Borchert geht früher – was ändert sich bei DerWesten.de?

Hamburg ist wohl schöner als das Ruhrgebiet: Das Hamburger Abendblatt berichtet am 5. Dezember, dass Katharina Borchert schon kommende Woche ihren letzten Arbeitstag in Essen absolviert. Könnte es etwas damit zu tun haben, dass die Zahlen für DerWesten.de erheblich schlechter ausfallen als bisher schon befürchtet? Und was wird das für das Konzept von DerWesten.de bedeuten?

Laut Hamburger Abendblatt fallen die Verluste des Portals wohl höher aus als erwartet. Nun versuche die WAZ-Gruppe gegenzusteuern – es sei offenbar vorgesehen, die Titel der Blätter, die bisher hinter der Dachmarke DerWesten zurückstehen müssen, online zu stärken. „Es wird diskutiert, ob wir die Marken unserer NRW-Zeitungen im Internet nicht stärker einsetzen sollten“, zitiert das Abendblatt einen Verlagssprecher. Die Entscheidung dieser Diskussion sei aber offen.

Katharina Borchert, DerWesten-Chefredakteurin und Geschäftsführerin von WAZ NewMedia, werde das Ende der Diskussion aber nicht abwarten, so Abendblatt-Autor Kai-Hinrich Renner. Ihr letzter Arbeitstag sei der kommende Freitag. Eine Nachfolgeregelung gebe es für Borchert einstweilen weder bei DerWesten.de noch bei der WAZ NewMedia.

Seit Ende September ja war bekannt, dass Borchert als Geschäftsführerin zu Spiegel Online wechseln wird. Als Termin wurde damals der 1. April 2010 genannt (siehe auch diese Meldung vom 28.9.09). Den neuen Job in Hambug tritt sie dem Abendblatt zufolge jetzt bereits am 1. März an.

http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1296549/NDR-prueft-Liste-mit-Heinze-Nachfolgern.html (in der Meldung ganz unten)
http://meedia.de/nc/details-topstory/article/borchert-verlsst-waz-vorzeitig_100024987.html?tx_ttnews[backPid]=23&cHash=e015beb5b8
http://www.djv-nrw.de/evewa/php/evewa2.php?d=1260090254\&menu=01001&NEWSNR=694

88 Antworten zu “Borchert geht früher – was ändert sich bei DerWesten.de?”

  1. […] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Uwe Renners und medienmoralnrw, DJV Rheinland-Pfalz erwähnt. DJV Rheinland-Pfalz sagte: Borchert geht vorzeitig, was ändert sich bei DerWesten.de? http://bit.ly/7qW8ge […]

  2. Ex-WRler sagt:

    „Es wird diskutiert, ob wir die Marken unserer NRW-Zeitungen im Internet nicht stärker einsetzen sollten”. Ach ja, auf einmal. Nicht zu fassen!
    Aber waren mit unseren Bedenken gegen die ungezügelte Dachmarkenstrategie ja alle doof gegen die Blogger-Queen, von der unsere GGF bis zur Peinlichkeit fasziniert waren.

  3. Bitte einen Profi! sagt:

    Diese Rollen rückwärts sind einfach nur noch atemberaubend. Die Kohle jahrelang aus dem Fenster geworfen, die Zeitungstitel mit eigenem Auftritt abgewatscht usw. usf.
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    Ich kann nur empfehlen, dass man in der GGF jetz einmal sinnvoll Geld in die Hand nimmt und einen Profi verpflichtet, der sich mit inhaltlich qualitativen und optisch ansprechenden Online-Auftritten auskennt.
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    Wir benötigen eine informative und letztendlich rentable Online-Plattform. Vor allem kann es dabei so nicht weitergehen, dass die Zeitungsinhalte 1:1 auf DER WESTEN gestellt werden. Für den Content soll bezahlt werden, entweder im Abo oder mit Click&Buy. Und die Kollegen im Content-Desk sollen mal ihre Men-Power dazu nutzen, dann Geschichten da reinzustellen, die nicht in der Zeitung unbedingt stehen (siehe Spiegel-Online). Im Lokalen bitte nur Anreißer veröffentlichen um den Appetit anzuregen, mal wieder die zeitung zu kaufen oder gleich zu abonnieren (incl. Premium Online-Zugang mit Möglichkeit zum Download der heimischen Lokalzeitung als PDF-File z.B im Urlaub)

  4. […] DerWesten: Katharina Borchert geht früher – was ändert sich bei DerWesten.de? (Medie… – Katharina Borchert, die Chefredakteurin von DerWesten.de und Geschäftsführerin von WAZ NewMedia, geht früher als geplant. Ihr Posten soll – wie andere wegfallende – erst einmal nicht neu besetzt werden. […]

  5. Dann Adios sagt:

    Frau Borchert geht vorzeitig? Das ist für das, was von der WAZ-Off- und Online-Landschaft an Rhein und Ruhr noch übrig geblieben ist und selbst bei der journalistischen Mittelmäßigkeit, die sich durch die rigide und wesensfremde Verlags- und Personalpolitik der Gruppe-Oberen zunehmend breiter macht (FAZ-Betrachtung: wie aus den Aldi-Regalen), alles andere als ein Verlust.

    Wenn man es sich angetan hat und die verstiegenen und verquasten Ergüsse dieser Mitarbeiterin gelesen hat, musste ohnehin der Eindruck gewonnen werden, dass diese Branchen-Quereinsteigerin, die bei Stefan Weichert/Christian Zabel in deren skurril anmutender Journalisten-Auslese in einen Kreis vermeintlicher „Alpha-Journalisten – Deutschlands Wortführer im Porträt“ gestellt wurde, mehr in einer irreal abgehobenen, verengten Internet-Scheinwelt mit wenig Bezug zur realen und sozialen Wirklichkeit lebt und zu Hause ist.

    Mal sehen, was bei Spiegel-Online herauskommt.

  6. Brigittchen sagt:

    Ich glaube es waren sieben Millionen Euro Verlust für 2009 bei DerWesten.de, die Reitz jüngst als Zahl unters Redakteurs-Volk brachte.
    Und das, obwohl fast 100 Prozent des lokalen Contents – geschätzer Wert laut Honorarsätze für freie Mitarbeiter (also niedrig) nach einer internen Berechnung bei mindestens 12 Millionen Euro – den vier Titeln gar nicht vergütet oder zugunsten der produzierenden Titel verrechnet würden.
    Täte man dieses, läge der Verlust des DerWesten.de-Auftritts in 2009 bei rund 19 Mio Euro – und die vier Titel stünden um 12 Mio. Euro besser in den Büchern dar, hätten also erst gar nicht a la Schickler kleinholzsaniert werden müssen. Hombach kennt die Zahlen…..und schweigt. Schämen sollte er sich.

  7. black sabath sagt:

    @dann adios
    Alpha-Journalisten, dass ich nicht lache. So wie Reitz?
    Dann eher Alpha-Blender!
    Leute umgarnen, Interesse vortäuschen und dann im Konfliktfall selbst engen Mitarbeitern eiskalt die Schulter zeigen…
    Merke: Zu einem/einer guten Chefredakteur/Chefredakteurin gehört nicht nur die erfolgeiche Außendarstellung, sondern auch die Führung nach innen.
    Wie es um das Betriebsklima der WAZ-Titel mittlerweile bestellt ist, weiß jeder, der in dem Laden arbeitet: Es ist Mega-beschissen, du bis nur noch eine Nummer, die im eiskalten Klima zu funktionieren hat. Keine persönliche Ansprache mehr, keine soziale Kompetenz auf der Führungsebene. Nur noch Alpha-Nieten in Nadelstreifen.

  8. Betriebsarzt sagt:

    Oh je, wenn die Online-Else geht, wer schreibt dann die Kolumen-Netzhaut weiter? Hat sich mangels Witz aber eh schon abgelöst.

    Aber mal im Ernst: Wie steht’s dann eigentlich mit ihren vollmundigen Zusicherungen? Von wegen: Wir brauchen keinen Betriebsrat, wir sind eine Familie und feiern einmal bei Papa Borchert auf dem Hof ein online-Grillfest.
    Den derwesten-Leuten kann ich nur dringend raten, schnell einen Betriebsrat zu gründen, zumal die Schicklers dort schon herumschnüffeln.
    Oder wollt ihr in Einzelgesprächen die Karten gelegt bekommen? Dann doch lieber einen BR im Rücken. Denn der ZVR-BR ist für Euch onliner rechtlich gar nicht zuständig. Er hat sich zwar zuständig erklärt, ist es aber nicht. Also aufgewacht, Leute.
    Wie man einen BR gründet, steht hier, ganz einfach und mit Comic-Unterstützung: http://www.betriebsratswahl2010.de/betriebsratswahl2010/krise/index.php
    Ich würd’s machen: Denn Hombach und Nienhaus laden euch bestimmt nicht zum Grillen ein. Da werdet ihr eher gegrillt…

  9. Hank sagt:

    Hey Katharina,

    schade, dass du gehst! Ich glaube, das sieht der Großteil des Teams so. Viel Glück in Hamburg!

  10. Tschö! sagt:

    @black sabbath et.al.
    .
    Ich wünsche Katharina Borchert aka „Lyssa“ von Herzen alles, alles Gute auf ihrem wundersamen Weg vom abgebrochenen Studium über das Millionengrab „Der Westen“ hinauf in den „Olymp“ (das hat ernsthaft mal einer geschrieben) Spiegel Online, auf dass sie dort ihr segensreiches Wirken entfalten möge! Oder auch sonstwo in der großen, wunderbaren Blogosphäre oder meinetwegen auch wieder auf Papis Hof oder auf dem Mond – bloß bitte, bitte nicht mehr hier!
    .
    Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen: Haltet Euch mit Eurer Kritik an der Blogger-Queen und ihrem fantastischen Konzept zurück. Wartet, bis sie wirklich anderswo unter ist. Dann krempelt die Arme hoch und räumt leise die Trümmer weg…

  11. Glückspilz sagt:

    @Henk
    Soll das Team das ruhig so sehen – was ich nicht glaube. Fest steht, dass x Millionen Euro durch das Konzept, für das sie stand, verbrannt wurden und dem Verlag fehlen. Und das ist für die Zukunft des Onlineportals alles andere als gut.
    @betriebsarzt
    Die GGF wird dem Westen schon nicht den Geldhahn zudrehen. aber vielleicht kommt jetzt der multifunktionale Reitz als Online-Messias. Nachdem er schon die Print-Karre vor die Wand gefahren hat, kann er es jetzt bei Online auch den großen Relaunch versuchen.

  12. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Armer Kollegen bei Spiegel-Online. Nun droht Euch die völlige Boulevardisierung, der Abfall in die mediale Belanglosigkeit mit nichtssagenden Fotostrecken, der Zulassung rassistischer User-Kommentare und gegenseitigen Beleidigungen. Und wehe, der lesende Pöbel übt Krituik an Katharina der Großen; dann wird die xxxxx mit ihrer ganz eigenen Arroganz abprallen lassen. Denn Fehler machen nur die anderen, nicht aber dieüberzeugte Bloggerin, die sich ihrer publizistischen Verantwortung wohl nie wirklich bewußt war.

    Zu wünschen ist dem Haus nun eine Erkenntnis: Es macht keinen Sinn, wenn Print-Redakteure ihre Artikel in Coppy-Funktion dem Online-Auftritt zur Verfügung stellen müssen; der Leser so am Vortag schon weiß, was amnächsten Morgen in seiner Lokalzeitung stehen wird.

    Wie wäre es denn, wenn die Online-Truppe selbst lokale Nachrichten `ranschafft. Kurze Nachrichten online – ja, sozusagen als PR füs Priontprodukt; den gut recherhicerten Hintergrundartikel, die umfassende News in der gedruckten Ausgabe. Das wäre ein sinnvoller Neuanfang; selbstredend mit Stärkung der jeweiligen Zeirungstitel. Ach ja: Und einer Kommentarfunktion, die wirklich den Namen verdient. Das freilich setzt voraus, dass die User – wie bei Leserbriefen – ihren Namen preisgeben müssen. Dann wird aus derBeliebigkeit, den prolligen Beschimpfungenvielleicht wirklich ein Dialog zwischen Verlag, Redaktion und Leser. Und es entsteht ein Gesamtservice, der für das Haus und die Mitarbeiter beispielhaft ist. Borchert hatte ihre Chance. Sie hat sievertan,. Nun heißt es: Auf zu neuenUfern, mit Intelligenz, journalistischem Kno-How und verlegerischem Weitblick. Wann haben eigentlich Hombach und Nienhaus endlich fertig ?

  13. […] WAZ: Wenn Borchert früher geht…Medienmoral NRW […]

  14. falsch! sagt:

    @Hank
    Mal gucken, wie weit eure Trauer reicht, wenn jetzt personelle Einschnitte folgen. x Millionen Miese hat sie euch hinerlassen und Schickler ist schon da…

  15. waz sagt:

    In dieses Weste(r)n-Online Projekt und seinem Vorgänger wurden weit über xx Millionen Euro gesteckt! Das ist so! Alles andere ist Schlönrederei.
    Was aber viel bemerkenswerter ist, ist die WAZ-Annäherung auf mehreren Eben dem Springer-Verlag gegenüber. Ist das noch keinem aufgefallen? Die Beispiele häufen sich. Das ist kein Zufall! Achtet mal stärker drauf und listet die Beispiele auf.

  16. Ex-WRler sagt:

    @waz Wer hatte das noch geschrieben, von Springers U-Boot bei der WAZ? Scheint so unmöglich nicht zu sein.

  17. Zwiesel sagt:

    Hamburg schöner als das Ruhrgebiet? Stellt Euch vor, Ihr geht die Straße entlang und Euch begegnet Rolf-Dieter Lafrenz (Schickler).

    Da würde ich die Beine aber ganz schnell in die Hand nehmen und reißaus nehmen. Außerdem: In Hamburg regnet es nicht mehr als anderswo, da sind nur die Tropfen dicker.

  18. SPIEGEL-Story sagt:

    Ziemliche Trostlosigkeit – die PR der WAZ in den vergangenen Tagen.
    .
    Ich frage mich, ob der immense Image-Schaden, der durch einen geradezu bizarren Umgang mit Personalien und großen Teilen der Belegschaft angerichtet wurde, auch von der Unternehmensberatung auf der Kostenseite in 2009 eingestellt ist. Man kann es dem Verlag nur wünschen.
    .
    Davon ausgehen kann man leider nicht. Vorsorge, Umsicht und verlegerisches Wertbewusstsein sind offenbar keine Hombach-Themen. Von den anderen kleinen Seelen wie Nienhaus, Schrotthofer und Reitz mal ganz zu schweigen.

  19. Zeitzeuge sagt:

    Da fehlt doch bei vielen die Phantasie bei der Möglichkeit des Einsparungs- sorry Restrukturierungspotenzials. Man stelle sich einmal vor, die WAZ bastelt zusammen mit Medion ein E-Book, stellt es den Lesern gegen Leihgebühr zur Verfügung, Meldungen werden online eingestellt, Inhalte Lesen wird dann kostenpflichtig. Man spart Papier, Druck, Zeitungsboten und alles was nur Kosten verursacht. Die Anzeigenkunden stellen die Anzeigen via Internet ein, man spart teure Medienberater und den riesigen Verwaltungsapparat. Redakteure können durch Blogger ersetzt werden, jeder User stellt Informationen und Bilder ein. Dialog steuert die gesamte Kommunikation und der Pförtner kann die Texte redigieren, bis er als Letzter das Licht ausmacht.

  20. Zeuge sagt:

    Was ist den nun aufm Westen los? Keine einzelnen Titel mehr – ist das die neue Strategie? Hieß es nicht letztens noch, man müsse die einzelnen Marken eventuell wieder stärken… Ist ja jetzt genau das Gegenteil.

  21. WAZ-Partner sagt:

    Bin sehr gespannt, ob sich die gute Kathi hier nochmal meldet, bzw. welche abstrusen Argumente ihr diesmal zu ihrer Rechtfertigung einfallen. Ich habe wirklich noch niemanden getroffen, der dermaßen unfähig war mit Kritik umzugehen. Und genau deshalb ist sie ja so grandios gescheitert. Wer immer meint, daß er alles besser weiß, kann nur scheitern (siehe GWB).

  22. Karriere sagt:

    @waz-partner:

    Das sind in zunehmenden Teilen der Medienbranche heutzutage die besten Voraussetzungen für einen Karriereaufstieg…

  23. Hombachscher Neusprech sagt:

    @Zeuge „… Ist ja jetzt genau das Gegenteil.“

    Und das wundert Dich jetzt? Das war wieder einmal Hombachscher und Reitzscher Neusprech: „Autorenzeitung“ steht für Abschreiben aus dem Internet, „Qualitätsjournalismus“ für Abbestellen von Nachrichtenagenturen und Umfangkürzungen, „Stärkung“ für Stellenabbau und Schließungen, „Synergien heben“ für journalistischen Einheitsbrei…
    .
    Apropos Synergien und Einheitsbrei: Dass Ex-Lyssas Wunderportal keine einzelnen Titel-Angebote mehr macht, ist nur konsequent. Steht ja sowieso überall dasselbe drin.

  24. Fake sagt:

    Dann schreibt doch auch bei Print gleich überall WAZ drauf und lasst den Fake mit dem „Branding“ bleiben. Das spart vielleicht noch ein paar Stellen.

  25. jerome sagt:

    @ Zwiesel: da würde ich nicht die Beine in die Hand und Reißaus nehmen, sonder höchstens bedauern, daß ich meine gute alte Wikinger-Streitaxt gerade nicht zur Hand habe … 🙂

  26. FreierFotolieferant sagt:

    JA auf der westen.de tut sich was: das Layout wurde angepasst, und irgend jemand hat anscheinend den alten Source-Code für die Google Karten wiederentdeckt – sagt mal wieso muss ich als Leser denen sagen wo der Termin stattgefunden hat? Sitzen die jetzt alle nur noch in Essen (da wo die Karte hinzeigt) und telefonieren?

  27. Klaus Müller sagt:

    Der babyhinternsanfte Relaunch von DerWesten.de dokumentiert einmal mehr das grandiose Scheitern von Katharina Borchert und ihres gesamten Online-Konzeptes bei der WAZ-Mediengruppe. Außer optischen Korrekturen in homöopathischen Dosen konzentriert sich die große Internet-Zarin darauf, kurz vor ihrem Abgang die Zeitungstitel endgültig zu kastrieren.

    Lediglich der Iserlohner Kreisanzeiger hält noch ein eigenes Nachrichtenangebot bereit, alle anderen Titel sind lediglich mit Serviceseiten präsent. Begründet vermutlich mit mangelhaftem Erfolg der Titelseiten. Der ist allerdings – wie von Katharina Borchert gewünscht – mit allerlei Tricks verhindert worden. So zum Beispiel führte die Domain http://www.waz.de stets auf http://www.derwesten.de und nie auf http://www.derwesten.de/waz.

    Auch die Quellenangabe durch kleine Logos der Zeitungstitel wird bei den Redaktionen, die schon über Eidos Methode arbeiten müssen, (siehe ww.derwesten.de/essen) künftig ausgeblendet. So wird der Chef der WAZ Essen, Tobias Blasius, plötzlich zum Mitarbeiter des Westens. Die NRZ Essen hat die Mitarbeit am Onlineportal darauf wohl ganz eingestellt. Verständlich!

    Vermutlich hat Der Westen kein Interesse daran, dass optisch deutlich wird, wie stark man trotz eines aufgeblähten Apparats von den Zulieferungen der Zeitungstiteln angewiesen ist. Man hat ja schließlich die Schicklers im Haus und am Hals. Was bezeichnend ist: Die Chefredaktionen waren davon offensichtlich nicht informiert.

  28. Alter Kollege sagt:

    @Klaus Müller
    Da drängt sich der Verdacht auf, dass DerWesten mit dem Wegfall der Einzeltitel eine neue Printstruktur vorwegnimmt. Inzwischen scheint es mir kein allzu großer Schritt mehr zu sein, die Printausgaben im gesamten westlichen Verbreitungsgebiet endgültig als „WAZ“ erscheinen zu lassen und damit ein paar lästige Chefredaktionen einzustampfen. Wäre ja nur konsequent.

  29. Jutta Klebon sagt:

    zu # Betriebsarztam 06.12.2009 um 21:10

    Der Wahlvorstand für den neu zu gründenden und zu wählenden Betriebsrat von WAZ NewMedia wurde benannt.
    Die Betriebsratswahl soll am 16. März 2010 stattfinden.

    Jutta Klebon, ver.di NRW

  30. off969 sagt:

    „Grandios gescheitert“ – dem ist schwer zu widersprechen. Die letzten IVW-Zahlen, mit denen sich Frau Borchert jetzt verabschiedet, bestätigen das sehr eindrucksvoll:

    Für den November 2009 listet IVW für derwesten.de 52,9 Mio PI’s für den redaktionellen Content plus von Unsern generierten Content auf. Das Portal der Rheinischen Post, rp-online.de, das ja laut Hombach schon Ende 2008 überholt und abgehängt sein sollte, kommt im November auf 71,9 Mio PI’s für redaktionellen und von Usern generierten Content. Mit 19 Mio PI’s ist der Abstand zwischen den beiden Portalen größer denn je.

    Der von Frau Borchert verantwortete online-Auftritt verkommt mehr und mehr zur Daddelbude, legt offenbar auch gar keinen Wert mehr auf die Seriösität eines Nachrichtenportals. 31 Mio PI’s bei den online-games – der Wert nähert sich rasant der 50%-Marke.

    Auch bei den Visits ist das Rennen zwischen rp-online.de und derwesten.de zunächst einmal gelaufen: 9,6 Mio zu 6,4 Mio steht es da für rp-online.de – peinlich, wenn man statt der laut angekündigten Marktführerschaft ein so blamables Ergebnis zu vermelden hat.

    Nach den bekannten Zahlen hat Hombachs Borchert-Abenteuer das Unternehmen in den Jahren 2007 bis 2009 round about knapp 30 Mio Euro gekostet, nicht eingerechnet die Summe, die hausintern zu Lasten von derwesten.de hätte verrechnet werden müssen für die Content-Zulieferung aus den Zeitungsredaktionen. Aber an der Stelle hat man es vom Start an sehr bewusst und Wahrheit und Klarheit fehlen lassen.

    Im Westen geht die Sonne unter – der Stern von Frau Borchert ist längst verglüht. Es war auch wohl kein Stern, sondern nur eine Sternschnuppe.

  31. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Nun also der Wegfall der einzelnen Zeitungstitel auf dem Internet-Portal.

    Mit dieser letzten Maßgabe versetzt die Bloggerin Lyssa und Ohne-Ahnung-Möchte-gern-Journalistin Borchert den Zeitungstiteln in der Region einen letzten „Todes“stoß.

    Die Leser wollen ihre WR, WP, NRZ und WAZ wiederfinden – auch im Netz. Und nicht ein künstliches Konstrukt genannt „DerWesten“.

    Oder sollte dies der Versuch im Netz sein herauszufinden, wie die Leser auf einen neuen einheitlichen Zeitungstitel „DerWesten“ reagieren ?

    Dass darauf die Zusammenlegung derMantelredaktionen letztlich hinauslaufen wird, bin ich fest von überzeugt. Ein Titel in Zukunft für vier Zeitungen.

    Dass aber ohne Ankjündigung im Netz die Zeitungstitel einfachg so wegfallen, wird wieder einmal Leser verwirren. Aber darauf nimmt die scheidende Besser-Wisserin ebenso wenig Rücksicht wie offenbar die Verlagsleitung. Hauptsache das Ding wird an die Wand gefahren!

  32. Alter Kollege sagt:

    @Ex-WR-Kollege
    *
    Genau das vermute ich auch, deshalb hatte ich es weiter oben schon geschrieben. Die WAZ-Gruppe nahm ja bekanntlich schon vor vielen Jahren Titelschutz für ein großes, gemeinsames Blatt – ich komme nur im Moment nicht auf den Namen.
    *
    Dass allerdings unsere Blogger-Queen diesen neuerlichen Klops, quasi als Abschiedsgeschenk, noch schnell allein verantwortete, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Üblicherweise ist es in Unternehmen üblich, dass Führungskräfte, nachdem sie kündigten, um zur Konkurrenz zu wechseln, gar nichts mehr entscheiden. Die dürfen nicht einmal mehr die Post lesen.
    *
    So wird das Ganze bereits der Nach-Borchert-Ära zuzuordnen sein, und es ist wohl schon Teil einer Sofortmaßnahme der GGF, mit der die Geldverbrennungsanlage „DerWesten“ angesichts der kläglichen Ergebnisse jetzt auf Sparflamme gesetzt werden soll. Was bedeutet das für die Kolleginnen und Kollegen dort? Warm anziehen – Schickler lässt grüßen!

  33. Aussitzer sagt:

    Wir können uns hier die Finger wund tippen und uns aufregen, aber solange diese GGF unbeirrbar diesen- mittlerweile nachgewiesenen- falschen Weg geht und weiterhin auf Führungskräfte setzt, die in den letzten 4 Jahren völlig versagt- und eine Menge Geld und das Image der WAZ verbrannt haben, wird sich nichts ändern.
    .
    Nur mit einem neuen WAZ-Chefredakteur, einer Kompetenzkraft für der DER WESTEN und die gerechtfertige und längst fällige Weglobung des Truck-Experten wird innerhalb der WAZ für frischen Wind sorgen.
    .
    Ansonsten wird es so weitergehen wie in den vorangegangenen Kommentaren beschrieben. Jedwegige Reorganisation und neue Strategie wird mit diesen Zuständen ins Leere laufen und dann es wieder in allen Bereichen BV’s geben mit den üblichen Floskeln „es tut uns leid, aber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verlangt weitere Personalanpassungen, aber wir wollen dies solzialverträglich gestalten.“
    .
    Das geht soweit, bis irgendwann keiner mehr da ist, bzw. im Niedriglohn-Sektor WAZ-Dialog minderqualitativ die übriggebliebenen Print-Produkte zusammengeramscht werden.

  34. Betriebsarzt sagt:

    @Jutta Klebon
    Denke für die Nachricht, Jutta. Damit haben die WAZ’ler von DerWesten vielleicht auch mal ne Chance auf eine gewählte Interessenvertretung und mehr Arbeitsplatz-Sicherheit.
    Rein informatorisch: Sind da dann auch die Fotografen mit drin?
    Also Kollegen von DerWesten.de: Antreten und wählen gehen. Können kann euch dann nämlich keiner so schnell etwas.

  35. […] März soll – diesem Kommentar bei medienmoral-nrw.de zufolge – bei WAZ New Media (WNM), der Internet-Tochter der […]

  36. Auswechseln sagt:

    @aussitzer:

    Nicht nur die WAZ-Redaktionsleitung gehörte ausgewechselt, wenn die Zeitungsgruppe nicht noch weiter abgewirtschaftet werden soll, auch die Verlagsführung. Aber das ist bei der Gruppe-Konstruktion eine völlig realitätsfremde Vorstellung. Das gesammelte Unvermögen im GGF-Management wurde gerade erst wieder mit dem Interview von Bodo H. bei Zapp verdeutlicht: Dieser fachfremde HGF, der nach seiner Ausbildung besser in den Elektroersatzteile-Großhandel passen würde, ist an der Verlagsspitze schlichtweg eine unfähige Fehlbesetzung. Diesem wie ein selbstgefälliges Verlagsfaktotum daherkommenden Gruppe-Geschäftsführer fehlt, das zeigen seine Äußerungen im Zapp-Interview, jeglicher Durchblick der Medienstrukturen, im eigenen Laden und überhaupt.

  37. Jutta Klebon sagt:

    zu Betriebsarztam 10.12.2009 um 00:51

    Auch die Fotografen gehören nach dem Betriebsübergang zur WAZ NewMedia. Sie können also nicht nur wählen, sondern auch für den Betriebsrat kandidieren.

  38. Zeuge sagt:

    Tja, Lobhudelei auf die nette Kati. Dass Hombach enttäuscht ist, kann ich nachvollziehen, sollen ja auch verwandt sein die beiden. Die Auflösung der einzelnen Titel kann man ihr allerdings nicht vorwerfen, weil ich auch glaube, dass sie nichts mehr zu melden hat. Ich tippe, dass ein gewisser Mahlzeit-Reitz das zu verantworten hat. Schön alleine entschieden, um alles weiter auf sich zu konzentrieren. Und irgendwann sind über Nacht auch die Printtitel futsch, aber wir stärken das Lokale…

  39. kotz sagt:

    Das ist als Online-„Journalismus“, ja?

  40. Adios Borchert sagt:

    @medienmoral-nrw: Was ist in dem Beitrag von Meedia denn lesenswert? “

    Zitat: „Am Freitag geht eine Ära zu Ende: Katharina Borchert, Chefredakteurin, Geschäftsführerin und irgendwie auch Gründerin von DerWesten hat ihren letzten Arbeitstag. Mit Borchert verliert das WAZ-Portal sein streitbares und umstrittenes Gesicht (…)“

    Wie darf das verstanden werden: „Eine Ära geht zu Ende“ ? Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn jemand etwas Bleibendes und Bedeutsames hinterlässt. Was hat die ‚Gründerfrau‘ (Gründerin von was?) denn hinterlassen?

    In dem Meedia-Beitrag werden Klick-Zahlen verglichen, ohne deren Relevanz auf Qualität und Wertigkeit zu beleuchten, Vergleiche mit regional aufgestellten Verlagsgruppen (Neue Westfälische und Ruhr-Nachrichten/Münstersche) herangezogen, die mit der WAZ-Gruppe nun wirklich wenig vergleichbar sind. Kein Problem erhellender Beitrag.

  41. medienmoral-nrw sagt:

    Gerade läuft es durch die Twitter-Welt: Reitz übernimmt die Chefredaktion für DerWesten.
    U.a. hier zu lesen: http://twitter.com/DerWesten:
    „Viele von Euch haben es schon gelesen und es stimmt: Ulrich Reitz wird bei uns Nachfolger von @lyssaslounge“

  42. Mahlzeit sagt:

    Auch eine schöne Strategie: Wenns einer – erwiesener Maßen – nicht kann, darf er immer weiter wursteln. Rette sich, wer kann.

  43. Aölter Kollege sagt:

    …und wann übernimmt er die Chefredaktion von WR, WP und NRZ? Noch ist es nicht soweit. Aber es ist ja auch erst 12.20 Uhr.

  44. *Ach Du Scheiße* sagt:

    Lachhaft!

  45. Vae Vae Vae sagt:

    Jetzt wird R. doch noch der GröZaZ = Größter Zeitungsmacher aller Zeiten. Vae victis = Wehe den Besiegten!

  46. Medienmoral sagt:

    nun ist es amtlich, hier die Pressemitteilung der WAZ-Mediengruppe

    Ulrich Reitz übernimmt Chefredaktion von DerWesten.de
    ESSEN, 11.12.2009. Print und Online werden unter einer redaktionellen Führung zusammengefasst.
    Mit diesem Schritt will die WAZ Mediengruppe ihre Crossmedialität konsequent fortführen und weiterentwickeln.
    Nach dem Ausscheiden von Katharina Borchert übernimmt WAZ-Chefredakteur und Content Desk-Chef Ulrich Reitz die Chefredaktion von DerWesten und auch die Personalverantwortung für die dort beschäftigten Journalistinnen und Journalisten.
    Zum kommissarischen Geschäftsführer von WAZ NewMedia wird Volker Wentz, bei der WAZ-Gruppe Leiter des Bereichs M&A, berufen. Die Geschäftsführer
    Mark-Oliver Multhaup (Leitung WAZ FotoPool, Leitung Foto Content Desk) und Arndt Salzburg bleiben in den gegenwärtigen Funktionen. An einer Neustrukturierung des Geschäftsmodells mit der entsprechenden Personalverantwortung wird noch gearbeitet.
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  47. Watzmann sagt:

    Was die meisten schon länger befürchten, könnte schon bald Wirklichkeit zu werden: dass auch die NRW-Printtitel „unter einer redaktionellen Führung zusammengefasst“ werden.
    Die Voraussetzungen dafür sind da, der Wille zu immer neuen Personaleinsparungen offensichtlich auch. Es kann nicht mehr lange dauern, dann steht unter unterschiedlichen Seitenköpfen überall derselbe Mantelinhalt – falls die alten Titel nicht überhaupt ganz der „WAZ“ weichen. So oder so kann man noch drei Chef- und Mantelredaktionen streichen, oder das, was davon noch übrig geblieben ist. Es dürfen Wetten abgeschlossen werden: Geschieht das noch vor Weihnachten? Oder doch erst im neuen Jahr?
    Na dann: Frohes Fest – oder, ein paar Stufen primitiver: Mahlzeit!

  48. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Die Benennung des Print.-Chefredakteurs nun auch der Online-Redaktion vorzustehen, könnte interessante arbeitsrechtliche Auswirkungen für die Printredakteuremit sich bringen. Denn wenn nun der Online-Chefredakteur seine Lokalredakteure auffordert, die Flip zu Terminen mitzunehmen, dann könnte dahinter zugleich auch die Dienstanweisung des Print-Chefredakteurs stecken.

    Eine solche Anweisung wäre aber tarifrechtlich wohl nicht haltbar. Interessant dürfteesauch werden, wenn Anweisungenerfolgen, zuerst für das Online-Produkt zu arbeiten.

    Ich denke also, mit der Vereinnahmung der Online-Redaktion durch den Print-Cjhefredakteur wird es neue Druckkulisse für die Printkollegen geben, die sie beispielsweisebislang geweigert haben mit der Flip zu arbeiten.

    Die Befürchtungen von Watzmann teile ich voll. Der Wegfall derZeitungstitel im Portal „Der Westen“ ist nicht zufällig. Ich denke esist ein test, zu sehen, wie die Leute das annehmen, um dann mit nur noch einem Titel auch als Printprodukt an den Start zu gehen.

    So bin ich fest davon ausgegangen, Dass die Halbwertzeit des „neuen“ WR-Chefredakteurs von sehr begrenzter temporärer Art sein wird. Er wurde meiner Meinung nach geködert, um möglichst geräuschlos die ehrwürdige Tante Rundschau „aufzuhübschen“ und womöglich ihrembaldigen Ende zuzuführen. Ähnlich dürfte es bei der NRZ-Führungsriege sein. Bei der WP wird man wohl warten, bis Bodo Zapp in Rente geht. Dann dürfte auch dieser Titel zur hauseigenen Disposition stehen.

    Am Ende der Verschlankung wiird wohl eine Einheitszeitung stehen, mit ein paar regionalen Seiten für das Revier, demNiederrhein, das sauerland, Niedersachsen und Thüringen. Bei gleicher Mantelredaktion. Das dürfte langfristrig die Entwicklung sein. Nichtumsonst hat im Interview Bodo Hombach so vehement auf das „Noch-Experiment“ Brüssel verwiesen. Ein Korrespondenten-Büro für alle WAZ-Blätter. Mit anderen Worten: Ein Content-Desk für alle….?