Pressevielfalt in NRW ist gefährdet

Und erneut geht ein Stück Pressevielfalt in NRW verloren: Die zum Medienhaus Lensing gehörende Münstersche Zeitung (MZ) stellt zum 31. Dezember 2012 ihr Erscheinen in Rheine, Neuenkirchen und Wettringen ein. Den betroffenen Mitarbeitern sind andere Arbeitsplätze angeboten worden.

Mit Sorge muss man verfolgen, dass Zeitungskonzentrationen auch in diesem Jahrzehnt weitergehen und das Zeitungsangebot auf lokaler Ebene weiter reduziert wird. Die Zahl der Einzeitungskreise steigt: Dieses Mal verliert der bevölkerungsstarke Teil des Nordens in NRW eine zweite Zeitung.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die vom Verlagshaus Lensing-Wolff vor fünf Jahren betriebene Tarifflucht durch den Austausch der Mitarbeiter der Lokalredaktion Münster die Verluste des Medienhauses offenbar nicht aufgehalten hat. Tarifflucht hilft also auch nicht, wenn man scheinbar kein vernünftiges Geschäftsmodell hat.

Im Rahmen einer Anhörung der Landesregierung haben die Gewerkschaften schon 2009 auf den fortschreitenden Verlust der Zeitungsvielfalt in NRW hingewiesen. Seitdem ist es nicht besser geworden. Ganz im Gegenteil: Bei der WAZ gärt es, denn die angekündigten Einsparungen in Höhe von 20 Prozent in allen Bereichen werden kaum zu größerer Vielfalt führen. Unbill droht auch in Bielefeld: Das Bundeskartellamt hat vor einem Jahr die Übernahme der Bielefelder C.W. Busse Holding GmbH (u.a. Westfalen-Blatt) durch die Aschendorff Medien GmbH freigegeben. Durch die gerade verabschiedete Lockerung der kartellrechtlichen Rahmenbedingungen muss man eine weitere Zunahme der Zeitungskonzentration befürchten.

Über die unternehmerische Entscheidung im Hause Lensing-Wolff wurden die Mitarbeiter gestern vor Ort informiert. Jedem von ihnen ist ein Arbeitsplatz angeboten worden, wie Chefredakteur Hermann Beckfeld erklärte. Für das Desk Neuenkirchen, das für die Ausgaben Rheine, Neuenkirchen/Wettringen und Steinfurt zuständig ist, arbeiten 14 Redaktionskräfte. Ein Teil von ihnen soll in Steinfurt weiter beschäftigt werden, allen anderen wird laut Beckfeld ein Vertrag angeboten, „weit überwiegend im Münsterland“. Wie die Angebote im Detail aussehen, ist jedoch unklar, der Verlag bleibt hier vage. Lensing-Wolff ist nicht gerade für einen offenen und wertschätzenden Umgang mit seinen Mitarbeitern bekannt.

Profitieren wird vom Einstellen der Münsterschen Zeitung der Verlag Altmeppen mit seiner Münsterländischen Volkszeitung. Laut Chefredakteur Beckfeld liegen die verkauften Auflagen der Münsterschen Zeitung für Rheine bei 1.899 Exemplaren, für Neuenkirchen bei 1.957 und für Wettringen bei 1.397.

39 Antworten zu “Pressevielfalt in NRW ist gefährdet”

  1. Nick Knatterton sagt:

    Woher kommen denn da in Rheine 1899 Exemplare? Im Quartal – oder wie rechnen die da in Dortmund?

  2. […] Zum Forum Medienmoral: Pressevielfalt in NRW ist gefährdet […]

  3. Randolf Rensing sagt:

    Rheine erhalten? Ich glaub`, es geht los! Das ist ein weiterer, wichtiger Schritt in die goldene Zukunft. Katholische Arbeiterschaft? Wenn ich das schon höre! Die werden nun alle Schritt für Schritt in die Freiheit entlassen. Dort können sie sich selbst verwirklichen, wie unsere Brüder und Schwestern in den Staaten. Die Richtung stimmt, auf alle Fälle.
    Wir müssen nun vor allem sehen, dass wir unseren Gewinn optimieren und das Kapital in Steine investieren. Damit es sich weiter vermehrt. Als nächstes plane ich den Rensing-Tower. Oder hat jemand eine noch bessere Idee? Konstruktive Vorschläge nimmt mein Büro immer gerne entgegen.

  4. Pressevielfalt sagt:

    Wer Pressevielfalt erhalten will, sollte endlich dafür eintreten, dass die GEZ auch für die Zeitungen da sein muss. Das kann kostenneutral erfolgen, indem die Zuschussbedingungen geändert werden. Dann bekommt die ARD kein Geld mehr für Marienhof, das ZDF kein Geld mehr für Wetten dass…?, aber zum Beispiel eine Münstersche Zeitung eine Förderung für den Bericht aus dem Gemeinderat oder von einer Kulturveranstaltung. Das gibt es als pauschalen jährlichen Zuschuss, und stichprobenhaft werden Zeitungen der Prüfung unterzogen, ob sie genug Anteile aus förderungswürdigen Bereichen im Blatt hatten. Derweil können die Fernsehsender ihre Privat-TV-Kopien durch Werbung finanzieren lassen.
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    Andernfalls wird es so weiter gehen: 1900 Auflage. Wer soll das finanzieren? Dasselbe Schicksal wird auch einige Ausgaben im WAZ-Konzern ereilen, darauf biete ich eine traurige Wette an.
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    Ist eine Grundversorgung an Nachrichten aus dem Lokalen weniger Wert als der tägliche Blödsinn im Fernsehen?

  5. chef sagt:

    Welche Verbreitungsgebiete werden in NRW noch flurbereinigt
    und unter den Verlagen aufgeteilt. Bald haben wir nur noch Einheitsbrei im Mantel und viele Kolleginnen und Kollegen ohne Job.

  6. Medienvielfalt sagt:

    Wenn die Münstersche Zeitung Anspruch auf Gebührengelder hat, dann haben Tausende in die Unternehmensgründung gedrängte Journalisten und Medienmacher diesen Anspruch ebenfalls.
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    Die Mehrheit von ihnen investiert wöchentlich 20- 30 % ihrer Zeit, um sich mit honorarfreier Tätigkeit auf dem neuen Markt zu behaupten und in Zukunft wieder von der Ausübung ihres Berufs leben zu können.
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    Gleiches Recht für alle. Was diese Menschen mit ihrem Engagement in der Kulturförderung, lokalen Berichterstattung und im meinungsbildenden Prozess leisten, das ist die wirkliche große journalistische und verlegerische Leistung der Gegenwart.
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    Die Politik der Verleger und ihrer Verbände ist die dagegen die Schiene von Mitte-Rechts: Ich schaffe eine kleine Elite, die mit ihrem Beruf Häuser, Autos und Urlaube finanzieren kann. Und der Rest kann sehen, wo er bleibt

  7. Aua sagt:

    @Pressevielfalt
    Aber dass die ARD-Anstalten und das ZDF nicht privaten Eigentümern gehören, das ist Ihnen schon bekannt?
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    Oder habe ich es falsch verstanden, dass Sie z.B. im Falle der WAZ einer einzigen Familie Steuergelder schenken möchten, die laut Handelsblatt in diesem Jahr erneut „nach Angaben von Unternehmensinsidern einen Umsatz von über eine Milliarde und eine weiter zweistellige Umsatzrendite“ erwartet und 2011 Erlöse von rund 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftete? Steuergeld als Geschenk an steinreiche Privatleute? Geht’s noch?
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    Sie können ja diesen Herrschaften einmal vorschlagen, ihren überaus lukrativen Konzern kostenneutral in eine Anstalt des öffentlichen Rechts oder in eine Stiftung zu überführen und somit künftig auf Abermillionen an Privatentnahmen zu verzichten. Dann kann der Staat vielleicht auch Zuschüsse aus Steuermitteln geben!
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  8. Pressevielfalt sagt:

    Dann schaut mal nach Ostdeutschland. Da gibt es bereits keine flächendeckenden Berichte mehr aus den Kommunalparlamenten. Das hat hier und da eine rechtsradikale Partei mit einem neutral daher kommenden Anzeigenblatt übernommen. Das ist sicher besser als bösen Kapitalistenfamilien eine Unterstützung für etwas zu gewähren, was sie nach fiskalischen Gesichtspunkten ansonsten einstellen werden… Österreich, Frankreich und andere sind natürlich auch vollkommen deppert, dass sie nicht nur das Fernsehen, sondern auch die Zeitungen fördern…

  9. Pressevielfalt sagt:

    @medienvielfalt
    „Was diese Menschen mit ihrem Engagement in der Kulturförderung, lokalen Berichterstattung und im meinungsbildenden Prozess leisten, das ist die wirkliche große journalistische und verlegerische Leistung der Gegenwart.“
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    So lange es nicht gedruckt wird, liest es kaum jemand.
    #überschätzte Blogs

  10. Medienvielfalt sagt:

    @Pressevielfalt
    Das ist alles eine Frage der Sichtweise. Das Leben ohne regionale Tageszeitung eröffnet neue Perspektive. Am besten in Kombination mit einem weitgehenden Verzicht auf das von Ihnen gescholtene TV.
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    Die Koexistenz von Print und Online ist längst Realität. Die Einschätzung „So lange es nicht gedruckt wird, liest es kaum jemand“ gilt in der Tat. Für die Menschen Ü 60.

  11. Medienvielfalt sagt:

    @Pressevielfalt:
    Zum Thema Anzeigenblätter: Dann recherchieren Sie mal in der Wikipedia, wer sich in NRW mt Gratis-Zeitungen die Taschen voll macht. Sie bauen da Konstrukte auf. Vielleicht richten Sie auch noch ein Spendenkonto für den Verlegerverband ein. Oder treiben die von einem Berufskollegen vorgeschlagene Übertragung in eine Stiftung voran…

  12. Aua sagt:

    @Pressevielfalt „Österreich, Frankreich und andere sind natürlich auch vollkommen deppert“
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    Abgesehen davon, dass z.B. in Österreich diese Förderung stark kritisiert wird (als „Förderung der regierungsnahen Berichterstattung“) sind die Vergabekriterien dort so, dass Marktführer ausgeschlossen sind, dass Verleger ihre Finanzen offenlegen müssen (das täten WAZens nie), dass sie sich von einer Kommission prüfen lassen müssen usw. Und auch mit den hierzulande geforderten Kriterien (Höchstauflage, dauerhaft unterschrittener maximaler Werbeanteil und Konzernunabhängigkeit) würden sich die netten steinreiche Herrschaften kaum anfreunden. Leider – und das ist der Haken an der direkten Förderung – gilt das für die meisten Privatunternehmen.
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    Logischerweise werden diese privaten Verlage von den Eigentümern so lange besessen, wie die Privatentnahmen sprudeln. Dazu aber wird i.d.R. der Personalbestand auf einem betrieblich unbedingt notwendigen Minimum gehalten, wie bei der WAZ sehr schön zu beobachten. Und wenn die Entnahmen eines Tages nicht mehr sprudeln, dann wird der Laden (falls kartellrechtlich möglich) verkauft oder er geht pleite. Daran ändern ein paar Euro direkter Förderung auch nichts. Mit anderen Worten: Solange es etwas zu entnehmen gibt, kommt die Förderung garantiert nicht dort an, wo sie sinnvoll wäre. Sondern letztlich bloß auf den Privatkonten der Eigentümer.
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    Außerdem gibt es in D längst eine allgemeine Presseförderung: indirekt über die Begrenzung der Umsatzsteuer und über deutlich geringere Gebühren bei der Postzustellung. Das ist nicht wenig und der Förderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durchaus vergleichbar.
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    Die Förderung einzelner Zeitungen aber birgt grundsätzlich immer die Gefahr, Hofberichterstattung und regierungstreue Günstlinge zu finanzieren. Das ist der Grund, warum sie in den meisten Ländern abgelehnt wird. Zu Recht.

  13. soistdas sagt:

    die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen in Rheine, Neuenkirchen und Wetttringen sind angehalten worden ihren Resturlaub zu nehmen, bevor sie dann demnächst irgendwo anders um zum Teil recht weit weg ihren Dienst antreten werden. Jetzt hat der journalistische Nachwuchs die Produktion der letzten Ausgaben übernommen…Gute Nacht!

  14. hattingen sagt:

    in Hattingen erscheint seit heute die Ausgabe mit dem Titelkopf „WAZ/ Westfälische Rundschau“. Zeitung für Hattingen und Sprockhövel. Was das genau zu bedeuten hat, weiß bis jetzt noch niemand…

  15. das ist ... sagt:

    … doch ganz einfach:

    In Hattingen gibt’s ab sofort keine WR mehr – dafür aber als Kompensation in Unna keine WAZ.
    Einfach weggespart. Man spart „immense“ Druckkosten für den Wechsel der Titel, bzw. der Mäntel und der Lokalseiten mit dem anderen Aussehen …
    Ist auch als Test für weiteres Vorgehen anzusehen: Ob die Leser sowas klaglos oder halbwegs klaglos hinnehmen, plötzlich nur noch die „andere“ Zeitung zu haben.
    Oder ob es Abbestellungen hagelt.
    Ob die Aktion für die „lokale Offensive“ und die Auflage allgemein förderlich ist, darf sich jeder selber überlegen 😉
    Es spart erstmal Geld – bzw. es steigert den Gewinn. Darum geht’s.
    Jammern über eine geringer werdende Auflage und wie schwer es doch heutzutage ist, Qualitätsjournalismus zu verkaufen – das tut man dann später …

  16. schon lange sagt:

    In Hattingen gibt es schon seit fast drei Jahrzehnten keine Rundschau mehr. Die Redaktion wurde damals geschlossen. Ich gehe davon aus, dass der alte WR-Titel reaktiviert wurde, um im Rahmen der sogenannten Lokaloffensive auf billige Art neue Leser zu gewinnen.

  17. wr sagt:

    WR stand drau, waz war drin

  18. weiter geht's ... sagt:

    @ schon lange: Natürlich gab’s schon lange keine echte WR mehr in Hattingen. Das sagt ja auch keiner. Nur, die Leser sind an „ihr“ WR-Layout gewöhnt, den WR-Mantel, sind vielleicht bewußt WR-Leser, wer weiß. Das ist jetzt vorbei …
    Und weiter geht’s: Wie aus bislang gut unterrichteten Kreisen bekannt wurde, wurde heute aus berufenem Munde verkündet, dass es bald weitergeht mit dem einschrumpfen, bzw. „Kompetenzen bündeln“ 😉 des Konzerns. Es sollen bald folgen die WAZ in Lünen und Kamen und das Branding für die WAZ in Dortmund. Was es dafür dann an Kompensation für die WAZ gibt? Wer weiß …

  19. Wenn' sagt:

    in Hattingen usw. funktioniert, ist das Ziel nicht mehr fern:
    WAZ für alle – vom Niederrhein bis Wittgenstein!
    .
    Mahlzeit!

  20. Wenn sagt:

    schon reimen. dann richtig:
    .
    „WAZ ist bald allein,
    vom Niederrhein
    bis Wittgenstein!“
    .
    In diesem Sinne: Essen Helau!

  21. Korrektur... sagt:

    Die „Kompensationsmassnahme“ für die Einstellung der „WR“ in Hattingen – die Einstellung der WAZ in Unna – hat nicht stattgefunden. Soll aber nächstes Jahr kommen. Ob nun die Entscheider Schiss inne Buxe hatten, weil es in Unna Konkurrenz gibt im Gegensatz zu Hattingen, oder aber die WR einfach wieder mal nur den Kürzeren zieht, ist nicht überliefert.
    Die in obigem Eintrag genannten Einstellungen von WAZens im Dortmunder Block sollen aber kommen, heißt es . . .

  22. verlagsmitteilung sagt:

    tja, so liest sich das, wenn das Ende naht:
    Lieb Leserinnen und Leser,
    seit mehr als einem Jahrhundert berichtet die Münstersche Zeitung über das Geschehen in Rheine, Neuenkirchen und Wettringen. Viele von Ihnen halten uns schon seit Jahrzehnten die Treue und haben sich ein Leben lang in unserer Zeitung wiedergefunden.
    Doch heute müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir die MZ-Ausgaben Rheine und Neuenkirchen/ Wettringen zum 31.12.2012 einstellen werden. Wirtschaftliche Gründe zwingen uns zu diesem Schritt.
    Mit einem Marktanteil von nur rund 10 Prozent ist die MZ in Rheine nicht überlebensfähig. Ein Erscheinen in Neuenkirchen und Wettringen ist ohne das Oberzentrum Rheine leider nicht möglich.

  23. Zitatdestages sagt:

    der Medienforscher Lutz Hachmeister antwortet in einem taz-Interview am 19.11.2012 auf die Frage der Interviewerin ob es im „Statuskrieg“ zwischen gedruckter Papierzeitung und dem Netz nur ein „Die Stadt ist zu klein für uns beide“ geben kann: „Es gibt ja eine sehr charmante These von Bodo Hombach aus seiner Zeit als Manager bei der WAZ-Mediengruppe. Danach kann die Zeitung als Luxusprodukt überleben wie die sehr teuren analogen Schweizer Uhren. Wenn es gelingt, die gedruckte Zeitung unentbehrlich zu machen und dafür mehr zu kassieren, kann das auch funktionieren. Es wird aber wohl für Recherchejournalismus indirekte Subventionen geben müssen. Die Gesellschaft muss das wollen.

  24. B******* sagt:

    Hombachs Sprüche waren leider immer sehr viel besser als er selbst.

  25. Keek sagt:

    @Zitatdestages.
    An sich schon ein Witz, dass der Hachmeister den Hombach mit dieser Erkenntnis zitiert.
    .
    As if, Baby. As if…

  26. Lange sagt:

    nicht mehr so einen guten, tiefsinnigen Leitartikel gelesen wie den von Ex-WAZ-Vize-Chef Pieper: http://www.newsroom.de/news/detail/$HVHTKUGOLRHL/alfons_pieper_zeitungsmarkt_ist_von_einer_schwindsucht_befallen

  27. Subventioniert? sagt:

    Zum Abschluss noch ein Rückblick auf einen neuen Tiefpunkt im NRW-Journalismus, veröffentlicht im Jahr 2012. Mit dieser Form von PR-Journalismus wird das Netz in Zukunft geflutet, wenn die Verleger die in Berlin beantragten Subventionen für ihre Presseerzeugnisse bekommen sollten.
    Eine Reportage von Stefan Bergmann, Chefredakteur der Münsterschen Zeitung.
    .
    Ohne Worte.
    .
    http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Dem-Leben-und-dem-Tod-die-Wuerde-zurueckgeben;art993,1684951

  28. Mike Termann sagt:

    Hat einer der nun jammernden Schreiber mal eine Zeile geschrieben, gegen die seit Jahren wütende Gewinnmaximierung in Deutschland, die Hunderttausende Arbeitnehmer via Minijob und Zeitarbeit ins Elend getrieben hat?

    Von daher ist das schon ganz Ok, vielleicht hat es ja einen Lerneffekt…

    Was solche Zeitgenossen wie Lensing anbelangt, die ihr Personal mit Füßen treten, nicht nur die schreibende Zunft, Produktion und Vertrieb sind davon genau so betroffen, wenn nicht noch mehr, kommt man denen nur mit einem bei – mit Boykot.
    Von daher müsste man dankbar sein, für jedes gekünditgte Abo und jede Zeitung, die am Kiosk liegen bleibt.

    Schade, dass in Deutschland eine Solidarirsierung von Konsumenten und Arbeitnehmern, die von Ausbeutung betroffen sind unmöglich ist, von daher bekommt jeder was er verdient, der Arbeitnehmer Tritte und einen Hungerlohn und in diesem Falle, der Konsument eine Zeitung mit unterirdischer Qualität.

    Ein Ex-Leser der MZ

  29. lensingdruckmünster sagt:

    Zum 31.12. 2012 hat Lensing-Wolff ja seine Ausgaben Rheine, Wettringen und Neuenkirchen geschlossen, das hat Folgen für das Druckhaus in Münster. Dort läuft nur noch eine Rotation, statt wie früher zwei. Ergo sind Leute über. Lensing versucht sich auf unterschiedliche Weise von den Leuten zu trennen, auslaufende Verträge werden nicht verlängert (in einem Fall), Arbeitsverhältnisse nach der Probezeit laufen aus (in einem Fall), es wird von der Nacht- in die Tagschicht versetzt (zwei Mitarbeiter, zwei andere stehen zur Debatte) und düt und datt. Betriebsbedingt gekündigt wurde zwei Kollegen, darunter den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden in der Poststelle, die zur Fiege Logistic outgesourct werden soll. Dagegen wurde Kündigungschutzklage eingelegt. Die ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden wurden im Zuge ihrer Kündigung vom jetzigen Betriebsrat nicht angehört. In einem Fall wurde sogar der Kündigung zugestimmt. Der Betriebsrat ist gewerkschaftlich nicht organisiert. Nach Aussage des Betriebsrats soll nur eine gewisse Abfindungssumme zur Verfügung stehen. Entsprechend ist der Konkurrenzdruck unter den Mitarbeitern. Auch in der Weiterverarbeitung, wo entsprechend auch zuviel Personal da ist, werden mit den Mitarbeitern Gespräche geführt, um sich von ihnen zu trennen.

  30. passtinsbild sagt:

    @lensingdruckms ja, das passt in Bild, den gewerkschaftlich organisierten Ex-Betriebsratsvorsitzenden wird gekündigt, na ja, dann sieht man sich beim Arbeitsgericht

  31. eingestellt sagt:

    die Gebietsbereinigung im Kreis Steinfurt setzt sich nun auch bei den Anzeigenblättern fort. Das Medienhaus Lensing hat angekündigt den in Greven, Emsdetten und Steinfurt erscheinenden Wochenanzeiger (Gesamtauflage 70.000 Exemplare) zum Ende diesen Monats einzustellen. Aus wirtschaftlichen Gründen, wie es hieß. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden – bis auf den Redakteur, der in Münster weiter beschäftigt wird – entlassen. In der Region wird es dann nur noch Anzeigenblätter aus dem „Wir in…“-Verlag geben. der seine Ausgaben Wir in Detten, Wir in Greven, Wir in Lengerich, Wir in Steinfurt, Wir in Ibbenbüren, Wir in Lengerich, Wir in Rheine übrigens bei Lensing Druck in Münster drucken lässt

  32. ausfürruhrwort sagt:

    die Zeitung des Bistums Essen wird wg. dramatisch sinkender Abonnentenzahlen eingestellt, ein weiterer Verlust für die kirchliche Publizistik
    http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/kirchenzeitung-ruhrwort-wird-eingestellt-neues-magazin-bene-erschiene

  33. bona fide sagt:

    Kostenlos ist Bene mitnichten. Druck und Vertrieb machen den Löwenanteil bei den Kosten aus. Hinzu kommen Kosten für Redaktion und Internet-Praesentation. RuhrWort wurde zum Teil wenigstens von Lesern und Werbewirtschaft getragen. Das Bistum ist in die Reichweitenfalle getappt. Doch die Rechnung große Auflage gleich große Wirkung geht nicht immer auf. Nebenbei: Warum ist Funke nicht mit den Katholischen ins Geschäft gekommen?

  34. blablub sagt:

    @fraumaja
    Ohhhhhhh, ich will es umsonst und auch noch komplett. Und, menno, ich kriege es nicht komplett. Ohhhhhhh. Hier eine Tüte Mitleid!

  35. blablub sagt:

    Ok, ich habe es zu Ende gelesen und ziehe das „umsonst“ zurück. Aber, kleiner Tipp: Es gibt auch Telefone, da kann man mit anrufen, um Sachen zu bestellen, wenn online mal was nicht geht. Kommt ja bei den besten Firmen vor. Unfair finde ich die Behauptung, dass der Lokaljournalismus gelitten hat. Nur weil eine zweite Zeitung, egal welche, an einem Ort nicht mehr da ist, die eigentlich über genau dieselben Sachen berichtet hat, ist der Journalismus nicht untergegangen. Zumal fast niemand zwei Zeitungen hatte.

  36. FrauMaja sagt:

    Welcher Spaßvogel hat eigentlich in den Kommantaren meinen Blog verlinkt und meinen Namen benutzt? ^^
    @blabla: Wein selber nicht, sehr freundlich. Danke.