Besonders Autos kommen schleichend

Reise, Auto, Gesundheit/Pharma – diese drei würden vermutlich die meisten Journalistinnen und Journalisten nennen, wenn es um die Themenfelder geht, die anfällig dafür sind, dass werbliche Inhalte unter die journalistischen gemogelt werden. Dabei schleichen sich die Autos wohl medienübergreifend besonders gerne ein, wie drei aktuelle Fälle in NRW zeigen:

Bei „Radio Kiepenkerl“ (Kreis Coesfeld) beanstandete die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) einen Verstoß gegen das Verbot der Schleichwerbung: Nach Feststellung der LfM-Medienkommission hätten zwei Beiträge zur Präsentation eines neuen Automodells durch ein lokales Autohaus aufgrund des werblichen Charakters als Werbung gekennzeichnet sein müssen. Die Medienkommission reagierte damit auf eine Programmbeschwerde der Initiative „Fair Radio“.

Schleichwerbung auch beim VOX-Magazin „auto mobil“: Hier bemängelte die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten die Sendung vom 9. Januar 2011, gegen die mehrere Zuschauerbeschwerden eingegangen waren. In diesem Fall wurde ein Autopflegeprodukt ausgiebig im Bild gezeigt und im Moderationstext als „hochwertig“ und im gegenüber anderen Pflegemitteln „überlegen“ bezeichnet. Die ZAK sah hier eine Werbeabsicht, die Präsentation sei erkennbar „nicht aus inhaltlich-redaktionellen Gründen“ erfolgt.

Auch bei der verdeckten Recherche, die ein taz-Mitarbeiter bei verschiedenen Tageszeitungen durchführte, tauchen unter anderem die Autos auf.  Im Angebot sind sie bei der WAZ-Gruppe: “Sie können den Titelplatz hier vorne kaufen”, zitiert taz-Autor Sebastian Heiser im taz-Rechercheblog einen Mitarbeiter des WAZ-Konzerns, der beim Gespräch in Essen das Automagazin “Mein Auto” vorzeigt. Für 66.666 Euro plus Mehrwertsteuer komme das Auto nicht nur auf die Titelseite des Magazins, sondern werde auch innen auf einer Doppelseite vorgestellt. Anders als es das Landespressegesetz vorschreibt, wird der gekaufte Text dabei wohl nicht als “Anzeige” gekennzeichnet. Immerhin steht oben auf den Seiten “Verlagssonderveröffentlichung”. “

Bei der WAZ-Gruppe sind auch andere Themen im Angebot, wie Heiser beschreibt: „Bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung kann man Artikel per Katalog bestellen. Der Katalog liegt schon für mich auf dem Schreibtisch bereit, als ich den Raum zu dem Gespräch mit dem Mitarbeiter betrete. ‚Sonderwerbeformen – Daten und Preise‘ steht auf dem Titel, und dahinter kommen rund 60 Seiten voller Angebote zum Kauf von Anzeigen und Artikeln.“ (pdf zum Download)

Auf Heisers Anfrage erklärt Konzernsprecher Paul Binder allerdings, dass in den Verlagssonderveröffentlichungen nur Anzeigen gekauft werden könnten, keine Texte. „Verlagssonderveröffentlichungen entstehen, weil Kunden ihre Anzeigen in themenaffinen Umfeldern schalten wollen. Ein Beispiel: Autoanzeigen im Umfeld von Texten zu Autothemen. Sonderseiten dieser Art sind für den Leser klar sichtbar als Anzeige oder Anzeigensonderveröffentlichung gekennzeichnet.”

Nun ist die Praxis der Verlagsonderveröffentlichungen nicht schön, aber auch nichts Neues, und immerhin ist die Schleichwerbung hier – anders als in den oben erwähnten Fällen von VOX und Radio Kiepenkerl – nicht in den redaktionellen Teil vorgedrungen.

115 Antworten zu “Besonders Autos kommen schleichend”

  1. Ex-Rundschau-Mann sagt:

    Kritikaster: Sorry, aber wenn der Chefredakteur der europäischen größten Regionalzeitungsgruppe der (staatlichen) Lynchjustiz das Wort redet und sich damit auf niederstes Stammtischgegröhle begibt, kann ich nur feststellen, dass dies mit dem von Hombach vollmundig versprochenen „Qualitätsjournalismus“ der „Medienmanufaktur“ WAZ wohl nichts mehr zu gemein haben kann. Selbst Feddersen (die Geschichte der NRZ kenne ich sehr wohl und wohl auch sehr gut) hätte in diesem Fall differenzierter kommentiert als Reitz.

    Um es noch deutlicher zu schreiben: Jeder Praktikant und Volontär hätte einen besseren Kommentar abgeliefert als der Chefredakteur der WAZ. Mahlzeit!

  2. Caro sagt:

    Es ist doch schon lange klar: Ganz am Anfang wurde einmal Zeitung gemacht, um Menschen zu informieren und zu unterhalten. Dann wurden Anzeigen verkauft, um dies auch zu finanzieren. Jetzt wird Zeitung gemacht, um Anzeigen zu verkaufen und Geld damit zu verdienen. Die Information ist nur noch das Mittel zum Zweck, das lästige, kostenverursachende Beiwerk.
    Nur ist den Verantwortlichen immer noch nicht aufgefallen, dass auf Dauer niemand eine Zeitung kauft, nur um sich Anzeigen angucken zu können. Wie anders kann man es sonst erklären, dass die Sparmaßnahmen vor allem auf Kosten der schreibenden Kollegen stattfinden.
    Die Lokalteile quellen übrigens nur so über von nicht gekennzeichneten PR-Texten, rieisigen Neueröffnungs-PRs und Geschäftsvorstellungen. Noch schlimmer die WAZ-eigenen Anzeigenblätter (die WVW/ORA ist eine 100%-Tochter). Jeder findige Abmahnanwalt könnte sich hier eine goldene Nase verdienen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass hier so gut wir gar nichts ohne Gegengeschäft, Anzeigen-Text-Koppelung u.ä. passiert.
    Journalismus? Gab es irgendwann mal…

  3. Caro sagt:

    … ach, und wenn ich dann lese “Ein vierseitiges Banken Spezial ohne Anzeigen in der Gesamtausgabe kann ich Ihnen zum Gesamtpreis von 117.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer anbieten.” und daran denke, dass die freien Mitarbeiter in der „Beilagenredaktion“ um die 150 Euro pro Seite (für alles auf der Seite, Text, Foto, Layout!!!) bekommen, dann wundere ich mich, dass die WAZ bei solchen Margen solche Verluste einfährt….

  4. Rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    @Medienmoral

    Wenn es Zweifel gibt, dann bitte löschen.

  5. Medienmoral sagt:

    @Rot-blau karierter Schlumpf
    Was rechtlich anfechtbar ist, müssen wir leider rausnehmen.

  6. Überfällig sagt:

    Hallo Medienmoral,

    wird in diesem Forum auch mal darüber berichtet, dass eine Anzahl von schreibendnen Kollegen gestern die Faxen dicke hatten und die Seiten nicht abgeliefert haben? Die Gruselpläne der Verleger müssen viel offensiver publik gemacht werden.

  7. schlumpf12 sagt:

    Hallo @überfällig: ich denke, die „Arbeitsverweigerung“ einiger Redakteure interessiert ganz oben niemanden -> 1.) schreibt halt ein anderer die Zeilen mit und 2.) steht der nächste „preisgünstigere“ Redakteur schon „Gewehr bei Fuss und wartet auf Einlaß“. So einfach ist das in der heutigen Zeit.

  8. Medienmoral sagt:

    @überfällig:

    Die Tarifverhandlungen sind nicht Thema dieses Blogs. Deshalb haben wir hier dazu keine Meldung geschrieben.

    Beide Gewerkschaften berichten darüber ausführlich auf anderen Seiten.

    Für den DJV kann ich u.a. anbieten: http://www.djv.de, http://www.djv-nrw.de, http://www.djv-tarife.de.

    Für ver.di kenne ich http://presse.verdi.de/pressemitteilungen, http://dju.verdi.de und http://tarifrunde-print.verdi.de.

  9. Grund zur Freude? sagt:

    @djunrw usw.
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    Korrigiert mich, wenn ich falsch rechne: Die Redakteurinnen und Redakteure von 15 Zeitungen in NRW waren zum Streik aufgerufen, darunter so personalstarke Dickschiffe wie die großen Zeitungen der WAZ-Mediengruppe, die RN und zehn Redaktionen der RP. Es kamen laut euren Angaben 250 Redakteurinnen und Redakteure und freie Mitarbeiter zum Streik (laut SZ vom. 4.5. 150, lt. dju 200). Das sind also im Mittel maximal knapp 17 Journalisten pro Zeitung gewesen. Wie viele es pro Redaktion waren, wollen wir lieber erst gar nicht ausrechnen. Wie viele Kolleginnen und Kollegen gibt es bei den bestreikten Blättern insgesamt? Und wenn man nun auch noch die Freien unter den Streikenden abziehen würde: Wie hoch war dann der Prozentsatz der festangestellten Kolleginnen und Kollegen, die den Griffel hinlegten?
    .
    Und? Gab es eine einzige Notausgabe, so wie in den frühen 80ern bei fast jedem Streik üblich? War zu irgendeinem Zeitpunkt die Produktion irgendeiner Ausgabe auch nur in Ansätzen gefährdet? Vermutlich nicht.
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    Es ist ja schön, dass einige Zeitungen den Streik gemeldet haben. Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass natürlich ausgerechnet die großen NRW-Regionalblätter fehlen, aber das kennt man ja allmählich.
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    Es stimmt mich traurig, das so sagen zu müssen – aber machtvolles Streiken ging irgendwie anders.

  10. […] Zeitungsstreiks in NRW: Grund zur Freude? Diskussion auf … medienmoral […]

  11. inhaltlichenotausgabe sagt:

    Inhaltlich waren die Ausgaben Notausgaben. Das mag der Leser nicht am ersten Tag merken. Bei einem längeren Streik wird er es merken. Und es haben so viele die Schnauze voll, dass noch mehr mitstreiken werden.
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    @Medienmoral
    Bitte mal aus Spaß die IP von schlumpf12 checken. Nicht dass er auf einmal aus einer oberen WAZ-Etage entsprungen ist, wäre ja ein Spaß…

  12. rot-blau karierter Schlumpf sagt:

    „Inhaltlich waren die Ausgaben Notausgaben. Das mag der Leser nicht am ersten Tag merken.“
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    Pruust – da musste ich aber erst einmal meinen Monitor sauberwischen, als ich das gelesen habe. Inhaltlich, lieber Kollege, liebe Kollegin, gibt es in unserer Region doch schon seit Monaten kaum noch etwas anderes als Notausgaben!
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    Dabei ist noch nicht einmal die Haupturlaubszeit angebrochen, und es sind noch nicht einmal alle Kollegen gemäß Plan ausgeschieden, die dann nicht mehr ersetzt werden sollen..
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    Den Qualitätsrückgang hat der Leser schon längst bemerkt. Und ER hat die Schnauze voll. Das zu erkennen, dazu reicht bereits ein kurzer Vergleich der IVW-Zahlen mit dem örtlichen Konkurrenten.
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    Mahlzeit!

  13. Wiebke Westhues sagt:

    Das sind die Verlagsleiter des 3. Jahrtausends: Erst als berufliche Seiteneinsteiger mit einer erbärmlichen Gratis-Strategie die eigenen Häuser herunterwirtschaften. Und wenn dann nichts mehr geht, sind eben die Öffentlich-Rechtlichen an allem schuld:

    http://www.turi2.de/2011/05/06/heute2-verleger-dreistufentest-klagen-11108751/

  14. zeilenschinder sagt:

    Also, liebe Leute,

    man muss gar nicht darüber spekulieren, ob 150, 200 oder 250 Leute beim NRW-Warnstreik waren. Es gibt Streiklisten der beiden Gewerkschaften, aus denen die exakte Zahl ganz genau hervorgeht.
    .
    Nun kann man natürlich sagen, alles unter 100% Beteiligung ist schlecht. Ich halte nichts von Maximalansprüchen. Es mag vielfältige Gründe geben, nicht teilgenommen zu haben – Urlaub oder Krankheit sind nur zwei davon. Die Fotografen waren z.B. gar nicht aufgerufen. Auch war die Beteiligung an Warnstreiks immer schon geringer als dann später beim Arbeitskampf nach Urabstimmung – vor allem, wenn dieses Mal die Drucker und Verlagsangestellten auch mitmachen. Die Drucker sind bereits aus der Friedenspflicht.
    .
    Andererseits waren manche Lokalredaktonen komplett (!) in Dortmund vertreten – hier und da hatte der Lokalchef zur falschen (bzw. richtigen) Zeit Urlaub gemacht, und der Laden war leer. 200 bis 250, das ist eine Menge für eine erste Aktion im Rhein-/Ruhrgebiet/Sauerland, für einen „Testlauf“ sozusagen. Nicht vergessen: Wir sind 300 weniger geworden, darunter viele engagierte Gewerkschafter. Und hallo: Nach nur einem Tag merkt keiner viel von einer Notausgabe, nie. Es gibt für den Anfang immer noch genug Stehsatz und Stadtpost zum Abfüllen. Aber dann…
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    Vielleicht ist noch nicht jedem so richtig klar, worum es geht: 5 % weniger (WENIGER!!) Gehalt für „die Alten“, Abstriche an der Altersversorgung, weniger Urlaub, dafür mehr Wochenarbeitszeit. Und nun sagt nicht, wir arbeiten ja sowieso schon alle 40 Stunden plus x pro Woche. Das stimmt zwar, aber wenn das festgeschrieben wird, dann arbeiten wir alle demnächst 45 Stunden plus x – weil dann nämlich weitere Stellen gestrichen werden können.
    .
    Und das Tarifwerk II ist eine schlichte Unverschämtheit. Das muss und kann man gar nicht diskutieren. Wer soll denn da noch nachrücken und beispielsweise unser Presseversorgungswerk weiter bezahlen? Diese realitätsfernen Verlegerforderungen sind nicht verhandelbar.
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    Und um nun wieder zur WAZ-Gruppe zurückzukommen: Mir sind noch sehr genau die Worte der gemeinsamen Betriebsversammlung in der Essener Lichtburg im Ohr, wo es hieß, wenn erst einmal die 300 Stellen abgebaut sind, dann wird es keine weiteren Grausamkeiten mehr geben. Die 300 Stellen sind abgebaut. Kaum ist das erledigt, kommt der Verlag (nicht vergessen, unsere Bosse sitzen in der Verhandlungsdelegation der Verlegerseite) und sagt, so, und jetzt noch 5% weniger Gehalt, Urlaub kürzen, Altersversorgung kappen, Arbeitszeit verlängern. Sind das etwa keine Grausamkeiten?
    .
    Für mich ist das ein klarer Wortbruch. Dem Verlag geht es besser, die WAZ schreibt gute schwarze Zahlen, NRZ und WP schreiben eine schwarze Null, die WR-Verluste werden vom WAZ-Gewinn gedeckt. Das haben wir alles auf der letzten Betriebsversammlung gehört. Das ist auch gut so und freut uns. Also: 1. Her mit dem bsherigen Manteltarifvertrag! Wir wollen gar keine Verbesserungen, obwohl unser Sonntagszuschlag inzwischen ein schlechter Witz ist. Kein Stahlarbeiter würde dafür auch nur daran denken, die Kelle in die Hand zu nehmen und seine Familie zu Hause allein zu lassen. 2. Her mit den 4 % mehr Gehalt. Das ist eine maßvolle Forderung. Gut, 3,8% wären auch in Ordnung…

  15. Grund zur Freude? sagt:

    @Zeilenschinder
    Bei allem Respekt, aber von Grausamkeiten scheinen die meisten Redakteure und Redakteurinnen immer noch nicht nicht viel zu merken.Sonst wären alle Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gezogen, und nicht nur 200 aus 15 Verlagen. Diese Zahl hochzujubeln und noch, wie geschehen, als einen großartigen Erfolg zu verkaufen, ist ein Witz.
    Und dann auch noch „Testlauf“! Ja, sicher ein Testlauf – einer für die Verleger. Die wissen nämlich jetzt Bescheid über den Kampfeswillen der Journalisten: 200, das sind nicht einmal so viele, wie sie allein bei WAZens noch gern ‚rauskegeln würden. Seht doch ‚mal in die Streiklisten, wie viele Festangestellte es gewagt haben, die Brocken hinzuwerfen.
    Ich habe schon bei einigen Streiks mitgemacht und mit der Trillerpfeife vor der Tür gestanden. Eines weiß ich genau: Wenn schon der Start (hier „Testlauf“), wenn der Warnstreik so erbärmlich beginnt, dann wird das bei den nächsten Malen nicht mehr besser. Das bröckelt höchstens noch weiter ab.
    Ach ja, und dann die „geistige Notausgabe“. Da hat der Schlumpf recht: Da sind wir schon längst, auch ohne Warnstreik. Ich kann mich allerdings an Zeiten erinnern, da stand die Chefredaktion in der Mettage, weil die Belegschaft komplett draußen war. Die Herren stoppelten Notausgaben zusammen, die sahen dermaßen Sch… aus, dass jeder Depp im Lande merkte: Da wird tatsächlich gestreikt, und zwar mit Wirkung. Aber das hier? Schwamm drüber, wird sich die Gegenseite am Verhandlungstisch denken, nicht der Rede wert, verkraften wir locker. Und das Schlimme ist: Damit hätten sie recht.
    Will heißen: Solange die Wischiwaschis in den Redaktionen sich immer noch wegducken und hoffen, dass der Kelch an ihnen irgendwie vorübergeht und man dafür auch noch ein paar Prozentchen Gehalt opfern und ein paar Die-arbeite-ich-doch-sowieso-schon-Wochenstunden drauflegen kann, solange kann man nur verlieren.
    Versteht mich nicht falsch, ich will nicht defätistisch wirken. Mich macht es nur wütend, dass Journalisten soooo toll über die Arbeitskämpfe anderer von Opel bis sonstwo berichten können, aber in eigener Sache so kläglich handeln. Oder vielmehr: fast gar nicht handeln.
    Mahlzeit!

  16. Arno Tilsner sagt:

    Wenn bei Euch keine Kolleginnen und Kollegen vordenkt, können andere Kolleginnen und Kollegen nicht mit- oder nachlaufen. Ich hatte das vor Wochen hier schon einmal angemerkt, dass ich das Vordenken unter denen, die intellektuell dazu in der Lage sind, vermisse. Mit der Trillerpfeife vor ein Verlagshaus ziehen kann die Arbeit des Vordenkens nicht ersetzen. Schaut mal in die Beiträge der letzten Woche, da werdet Ihr sehen, dass ferienbedingt in einen ganz kleinen Gang geschaltet wurde, nicht warnstreikbedingt in einen ganz großen. Ich sage es gerne noch mal: wo sich was bewegen soll, müssen die Gedanken den Taten vorauseilen, weil sie – damit es überhaupt zu Taten kommt – auch kommuniziert sein müssen. Die Gedanken müssen gesagt sein, sie müssen verstanden worden sein und sie müssen plausibel erscheinen. Es müssen Ziele sein, die für die, die sich beteiligen sollen Sinn machen. Wischiwaschis, die sich wegducken, sind die Realität in dieser Gesellschaft. Kein Wunder, wenn andere Wischiwaschis für die eine Zeitung machen. Wer kein Wischiwaschi ist und einen guten Job hat mag im aufrechten Gang weiter machen oder das Verlagshaus Richtung Zukunft verlassen.

  17. brisko sagt:

    @Grund zur Freude? Du wirkst nicht nur defätistisch, Du bist defätistisch!

  18. Ex-Kollege sagt:

    @brisko „Du bist defätistisch“
    .
    Bitte klären Sie uns doch kurz auf, was daran defätistisch sein soll, wenn sich jemand darüber ärgert, dass sich die große Mehrheit der fest angestellten Kollegen nicht am Streik beteiligt hat. Man muss diesen Kollegen verdeutlichen, dass ein Warnstreik mit derart geringer Beteiligung eben kein Warnstreik ist, sondern nur eine Beruhigungspille für die Arbeitgeberseite!
    Oder sind Sie im Umkehrschluss der Ansicht, dass man das Phlegma der nichtstreikenden Kollegen stillschweigend akzeptieren und als unabänderlich hinnehmen sollte?

  19. Arno Tilsner sagt:

    Zur Erläuterung hier ein Beispiel für das, was ich mit Vordenken meine:
    .
    http://www.zeit.de/2011/19/Europa-Finanzkrise#comments

  20. Anonymous sagt:

    @brisko
    Ja doch, brisko, 15 Leute pro Verlag, das ist ein Risenerfolg! Wer das bestreiten will, der ist ein Defätist, na klar. Nein, nein – es haben jetzt schon so viele gestreikt, da brauchen die anderen gar nicht mehr zu kommen! Lasst die derweil ruhig Zeitung machen.
    .
    Aua!

  21. brisko sagt:

    @anonymus Wir können hier jetzt diese ist das Glas halb voll oder halbleer Diskussion führen, aber für mein Empfinden hat sich da doch in Dortmund eine recht ansehnliche Zahl von Kolleginnen und Kollegen versammelt
    http://tarifrunde-print.verdi.de/
    alles andere hat der Zeilenschinder schon gut auf den Punkt gebracht, so dass ich da nur wiederholen könnte

  22. Anonymous sagt:

    @brisko „halbvoll oder halbleer“
    Der Unterschied zwischen 50 Prozent und 5 Prozent ist Ihnen geläufig?

  23. Alter Kollege sagt:

    Gestern, bei einem schweren Unfall auf der Landstraße:
    .
    Handys werden gezückt, statt zu helfen. Gaffer schenken ihre Mini-Objektive über die Szenerie, während sich drei Helfer um das schwerst verletzte Unfallopfer bemühen. Der Hubschrauber kommt, Handys und Amateurkameras schwenken nach oben.
    Eine halbe Stunde nach dieser makabren Szene stehen die ersten Bilder schon in einem regionalen Internetportal und zugleich auch noch auf Youtube. Betreiber der schmuddeligen Voyeurwebsite ist eine regionale Werbeagentur, die damit gnadenlos Kasse machen will und vermutlich sogar macht. Ausgebildete Redakteure, Verantwortungsbewusstsein, ethisch orientiertes Handeln und Publizieren? Rundum Fehlanzeige. Hauptsache, die Klickzahlen stimmen.
    .
    Was das jetzt soll? DAS ist, wenn nichts geschieht, die Zukunft des lokalen Journalismus! In jedem steckt ein Leserreporter, und ein kleines Honorar fürs schmuddelige Handybildchen gibt es auch. Während den lokalen Printmedien die Leser weglaufen und die Redakteure dort sich noch ernsthaft Gedanken machen, wie man trotz stetig gekürzter Personalausstattung ein halbwegs anständiges Qualitätsniveau halten könnte, greifen solche Schmierlappen längst nach dem Werbekuchen und fressen sich satt.
    .
    Und wenn man unsere hohen Herrschaften nur lässt, dann tun sie es diesen pseudojournalistischen Kanaillen bald gleich. Mit billigen Freelancern und noch billigeren Bürgerreportern wollen sie den Platz zwischen den Anzeigen füllen. Zum Ziel erklärt haben sie es ja teilweise schon. Auch deshalb stellen die Herren freche Forderungen und wollen die paar verbliebenen Festangestellten ins Dumping-Niveau drücken.
    .
    Wenn gegen diesen Trend zum gnadenlos bescheuerten Niedrigstjournalismus, den ich in letzter Konsequenz für demokratigefährdend halte, überhaupt jemand etwas ausrichten kann, dann ist es „der“ Leser. Und zwar jener, dem die Überflutung mit billig produziertem Mist gegen den Strich geht und der deshalb, nach den Gesetzen des Marktes handelnd, durch seine Wahl des Lesestoffes wieder Qualität einfordert.
    .
    Das kann und muss aber auch bedeuten, dass jene Medien, deren Verleger, allen Lippenbekenntnissen zum Trotz, dem Billigpfad folgen, auf der Strecke bleiben. Ich hätte auch überhaupt nichts dagegen, wenn dieser druckfrische Schrott in den Zeitungsregalen liegen würde wie Blei. Nur so lernen die Geschäftsführer der Verlage, dass die Billigtour auf Dauer in eine Sackgasse führt, selbst wenn vorübergehend schwarze Zahlen geschrieben werden, weil sich durch Personalreduzierungen kurzfristige Einspareffekte ergeben. Denn diese kurzfristigen Effekte wurden erzielt mit dem dauerhaften Verlust jenes Humankapitals, das für die Sicherung eines akzeptablen und zukunftsfähigen Qualitätsniveaus dringend nötig wäre.

  24. Wiebke Westhues sagt:

    @Alter Kollege:
    Sehr guter Beitrag. Danke! Du bringst es auf den Punkt.
    .
    Leider ist es ja wirklich so, dass Journalismus im 3. Jahrtausend aus Sicht der Verlagshäuser eben nicht mehr der Information und Bildung dient. Sondern dem Profit. Von daher: Alles, was die Verleger abziehen, dient der Gewinnoptimierung. So eine Krise und die Veränderungen der Lesegewohnheiten lassen sich da bestens nutzen, um die Verhältnisse nach den eigenen Vorstellungen zu ordnen.
    .
    Und ganz nebenbei wird gejammert und gegen die Öffentlich-Rechtlichen geklagt. Weil die Gewinnoptimierung mit den eigenen Apps für Tablets und Smartphones gefährdet ist…

  25. kritikaster sagt:

    Alter Kollege, Ihre Beobachtung ist treffend, die Trendanalyse auch, aber die Schlussfolgerung scheint mir allzu optimistisch. Wollen Leser Qualität? Die meisten hier werden die Frankfurter Rundschau für eine gute Zeitung halten. Tja, und über ihr nun seit vielen Jahren absehbares Schicksal brauche ich hier niemandem aufzuklären. Da rutschen die Auflagenzahlen noch ganz anders nach unten als etwa bei der WAZ. Was soll ich jetzt daraus schließen?

  26. Anonymous sagt:

    @kritikaster Ich würde daraus schließen, dass es für Außenstehende äußerst schwierig ist, die genauen Ursachen für die Probleme einer einzelnen Zeitung zu erkennen. Die können, neben den allgemein bekannten Faktoren wie einem veränderten Leseverhalten mit Blick auf die neuen Medien, sehr vielfältig sein und sind nicht allein die Frage von Qualität, sondern auch des Managements.
    Fakt ist aber, dass es durchaus Zeitungen gibt, die sich trotz des allgemeinen Wandels ziemlich gut am Markt halten.

  27. warum? sagt:

    Mit großem Erstaunen habe ich in der vergangenen Woche in der WAZ einen zweipsaltigen Bericht über die Tarifverhandlunge für Redakteure und den damit verbundenen Streik der Betroffenen in Dortmund gelesen. Nicht ausgewogen – natürlich – wurde die Position der Zeitungsverleger beschrieben und die „Entschuldigung“ mit eingeflochten, dass einige WAZ-Ausgaben durch den Streik betroffen waren. Das habe ich in den letzten vielen Jahren noch nie erlebt. Alles wurde meist todgeschwiegen.
    Was mich allerdings noch mehr wundert, ist die „Stille“ der beiden Journalistengewerkschaften von dju und djv in diesem Blog. Und natürlich auch die Meinungslosigkeit der Kolleginnen und Kollegen.

  28. Westfale sagt:

    @warum?

    Das interessiert mich auch. Oder habe ich irgendwo etwas überlesen? Die Themen sind im Blog doch sehr unübersichtlich, unsortiert geworden. Der Begriff „Tarife – Streik“ wäre doch jetzt angebracht, denn die Sache wird sicher noch aktuelle sein.
    Für die WAZ-Chefredaktion war es der erste „Streik“. Wie haben sich die beiden Herren eigentlich verhalten? Warum hörtman nicht von den WAZ-Kollegen? Sie waren in Dortmund doch sehr zahlreich vertreten. Vor allem aus der Essener Zentrale.

  29. Medienmoral sagt:

    @warum? und @Westfale
    Ich wiederhole gerne, was ich schon am 5. Mai geschrieben habe: „Die Tarifverhandlungen sind nicht Thema dieses Blogs. Deshalb haben wir hier dazu keine Meldung geschrieben.
    Beide Gewerkschaften berichten darüber ausführlich auf anderen Seiten.
    Für den DJV kann ich u.a. anbieten: http://www.djv.de, http://www.djv-nrw.de, http://www.djv-tarife.de.
    Für ver.di kenne ich http://presse.verdi.de/pressemitteilungen, http://dju.verdi.de und http://tarifrunde-print.verdi.de.“

  30. Alter Kollege sagt:

    @Medienmoral „Die Tarifverhandlungen sind nicht Thema dieses Blogs. Deshalb haben wir hier dazu keine Meldung geschrieben. Beide Gewerkschaften berichten darüber ausführlich auf anderen Seiten.“
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    Ja, wir haben es ja schon weiter oben gelesen, und die meisten hier sind vermutlich noch nicht dement. Berichte auf euren anderen Seiten sind ja auch in Ordnung. Aber hierhin verlinken und hier entsprechende Threads eröffnen wäre doch ebenso richtig. Denn:
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    Erstens und wichtigstens hat das Verhalten der Arbeitgeberseite, besonders, weil Angehörige der WAZ-Geschäftsführung dort vertreten sind, sehr viel mit dem Generalthema dieses Blogs zu tun. Herrn Hombachs Verhalten und das seiner Erfüllungsgehilfen an seinen früheren Ausführungen und an dem von ihm 2008 geprägten Begriff „Moral der Medien“ zu messen, passt nicht nur irgendwie hierhin. Es gehört hierhin, und zwar unbedingt – vor allem, wenn man den Untertitel seines Bayreuther Beitrages bedenkt. Der lautete nämlich damals: „Im Zwiespalt zwischen Qualität und Profit“.
    .
    Zweitens hat, wie es ja hier auch schon dargestellt wurde, der gesamte Tarifkomplex mit den unglaublichen Forderungen der Arbeitgeberseite unmittelbare Auswirkungen auf die Presselandschaft insgesamt und deren zunehmenden Verfall. Auch deshalb gehört es in „Medienmoral“.
    .
    Drittens scheint erheblicher Diskussionsbedarf zu bestehen, für die ein Blog (im Gegensatz übrigens zu den in den obigen Links genannten Seiten) eine gute Basis darstellt und nicht zuletzt ein Stimmungsbild ergibt, das sich die Betreiber dieses Blogs umgekehrt zunutze machen können. Statt Diskussionen zu unterdrücken und stur auf andere Webseiten zur verweisen, würde ich diese Diskussionen fördern.
    .
    Viertens schaffen sich diese Diskussionen hier ja offenbar sowieso bereits Raum. Jdenfalls haben die letzten 20, 30 Beiträge hier nur sehr entfernt etwas mit schleichbeworbenen Autos zu tun, mit dem zu Recht kritisierten Effekt der Unordnung. Die Alternative wäre, Beiträge zu löschen – aber dem Vorwurf der Zensur wollt ihr euch doch nicht aussetzen, oder?
    .
    Warum die Leute nur stereotyp auf die bekannten Gewerkschaftsseiten verweisen, statt auch „Medienmoral“ zu nutzen? Ihr gebt doch sowieo schon sechs verschiedene Links an, da kommt es auf einen ins Blog (natürlich auch auf den sechs verlinkten Seiten und vice versa, neudeutsch Backlinks) doch wohl nicht mehr an.
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    Vielleicht bin ich ja von gestern, aber ich war bisher tatsächlich der Meinung, dass das Web von solchen Links und Backlinks kreuz und quer lebt und erst dadurch so richtig schön funktioniert. Man lehrt das eigentlich auf jedem Internetseminar. Warum nutzt ihr diese Möglichkeiten nicht?
    .
    Mit anderen Worten: Das Sprüchlein „Tarifverhandlungen sind nicht Thema dieses Blogs“ halte ich für eine unnötige und kontraproduktive Selbstbeschneidung, deren Ziel mir nicht so recht klar werden will.

  31. Alter Kollege sagt:

    Oh, ich hatte doch noch ein herrliches Hombach-Zitat aus seinem Bayreuther Beitrag anführen wollen, nämlich das erste seiner „Gebote für Medienmacher“. Es passt so wunderbar zum Tarifkonflikt wie kaum ein anderes: „Mache niemals Menschen zum Objekt materieller Interessen!“
    Schön, nicht wahr?

  32. brisko sagt:

    @alter Kollege, ne, von der WAZ-Geschäftsführung hat niemand bei den Tarifverhandlungen in Dortmund mit am Tisch gesessen, was natürlich aufgrund der räumlichen Nähe verwundert! Aber vielleicht wollte man sich die unmittelbare Begegnung mit dem eigenen Personal ersparen, der Personalmanger Kopatzki war nur einmal mit dabei, Anfang Dezember in Berlin. Allerdings sitzt einer immer mit am Tisch, seit seiner Berufung, Hendrik Wüst, der Geschäftsführer des Zeitungs-Verlegerverbandes NRW, dessen Chef ja bekanntlich Herr Nienhaus ist!

  33. Alter Kollege sagt:

    @brisko Schon klar. Ich meinte eigentlich auch nicht, dass diese Herrschaften direkt mit am Tisch sitzen, sondern dort verhandeln lassen. Es war etwas unscharf formuliert. Manchmal lässt einen der Ärger eben zu flott schreiben.

  34. zeilenschinder sagt:

    Na, liebe Freunde von Medienmoral,
    .
    wenn die Tarifverhandlungen nichts mit einer gewissen Medienmoral zu tun haben, dann verstehe ich euch nicht mehr so recht.
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    Außerdem wäre bei einem Blick in die letzten Streiklisten doch klar, wie sehr das die Kollegen der Gruppen-Titel angeht. Die haben ja schließlich in Dortmund mit der Trillerpfeife gestanden, verstärkt durch Kollegen von Bauer und anderen Zeitungen. Aber die meisten kamen doch von den WAZ-Titeln.
    .
    Ich neige nicht zum Schönreden, aber wir sollten bedenken, dass die ganzen Aktionen erst jetzt angefangen haben, anzufangen. Dass da nicht gleich beim Warmlaufen Hunderte kommen, sollte jedem und jeder klar gewesen sein. Aber es werden Hunderte kommen. Denn so ein Tarifwerk 2 kann keiner wollen. Nicht mal die nicht gerade für ihre Gewerkschaftsnähe bekannte FAZ:
    http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EB38231871210420DA09501D66820DFEF~ATpl~Ecommon~Scontent.html
    .
    Gemeinsam mit den Druckern und Verlagskollegen sind wir noch stärker. Wir müssen nur wollen. (Oder eben freiwillig auf ein dreiviertel Monatsgehalt und Freizeit verzichten.)

  35. Medienmoral sagt:

    @zeilenschinder. wir haben hier nach sorgfältiger Abwägung die redaktionelle Entscheidung getroffen, die Diskussion über den aktuellen Tarifkonflikt nicht mit einen eigenen Thread zu befördern, – unterdrücken werden wir eine Diskussion darüber natürlich nicht. Dies bitten wir zu respektieren. Die beiden Journalistengewerkschaften haben ihre jeweils eigenen Gremien, die Tarifkommissionen, in denen eine Einschätzung der derzeit abgebrochenen Tarifverhandlungen vorgenommen wird. Dort werden auch die weiteren Schritte sorgfältig abgewogen.

  36. Hans Plagwitz sagt:

    „Die beiden Journalistengewerkschaften haben ihre jeweils eigenen Gremien, die Tarifkommissionen, in denen eine Einschätzung der derzeit abgebrochenen Tarifverhandlungen vorgenommen wird. Dort werden auch die weiteren Schritte sorgfältig abgewogen.“

    Ich frage mich da, ob die Tarifkommissionen die Tarifverhandlungen nicht mehr einschätzen könnten, wenn es hier einen Streik-Thread gäbe.
    Da ich davon ausgehe, dass hier auch viele gewerkschaftlich organisierte Journalisten zur Diskussion beitragen, wäre das doch auch eine der Möglichkeiten, ein Stimmungsbild von der Basis zu bekommen.
    Aber Danke, dass die Diskussion hier wenigstens nicht abgewürgt wird!

  37. Anonymous sagt:

    @Hans Plagwitz „Da ich davon ausgehe, dass hier auch viele gewerkschaftlich organisierte Journalisten zur Diskussion beitragen, wäre das doch auch eine der Möglichkeiten, ein Stimmungsbild von der Basis zu bekommen.“

    Hat der „Alte Kollege“ auch schon ausgeführt. Was immer auch die Damen und Herren Tarifkommissare bewogen haben mag, hier keinen Streikthread einzurichten, es wird wohl deren Geheimnis bleiben. Vermutlich gibt es gar keinen Grund außer dem, dass man interessiertes Publikum unbedingt zu den Webseiten der Gewerkschaften lotsen will. Dass es hier halbwegs erwachsene Menschen gibt, die sich dort informieren UND dennoch hier schreiben können, übersteigt möglicherweise die Phantasie manches Funktionärs.
    Da bricht man sich lieber einen ab, kehrt, reichlich unkollegial, das Erwachsenen-Ich hervor und nimmt sinnlos Unordnung im Blog in Kauf. Übrigens schreibt Medienmoral hier ohnehin äußerst wenig. Es wird, im Gegensatz zu anderen Blogs, vor allem von den Kommentatoren gefüllt und am Leben erhalten. Ist schon etwas peinlich.

  38. […] Tarifverhandlungen bei den Zeitungen: kein Thema im Gewerkschaftsblog? … medienmoral […]

  39. Hans Plagwitz sagt:

    „Wir verdoppeln Ihr Gehalt“
    .
    So wirbt die WAZ heute auf ihrer Titelseite (Teaser-Leiste)
    .
    Dann hat sich das mit den Tarifverhandlungen ja wohl erledigt.
    .
    DANKE WAZ!!!