WAZ-Gruppe: Sozialplan für NRW-Zeitungstitel und Contentdesk bis September 2014 verlängert

Essen. Das Jahr 2012 endet für die Kolleginnen und Kollegen, die bei den vier NRW-Zeitungstiteln der WAZ-Mediengruppe und am Essener Contentdesk beschäftigt sind, mit einer guten Nachricht. Der für sie seit 2009 laufende Sozialplan wird bis zum 30. September 2014 verlängert. Die Geschäftsführer Manfred Braun, Christian Nienhaus und Thomas Ziegler haben die Neuregelung bereits unterzeichnet. Wäre es nicht zu einer erneuten Einigung zwischen den Betriebsräten und der Geschäftsführung gekommen, wäre der Sozialplan, mit dem 2009 der massive Stellenabbau in den Redaktionen sozial abgefedert worden war, ersatzlos ausgelaufen.

„Wir hätten es fast nicht mehr geglaubt, aber nun ist es geschafft“, schreiben die Betriebsratsvorsitzenden und ihre StellvertreterInnen von WAZ, NRZ, der Westfälischen Rundschau, der Westfalenpost und WAZ New Media in einer gemeinsamen Betriebsratsinfo vom 28. Dezember 2012. „Wir freuen uns sehr darüber, dass dies so pünktlich zum Jahreswechsel geglückt ist. Denn niemand von uns weiß, ob und wie die Sparpläne 2013 (2014?) die Redaktionen treffen werden. Für den Fall der Fälle schon eine Sicherung eingebaut zu haben, kann kein Fehler sein“.

Einen Wermutstropfen gibt es dann aber doch noch. Der neue Sozialplan ist nicht mehr so gut dotiert wie der aus dem Jahr 2009. Die Gruppengeschäftsführung habe gleich zu Beginn der Verhandlungen mit der Personalleitung deutlich gemacht, dass die bisher gezahlten Beiträge in Zukunft nicht mehr akzeptabel seien.

Die Betriebsräte haben nach dem Start der „Lokalen Offensive“ eine erste Zwischenbilanz gezogen und eine umfängliche „Mängelliste“ erstellt, die sie mit dem Verlagsgeschäftsführer Manfred Braun im neuen Jahr besprechen wollen. Auf der Mängelliste stehen die schlechte Besetzung der Regiodesks, nicht besetzte Stellen in den Lokalredaktionen, die Ausweitung des Lokalsports ohne Aufstockung des Personals und die erheblich längeren Arbeitszeiten, die sich durch die Seitenausweitung ergeben haben. Trotz der Verlängerung des Sozialplans blicken die Betriebsräte nicht sonderlich optimistisch in die Zukunft: „Wir befürchten, dass es auch 2013 nicht ruhiger wird“. fbi

16 Antworten zu “WAZ-Gruppe: Sozialplan für NRW-Zeitungstitel und Contentdesk bis September 2014 verlängert”

  1. "Nicht mehr so gut dotiert" sagt:

    vermutlich nichts anderes, als dass dort, wo 2009 in leicht stürmischer See noch recht komfortable Schlauchboote zum Verlassen des Schiffes angeboten wurden, nun, im Orkan, bloß noch Rettungsringe ausgeteilt werden.

  2. […] WAZ-Gruppe: Sozialplan für NRW-Zeitungstitel und Contentdesk bis September 2014 verlängert … medienmoral […]

  3. Ein alter Freund sagt:

    Liebe Kollegen, was sagt ihr denn zum Schrotthofer-Abschied in Thüringen? Weiß jemand mehr, was dahinter steckt?

  4. gut, sagt:

    dass der Sozialplan unterzeichnet ist. Der Personalmanager der WAZ-Mediengruppe Joachim Kopatzki hat für morgen 11 Uhr die Beschäftigten der Westfälischen Rundschau zu einer Mitarbeiterversammlung ins Druckzentrum nach Hagen-Bathey eingeladen,

  5. […] WAZ-Konzern: Der Personalmanager der WAZ-Mediengruppe Joachim Kopatzki hat für morgen 11 Uhr die Beschäftigten der Westfälischen Rundschau zu einer Mitarbeiterversammlung ins Druckzentrum nach Hagen-Bathey eingeladen …medienmoral […]

  6. besser sagt:

    Thema der Mitarbeiterversammlumg, zu der der Arbeitgeber offenbar ohne Abstimmung mit dem Betriebsrat und nach allem was zu hören ist, auch ohne Abstimmung mit der Chefredaktion eingeladen hat: „Zukunft der WR“

  7. Zukunft? sagt:

    Wohl eher Schlachtbank. Zitat: „…Die Geschäftsführung möchte Sie über Entscheidungen zur Westfälischen Rundschau informieren.“

  8. Tststs... sagt:

    Stellt Euch nicht so an, in Erfurt wird fett gefeiert! So schlimm kann´s doch nicht sein:
    http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Neujahrsempfang-der-Zeitungsgruppe-Thueringen-in-Erfurt-gefeiert-1925580680

  9. supergau sagt:

    die Mitarbeiterversammlung der Westfälischen Rundschau läuft zwar noch, aber die schlechteste aller möglichen Nachrichten ist bereits bekannt: Die traditionsreiche Westfälische Rundschau als selbstständiger Zeitungstitel wird zum 1. Februar diesen Jahres eingestellt, 120 Redakteurinnen und Redakteure werden fristgemäß entlassen. Die Zeitung wird zwar weiter erscheinen, dann aber mit einem Mantel der WAZ und einem Lokalteil der örtlichen Mitbewerber kommt, im Märkischen Kreis von Ippen, in Unna vom Hellweger Anzeiger und im Großraum Dortmund von den Ruhrnachrichten. Einige wenige Redakteure sollen übernommen werden und es soll Angebote geben, in anderen Unternehmensbereichen tätig zu werden. Dies wurde so heute in Hagen Bathey von den Geschäftsführern Manfred Braun, Thomas Ziegler und Christian Nienhaus bekanntgeben. Die Nachricht löste heftige emotionale Reaktionen bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen aus….

  10. Zeit ist.... sagt:

    vorbei! Millionen in anderen Bereichen verschleudert, dafür die Westfälische Rundschau sterben lassen, erbärmlich!

  11. Roland Geisheimer sagt:

    „Die Mitarbeiter der „Westfälischen Rundschau“, die Mitarbeiter im gesamten Verlag müssen sich jetzt die Frage stellen, wie sie reagieren werden. Haben sie noch genügend Kraft, um sich aufzubäumen, zu wehren, um „ihre“ WR zu retten? Zur Stunde versuchen sie sich noch zu sammeln, Herr ihrer Gedanken zu werden.“ schreibt Bülend Ürük in einem Kommentar:
    http://www.newsroom.de/news/detail/$HVIUEOMULROS/westflische_rundschau_ein_flickwerk_von_einer_zeitung

  12. WAZ Firmenzentrale sagt:

    Klar das der Sozialplan nicht mehr so gut ausfallen wird.. es wird ja Geld für Präsentation eines neuen Firmenimperiums gebraucht…

    Mehr Schein als sein!

    http://www.detail.de/architektur/themen/neue-firmenzentrale-fuer-waz-mediengruppe-020663.html

  13. Fotografierer sagt:

    Ob die Fotografen auch etwas aus dem Pott bekommen – und – ob es reichen wird? 🙁

    Siehe:
    Bei WAZ New Media stehen in den nächsten Tagen und Wochen weitere personelle Veränderungen an, die nicht die Unternehmensführung betreffen. Nach der Einstellung der WR-Redaktion beschäftigt der Digital-Arm nach Ansicht der WAZ-Führung zu viele Fotografen, von denen zukünftig nicht mehr alle benötigt werden.
    Quelle: http://www.newsroom.de/news/detail/776626

  14. tja sagt:

    aber über den September 2014 hinaus ist der Sozialplan dann nicht mehr verlängert worden, die Funke Mediengruppe wollte weitreichende Kürzungen bis auf das gesetzliche Limit, da haben die Betriebsräte nicht mitgemacht..