Besonders Autos kommen schleichend

Reise, Auto, Gesundheit/Pharma – diese drei würden vermutlich die meisten Journalistinnen und Journalisten nennen, wenn es um die Themenfelder geht, die anfällig dafür sind, dass werbliche Inhalte unter die journalistischen gemogelt werden. Dabei schleichen sich die Autos wohl medienübergreifend besonders gerne ein, wie drei aktuelle Fälle in NRW zeigen:

Bei „Radio Kiepenkerl“ (Kreis Coesfeld) beanstandete die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) einen Verstoß gegen das Verbot der Schleichwerbung: Nach Feststellung der LfM-Medienkommission hätten zwei Beiträge zur Präsentation eines neuen Automodells durch ein lokales Autohaus aufgrund des werblichen Charakters als Werbung gekennzeichnet sein müssen. Die Medienkommission reagierte damit auf eine Programmbeschwerde der Initiative „Fair Radio“.

Schleichwerbung auch beim VOX-Magazin „auto mobil“: Hier bemängelte die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten die Sendung vom 9. Januar 2011, gegen die mehrere Zuschauerbeschwerden eingegangen waren. In diesem Fall wurde ein Autopflegeprodukt ausgiebig im Bild gezeigt und im Moderationstext als „hochwertig“ und im gegenüber anderen Pflegemitteln „überlegen“ bezeichnet. Die ZAK sah hier eine Werbeabsicht, die Präsentation sei erkennbar „nicht aus inhaltlich-redaktionellen Gründen“ erfolgt.

Auch bei der verdeckten Recherche, die ein taz-Mitarbeiter bei verschiedenen Tageszeitungen durchführte, tauchen unter anderem die Autos auf.  Im Angebot sind sie bei der WAZ-Gruppe: “Sie können den Titelplatz hier vorne kaufen”, zitiert taz-Autor Sebastian Heiser im taz-Rechercheblog einen Mitarbeiter des WAZ-Konzerns, der beim Gespräch in Essen das Automagazin “Mein Auto” vorzeigt. Für 66.666 Euro plus Mehrwertsteuer komme das Auto nicht nur auf die Titelseite des Magazins, sondern werde auch innen auf einer Doppelseite vorgestellt. Anders als es das Landespressegesetz vorschreibt, wird der gekaufte Text dabei wohl nicht als “Anzeige” gekennzeichnet. Immerhin steht oben auf den Seiten “Verlagssonderveröffentlichung”. “

Bei der WAZ-Gruppe sind auch andere Themen im Angebot, wie Heiser beschreibt: „Bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung kann man Artikel per Katalog bestellen. Der Katalog liegt schon für mich auf dem Schreibtisch bereit, als ich den Raum zu dem Gespräch mit dem Mitarbeiter betrete. ‚Sonderwerbeformen – Daten und Preise‘ steht auf dem Titel, und dahinter kommen rund 60 Seiten voller Angebote zum Kauf von Anzeigen und Artikeln.“ (pdf zum Download)

Auf Heisers Anfrage erklärt Konzernsprecher Paul Binder allerdings, dass in den Verlagssonderveröffentlichungen nur Anzeigen gekauft werden könnten, keine Texte. „Verlagssonderveröffentlichungen entstehen, weil Kunden ihre Anzeigen in themenaffinen Umfeldern schalten wollen. Ein Beispiel: Autoanzeigen im Umfeld von Texten zu Autothemen. Sonderseiten dieser Art sind für den Leser klar sichtbar als Anzeige oder Anzeigensonderveröffentlichung gekennzeichnet.”

Nun ist die Praxis der Verlagsonderveröffentlichungen nicht schön, aber auch nichts Neues, und immerhin ist die Schleichwerbung hier – anders als in den oben erwähnten Fällen von VOX und Radio Kiepenkerl – nicht in den redaktionellen Teil vorgedrungen.

115 Antworten zu “Besonders Autos kommen schleichend”

  1. […] Reklame statt Journalismus: Besonders Autos kommen schleichend … medienmoral […]

  2. […] Medien II: Besonders Autos kommen schleichend…Medienmoral NRW […]

  3. Elend sagt:

    Manfred Braun, WAZ-Verlagsgeschäftsführer NRW:
    Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
    Ein verdeckt recherchierender Redakteur der taz hat im Sommer 2009 die Anzeigenabteilung unseres Hauses besucht und mehrere Angebote für Sonderveröffentlichungen eingeholt. Die taz berichtet in ihrer Ausgabe vom Samstag, 2. April, ausführlich über die Ergebnisse der Recherche, die insgesamt zehn deutsche Verlagshäuser betrifft.
    Die Verlagsgeschäftsführung NRW hat den uns betreffenden Vorgang gründlich aufgearbeitet. Es ist nach unseren Erkenntnissen nicht auszuschließen, dass der Bericht der taz in Bezug auf unser Haus zutreffend ist.
    Die Kennzeichnung von bezahlten PR-Texten in unseren Sonderveröffentlichungen und Beilagen entspricht zum Teil nicht den Regeln, die der Verband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) aufgestellt hat, und ist juristisch nicht korrekt. Konsequenz: Wir werden zukünftig noch strenger auf die Einhaltung der ZAW-Richtlinien achten und die von unseren Kunden bezahlten PR-Texte klar und deutlich mit dem Wort „Anzeige“ kennzeichnen.
    Darüber hinaus gilt der Verhaltenskodex, der bei der WAZ Mediengruppe die Trennung von redaktionellem Inhalt und Anzeigen unmissverständlich regelt. Verstöße werden, bis hin zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen, sanktioniert.

  4. Anonymous sagt:

    „Verstöße werden, bis hin zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen, sanktioniert.“
    .
    …ein Rückgang von Aufträgen potenter Kunden natürlich auch.

  5. Konsequenzen sagt:

    Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung für diese delikate Angelegenheit? Es ist zu hoffen, dass es nicht der Mitarbeiter ist, der bereitwillig Auskunft gegeben- und seinen Job erledigt hat, wie von seinen Chefs verlangt. Vor allem ist der Katalog von einem Verantwortlichen gewollt worden und leitende Akteure haben das Teil abgesegnet.
    .
    Wenn man sich den entsprechenden Teil mit Gesundheit, Stelle, Auto usw. heute einmal genauer anschaut und sich dann begleitend die Mitteilung von Herrn Braun durchliest, fällt auf, dass wieder einige Texte nicht gekennzeichnet sind.
    .
    Da muss und sollte nun schleunigst nachgebessert werden.

  6. Kommon sagt:

    Ui.. interessant der Link 🙂

  7. Alter Kollege sagt:

    „Investigativer Journalismus ist auch dann hilfreich, wenn er einem selbst unangenehm ist.“
    .
    Interessant an diesem Zitat sind einige Aspekte, die dem Sprecher dieser hehren Worte (Hombach) beim gründlichen Nachdenken irgendwie entgangen sind. Als da wären:
    .
    1. Investigativer Journalismus funktioniert demnach noch nicht einmal im eigenen Hause und bedarf deshalb fremder Hilfe, und
    .
    2. haben die GGF selbst keine Ahnung. Vermutlich lesen sie also die eigenen Zeitungen nicht und wissen deshalb mit dem Wörtchen „Verlagssonderveröffentlichung“ und diversen Prospekten üüüüberhaupt nichts anzufangen.
    Keine Ahnung also, es sei denn natürlich, es läge
    .
    3. absichtliches Handeln der Verantwortlichen vor, was dann
    .
    4. nach dem selbst verfassten und mit großem Gepränge in die Welt gesetzen Kodex zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen innerhalb der GGF führen müsste.
    .
    Nun ja, sicher werden die Herren jetzt „brutalstmögliche Aufklärung“ fordern. Brutalstmöglich, à la Koch, Guttenberg und anderen berühmten Aufklärern…

  8. […] Im Gewerkschaftsblog “medienmoral” wurde das Anschreiben, welches der Autor der Süddeutschen verwertete hatte komplett kolportiert: […]

  9. Täuschung sagt:

    Die Täuschung des Lesers hat doch Methode und beginnt bereits da, wo von Presseabteilungen und PR-Agenturen zugelieferte Bilder und Texte nicht für den Leser erkennbar als solche kenntlich gemacht werden – in Zeiten übelster Personalnot vor allem in den Lokalteilen.
    So steht in schöner Regelmäßigkeit unter solchen zugelieferten Bildern aus Presseabteilungen „Foto: privat“. Übrigens werden damit natürlich auch die Urheberrechte des Fotografen oder des entprechenden Unternehmens verletzt.
    Texte von Presse- und PR-Abteilungen landen unredigiert im Blatt, ohne irgendeinen Hinweis auf die Herkunft. Dies steht alles nicht nur im Widerspruch zum tollen WAZ-Kodex, sondern zu den Grundregeln eines seriösen Journalismus überhaupt.

  10. Ex-Rundschau-Mann sagt:

    Täuschung: Besonders auffällig in den Lokalteilen ist die tatsache, dass dort sehr gerne die Polizeiberichte im Originaltext gern übernommen werden. Recherche finden kaum noch statt. Das übrigens bestätigen mir immer wieder die Polizeipressesprecher. Nachfragen zu ihren üblichen Unfallmeldungen gibt es nahezu nie. So liest sich das übrigens auch. Nicht einmal mehr der Konjunktiv wird eingebaut. Oft fehlt auch die Quelle (nach Angebane der Polizei, berichtet die Polizei etc). Ähnlich erhält es sich mit Nachrichten aus dem Rathaus, den Arbeitslosen-Argenturen.So werden Statistiken (bei Arbeitslosen eigentlich sehr wichtig) genauso wenig hinterfragt, wie die Bilanzen örtlicher Museen. Hauptsache: Blatt ist irgendwie voll. Und das wird dann als „Qualitätsprodukt“ vermarktet. Nächster Schritt im Lokalen dürfte wohl sein, dass die „Bürger-Reporter“ (zurzeit beim Lokalkompass in Erprobung) die Artikel liefern, die dann am Desk zusammengebaut werden. Und für diesen Müll sollen dann die Leser noch zahlen.

  11. veteran sagt:

    nicht zu vergessen, dass diese Praxis generell einreißt. Sogar die Gralshüter des superduper-Journalismus, die vom WDR nämlich (und denen sollte niemand unterstellen, dass sie materiell nicht in die Lage versetzt würden, ordentlich zu recherchieren) , geben keine Quellen mehr an. Zumindest ist das bei den im Internet nachlesbaren „Nachrichten für Südwestfalen“ notorisch. (Belege gerne).
    Das verdeckt nur unzureichend, dass die Nachrichtenqualität inzwischen lausig ist. Was bei der WAZ ein GGF-induziertes Elend ist, ist bei einzelnen Redaktionen des WDR gewollt!?

    Horchen: Das Surren kommt vom Friedhof, wo auch die ganz alten WDR-Kollegen im Grabe rotieren.

  12. Naja sagt:

    Ja, es ist eine Menge schlecht geworden dank Schickler, Desks und Co. Aber die Redaktionen, die ich kenne, verarbeiten erstens Polizeiberichte ordentlich und recherchieren zweitens bei Bedarf auch nach. Und drittens sind sie so schlau, dass bei Meldungen über Unfallfluchten und abgefahrene Stoßstangen keine wertvolle Zeit für weitere Nachfragen vergeudet werden muss. („Hallo! Ich wollte mal fragen, ob es wirklich nur die Stoßstange war? Stelle ich mir saukomisch vor.)
    .
    Aber sonst stimmt’s schon: Zu wenig Zeit macht zu wenig Qualität.

  13. Altes Neues aus der Anstalt sagt:

    Nichts gegen die TAZ, aber was da bei der WAZ „undercover“ knallhart recherchiert wurde, ist im Ergebnis lächerlich, weil keine Überraschung.

    Zur Erinnerung: Im Mai 2007 – vier Monate nach dem Tod von Erich Schumann, der solchen Blödsinn nie mitgemacht hätte – wurde im Essener Saalbau mit großem Getöse der berühmte WAZ-Verhaltskodex unterschrieben. In dem Papier (kann jeder an x Stellen im Internet nachlesen) steht:

    „Anzeigenbeilagen, themenorientierte Extras außerhalb des normalen Tageszeitungsrahmens und klar gekennzeichnete Sonderveröffentlichungen unterliegen nicht dem strikten Trennungsgebot dieser Richtlinie.“

    Alles klar? Wenn Meister Braun jetzt böse überrascht feststellt, „dass der Bericht der TAZ in Bezug auf unser Haus zutreffend ist“, ist das eine elend böse Scheinheiligkeit.

    Es war Anzeigenchef Nothelfer (Name gleich Programm), der auf Anweisung von Hombach die MSG-Redaktion zerschlagen hat, um mit Hilfe einer teuren Unternehmensberatung genau das zu installieren, was jetzt bezahlten PR-Journalismus ermöglicht. Die ehemaligen Redakteure wurden – so nicht entlassen – mit anderen Arbeitsverträgen ausgestattet, sie sind jetzt Mitarbeiter der Anzeigenabteilung. Die erforderliche Quantität an Texten und Bildern liefern Billig-Agenturen oder die Unternehmen selbst.

    Ist aber auch nicht neu, sondern in diesem Blog an anderer Stelle nachzulesen.

    Spannend ist die Frage, wem Meister Braun mit seinem Hinweis, dass Verstöße gegen den Verhaltenskodex arbeitsrecdhtliche Konsequenzen haben können, drohen will. Den eigenen Mitarbeitern in der Anzeigenabteilung, die abarbeiten, was ihnen die Achse Hombach-Braun-Nothelfer diktiert und für deren Produkte dieser Kodex ausdrücklich nicht gilt?

    Wird sich viel ändern? Nein, denn der Deutsche Presserat hält die WAZ-Praxis, verkaufte PR-Seiten als „Sonderveröffentlichung“ zu branden, für ausreichend und rechtens. Einen Teufel werden Hombach, Braun, Nothelfer und Co. tun und im ohnehin schwachen Anzeigengeschäft auch noch freiwillig auf Einnahmen verzichten.

    Jede so genannte „Sonderwerbeform“ der WAZ Mediengruppe ist von den Herren Hombach und Reitz abgsegnet worden. Und selbst das Grundlayout für PR-Produkte wie „Reisejournal“ hat sich doch nicht irgendein Grafiker im Anzeigenbereich ausdenken dürfen, sondern dafür musste eine freiberufliche Grafikerin aus Düsseldorf verpflichtet werden, die mit Reitz früher die RP und anschließend die WAZ mit so durchschlagendem Erfolg bei den Lesern „relauncht“ hat. Alles schon vergessen?

    Dass Hombach meint, die TAZ in dieser Sache in der Süddeutschen für investigativen Journalismus loben zu müssen, denn er sei „auch dann hilfreich, wenn er einem selbst unangenehm ist“, markiert angesichts der Fakten einen skrupellosen Zynismus. Der Mann hat eben sein Handwerk gelernt. Nicht das des Verlagsgeschäftsführers, sondern das eines Politikers. Die schwafeln eben gerne drauf los und finden im Zweifelsfall für alle eigenen Fehler den jeweils passenden Sündenbock.

    Was der Mann abliefert, ist peinlich, peinlich und noch einmal peinlich. Wäre es nicht Hombach, man müsste sich fremdschämen.

  14. Arno Tilsner sagt:

    @Altes Neues aus der Anstalt
    .
    Ja, so stelle ich mir so einen Blog vor: glasklare Gedanken mit scharfer Zunge. Das ist eine Arbeit, die sich lohnt, weil sie von mehr Menschen öfter gelesen wird. Eine Zeitung braucht man für die Verbreitung glasklarer Gedanken heute nicht mehr. Die Arbeit, sich die Gedanken zu machen und aufzuschreiben schon.

  15. Hallo Herr Braun... sagt:

    … werfen Sie doch einmal einen Blick in die heutige Beilage „Mein Beruf“. In dieser Beilage – natürlich gebrandet wie gehabt als „Verlagssonderveröffentlichung“ – finden Sie auf Seite 05 eine schöne LTI-Anzeige. Und wie bedankt sich die WAZ-Mediengruppe beim Anzeigenkunden? Siehe Seite 18 – da steht dann lang und breit (und langweilig), was LTI Tolles bei der Hannover-Messe ausstellt.
    „Wir werden zukünftig noch strenger auf die Einhaltung der ZAW-Richtlinien achten und die von unseren Kunden bezahlten PR-Texte klar und deutlich mit dem Wort „Anzeige“ kennzeichnen.“ – Hallo Herr Braun, das Zitat ist von Ihnen!!!
    So glaubwürdig ist das ganze Theater um die Undercover-Aktion der TAZ.

  16. Luhm sagt:

    Der Bereicht auf Seite 18 ist aber lang und ebenso breit mit „Anzeige“ (2 mal) ausgeflaggt…

  17. zappheuteabend sagt:

    folgendes Thema ist heute abend für die Sendung Zapp 23 Uhr im NDR-Fernsehen geplant
    Undercover: Recherchen zur käuflichen Presse
    Verkaufen Verlage ihre Unabhängigkeit? Dieser Frage ist der taz-Redakteur Sebastian Heiser in verdeckter Recherche nachgegangen. So mancher Abgrund tat sich ihm auf

  18. zeitzumhandeln sagt:

    Ich finde, das ist eine gute Gelegenheit, um einen längst fälligen Anteil am GEZ-Kuchen zu fordern. Das sichert unabhängige Presse. Oder mit welchem Recht kassiert allein das Öffentlich-Rechtliche diese vielen Millionen? Mit einer finanzstarken Ausstattung ließen sich auch die vielen schönen Schleichwerbungsskandale bei ARD, ZDF und Co. aufklären, die ja überhaupt nicht vorkommen dürften.

  19. ohje sagt:

    @ Altes Neues aus der Anstalt

    selbst das, was 2007 als waz-Verhaltenskodex unterschrieben wurde, war ein alter Hut und war aufgewärmt. Bereits seit den 70er Jahren gab es das „rote Buch“, in dem akribisch die Verhaltensvorschriften für die Redaktion was die Abrenzung zu PR anbelangte, niedergelegt waren. Der Aufguß anno 2007 war eine Ergänzung, die allerdings durch Verwässerungen „glänzte“.

  20. Martin sagt:

    Ich finde ja, die WAZKollegen – allen voran Mr. Auto und Mr. Chefredakteur – sollten mal selbst zum Tuningbuch greifen, sein Motorrad tunen und ganz schnell ab in die Walachei fahren: [Internetadresse gestrichen] lautet die Adresse, die ich gerade gefunden habe. Wer Lesern Schleichwerbung serviert, hat nichts anderes verdient als diese Schleichwerbung, haha.

  21. Anonymous sagt:

    @Martin
    Haha. Und wo war jetzt der Witz?

  22. Medienmoral sagt:

    @Martin
    Die Kommentare sind nicht dafür da, Seiten über Motorrad-Tuning zu promoten. Wir haben die Internetadresse deshalb gelöscht.
    MfG, Medienmoral

  23. Alter Kollege sagt:

    @Medienmoral
    .
    Obwohl ich die Idee als Sparmaßnahme für die GGF im Prinzip für sehr bestechend halte. Getreu dem alten Werbespruch (bitte nicht löschen, ist rein historisch):
    .
    „Als kluger Rechner läßt Herr Krause
    den Wagen häufig jetzt zu Hause
    und fährt mit Quickly in die Stadt.
    Wohl dem, der eine Quickly hat!“
    .
    Andererseits: Hombach auf ’ner NSU Quickly? Nee, das geht gar nicht. Es gibt Dinge, die passen einfach nicht. Auch nicht getunt oder sonstwie verstärkt.
    .
    Viele Grüße,
    der (wie man sieht sehr) alte Kollege

  24. Der erklärte Witz sagt:

    @ Martin/Medienmoral: Martin wollte Schleichwerbung mit Schleichwerbung vergelten. Das hat er auch deutlich zum Ausdruck gebracht. So viel zu seiner Ehrenrettung. Trotzdem kann ich die Löschung der Netzadresse nachvollziehen.

  25. Umdenken sagt:

    Bevor irgendwelche Services an interessierte Dritte angeboten werden, ist es ratsam zunächst böse Irrtümer der letzten Jahre zu revidieren, der die Tageszeitungen der WMG erst in die Schieflage gebracht haben, sei es redaktionell, im Verkauf oder auch in der simplen Kunden-(Leser)-Blatt-Bindung. In der jetzigen Form ist man nichts anderes als eine Service-Wüste und nicht anbietbar. Alle Betroffenen, die nur noch mit dem Kopf schütteln, was seit Schickler und anderen „Könnern“ geschehen ist, werden dies bestätigen.

  26. Redaktor sagt:

    Druckauflagen:

    WAZ-Medien-G Essen 103 (WAZ+NRZ): -3.19%
    WAZ-Medien-G Dort/Wit 137 (WR+WAZ): -5.64%
    WAZ-Medien-G Siegen 182 (WP+WR): -5.89%

  27. Kommon sagt:

    Hm.. wenn das so weiter geht, kann die WMG wirklich nur noch als Dienstleister arbeiten, denn wie lange sich das Zeitungsgeschäft im Zeitalter des „kostenlosen“ Internet noch halten wird ist fraglich.. 🙁

  28. zeilenschinder sagt:

    Damit der Beitrag von @Redaktor nicht zu Missverständnissen verleitet:
    .
    Es ist nicht etwa so, dass nun die lokalen Kollegen in Essen, Dortmund, Witten, Siegen oder sonstwo für den Auflagenrückgang (ich nehme an, @Redaktor meint den Rückgang im Vergleich zu IV/10) haftbar gemacht werden müssten.
    .
    Der gesamte Laden WAZ-Mediengruppe, also WAZ+NRZ+WP+WR+IKZ hat im Vergleich 1. Quartal 2011 zu 4. Quartal 2010 laut IVW
    Verbreitung: -3.80%
    Verkauf: -4.11%
    Abos: -1.25%
    Druckauflage: -4.03%
    .
    Und das Minus in Essen (-860 Abos, -3622 Druckexemplare) haut trotz niedrigerer Prozentzahl in absoluten Zahlen gesehen natürlich deutlich mehr rein als das Minus in Siegen (-136 Abos, -453 Druckexemplare).

  29. […] Print: Es ist nicht etwa so, dass nun die lokalen Kollegen in Essen, Dortmund, Witten, Siegen oder sonstwo für den Auflagenrückgang (ich nehme an, @Redaktor meint den Rückgang im Vergleich zu IV/10) haftbar gemacht werden müssten … medienmoral […]

  30. Rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    @Zeilenschinder
    Es ist aber schon so, dass die genannten Ausgaben von besonderer Bedeutung sind: Dortmund wg. WR überhaupt und Siegen als besonders krasses Beispiel dafür, wie eine Großstadtredaktion mit Mini-Besatzung herumwurschteln muss und besonders drastisch verliert. Wenn man das so von Quartal zu Quartal beobachtet, dann kommt das einem Countdown doch sehr nahe.
    Dass die Verluste in absoluten Zahlen bei einer größeren Ausgabe höher sind, liegt in der Natur der Sache. Allerdings rutscht eine kleinere Ausgabe bei gleichen Verlustquoten schneller in die Unwirtschaftlichkeit.

  31. Gerd sagt:

    Manchmal möchte man doch den Kopf schütteln. Da wird Borussia Dortmund am Samstag vorzeitig Deutscher Meister. Eine Sonderbeilage über das TOP-Thema für das Ruhrgebiet und Südwestfalen gibt es nicht. Osama bin Laden wird endlich gefasst. Dafür gibt es morgen dann eine 16-Seiten-Osama-Beilage. Was soll das? Das kann die Süddeutsche oder FAZ oder wer auch immer doch besser, oder nicht? Aber Dortmund? Das muss doch die WAZ Mediengruppe aus dem EFF-EFF können, oder nicht? Ich verstehe die Essener einfach nicht mehr, sorry!

  32. Arno Tilsner sagt:

    @Gerd
    .
    Essener halt, keine Dortmunder.

  33. Rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    @Gerd und Arno
    Und außerdem können die Leite tief im Süden Westfalens nicht gut schwarz-gelb ertragen. Eigentlich gar nicht. Die mögen es eher blau-weiß. Betrachtet das also als unheimlich kluge Entscheidung, um die Auflage dort nicht noch weiter sacken zu lassen.
    😉

  34. schlumpf12 sagt:

    was ist das denn für eine Diskussion um einen BVB Sonderdruck. Wen interessiert denn überhaupt noch die Auflage der WR und warum sollte man wie früher daran arbeiten. bei den letzten Meisterschaften gab es immer einen „Wettkampf“ mit den Ruhr Nachrichten, wer als erster mit einem Sonderdruck draussen ist. Gewonnen hat immer die WR – vielleicht auch wegen der Motivitation vom Redakteur bis zum Vertrieb. Naja, der Sonderdruck der RN war gut – die heutige Sonderbeilage in der Zeitung war genial. Schade WR – deine Tage sind gezählt.

  35. Rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    @schlumpf12: eben

  36. Ex-Rundschau-Mann sagt:

    Eine Zeitung schafft sich selber ab, weil es ein unfähiger Manager so will.

    Es ist Jammerschade, was ausgerechnet mit der Zeitung geschieht, die journalistisch immer das bessere Produkt als die WAZ war. Es ist traurig anzusehen müssen, wie diesem Blatt systematisch die Leserakzeptanz genommen wird!

  37. Rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    @Ex-Rundshau-Mann „Es ist Jammerschade, was ausgerechnet mit der Zeitung geschieht, die journalistisch immer das bessere Produkt als die WAZ war.“
    .
    Vermutlich war genau das dem GröChaZ ein Balken im Auge. Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf…

  38. schlumpf12 sagt:

    Ergänzung zum fehlenden BVB Sonderdruck bei der WR / WAZ-Mediegruppe: wer soll sich denn für so etwas in Essen stark machen ? – die meisten Funktionsträger haben ihre Büros doch so ausgesucht, dass sie die Arena auf Schalke sehen können; unter ihnen auch der – nur auf dem Papier stehende – Logistik-Chef P. Lange, der zudem noch im Schalker Aufsichtsrat sitzt. Aber die ex-kollegen machen nur noch die große Weltpolitik und vergessen die eigentlichen Wünsche der Ruhrgebiets- und Sauerland Leserschaft.

  39. Ex-Rundschau-Mann sagt:

    Rot-blau karirter Schlumpf:

    Es ist wirklich so: Hilflos muss man wohl nicht nur als inzwischen Außenstehender ansehen, wie gezielt eine unfähige Verlagsführung dabei ist, ausgerechnet die Westfälische Rundschau herunterzuwirtschaften. Als 16-jähriger Schüler lernte ich in der Wanne-Eickeler Rundschau-Redaktion den Lokaljournalismus von der Pike auf; wurde von erfahrenen RevierredakteurInnen in Wattenscheid, Bochum und Herne unter die Fittiche genommen. Ich lernte Redakteure kennen, die hervorragende Schreiber waren, exzellente Journalisten, die mit viel Herzblut die Rundschau machten, obwohl das Blatt von der WAZ immer schon sehr stiefmütterlich behandelt wurde. Besonders zu zeiten, wo zeitweise Ausgaben der Rundschau durch die WAZ-Bezirksredaktion betreut wurden, war deutlich erkennbar, dass die „herrschaftlichen WAZ-Redakteure“ gern auf die Rundschau-Leute herabblickten. Ofenbar hat sich das weiter fortgesetzt – bis hinauf zur Verlagsspitze. Dort scheint man tatsächlich den Abgesang auf die gute alte Westfälische Rundschau zu proben. Zumindest deuten alle Zeichen daraufhin. Erkennbar auch daran, dass man den RN in Dortmund die Meisterbeilage allein überlässt. So verliert man sehr schnell an Leser. Aber das ist offenbar so gewollt.

    So schmerzt es so sehen, wie ein einstmal gut gemachtes journalistisches Produkt fast schon zur publizistischen Minderwertigkeit durch eine Verlagsspitze heruntergewirtschaftet wird, dass es schon ein echter Skandal ist. Leider hat die WR offenbar keine Lobby mehr im Verlag und ist zur Einstellung freigegeben. Dass mit dieser Zeitung ein gutes Stück publizistischer Geschichte und auch ein weiteres Stück Pressefreiheit und damit Demokratie bewußt zerstört wird, interessiert einen abgehalfterten Parteikarriersten offenbar nicht wirklich. Ihn interessiert und hat nur stets sein eigenes Wohlergehen interessiert. Nicht aber dass der Menschen, für die er mal in Verantwortung stand und leider immer noch steht.

  40. Ex-Rundschau-Mann sagt:

    Nachtrag: Besonders erschreckend ist übrigens auch die Tatsache, dass ausgerechnet der Chefredakteur der größten Regionalzeitungsgruppe Europas mit seinem Kommentar zum Tode von Osama Bin Laden sich mit seinem unsäglichen Kommentar einreiht in das proletenhafte Stammtisch-Gegröhle und selbst solche katastrophale Fehlleistungen noch von einem Verlagsmanager als „Qualitätsjournalismus“ einer „Medienfanukatur“ verkauft wird.

    Das zeigt, auf welch heruntergekommenen Niveau diese Verlagsführung und Chefredaktion inzwischen agiert.

    Sorry. Unter Chefredakteuren wie Maruhn, Feddersen, Hammer wären solche Kommentare wie der von Reitz niemals gedruckt worden. Abscheulich, greulich was dieser sich „Journalist“ nennende Stammtisch-Redner da von sich gibt…

  41. lokalesonntagsreden sagt:

    Auch die Beilage zu bin Laden zeigt: Bei der WAZ-Gruppe werden Sonntagsreden gehalten, wenn über Stärkung des Regionalen und Lokalen geblubbert wird. BVB-Meisterschaft? Machen wir hier und da ein bisschen gelbe und schwarze Farbe ins Blatt. Fertig. Die Herrschaften träumten lieber von der FAZ fürs Ruhrgebiet. Wer bringt das Schiff wieder auf Kurs?

  42. kritikaster sagt:

    @Ex-Rundschau-Mann: Blödsinn. Jens Feddersen hätte selbst einen ähnlichen Kommentar geschrieben. Zumindest von der NRZ-Historie haben Sie schlicht keine Ahnung. Im Übrigen: Was haben Meinungen, die Ihnen nicht passen, mit schlechtem Journalismus zu tun?

  43. niveau sagt:

    nun, ein kommentar kann unabhaengig von der meinung, niveau haben oder auch nicht.

  44. schlumpf12 sagt:

    @lokalesonntagsreden: wer bringt das Schiff wieder auf Kurs ? – Ist das denn gewollt ? Wird der Laden nicht langsam zum Verkauf oder evtl. doch zum Börsengang vorbereitet / verschlankt ? Manager/GF’s haben neue, gut dotierte Folgeposten bei anderen Firmen, die heruntergewirtschaftet werden wollen, schon lange in trockenen Tüchern. Sch…. auf die Mitarbeiter, denen dann halt über Auffangfirmen der gleiche Job für viel weniger Geld angeboten wird. Frust!!!