Ernst-verhaltene Stimmung in der Betriebsversammlung

Der Schwebezustand für die Redakteurinnen und Redakteure der vier WAZ-Zeitungen in NRW hält an: Für die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur gemeinsamen Betriebsversammlung in die „Lichtburg“ nach Essen gekommen waren, blieben am Ende viele Fragen unbeantwortet. Allerdings hatte wohl auch niemand klare Antworten erwartet. Die Geschäftsführer Bodo Hombach und Christian Nienhaus hatten sich nämlich schon vorher „abgekündigt“. Kajo Döhring, Geschäftsführer des DJV-NRW: „Sie haben gekniffen.“
Beobachter bezeichneten die allgemeine Stimmung als ernst-verhalten. Allerdings: Chefredakteur Ulrich Reitz rei(t)zte zu Buh-Rufen, als er von Entlassungen sprach und als er behauptete, es sei „ungerecht“, wenn im Ausland verdientes Geld die Verluste der NRW-Zeitungstitel ausgleichen müsste. Da hatten Teilnehmer noch die Aussagen der ehemaligen Geschäftsführer Erich Schuhmann und Günter Grotkamp im Gedächtnis: Die Investitionen in Südosteuropa waren von beiden seinerzeit ausdrücklich damit begründet worden, die Arbeitsplätze in den heimischen Zeitungsredaktionen zu sichern.
Sicher ist eins: Das war nicht die letzte Betriebsversammlung zum Thema Sparpaket. Der ganze Bereich Lokalredaktionen steht noch aus. Über deren künftige Strukturen will die Geschäftsführung die Betriebsräte am 2. Dezember informieren.

456 Antworten zu “Ernst-verhaltene Stimmung in der Betriebsversammlung”

  1. Hurenkind sagt:

    Also dürfen demnach auch Mitarbeiter der JSR nicht teilnehmen?
    Ach was, davon darf sich keiner abhalten lassen! MSGler und Volos und alle anderen sollten auf jeden Fall mal testen, wie streng die Kontrollen wirklich sind und im Zweifelsfalle langwierige Diskussionen führen… Und jeder, der erstmal nach Essen anreist, kann in dieser Zeit „zuhause“ keine Ausgabe zumachen. Auch gut…

  2. Schusterjunge sagt:

    @Hurenkind: Bei allem Verständnis für Dein Engagement (das ich sonst völlig teile): Äußerste Zurückhaltung mit solchen Aufforderungen an Mitarbeiter(innen), die nicht bei den vier Verlagen, sondern in sonstigen Firmen der WMG beschäftigt sind!

    Das liest sich nämlich sonst später bei denen höchst wahrscheinlich so: „Bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass Sie in schwerwiegender Weise arbeitsvertragliche Pflichten verletzt haben. Sie sind am 5.12.2008 ohne Angabe von Gründen Ihrem Arbeitsplatz ferngeblieben…“ Willst Du das?

  3. Von außen sagt:

    @Zeilenschinder:
    Unglaublich, was für eine Arroganz und Überheblichkeit aus deinem Beitrag schreit. War mir gar nicht bewusst, dass all die belanglosen Artikel über Kaninchenzüchter, Schützenvereine und nicht zu vergessen die zu 100 Prozent abgetippten Pressetexte unserer Firma von Soziologen und Islamwissenschaftlern geschrieben werden. Da hat sich das Studium ja gelohnt.
    Ihr arbeitet von 8 bis 24 Uhr, sieben Tage die Woche? Dann solltet ihr das vielleicht der Gewerkschaft melden. Die 40-Stunden-Woche habt ihr ja eigentlich schon am Mittwochvormittag voll? Aber das Seminar „Arbeitskampf“ scheinen die meisten von euch ja eh an der Uni geschwänzt zu haben.
    Davon ab: Wie kommst Du Nase eigentlich dazu, mich als „Gelegenheitsarbeiter“ zu titulieren?
    Nur, weil ich bei meiner letzten Entlassung keine 120000 Euro bekommen habe?
    Ich bin auch nicht zur Klötzchenschule gegangen, bin dadurch auch spät in den Beruf gekommen und habe trotzdem nicht so eine Speckmantelabfindung bekommen (ja, ich bin Gewerkschafter).
    Auf welchem Planeten lebt ihr Journalisten eigentlich? Vielleicht gut, dass der eine oder andere von euch mal in der Realität landet.

  4. entsetzt sagt:

    @soli: super idee. ich bin dabei. auch wenn ich hier die forderung von kollegen wiederhole: ich warte auf eine positive reaktion der betriebsräte und gewerkschaften zu dem vorschlag, die boten finanziell zu unterstützen. das ist doch wohl das mindeste.

  5. lachhaft sagt:

    @von außen

    Also wenn Deine Firma noch Texte auf Schreibmaschinen liefert (…“zu 100 Prozent abgetippte Pressetexte unserer Firma“…), würde ich mir an Deiner Stelle auch langsam Sorgen um meinen Job machen. Sollten die Texte per Mail verschickt werden – was ich für Dich hoffe – so kann man gleichwohl an der Stelle sehen, dass Deine Schilderungen nicht stimmen. Keine Zeitung wird, abgesehen von bezahlten Anzeigen, irgendwelche PR-Texte übernehmen. Wenn doch: Nenn Ross und Reiter, Daten und Fakten – könnte ein Kündigungsgrund sein, weil Verstoß gegen Ehrenkodex. Und dann hätten es die Betroffenen sogar verdient.
    .
    Eigentlich fast schade, dass es fast keine Kaninchenzuchtvereine und somit maximal noch zwei bis vier Artikel im Jahr darüber gibt. Geht Euch das auch so, Kollegen? Ich meine, auch wenn Klischees aussterben, ist es doch ein bisschen traurig.

  6. Beobachter sagt:

    „Keine Zeitung wird, abgesehen von bezahlten Anzeigen, irgendwelche PR-Texte übernehmen“

    Leute,

    bei aller Empörung (die ich als „Konkurrenz-Kollege“ durchaus teile, für uns ist diese Entwicklung alles andere als beruhigend) – auf dem Teppich sollten wir schon bleiben. Natürlich wandern PR-Texte 1:1 oder nur marginal verändert in die Blätter. In Eure wie die unseren. Die Gründe sind mannigfaltig und müssen hier nicht diskutiert werden.

    Beiträge wie den „von außen“ sollten wir durchaus ernst nehmen – das ist eben der Blick „von außen“ auf unseren Berufsstand, und an dem haben wir fleißig mitgewirkt. Ich erinnere an den letzten Streik, als es zum Schluss noch darum ging, ob wir zukünftig nur noch 80 oder doch 85 Prozent unseres 14. Gehaltes bekommen. Auf die Straße gegangen sind damals auch die Kollege, die vorher in mehr oder weniger klugen Kommentaren den strikten Sparkurs im öffentlichen Dienst bejubelt haben und das heute noch tun. Glaubt ihr, das versteht noch einer? Und glaubt ihr, es versteht draußen noch einer die Jammerei von den von 8 bis Mitternacht arbeitenden Kollegen? Sorry, Leute – unsere Leser WISSEN, dass nach 18 Uhr in der Regel der „Freie“ kommt und dass der günstigstenfalls mit einem Hungerlohn bezahlter Freier ist (für die in unseren Redaktionen erstaunlich wenig eingetreten wird) und im ungünstigsten ein Schüler, der dann für den Qualitätsjournalismus in unseren Blättern sorgen soll.

    Die Situation bei Euch ist beschissen und sie wird unter Umständen Auswirkungen auf die ganze Branche haben. Wir sollten uns dagegen wehren, alle. Aber das gelingt nicht mit Selbstglorifizierung.

    Beobachter

  7. lachhaft sagt:

    @beobachter

    Ich glorifiziere keinen 100-prozentigen Qualitätsjournalismus. Aber PR-Texte wandern bei keinem, den ich kenne, so ins Blatt.

  8. Beobachter sagt:

    „Aber PR-Texte wandern bei keinem, den ich kenne, so ins Blatt.“

    Da kann ich Dir mit einer Stunde suchen jede Menge Beispiele liefern. Von unseren Titeln ebenso wie von Euren.

    Beobachter

  9. Von außen sagt:

    Unfassbar, wie man hier als Leser (ja, ich habe (noch) ein Abo) angegiftet wird. Ja, ich liefere euch Texte und ich werd einen Teufel tun, euch zu sagen, von welcher Firma.
    Ich hab sogar schon gesagt bekommen, wie ich die Texte am besten formulieren soll. Nämlich so, dass sie 1:1 übernommen werden können…
    Wir zittern in unserer Firma auch alle um unseren Job, aber keiner droht hier damit, vom Dach des Firmengebäudes zu springen, weil er „nur“ 120000 Euro Abfindung bekommt.
    Eigentlich wollte ich euch als Gewerkschaftsmitglied nur motivieren, stärker für eure Sache einzutreten, aber je mehr ich drüber nachdenke, seid ihr gar nicht auf meiner/unserer Seite.
    Ihr meint ja offenbar was besseres als alle anderen Angestellten zu sein und was besseres verdient zu haben. Dann viel Spaß. Ohne mich.

  10. Was soll das? sagt:

    @Zeilenschinder: In 30 Jahren Redakteurstätigkeit habe ich bei der WAZ noch keinen getroffen, der von 8 bis 24 Uhr Dienst gehabt hätte. Wo versteckt sich denn dieser Kollege? Nachdem einige hier es etwas höflicher ausgedrückt haben, muss einer mal Klartext reden: Deine Beiträge hier strotzen vor Dämlichkeit, Weinerlichkeit und bodenlosen Übertreibungen. Unerträglich. Wenn deine Zeitungstexte auch mit diesen Zutaten zustande kommen, dann gute Nacht.

  11. Blattspinat sagt:

    An alle: Ganz prima. Wenn ich U. R. oder B. H. wäre, würde ich mir beim Nachlesen dieses Streits die Hände reiben.

  12. Hans Plagwitz sagt:

    @Was soll das

    Dienst von 8 bis 24 Uhr, ja das gibt es. Es ist zwar die Ausnahme, aber es kommt vor, gerade im November und Dezember. Die Kollegen verstecken sich nicht, Du kannst sie am Freitag bei der Mitarbeiter-/Betriebsversammlung treffen.

    Dort wirst Du sicher auch den dämlichen, weinerlichen und bodenlos übertreibenden Kollegen treffen. Wenn Du schon 30 Jahre bei dem Laden bist, müsstetst Du Ihn sicher kennen.
    Ich habe übrigens auch schon bei Ernst Martin gearbeitet, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Ansonsten sollten wir hier kein Kollegen-Bashing betreiben, die Feinde sitzen ganz woanders und lachen sich ins Fäustchen: Mahlzeit, „was soll das“!

  13. Hans Plagwitz sagt:

    Blattspinat, Du hast absolut Recht!

  14. Ernst sagt:

    Wenn man hier liest, was einige so als Bild ihres Berufs in die Öffentlichkeit transportieren, muss man notgedrungen zu dem Schluss kommen, dass jetzt Trolle ihr Unwesen treiben.

    Fragt sich nur, in wessen Interesse hier so ein Unsinn verzapft wird. Die Idee, dieses Blog mit haltlosen Zahlen und einem Gefasel, das nur geeignet ist, Sozialneid zu stiften und Redakteure und Redakteurinnen als weinerliche Figuren hinzustellen, ins Lächerliche und Unglaubwürdige zu treiben, ist schon ziemlich perfide.

    Tut doch bitte das, was unser Beruf auch sonst von uns verlangt: Berichtet Fakten, bleibt bei der Wahrheit und unterlasst dieses unmögliche Geschwurbel von angeblichen Traum-Abfindungen und 24-Stunden-Arbeitszeiten.

  15. zeilenschinder sagt:

    @von außen, was soll das: Bitte erst lesen. Dann posten.
    .
    Dann würdet ihr nämlich weder Arroganz noch Überheblichkeit, sondern bestenfalls Sachlichkeit feststellen. Und niemanden hier habe ich persönlich als Gelegenheitsarbeiter bezeichnet. Es war, wenn man es denn nicht missverstehen will, ein nüchterner und allgemein gehaltener Vergleich. Also: Erst lesen. Dann posten. Und sich nicht jeden Schuh persönlich anziehen.
    .
    Weinerlichkeit liegt mir nicht und auch nicht den Kollegen, die hier posten. Ich nehme an, das war nur so eine Provokation, aus vermeintlich sicherer Ecke abgefeuert, um uns Journalisten mal ein bisschen vorzuführen. Natürlich haben die meisten von uns studiert, „von außen“, und viele führen einen akademischen Titel. Und sind sich damit keineswegs zu schade, zu Kaninchen- oder Taubenzüchtern zu gehen. Wir haben nämlich keinen Dünkel in Bezug auf die Freizeitgestaltung unserer Mitmenschen und Leser. Ich gehe auch zu Briefmarkenvereinen, Modelleisenbahnern und evangelischen Häkelkreisen. Gerne. Außerdem lebe ich davon.
    .
    Wenn du von „Dämlichkeit, Weinerlichkeit und bodenlosen Übertreibungen“ sprichst, „was soll das“, dann hast du vermutlich in den nach eigenen Angaben 30 Jahren noch nie richtig vor Ort gearbeitet, in einer kleinen Lokalredaktion etwa, weit weg von der Zentrale, in der es keinen Fotografen gibt und du zu zweit Texte und Bilder für sieben Seitenstücke liefern musstest. Täglich. Doch, das gibt es, und ich habe das lange genug gemacht. Und wenn du noch nie bis 22 Uhr in einem Ausschuss/Beirat oder bis 23.30 Uhr bei einem Großbrand oder bis 24 Uhr beim Spätdienst in der Zentrale warst (von den familienfeindlichen Abenden in der Sportredaktion ganz zu schweigen) und noch nie um 8 Uhr für eine Baustellen-Reportage recherchiert hast, dann mach dich doch bitte erst mal schlau, dass es so was im realen Journalistenleben wirklich gibt, ehe du hier „unerträglich“ vom Leder ziehst. Ich habe mir meinen Nick jedenfalls redlich verdient. Ja, und du dir deinen sicher auch.
    .
    Sollte das Störfeuer aber nicht nur um des armseligen Trollens willen kommen, sondern von interessierter Seite: Wir lassen uns nicht auseinander dividieren. Schminkt euch das ab. Richtig, Hans Plagwitz; damit Ende dieser Diskussion. Wir sehen uns am Freitag.

  16. Hausnummer sagt:

    @Ernst
    „Trolle, Unwesen, Unsinn, haltlose Zahlen, Gefasel, Sozialneid, lächerlich, unglaubwürdig“. Ja meinst Du denn wirklich, dass wir uns hinter den Ergebnissen verstecken müssen, die Gewerkschaft und Betriebsräte von BP vor gut zwei Jahren für ihre Leute herausgehauen haben? Sollen wir uns schämen und sagen: Nein, solch ein gelungener Interessenausgleich kommt für uns Redakteurinnen und Redakteure nicht in Frage, wir sind doch mit viel weniger zufrieden, weil wir die Lage unseres Arbeitgebers einfach besser verstehen als die BP-Angestellten? Na dann: Gute Nacht! Fakt ist: Es handelt sich um ein wörtlich zitierten, in der WAZ erschienenen Artikel über einen Interessenausgleich bei BP in Bochum (und nicht etwa bei der WAZ-Mediengruppe). Gemeint als Anregung, mal darüber nachzudenken, was denn eine realistische (weil vor zwei Jahren so exerzierte) Hausnummer wäre in Verhandlungen über einen (entschieden) sozial motivierten Interessenausgleich. Nicht mehr und nicht weniger.

  17. Typometer sagt:

    Es gibt nun mal ganz unterschiedliche Kolleginnen und Kollegen. Da sind solche in geizig besetzten Lokalredaktionen, die sich tatsächlich ständig selbst ausbeuten und sehr oft solche Tage haben, wie sie Zeilenschinder beschrieb. Es gibt aber auch, gerade in manchen Mantelressorts, einige hartnäckige Verfechter der 35-Zeilen-Woche, die sich den lokalen Arbeitsalltag nun wieder überhaupt nicht vorstellen können (wollen). Wenn die dann mal davon hören, fragen sie sich natürlich: Was soll das?

  18. SiehmirindieAugen sagt:

    So schrieb der Newsroom am 28.11.:
    „Angebot – Solches bekommt derzeit in der Medienbranche jeder, der im Team als überflüssig erscheint. Wobei sich die Mitarbeiter des Süddeutschen Verlages glücklich schätzen dürfen. Abgangsanwärter erhalten bis Ende Januar 2009 einen Sockelbetrag von 30.000 Euro. Dann gilt das Altersprinzip: Redakteure zwischen und 40 und 60 Jahren bekommen 50.000 Euro, Redakteure unter 40 oder über 60 Jahren immerhin 25.000 Euro. Zudem: Für jedes Jahr der Betriebszugehörigkeit gibt es noch einmal 75 Prozent eines jahresdurchschnittlichen Monatsgehalts. Noch lukrativer ist es, bei G+J hinausbefördert zu werden: Hier beträgt der Sockelbetrag in jedem Fall 50.000 Euro und für jedes Jahr Betriebszugehörigkeit gibt es ein Monatsgehalt. Allerdings endet das Angebot gerade heute. Mal sehen, was die WAZ bietet.“
    Darunter sollten wir es nicht tun, sonst kaufen sie sich sofort noch ein paar Zeitungen und Verlage.

  19. porschekiller sagt:

    @zeilenschinder
    „Wir lassen uns nicht auseinander dividieren.“
    .
    Ihr habt euch schon längst auseinander dividiert und damit ist nicht allein das Innenverhältnis der WAZ-Arbeitnehmer gemeint, sondern ebenso (vielleicht noch wichtiger) das Verhältnis zum Kunden.
    .
    Ihr habt kein Vertrauen in euren BR entwickelt, der euch dann auch noch im Gegenzug mit unglaublich dummen Argumenten eine GGF-Veranstaltung als „Betriebsversammlung“ verkaufen will. „BR? Arbeitnehmervertretung? Was soll das, ich muss arbeiten und wenn’s hart auf hart kommt, soll der doch die Kohlen aus’m Feuer holen“. Jetzt liegt die Quittung für diesen fahrlässigen Umgang mit euren Rechten auf dem Tisch.
    .
    Ihr schiesst – verbal verbrämt – intern aus allen Rohren gegen den jeweilig anderen Titel aus dem Verlag, auf das bloss da das Licht ausgeht und nicht bei der Heimzeitung.
    .
    Ihr kommt erst jetzt, wo euch der Ar… auf Grundeis geht, auf die gloriose Idee, euren Arbeitsalltag auch mal den Kunden transparent zu machen und wundert euch, dass diese nicht sofort und massiv Beifall klatschen oder schon mal Transparente malen, sondern eure allgemeine Selbstbemitleidung mit Kritik an eurer Aussendarstellung kontern (die „Prosecco-Abräumer bei jedem Kommunal-Termin“ sind da nur die Eisberg-Spitze).
    .
    Ihr erwartet Unterstützung und Solidarität für einen Qualitätsjournalismus, der vielleicht noch in euren Köpfen wehmütig schlummert, aber draussen nicht zuletzt wg. der schwergewichtigen „Reise- und Freizeit-Beilagen“ nicht mehr wahrgenommen wird.
    .
    Ihr baut massiv Fronten gegen „Online“ auf, ohne dass ihr der dadurch aufgebürdeten „Belastung“ irgendein wirksames Konzept *aus den eigenen Reihen* entgegenstellt. Dabei wäre das ein Einfaches, da ich natürlich annehme, dass nicht alle WAZ-Mitarbeiter mit dem Internet auf Kriegsfuss stehen. derwesten.de in seiner jetzigen Form ist jedenfalls eine tote Kopfgeburt, die an der Idee gestorben ist, Online-Qualität durch schrottige Billigheimer-Leistung erzielen zu können (in der Online-PrimeTime grad glotzten den User voll-transparente „Wartungs“-Images an, die jegliche Klicks unmöglich machten – und das auf einem Produktiv-System, aua).
    .
    An eurer Stelle würde ich diese Freitags-Posse komplett boykottieren und den sog. BR bei euch zwingen, eine eigene ordentliche BV auf den Weg zu bringen, da nur er dazu einlädt und sowohl AG als auch Gewerkschaften dort *Gäste* sind (der BR hat sowohl Haus- als auch Gastgeber-Rechte!), die sich dementsprechend zu benehmen haben. Der AG muss dem zustimmen und den Arbeitnehmern die Teilnahme in ihrer Arbeitszeit ermöglichen oder einen ausser-arbeitszeitlichen Termin (wenn er betriebsbedingt unabdingbar ist) als Arbeitszeit anerkennen und Auslagen wie z.B. Reisekosten erstatten. Wer sich unsicher ist, ob der BR spuren muss: Mindestens eine BV im Quartal ist gesetzliche Pflicht!
    .
    Und wenn Jemand jetzt immer noch meint: „Och nöö, der poschekiller-Besserwisser-BR-Oberlehrer wieder…“, dann soll er sich bitte an die eigene Nase fassen und fühlen, warum er sich vom eigenen BR dermassen an der Selbigen vorführen lässt.

  20. Sach bloß sagt:

    Porschekiller. Kann es sein, dass du mal gerne Redakteur geworden wärst, man dich aber nicht gelassen hat?
    .
    Nur so eine Vermutung, großer Meister.
    .
    1. Mir sind Abfindungen in jedweder Höhe scheißegal. Ich will meinen Job behalten.
    .
    2. Redakteure, die nach dem Manteltarifvertrag bezahlt werden, müssen nicht am Hungertuch nagen. Von den schwarzen Schafen abgesehen, die es wie immer überall gibt, leisten sie aber auch etwas dafür.
    .
    3. Als ein solcher Redakteur wäre ich bereit,
    – konzeptionell durchdachte,
    – materiell unabweisbare,
    – arbeitsplatzsichernde und vor allem
    – durch eigenes Verhalten notwendig gewordene
    Sparpläne mitzutragen.
    .
    Ich bin aber nicht bereit, für die zahllosen *belegbaren* katastrophalen unternehmerischen Fehlentscheidungen, eine verfehlte Personalpolitik und die Konzeptlosigkeit einer verkommenen Managerkaste widerstandslos mit meinem Job zu bezahlen.
    .
    Wer in einer solchen Position Weinerlichkeit sehen will – bitte sehr.

  21. porschekiller sagt:

    @Sach bloß

    „Kann es sein, dass du mal gerne Redakteur geworden wärst, man dich aber nicht gelassen hat?“

    Ich hab zwar Personalverantwortung, aber um gotteswillen nie niemals nicht für einen Haufen selbstverliebter Pulitzer-Jäger;-) Ich wäre vielleicht gern Lektor geworden in diesem teilweise sprachlichen Sondermüll, der auf unser Recycle-Papier gepresst wird, ohne dass den Jemand bestellt hat. Dummerweise wurde dieser Beruf als Erster geköpft, als sich die Qualitätsdebatte im Zeitungswald ohne Erfolg gegen die BLÖD richtete.

    „Ich bin aber nicht bereit, [..] widerstandslos mit meinem Job zu bezahlen.“

    Ich bezahle niemals mit meinem „Job“. Entweder kann ich ihn machen und dann bezahlen *mich* Diejenigen, die auf meine Arbeit angewiesen sind, oder ich kann ihn nicht machen und dann wäre mir die Hoffnung, Irgendwer fiele auf meine Berwerbungs-Argumente dermassen herein, auf dass er mir einen unbefristeten Vertrag gäbe, zu peinlich, um mich morgens dafür zu rasieren.

    Ich bin ebenfalls nicht bereit, meine Profession aufzugeben, aber ich habe erfolgreich gelernt, meinen Job zu wechseln.

  22. Sach bloß sagt:

    Genau. So haben die Jungs, die sich in den oberen Etagen der WMG zuletzt die Klinke in die Hand gaben (allein wieviele Geschäftsführer von 1950 bis 2000 – und wie viele von 2000 bis 2008?) auch gedacht – und gehandelt. Scheisse bauen und dann erfolgreich den Job wechseln.
    .
    Leider wollte den schlimmsten von allen kein anderer haben. Aber das nur am Rande.
    .
    Du kannst gerne das hohe Lied der Felxibilität singen. Wenn du denn erfolgreich vermagst mir zu erklären, warum dieser HOCH PROFITABLE Medienkonzern jetzt plötzlich Leute entlassen muss.
    .
    Das versuch mal.

  23. porschekiller sagt:

    @Sach bloß
    .“warum dieser HOCH PROFITABLE Medienkonzern jetzt plötzlich Leute entlassen muss.“
    .
    „JETZT PLÖTZLICH“ hat Niemand Irgendwen entlassen müssen. Die Frage ist: Warum hat euch Niemand reinen Wein über den Medienlandschafts-Zustand eingeschenkt?
    Die Vorzeichen für ein Gesundschrumpfen waren schon seit mindestens 10 Jahren immanent; spätestens, seit die dpa mehr Geld im Online-Geschäft gemacht hat.

    Frage ist, wieso sich veritable Insider, also u.A. Journalisten, mit der Vorstellung beruhigt haben, dass ihnen deswegen nix passiert, weil sie ja so doll unabhängig gewesen sein wollten.

    Diese MEDIEN sind keine Hartz4-Workgroup, wo man nach Aufrichtigkeit oder Wahrhaftigkeit bezahlt wird. Die MEDIEN stellen Leute an, die ihnen den größten Benefit garantieren. Und der heisst nicht Honesty, sondern Pay-Per-View oder Reichweite.

    Jetzt kommen wir auf die HOCH PROFITABLEn Ergebnisse von MEDIEN-Konzernen. Diese sind ja bilanztechnisch nicht innerhalb eines Jahres und schon garnicht innerhalb eines Herbst-Quartals messbar. Sie basieren auf jahrelanger Geschäftspolitik und genau die haben angestellte Journalisten in diesen Häusern einfach plump verschlafen oder wissentlich naiv verdrängt.

    Wer heute noch dem Verlags-Credo von „Das Ruhrgebiet ist topp. Alles, was das Ruhrgebiet im Logo hat, ist genauso topp!“ als Journalist unkritisch hinterher hechelt, der darf sich über Verwerfungen in der naiven Interpretation von „One life, one job“ nicht wirklich wundern.

  24. lachhaft sagt:

    @porschkiller

    Das ist der entscheidende Punkt: Insbesondere die Geschäftsführer hätten diese Entwicklung bemerken und gegensteuern müssen, wenn sie denn schon vor zehn Jahren begonnen hat.
    .
    Daher schreibt der Kollege zu Recht von „plötzlich“: Jetzt auf einmal sollen binnen eines halben Jahres die Versäumnisse eines Jahrzehnts ausgebügelt werden. Das geschieht auf dem Rücken der Beschäftigten, von denen man niemanden hätte entlassen müssen, wenn man rechtzeitig den Kurs gewechselt hätte.
    .
    Ich finde das neue Konzept in weiten Teilen auch gar nicht so schlecht und kann den Personalabbau auch verstehen – nur müsste ein Konzern, der weiterhin Milliardengewinne schreibt, diesen Stellenabbau strecken. Dann erreicht er seine Ziele dennoch, zerstört aber nicht die Unternehmenskultur mit lang nachhaltigen Folgen und er kommt auch seiner sozialen Verantwortung nach.
    .
    Das wäre die Lösung.

  25. Sach bloß sagt:

    @porschekiller

    Da sieht man mal, wie viel Ahnung du von unserem Laden hast. Nämlich gar keine:
    .
    „Sie basieren auf jahrelanger Geschäftspolitik und genau die haben angestellte Journalisten in diesen Häusern einfach plump verschlafen oder wissentlich naiv verdrängt.“
    .
    Etwas schrottigeres habe ich hier bislang nur selten gelesen (nein, du bist diesmal nicht gemeint, Klaus).
    .
    Die „Geschäftspolitik“ der WMG wird schon sehr lange nicht mehr von „Journalisten“ bestimmt.
    .
    In der „alten“ Zeit wurde Journalisten, die zukunftsträchtige Konzepte hatten oder auf absehbare Entwicklungen reagieren wollten meistens das hausintern Axiom um die Ohren gehauen: „“Wir sind nicht durch Geld ausgeben reich geworden“. Diese extrem konservative Investitionspolitik hatte natürlich Nachteile, die fielen allerdings bei Traumrenditen von bis zu über 20 Prozent kaum auf. Im Ergebnis führte dies – vom Druck abgesehen – unter anderem dazu, dass die WMG die kostenintensivste, älteste und den Produktionserfordernissen für die neuen Märkte in keinster Weise genügende technische Infrastruktur aller großen deutschen Medienhäuser hat.
    .
    Dann fand eine Art Paradigmenwechsel statt.
    .
    Jedem dahergelaufenem Dummschwätzer, der mit Powerpoint umgehen und nur genügend Buzzwords in den Raum werfen konnte, wurde das Geld hinterhergeworfen. Dabei hielten sich Eigner und Geschäftsführung stets an zwei Maximen: Bloß auf die hausintern vorhandene Kompetenz scheissen, stattdessen möglichst glamourös wirkende, teure Neuverpflichtungen herankarren, und ja zusehen, dass man über Vitamin B möglichst viele Buddys um sich vereint.
    .
    Die Beispiele für eine über Jahre verfehlte Investiotions- und Personalpolitik sind Legion. Ich spar sie mir an dieser Stelle. Die Kollegen kennen sie alle. Und du kannst vielleicht auch nichts dafür, sie nicht zu kennen, porschekiller. Dann solltest du aber mit deinen Bewertungen etwas vorsichtiger sein.
    .
    Heute sollen wir dann u.a. mit einem Redaktionssystem der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und Karrieristen statt Journalisten an der Spitze die Herausforderungen des Tages bewältigen.
    .
    Na dann – Prost, Mahlzeit!

  26. Blattspinat sagt:

    In der Süddeutschen (Medienseite) stehen heute mal wieder ein paar Daten. Wenn man denen glauben darf: Ca. 260 Stellen fallen weg, die allermeisten lokal. Gemeinsame Mantelproduktion am Content-Desk Essen angeblich mit 85 Stellen, NRZ und WR je 14 Mantelstellen.

  27. lachhaft sagt:

    Aber Einlasskontrollen und Stillschweigen vereinbaren, ihr Betriebsräte! Lachhaft, lachhaft! Oder einfach nur traurig und erbärmlich.

  28. downunder sagt:

    Hier der Link zum von „Blattspinat“ erwähnten Beitrag in der SZ:
    http://www.sueddeutsche.de/458387/837/2663258/Gruselfilm-in-der-Lichtburg.html

  29. außen - innen sagt:

    @Blattspinat. Journalistische Neugier ist das eine. Das Brechen der Vertraulichkeit durch die Geschäftsleitung in der „Süddeutschen“ zum wiederholten Male das andere. Damit sollte der „Bund der Vertraulichkeit“ zwischen Betreiebräten und GGF hinfällig sein.
    Laut SZ hat die Schickler-Expertise die Zahl der vorerst zur Entlassung anstehenden Redakteure auf 261 festgesetzt. Rund 150 ältere Redakteure sollen in den nächsten Tagen „großzügige Regelungen“, insbesondere in der betrieblichen Altersteilzeit als Angebot erhalten. Tröstlich: Ob es am Ende nach einem sozialverträglichen Abbau dennoch zu betriebsbedingten Kündigungen kommt, ist derzeit offen. So SZ.
    Der neu geschaffene Content Desk WAZ,WR und NRZ soll laut Schickler-Plan mit 85 Journalisten bestückt werden. In den jeweiligen Mantelressorts werden statt vormals teilweise mehr als 60 nur noch jeweils 14 Redakteure arbeiten, um das Textangebot vom Essenener Desk vor Ort anzupassen.
    „Höhere Qualität zu niedrigeren Kosten“ foderte Christian Nienhaus in der SZ. Kostenvorgaben: Die Produktion einer Lokalseite soll künftig nicht mehr als 300 Euro ausmachen, für den Mantelteil sind 500 bis 700 Euro kalkuliert. Derzeit soll eine Mantelseite 1 500 Euro kosten.
    Die SZ gehört ans „schwarze Brett“ der Redaktionen!

  30. zeilenschinder sagt:

    Natürlich darf man ihnen glauben, denn es ist mal wieder die alte Masche: Einen Tag vor der BV gibt man, nachdem man den Betriebsräten feierlich Stillschweigen auferlegt hat und selbige dann tapfer eine Woche lang den Maulkorb vor sich her tragen, die Zahlen wieder an ein „befreundetes Medium“. Dann können wir uns schon mal einen Tag lang an die harte Wahrheit gewöhnen, morgen ist der erste Schock überwunden und die Luft ist etwas aus dem Kessel. Und wie man eine erfolgreiche lokale Qualitätszeitung mit wenig Lokalredakteur(inn)en macht, das werden sie uns dann wohl am Freitag erklären.

  31. tagelöhner sagt:

    Gut, dass die Zahlen raus endlich. Gut, dass wenigstens die SZ-KollegInnen ihren Job machen und recherchieren und auch schreiben und drucken. Das ist ja in der WAZ-Mediengruppe nicht unbedingt der Fall. Da wird dann eher geduckt. Und das Resultat werden die Verantwortlichen ja in den nächsten Tagen bekommen. Erst haben sie in ihren Pöstchen eifrig verhindert, dass flächendeckend berichtet wurde, der WAZ-Leser nicht umfassend informiert worden, nun verlieren sie ihre Jobs, die Älteren, Erfahrenen, die aus vielen Geschichten und Erlebnissen aus und über Arbeitskämpfen zumindest rein theoretisch hätten wissen müssen, wie das Ducken endet. Ist halt was dran: Wer sich nicht wehrt – wird eingemacht. Und das Spiel haben Hombach und Nienhaus gewonnen. Es wird konzentriert auf Teufel komm raus. Leider geht wird das Spiel nicht gut ausgehen. Für den Pott ebenso wenig wie WAZ und die Leser. Denn wie die mit 14 oder 12 Leuten einen Zeitungsmantel schnitzen wollen, den noch jemand kauft, darauf bin ich gespannt. Wie das ausgeht, läsdst sich ja schon Recklinghausen besichtigen. Arme WAZ!
    Noch ein Hinweis: Bloggt oder twittert wenigstens morgen was das Zeug hält. Tagelöhner dürfen da ja nicht rein in den WAZ-Hochsicherheitstrakt. Damit ich nicht auf die SZ warten muss.

  32. Sherlock Holmes sagt:

    Dieser Briefwechsel dürfte hier bestimmt von einigem Interesse sein:

    Ehemalige Betriebsräte und
    Redakteure der W A Z

    Bitte

    An: Frau Anneliese Brost , Verlegerin , Herausgeberin
    WAZ – Verlagshaus

    Von: Hartmut Beifuß Rolf Schottenheim
    Rolf Lautenbach Helge Kondring

    27 . November 2008

    Sparmaßnahmen und personelle Konsequenzen bei den Zeitungen der WAZ-Gruppe

    Sehr geehrte Frau Brost ,

    Wir, die ehemaligen Betriebsräte und journalistischen Mitarbeiter WAZ – Redaktion , wenden uns heute mit einer Bitte an Sie .-

    Seit Wochen wird in der Öffentlichkeit über bevorstehende Sparmaßnahmen in der WAZ-Gruppe berichtet. Da ist von „einschneidenden Veränderungen“, von „notwendigen Maßnahmen“ zur Abwehr einer finanziellen Schieflage die Rede , von „roten Zahlen“ bei drei von vier Titeln der WAZ-Gruppe. Und von betriebsbedingten Kündigungen : 300 der 900 Journalistinnen und Journalisten sollen offenbar entlassen werden .

    Wir ehemaligen Mitarbeiter können und wollen das nicht glauben .

    Über Jahrzehnte galt der Einsatz der WAZ – Redakteurinnen und Redakteure als vorbildlich . Ihr Engagement wurde anerkannt .Den guten Ruf der WAZ als Heimatzeitung und als regionale Stimme haben frühere und heutige Journalistengenerationen geschaffen und ausgebaut . Was halt sich also geändert ?

    Natürlich wissen wir von Zusammenhängen, die Anzeigen- und Auflagenverluste und damit weniger Einnahmen verursachen .- Dies kann man nach unserer Meinung jedoch nicht den redaktionellen Mitarbeitern anlasten . Sie sind im höchsten Maße verunsichert , weil in Interviews und Berichten sowohl der Chefredakteur Ulrich Reitz , als auch Geschäftsführer Bodo Hombach den Vermutungen neue Nahrung gegeben haben ,dass Kündigungen bevorstünden .

    Können Sie sich vorstellen, wie Ihre Mitarbeiter sich fühlen ?

    Wir haben Sie, sehr geehrte Frau Brost , kennen und schätzen gelernt als kluge , sozial engagiert Verlegerin . Sie selbst haben unter schwierigsten wirtschaftlichen Bedingungen das Zeitungmachen mit Ihren damaligen Kollegen bewältigt ,die „roten Zahlen“ jener Zeiten sind natürlich nicht mit den heutigen vergleichbar .

    Glauben Sie nicht auch , dass die Kolleginnen und Kollegen von heute ebenfalls zu Einsatz und Opfern bereit sind , so wie Sie es waren, um eine gute , interessante und damit erfolgreiche Zeitung zu machen ?

    Wir bitten Sie deshalb um eine Chance für alle WAZ- Mitarbeiter aus den Redaktionen : es darf nicht zu Entlassungen kommen !

    Neue Konzepte für Einsparungen sind sicher notwendig . Aber es sind auch neue Ideen notwendig , die nicht bei Kündigungen ansetzen . Lassen Sie die Mitarbeiter beweisen , dass es Alternativen gibt !

    Eine Zeitung herzustellen ist mehr Arbeit als Brötchen zu backen : diese Binsenweisheit wurde schon zu Ihren Zeiten lächelnd verbreitet . Was sich dahinter verbirgt ist auch der Stolz auf das tägliche journalistische Produkt , auf Ihre WAZ und damit die WAZ Ihrer Mitarbeiter .

    Bitte sorgen Sie dafür , dass es so bleibt , dass die Verantwortlichen vor allem „ entschieden sozial“ handeln .

    Wir ehemaligen Mitarbeiter vertrauen auf Sie .-

    Mit freundlichen Grüßen

    und guten Wünsche zur Weihnachtszeit

    (für die ehemaligen Betriebsräte)

    Bodo Hombach
    Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe

    2. Dezember 2008

    Herrn
    Hartmut Beifuß

    Herrn
    Rolf Lauderbach

    Herrn
    Rolf Schottenheim

    Herrn
    Helge Kondring

    Ihr Schreiben vom 27.11.2008

    Sehr geehrte Herren,

    vielen Dank für Ihr Schreiben. Ihr Engagement zeigt, dass Sie die Schwierigkeiten, die zurzeit im Verbreitungsgebiet NRW zu bewältigen sind, ernst nehmen und dass Sie als ehemalige Mitarbeiter sich auch heute noch mit der WAZ Mediengruppe sehr verbunden fühlen.

    Frau Brost ist leider wegen eines häuslichen Unfalls gegenwärtig in ihren Bewegungs- und Aktionsmöglichkeiten eingeschränkt. Ich habe meine Antwort mit ihr besprochen und werde sie ihr auch zur Kenntnis geben. Frau Brost lässt Sie herzlich grüßen. Die Brost-Holding, bei der Frau Brost Mehrheits-gesellschafterin ist, nimmt die Gesellschafterfunktion und das Gesellschafter-recht für die sogenannte „Brost-Seite“ in der WAZ Mediengruppe wahr.

    Frau Brost hat mich in meiner zusätzlichen Eigenschaft als alleinvertretungs-berechtigten Geschäftsführer der Brost-Holding gebeten, Ihr Schreiben in dieser Eigenschaft zu beantworten.

    Frau Brost als Gesellschafterin hält mich dazu an, neben den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten den sozialen Gesichtspunkten große Bedeutung zu geben. Anders als üblicherweise fordert sie nicht etwa hohe Renditen, sondern soziale Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Aber auch sie möchte natürlich einen Zustand, bei dem Zeitungstitel in erheblichem Umfang Defizite – also rote Zahlen – produzieren, verändert wissen. Auch fordert sie keine hohen Renditen, sondern hat lediglich den Wunsch, dass schwarze Zahlen erreicht werden. Das ist aus meiner Sicht auch zur Wahrnehmung unserer sozialen Verantwortung zwingend notwendig, denn sonst wäre die Existenz des Unternehmens mittelfristig infrage gestellt und damit alle Arbeitsplätze.

    Wie Sie bereits zur Kenntnis genommen haben, befinden sich unsere vier NRW-Titel „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ), „Westfälische Rundschau“ (WR), „Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung“ (NRZ) und „Westfalenpost“ (WP) derzeit in einer schwierigen Phase, die in diesen Tagen so viele Zeitungen betrifft. Die strukturellen Probleme, die seit einiger Zeit laufen, sind allgemein bekannt und führen in den Zeitungsverlagen vor allem zu hohen Rückgängen in den Rubrikenmärkten, also Kleinanzeigen in den verschiedensten Bereichen wie Immobilien, Autos, Partnerschaftsanzeigen und Stellenanzeigen. Darüber hinaus sind wir hier im Ruhrgebiet stark vom demografischen Wandel betroffen. Die Einwohnerzahlen sinken stetig und mit ihnen die Auflagenzahlen. Nun gibt es aber auch noch einen konjunkturellen Einbruch. Tagtäglich berichten Journalisten über die Opfer der Finanz- und Wirtschaftskrise, vor allem in der Autoindustrie. Dabei geraten auch viele Zeitungsverlage durch den Einbruch des Anzeigenmarktes in eine Notlage.

    Auch unsere Regionalblätter sind von der aktuellen Krise nicht verschont geblieben, so dass die Ergebnislage leider so ist, wie auch Sie schon in Ihrem Schreiben erwähnen. Von unseren vier Tageszeitungen in NRW erwirtschaften bereits drei Titel Verluste. Wenn eine Zeitung auf Dauer rote Zahlen schreibt, dann kann die Redaktion nicht mehr unabhängig arbeiten. Wir sind uns dessen bewusst, dass Zeitungen eine hohe Bedeutung haben, auch um in der Gesellschaft eine Wächterfunktion auszuüben. Diese Aufgabe kann aber nur von wirtschaftlich unabhängigen Zeitungen ausgefüllt werden, so dass für uns ein glaubwürdiger und unabhängiger Qualitätsjournalismus oberste Priorität hat.

    In Ihrem Schreiben bitten Sie u. a. darum, die aktuellen Probleme hinsichtlich der Anzeigen- und Auflagenverluste nicht den redaktionellen Mitarbeitern anzulasten. Diesbezüglich seien Sie versichert, dass die Geschäftsführung der WAZ Mediengruppe die Arbeit aller Redakteurinnen und Redakteure als vorbildlich ansieht. Die beschriebenen Umsatzeinbußen entstehen nicht aus Mangel an Produktqualität, sondern aufgrund der oben beschriebenen konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen.

    Die Verantwortlichen der WAZ Mediengruppe haben sich nun entschieden, auf diese Gegebenheiten zu reagieren, um einen lokalen und regionalen Qualitätsjournalismus auch in Zukunft zu sichern. Dies ist sicherlich auch im Sinne der Unternehmensgründer. Die WAZ Mediengruppe hat die Chance, Synergien zu heben und die Kraft der Gruppe zu nutzen. Die Chefredakteure von WAZ, NRZ und WR haben für diese drei Titel ein gemeinsames Mantelkonzept entwickelt. Eine große Autoren-Mannschaft liefert über einen Content-Desk qualitativ hochwertige Texte aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur sowie Vermischtes und Fernsehen. Die Autonomie der Zeitungstitel und mit ihnen die Marken bleiben erhalten, jeder Zeitungstitel behält seinen eigenständigen Auftritt, über den Inhalt wird jeder Chefredakteur – wie bisher – autonom entscheiden.

    Durch diese Neuorganisation wird die Voraussetzung geschaffen, die Eigenständigkeit und Besonderheit unserer Regionalzeitungen im Ruhrgebiet zu erhalten, die journalistische Qualität der Angebote für unsere Leserinnen und Leser zu steigern und gleichzeitig die notwendigen Einsparungen zu ermöglichen, so dass die Wirtschaftlichkeit unserer Zeitungen wieder hergestellt wird. Ein einfacherer Weg aus der Krise wäre sicherlich, die Titel mit einer extrem hohen negativen Umsatzrendite einzustellen. Eine Vorgehensweise, die derzeit schon in der Branche beobachtet werden kann, aber von der WAZ Mediengruppe mit allen Mitteln zu umgehen versucht wird. Auch wenn es den betriebswirtschaftlichen Empfehlungen widerspricht.

    Die Art und Weise, wie die Umsetzung der redaktionellen Neuorganisation vorgenommen wird, steht noch nicht fest. Gewiss ist aber, dass die Geschäftsführung die anstehenden Herausforderungen und Probleme, die damit im Zusammenhang stehen, im vertrauensvollen Zusammenwirken mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Interessensvertretern lösen möchte. Aus den Darstellungen der Unternehmensberatung, die derzeit für die WAZ Mediengruppe tätig ist, geht unübersehbar hervor, dass wir für die neue Struktur einen Personalüberhang haben werden. Seien Sie aber versichert, dass wir diesen sozialverträglich lösen werden. Auch das Ziel aller Verantwortlichen der WAZ Mediengruppe ist es, einzelvertragliche Lösungen zu finden und betriebsbedingte Kündigungen so weit wie möglich zu vermeiden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Bodo Hombach

  33. Dr. John H. Watson sagt:

    Da gibt es noch einen anderen Umstand, auf den ich Ihre Aufmerksamkeit lenken darf, lieber Holmes. Professor Moriarty hat neben seinen hoch interessanten Konklusionen zur allgemeinen wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung natürlich geflissentlich nicht erwähnt, dass doch er es war, der es seit 2002 versäumte, auf diese Entwicklungen angemessen zu reagieren. Nun müssen andere für Fehlentscheidungen bluten. Ich finde, lieber Holmes, diesen besonderen Umstand sollten wir der Chronik noch unbedingt hinzufügen, um bei der Wahrheit zu bleiben. Wann übrigens gedenken Sie diesen Fall abzuschließen?

    🙂

  34. Stoppp sagt:

    @Dr. Watson. Ich finde es hervorragend, dass auch andere außerhalb der Gewerkschaften und Betriebsräte, eben ehemalige Redakteure und Ex-BR-Mitglieder in dieser Situation Initiative zeigen. Danke. Es ist völlig korrekt, dass verantwortungsbewußte und zukunftsorientierte Manager bereits vor Jahren hätten eingreifen müssen – der Abonnnementrückgang und die Anzeigenverluste zwangen eigentlich dazu, übrigens auch einige Fehlinvestitionen. Dann wäre alles „sozialverträglicher“ verlaufen, hätte über Jahre gestreckt werden können. Und vor allem das Verständnis der Belegschaft wäre sicher groß gewesen. Anders als bei diesem Hauruckverfahren. Diese Milionen-Minusbeträge haben sich seit langem angekündigt. Ich gehe davon aus, dass es auch verletzter Stolz der WAZ-Oberen war, einzugestehen, dass die nach außen getragene Erfolgsbilanz vor etlicher Zeit schon Dellen aufwies.
    Übrigens zum Thema Qualitätsjournalismus. Als eine der Grundregeln gilt doch, dass man Namen richtig schreibt. Rolf Lauderbach ( so Hombach ) war doch mal unser BR-Vorsitzender Rolf Lautenbach. Oder?

  35. downunder sagt:

    Nicht nur die SZ nennt Zahlen. Auch der WDR weiß wohl schon Details, noch ehe die Kollegen informiert sind.
    Der WDR (Studio Südwestfalen) meldet heute:

    „Der WAZ-Medienkonzern mit Sitz in Essen plant, bei seinen Zeitungsverlagen insgesamt 260 Stellen abzubauen. Mit rund 120 Stellen sollen die beiden Zeitungen „Westfälische Rundschau“ und „Westfalenpost“ betroffen sein, die auch in Südwestfalen zahlreiche Lokalredaktionen haben. In Siegen machen sich die Westfälische Rundschau, die Westfalenpost und die Siegener Zeitung gegenseitig Konkurrenz. Der Dortmunder Zeitungsforscher Horst Röper hält es für wahrscheinlich, dass dort Lokalredaktionen zusammengelegt oder geschlossen werden. Nach WDR-Informationen soll überall dort, wo die WAZ mit zwei Redaktionen vertreten ist, die auflagenschwächere wegfallen. Betroffen wären dann unter anderem die Westfälische Rundschau in Olpe, Meschede und Warstein. Genauere Informationen erwarten die betroffenen Redakteure von der Betriebsversammlung morgen früh in Essen.“

    P.S. Warstein ist natürlich Blödsinn, denn da gibt es keine WR-Redaktion mehr.

  36. klösschen sagt:

    Vielleicht wird die WR ja in vier Monaten zu gemacht, so entsorgt man ungeliebte Mitarbeiter;-)

  37. wizzard sagt:

    eine der offensichtlichen möglichkeiten. und bis dahin sucht man sich jemanden, der ausreichend willfährig ist. irgendwie wirft das ein eigenartiges licht auf die ereignisse der letzten wochen

  38. WR Bochum sagt:

    Und so schafft man es, dass die Leute von WR morgen das Maul halten, obwohl es sie am härtesten trifft. Ich gebe unserem Blatt noch fünf Jahre.
    In dem Zusammenhang: Wenn wirklich die meisten Stellen im Lokalen gestrichen werden, entfällt auch der letzte Grund, die Zeitung zu kaufen. Vielleicht geht es ja auch noch viel schneller.
    Ist das alles erbärmlich – und die Gewerkschaft mittendrin in diesem unwürdigen Spektakel.
    Die Lenzer hat das richtig gemacht: Selbst kündigen und der Lebenslauf bleibt sauber.
    Hut ab vor der Geschäftsleitung: Die Angestellten vor einer Massenentlassung so zu spalten kann nicht jeder.
    Einer nach dem anderen wird abserviert…

  39. […] Mist – warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Hombach, altes Haus, das ist allererste Sahne. Taktisch ein Meisterstück. “Hut ab vor der Geschäftsleitung: Die Angestellten vor einer Massenentlassung so zu spalten kann nicht jeder…”, meint auch WR Bochum im WAZ-Protestblog. […]

  40. entsetzt sagt:

    mehr als wütend macht es mich, dass die sueddeutsche wiederholt besser informiert ist als die mitarbeiter, die seit wochen und monaten um ihre jobs bangen. vielleicht ist der link ja interessant – vor allem der sechste absatz von unten http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/1221/none/0002/index.html

  41. wizzard sagt:

    @wr bochum bei allem was man ihr möglicherweise vorwerfen kann, hat die lenzer offenbar ausreichend anstand bewahrt, um diese nummer nicht mitzutragen. ich bin mal sehr gespannt, ob der neue wr-chefredakteur morgen in der lichtburg ist oder in dortmund seine leute zum seitenfüllen antreibt. wie kann man so was eigentlich aushalten?

  42. downunder sagt:

    Ich dachte ja schon, das Schmierentheater der letzten Wochen sei nicht mehr zu unterbieten. Dass es noch geht, zeigt das Umsatteln der Pferde in der WR-Chefredaktion. Sauber, Herr Hombach, man merkt doch, dass Sie jahrelang Politik gemacht haben. Das ist ja jetzt noch ein besonderes „Schmankerl“ für die Betriebsversammlung.
    Na dann: Mahlzeit! Aber mir ist der Appetit vergangen – und zwar gründlich. Drei WR-Lokalredaktionen ganz weg, massive Streichungen bei vielen anderen WR-Redaktionen – und der WR-Betriebsratschef wird mal eben zum Chefredakteur gemacht. Zur sozialverträglichen, geräuschlosen Abwicklung oder was?
    Ich muss kotzen – aber vorher trinke ich noch einen!

  43. Blattspinat sagt:

    An „entsetzt“: Dann hätte Leyendecker doch die Berichte verhindern müssen?
    Generell: Geile Entwicklung bei der WR. Nee, wirklich.
    Und was macht der Stellvertreter von Frau Lenzer? Neuerdings duzt man sich ja.

  44. wizzard sagt:

    @downunder wie heisst es so schön: ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte. bin mal gespannt, wer morgen die kündigungen (entschuldigung, sozialverträglichen trennungen) ausspricht. der christenmensch oder der gewerkschaftsboss. wie hat doll gesagt? ich lach mir den a… ab

  45. Nurmi sagt:

    @sach bloß
    „Mir sind Abfindungen in jedweder Höhe scheißegal. Ich will meinen Job behalten.“
    Das ist, als wenn du geschrieben hättest: „Mir ist das Wetter scheißegal. Ich will nur, dass die Sonne scheint und es immer schön warm ist.“
    Warum?
    260 Redakteure und Redakteurinnen sollen gehen. Das steht fest. Wenn das sozialverträglich abgewickelt werden soll, muss ihnen die Geschäftsleitung Angebote machen, die akzeptabel sind: von Altersteilzeit über Frühpensionierung bis hin zu Abfindungen. Interessieren werden sich vor allem Leute, die seit vielen Jahren im Betrieb sind, mithin also ältere Kolleginnen und Kollegen. Wenn es nicht für ein Leben nach WAZ, NRZ, WP oder WR reicht, werden diese Leute „nein“ zum Angebot sagen. Und es bei einer betriebsbedingten Kündigung auf eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht ankommen lassen. Und da haben sie wegen ihrer langen Betriebszugehörigkeit bezüglich der Sozialauswahl ganz gute Karten.
    Wer also seinen Job behalten will, ist gut beraten, sich für Bedingungen einzusetzen, die es älteren Kollegen mit langer Betriebszugehörigkeit ermöglichen, „ja“ zum vorzeitigen Abschied zu sagen.

  46. WR Bochum sagt:

    Vor wem muss ich meine IP nun eigentlich beschützen? Vor der Gewerkschaft oder der Geschäftsführung? Gibt es überhaupt noch einen Unterschied? Wo bleibt das Begrüßungswort des neuen Chefs hier im Protestblog?
    Ich erwarte eine Erklärung von Malte Hintz. Hier. An seine Kollegen. Noch vor Freitag.
    Was zum Reitz soll das?

  47. ichglaubsjanicht sagt:

    Schrotthofer ist „freiwillig“ nach Thüringen, Lenzer hat „selbst“ gekündigt, wer’s glaubt…..Warum fühle ich mich eigentlich verraten und verkauft? Früher wurden übrigens auch Betriebsratvorsitzende auf der Zeche PS-Direktor (Frühstücksdirektor) haha…

  48. Beobachter sagt:

    Jetzt wird’s komplett verrückt.

  49. Sach bloß sagt:

    @Nurmi
    Ich sehe da keinen Dissenz zwischen uns. Meine Bemerkung bezog sich auf porschekillers Wehklagen über die in den Raum geworfenen Angaben bezgl. Abfindungszahlungen anderer Unternehmen.