Anhörung zur Mediensituation im Ennepe-Ruhr-Kreis

Eine öffentliche Anhörung zur Presse-und Meinungsvielfalt im Ennepe-Ruhr-Kreis findet am Dienstag, 31. März, 19.30 Uhr im Kreishaus in Schwelm, Hauptstraße 92, statt. Der konkrete Anlass für die Diskussion: Die Lokalredaktionen der Westfalenpost in Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Wetter werden geschlossen. In der öffentlichen Anhörung zur Mediensituation im Ennepe-Ruhr-Kreis berichten Entscheider und Betroffene über die Entwicklung.

Es diskutieren:

· Malte Hinz, Chefredakteur Westfälische Rundschau

· Hubertus Kramer, Landtagsabgeordneter (SPD)

· Heinz-G. Lützenberger, stv. Betriebsratsvorsitzender Westfalenpost

· Volkmar Kah, stv. Landesvorsitzender des DJV

· Horst Röper, Medienwissenschaftler Formatt-Institut Dortmund

· Bodo Zapp, Chefredakteur Westfalenpost

Folgende Themen sollen auf der Veranstaltung angesprochen werden: Welche Wahl habe ich noch – als Verein oder Kommune, als Unternehmen und vor allem als Leserin oder Leser? Ist die Stärke „unserer“ Zeitungen nicht die Kompetenz und Präsenz vor Ort? Wie sehen die Lokalzeitungen in Zukunft aus? Welche Konzepte gibt es bei den beiden Titeln? Die Veranstaltung richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für Medienvielfalt einsetzen wollen.

Veranstalter:

Märkischer Presseverein im Deutschen Journalisten-Verband (DJV-Landesverband NRW)

Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union in ver.di, Fachbereich Medien, Kunst, Industrie NRW

Kontakt:

Jörg Prostka, dienstl.: 02332 73-197, mobil: 0172 – 7780197, E-Mail: joepro@gmx.de

12 Antworten zu “Anhörung zur Mediensituation im Ennepe-Ruhr-Kreis”

  1. Alarm sagt:

    Bisher konnte der EN-Kreis auf seiner Internet-Seite mit einer „breit gefächerten Medienlandschaft“ werben.
    http://www.enkreis.de/Medienlandschaft.858.0.html
    .
    Jetzt gibt EN-Kreis-Sprecher Ingo Niemann Vielfalt-Alarm:
    http://www.presse-service.de/data.cfm/static/724822.html

  2. abonnent sagt:

    Bitte klären: Wäre es möglich, die Gesprächsrunde unter Hinzuziehung von Reitz und Hombach auf Tournee auch an die anderen Standorte im WAZ-Verbreitungsgebiet zum Dialog mit Zeitungslesern zu schicken?

  3. J. sagt:

    Die politische Vielfalt leidet unter der WAZ-Axt. Beispiel: In einem Gebiet, wo es früher zwei Tageszeitungen aus verschiedenen Verlagshäusern gab hat sich die WAZ de facto herausgezogen und der LM (lokale Mitbewerber) hat jetzt de facto ein Monopol.

    Bisher war es so, dass man als politische Partei spätestens dann beim LM mit seinen Inhalten erwähnt wurde, wenn die WAZ das abgedruckt hatte. Dadurch, dass die WAZ weggefallen ist, ist das jetzt leider nicht mehr gegeben.

  4. Wolfgang Marks sagt:

    Es ist schon interessant zu sehen, wie die Betroffenen heute ihr Anliegen öffentlich machen. Es ist sicherlich sehr wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren. Auch ich frage mich, was eine lokale Tageszeitung ohne Redaktion in den Städten noch für einen Sinn macht. Die Informationen kann ich dann auch im Internet lesen.

    Nur, wer von den Damen und Herren Redakteuren hat sich vor beinahe 4 Jahren in irgendeiner Art und Weise für die Kollegen(innen) eingesetzt oder auch nur ein Wort geschrieben, die im Vertrieb freigesetzt wurden.
    Da traute sich meines Wissens nach niemand, Fürsprecher dieser Mitarbeiter des gleichen Konzerns zu sein.

  5. texter sagt:

    @Wolfgang Marks:

    War das mit der Freisetzung von Vertriebskollegen vor vier Jahren wirklich überall in den Redaktionen bekannt? Denke, dass ist damals so geräuschlos, still und versteckt wie vieles in dieser verzweigten und verschachtelten WAZ-Gruppe hinter den Kulissen abgewickelt worden, um keinen Widerstand aufkommen zu lassen, und die meisten – wenn überhaupt. selbst Betriebsräte der Zeitungsverlage – erst später davon erfahren haben. Seit Jahren die übliche Praxis im Hause WAZ. Schließlich hat die Gruppe-Verschachtelung mit ihren auf diverse Gesellschaften verteilten und zerstückelten Beschäftigten mit der entsprechend gezielten Geschäftspolitik zu tun. Sollte nicht übersehen werden.

  6. Wolfgang Marks sagt:

    @texter:
    ich weiß, dass zumindest die WP Redaktion in Gevelsberg davon Kenntnis hatte.

  7. Kay Wedi sagt:

    Ich war gestern (Mittwochabend, 26.03.) bei der ersten Veranstaltung dieser Art im Gevelsberger Rathaus (Werbung wurde wohl nicht gemacht, jedoch von Seiten der Stadt Gevelsberg die Verbände und Vertreter der Nachbarstädte eingeladen). Ich gehe mal von mehr als 150 anwesenden aus. Auch die Chefredakteure von WR und WP und Betriebsräte (bis auf H. Röper s. o. auch die Gäste in der nächsten Woche) waren anwesend.

    Im wesentlichen wurde die Reduzierung der Redakteure von derzeit 20 auf 7 Stellen (zuzügl. der Altersteilzeitkräfte für zwei Jahre) als WR-Redaktion für den südlichen EN-Kreis unter Erhaltung der WR und WP (WP übernimmt den Lokalteil der WR) bekanntgegeben.

    Auf die Frage zu den Abonenntenzahlen (in Bezug auf die Aussage das die Zeitung mit den geringeren Abo-Zahlen geht) wurde nach langem Zögern geäussert, dass die in diesem Gebiet fast gleich wären bei WR und WP.

    Bemängelt wurde, das „nur“ die Herren Chefredakteure anwesend waren, jedoch nicht die Vertriebsleitung. Ein Anwesender regte hierzu einen Besuch in Essen an. Was wohl die erstgenannten Herren nicht begeisterte, im Gegensatz zu den anwesenden Betriebsräten …

    Es wurde noch einmal die Bedeutung der WP für Gevelsberg als Nachfolgerin der Gevelsberger/Ennepetaler Zeitung der Familie Baltin hervorgehoben.

    Also freue ich mich zukünftig auf einen violetten Lokalteil aus Berichten der alten WR-Redakteure und der ehemal. WP-Redakteure. Fragt sich ob aus dem violett mehr rot (WR) oder auch blau (WP) raussticht. Erweitert wird wohl der Lokalteil deswegen nicht.

    Wie sagte noch jemand: Den Leser interessieren die Todesanzeigen, den Lokalteil und den Sport und dann der Rest.

    Auf die evtl. gesunkenen Auflagen-, Abozahlen nach Einführung des kostenfreien Portales DerWesten.de angesprochen und ob hier demnächst eine Gebühr zur Nutzung geplant sei, wurde dies verneint. Der Hinweis, das der ein oder andere Onlineleser aus Kostengründen nicht auch noch die Printausgabe bezieht bzw. sogar abbestellt hat wurde irgendwie gar nicht aufgenommen – evtl. will man das gar nicht wahrhaben.

    So schönen Gruß
    aus der Engelbert-Stadt

    PS In der WR Schwelm war heute die Ankündigung der Veranstaltung für nächste Woche zu lessen. Wer nach Schwelm fährt: Am Kreishaus sind z. Zt. die Parkplätze wegen Sanierunge des Parkdecks sehr knapp.

  8. Willi Krümpel sagt:

    Liebe Kollegen, (diese Ankündigung richtet sich selbstverständliche an männliche wie weibliche Kollegen, aus Gründen der Sprachästehtik – es ist die einzige, die wir noch haben – wird die weitere Anrede auf die MÄNNER beschränkt)

    ich verbiete allen, da hin zu gehen! Am Ende wrd da sogar noch drüber berichtet! Öffentlich! Im WDR-Fernsehen! Oder auch in amtlichen Verlautbarungen! Und dann sind da plötzlich Dutzende, ja, hundert und mehr Journalisten der WAZ-Gruppe zu sehen!

    Das ist subversiv und nur dazu angetan, das Ansehen der Zeitungsgruppe WAZ, seiner Gruppen-Chefredaktion und seiner Redaktionsgeschäftsführung herabzuwürdigen!

    Ich mache Sie vorsorglich darauf aufmerksam, dass wir alle Nestbeschmutzer, die dieser Weisung zuwiderhandeln und dort hingehen, erfassen lassen und ihrer gerechten Strafe zuführen werden.

    So: Na, noch mehr Motivation nötig, sich dort sehen zu lassen, ihr faulen, feigen Säcke?

    CU in Schwelm

  9. innen - außen sagt:

    @kay wedi
    Die Chefredakteure werden jede Woche, monatlich, über exakte Auflagen- und Abonnentenzahlen informiert. Der Hinweis auf den Vertrieb ist Schwachsinn. Die Chefredaktionen sollen doch seit Jahren auch wirtschaftlicher denken!!!

  10. Medienmoral sagt:

    auf derwesten.de gibt es inzwischen einen sehr ausführlichen Bericht von der Gevelsberger
    Veranstaltung zu lesen. (Mit Kommentaren)
    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/gevelsberg/2009/3/26/news-115517911/detail.html
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  11. Medienmoral sagt:

    Die Diskussionsrunde am Dienstag im Kreishaus in Schwelm ist inzwischen auch im Internetportal der WAZ-Mediengruppe, der westen.de angekündigt worden.
    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/schwelm/2009/3/29/news-115769431/detail.html
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  12. […] in Schwelm Gestern Abend war ich in Schwelm. Grund: Die öffentliche Anhörung zur “WAZ-Axt”. Durch den massiven Sparkurs der WAZ-Mediengruppe wird der EN-Kreis bis auf zwei Städte (Witten […]