Zeitungen in NRW in Q2-2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal tatsächlich 26.000 Abos verloren.
    .
    Aber wenn man die selbe Übung für die Quartale der letzten sagen wir 3 Jahre macht, stellt man schnell fest, dass der Verlust in fast jedem Quartal sogar bei deutlich über 30.000 Abos lag!
    .
    Mein Fazit:
    1) Die WAZ verliert nicht erst in den letzten Monaten, sondern bereits seit Jahren massiv Abonnenten.
    2) Der Verlust war im Schnitt fast doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (in dem ja auch die strukturschwachen östlichen BL enthalten sind!).
    3) Die Argumentation, dass der Content Desk dafür verantwortlich sein soll ist zumindest mit den derzeit verfügbaren Zahlen VÖLLIGER QUATSCH.

  47. korrektor sagt:

    @Zahlendreher

    Mal angenommen, deine Argumentation stimmt. Dann kann man aber auch festhalten, der Content Desk macht NICHTS BESSER. Und ist somit auch keine Lösung. Oder wo sind die Hammer-Exlusivgeschichten?
    .
    Davon abgesehen haben die Probleme mit den Regio-Desks im Lokalen ja erst angefangen. Zettelwirtschaft ohne Ende, umständliche Layout-Absprachen, künstlich verlängerte Arbeitszeiten bis in die Nacht. Wo ist da eigentlich der Sinn und die Entlastung? Im Moment geht im Lokalen gar nichts mehr, weil man sich nur noch abstimmen, abstimmen, abstimmen muss. Totaler Quatsch, was da läuft. Das wird sich ganz sicher mittelfristig auf die Abozahlen niederschlagen!

  48. Zeitzeuge sagt:

    Und still und leise relaunchen sich die WVW Anzeigenblätter und bieten alles, was der lokale Makt erwartet. Und WAZens kommt mit einer farblosen Flying Page zur Rettung Deutschlands.

  49. Kopfschüttler sagt:

    korrektor:

    Garantiert wird sich das auf Leserzahlen auswirken. Schon jetzt beklagen die Leser mangelnde Professionialität bei den täglichen Zeitungsausgaben.

  50. flying kangaroo sagt:

    @ Zahlendreher. Natürlich ist auch schon in den Vorjahren Auflage verloren gegangen. Aber durch die Änderungen im Vertrieb, beim Marketing und im redaktionellen Bereich sollte doch alles besser werden. Das einzige was dadurch gestiegen ist, sind die Kosten. Und die Mitarbeiter aller Abteilungen müssen dieses Fehlmanagement jetzt ausbaden.