Demo vor der WAZ-Zentrale

demo_waz_1

Essen. „Jetzt ist Schluss mit lustig!“ so lautet das kämpferische Motto einer Protestkundgebung, zu der jetzt der ver.di Bezirk Essen alle Beschäftigten der WAZ Medienservicegesellschaft (MSG) aufgerufen hat. Die Protestkundgebung findet am Mittwoch, 10. Juni, vor Arbeitsbeginn von 8.00 Uhr bis ca. 9.00 Uhr vor der Zentrale der WAZ-Mediengruppe, Friedrichstraße, in Essen statt. Auch die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bereichen der WAZ-Mediengruppe sind zur Solidarität aufgerufen! Demonstriert werden soll für den Erhalt der Arbeitsplätze in den Leserläden und Geschäftsstellen und für eine transparente Personalpolitik.
Zum Hintergrund: In den fünf Regionalgesellschaften der MSG sind die Anzeigenberater, die Grafiker, und die kaufmännischen Beschäftigten der WAZ-Gruppe zusammengefasst. Dazu die Beschäftigten in den zur Zeit noch 44 Leserläden, von denen nur noch 27 erhalten bleiben sollen. „Jetzt tragen wir unseren Unmut auf die Straße und das gemeinsam!“, sagt der Essener Gewerkschaftssekretär Rainer Sauer und hofft auf eine gute Resonanz bei den WAZ-Beschäftigten.

240 Antworten zu “Demo vor der WAZ-Zentrale”

  1. ver.di-Mitglied sagt:

    Das ist so wie ich es mir vorgestellt habe! – Keine Solidarität unter den WAZ-Beschäftigten. So wäre die Großdemo auch ausgegangen, wenn wir nicht in Soest gestartet wären. Dort waren schon viele aus anderen Betrieben, neben Redakteuren sogar einige Drucker und Mediengestalter.

  2. Teilzeitpsycho sagt:

    @ Statler & Waldorf
    Unverschämte Dreistigkeit von Dir!
    ….würde ich sagen, doch Dank der führenden Pharmaunternehmen bleibe ich ruhig und sehe das einfach mal als kleine Stachelei um die Wut zu schüren. *lol*

    Ich fand es ok. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn noch mehr mitgemacht hätten und nicht Absagen gekommen wären wie: „Ich hab zu viel Arbeit.“
    Höh? Wie lange denn noch????????

    Doch ich möchte mich hier bedanken bei den Kollegen und den vielen vorbeifahrenden Menschen, die uns ihre Solidarität bekundeten und uns dadurch in unserem Tun bestärkten.
    Danke

    Wie isset jetzt eigentlich mit dem WAZ-Team-Cup?
    Ziel: Größer! Höher! Weiter! Meeeeeeeeeeeeeeeehr!

  3. Bitter sagt:

    @brisko „Machen die Gewerkschaften nichts, wird gemeckert. Machen sie was, wird auch gemeckert“
    .
    Das wundert dich? Viel zu lange haben die Gewerkschaften „nichts“ gemacht, haben die Betriebsräte geschwiegen, hat euer Gewerkschaftsboss und Verhandlungsführer sogar die Seiten gewechselt, mitten in der Verhandlung. Viele engagierte Kolleginnen und Kollegen unter den Redakteuren, die noch etwas hätten machen können, sind inzwischen weg. Und jetzt kommt ihr mit „Schluss mit lustig“?
    .
    Ja, guten Morgen allerseits! Gut geschlafen? Ich fands bisher schon nicht lustig. Auf mich wirken vor allem diese Placebo-Veranstaltungen alle drei Monate zu albern: Ein „Proteststerben“, eine Demo am Rande des Verbreitungsgebiets (Soest) und jetzt fünfzig Kolleginnen mit einer Stunde Kurzdemo – alles immer schön außerhalb der Arbeitszeit, alles immer schön so, dass es nie wirklich weh tut.
    .
    Natürlich sind es engagierte Kolleginnen, die da demonstriert haben. Schade, dass Ihr dieses das Engagement so ins Leere laufen lasst. Wenn das ganze Schickler Konzept durchgezogen ist, dann werden es die Gewerkschaften fertiggebracht haben dass es dabei nicht ein einziges Mal zu einer Arbeitsniederlegung kam. Kein einziges Mal! Hunderte von Arbeitsplätzen sind bereits jetzt futsch, praktisch ohne Widerstand. Eindrucksvoll. Gewaltig. Ganz großes Kino!
    .
    Sorry, das musste mal raus.

  4. Beobachterin sagt:

    Hier wird ganz klar der Versuch unternommen, die Demo klein zu Reden. Wir dürfen uns auf so ein BLÖDSINN nicht einlassen. Es sind Spalter, die selber kein Ar..h in die Hose haben! Und niemand hat erwartet oder eingefordert, dass an der Demo auch andere WAZ-Bereiche mitmachen. Von daher ist dieses Thema für uns nicht relevant. Ich feue mich schon auf die nächste Demo!

  5. Protest-Video sagt:

    Ich habe mir euer Video angesehen (http://www.youtube.com/watch?v=8DMDPtxc_m4). Er wurde schon 300 X angeklickt, obwohl dieser erst seit einem Tag abrufbar ist. Eine gute Form des Protestes. Macht weiter so…

  6. Bitter sagt:

    @Beobachterin: Der „Spalter“ hat bisher jeden Streik und jede Demo mitgemacht, fast 20 Jahre lang. Der „Spalter“ ist immer noch Gewerkschafter, wenn auch ein inzwischen höchst unzufriedener. Jetzt ist sein Arbeitsplatz weg – auch, weil die Gewerkschaften sich bisher in einer unglaublichen Weise nahezu untätig zeigten. Sie haben das anfänglich starke Protestpotenzial nicht genutzt. Und sie tun weiterhin viel zu wenig.
    .
    Was, bitteschön, hat die Forderung nach mehr und schärferen Aktionen als den paar Alibi-Veranstaltungen außerhalb der Arbeitszeit mit „Spalten“ zu tun?

    Liebe „Beobachterin“, bitte künftig vor dem Schreiben das Gehirn einschalten.

  7. Süß sagt:

    # Bitter Ein „Gewerkschafter“ ist das bestimmt nicht! Und jetzt hat auch noch seine Gewerkschaft Schuld an der Misere. Alles ein bisschen komisch! Noch ein Hinweis: Die Gewerkschaft ist nicht irgend jemand, sondern die Mitglieder sind die Gewerkschaft. Was soll also das rumgemecker.

  8. dicker Hals sagt:

    @ Bitter
    Zunächst einmal, es tut mir sehr Leid, das du von den Entlassungen schon betroffen bist
    Ich bin mir aber zu 100% sicher, das die Beobachterin Ihr Gehirn eingeschaltet hat.
    Der Betriebsrat der MSG ist erst seit 6 Wochen im Amt und hat es mit Ihrem Protest bis vor die Haustür von unserem Bodo geschafft.

    Warst du da denn schon mal?

    Im Übrigen, die Schicklerwalze fährt im Kreis. Nach uns sind die WAZ KG … und danach mit Sicherheit auch wieder die Medienberater und auch die Herren Reporter im Visier.

    Seid solidarisch, bevor die letzten 50 Reporter um Ihren Arbeitsplatz kämpfen.

  9. Bitter sagt:

    @dicker Hals „Warst du da denn schon mal?
    .“
    Ja, da war ich schon mehrmals. Anfangs der 80er zum Beispiel, als wir tagelang für einen Ausbildungstarifvertrag gestreikt haben. Als wir um die Arbeitszeit kämpften. Nur dieses Mal, da haben wir unsere Arbeitsplätze praktisch Kampflos aufgegeben – von zwei, drei vergleichsweise komischen Veranstaltungen wie dem „Proteststerben“ einmal abgesehen. Nicht einmal ein paar „verlängerte“ Betriebsversammlungen während der Arbeitszeit haben die Gewerkschaften hinbekommen, stattdessen hatten die BR Stillschweigen und weitgehende Kooperation vereinbart. Und dann durfte ich miterleben, wie mein dju-Gewerkschaftsboss und Betriebratschef zum Chefredakteur und damit zum Weisungsempfänger der WAZ-Geschäftsführung mutierte. Seitdem bin ich, obwohl Ver.di-Mitglied, ziemlich kuriert. Kann keiner verstehen von euch? Dachte ich mir. Macht aber auch nichts.
    .
    Mahlzeit!

  10. Ehrlichkeit zählt! sagt:

    # Bitter Du bist garantiert kein Gewerkschaftsmitglied! Sonst hättest du dich bestimmt erfogreich engagiert, statt mit dem Finger auf andere zu Zeigen!

  11. Emmerich sagt:

    „Ergriffen“ habe ich die Ausführungen über diese Geschäftsstelle gelesen. Da ist mir eine Begebenheit mit Bodo Hombach eingefallen, die sich nach seinem WAZ-Antritt in der WAZ-Redaktionsvollkonferenz in Herne ereignete. Er schilderte uns seine ersten Eindrücke von einer Rundreise durch das Verbreitungsgebiet. Ihm war aufgefallen, dass in den Geschäftsstellen die Tresen so hoch sind, damit die Distanze zum Kunden viel zu groß ist, der Kontakt auf „gleicher Höhe“ stattfinden müßte. Und er dozierte über die wichtige Kommunikationszentrale Geschäftsstelle. Nach wenigen Tagen bereits begann der Niedrigbau der Tressen in den Geschäftsstellen. Heute: Kommunikation, Service mit dem Abonnenten ist in der Mediengruppe nicht mehr erwünscht!

  12. Blitz sagt:

    Betreff: WDR2 Regionalstudio Essen Hörfunk Nachrichtenservice vom
    09.06.2009

    Aktuelle Nachrichten WDR Studio Essen

    http://www.wdr.de/studio/essen/nachrichten/

    Dienstag, 9. Juni 2009

    Essen: WAZ zieht sich zurück
    Der Essener Zeitungskonzern WAZ plant, am Standort Recklinghausen nur
    noch mit weniger als zehn Redakteuren für die Kreisausgabe zu arbeiten.
    Von den 29 Redakteuren, die nach der Zusammmenlegung von acht
    Lokalredaktionen eine Ausgabe für den Kreis machen sollen, arbeitet
    inzwischen nur noch die Hälfte. Der Rest ist über einen Sozialplan oder
    über Altersteilzeit ausgeschieden

  13. kurzvorladenschluss sagt:

    @ erschrocken: Beleidigungen helfen hier auch nicht weiter – wenn du es besser gemacht hättest, warum hast DU nicht das Mikro in der Hand gehabt??

  14. kurzvorladenschluss sagt:

    und für die Häufigkeit des Anklickens könnt ihr alle sorgen: Jeder von euch ist doch bestimmt in irgendeinem Forum, sei es einem Hobbyforum oder sonstwas – einfach den Link reinstellen und um das Anklicken aus Solidarität bitten – ihr werdet sehen, wie gut das funktioniert (300 x – wow, hätte nicht gedacht, dass es so schnell klappt *gg*)

  15. Bitter sagt:

    @Ehrlichkeit zählt
    Ich würde Dich ernst nehmen, wenn Du Dich mit den Argumenten auseinandergesetzt hättest, statt zu diffamieren. Es ist – auch als (Noch-)Beitragszahler – mein gutes Recht, mich über die Schlafmützigkeit zu ärgern, die dazu beitrug, dass bei der WAZ in den vergangenen Monaten ein Drittel der Redakteurs-Arbeitsplätze vernichtet wurde. Und ja, es gab eine ganze Reihe Kolleginnen und Kollegen, die die Betriebsräte immer wieder fragten und sie aufforderten, endlich mehr zu tun. Wir wurden beruhigt, beschwichtigt, auf Stillhalte-Vereinbarungen und laufende Verhandlungen verwiesen. Zum Kotzen war das. Getan hat sich nichts – außer, dass eine Redaktion nach der anderen über die Wupper geht.
    Für Dich ist es also „Mit-dem-Finger-auf-andere-zeigen“, wenn der unglaubliche Frontenwechsel des ehemaligen dju-Vorsitzenden kritisiert wird. Für mich ist dieser Vorgang nach wie vor ein Skandal, der seinesgleichen sucht (na schön, bei Transnet gab es das auch, Herr Hansen war wohl das Vorbild). Es ist eine der größten Enttäuschungen meines Berufslebens.

  16. Nachdenklich sagt:

    Ich verfolge seit Monaten diesen Blog. Was mich nachdenklich macht:
    Bei der WMG gibt es über 200 Betriebsräte. Warum haben diese sich nicht mal untereinander informiert was im Hause los ist?
    Dies hätte doch eine größere Öffentlichkeit geschaffen.
    Wie es bisher gelaufen ist, hat doch jeder Betriebszweig nur in seinen eigenen Bereich geguckt und dabei übersehen das die ganze Geschichte viiiiel größere Kreise ziehen wird.
    Ich arbeite in einem Bereich bei dem es wohl zu einer „stillen“ Bereinigung kommen wird. Das heißt es wird von kaum jemanden bemerkt das Arbeitsplätze verloren gehen. Denn es sind ja nur Stellen im Niedriglohnsektor.

  17. dolles ding sagt:

    @Nachdenklich

    wäre schön. wenn sich alle mal melden würden. Die stille Bereinigung hat sich der Konzern mit seiner Dezentralisierung auf die Fahnen geschrieben.

  18. AmPlatz sagt:

    @Süß/Ehrlichkeit zählt

    Was „bitter“ schreibt entspricht der Situation, wie die viele andere Kolleginne/en sehen. Wegen Kritik an Betriebsräten und Gewerkschaft ihn als Spalter hinzustellen und ihn als Gewerkschafter anzuzweifeln, ist unkollegial. Sich hier jetzt untereinander anzumachen, bringt das was ? Im Gegenteil. Damit wird den Arbeitsplatzvernichtern zugearbeitet. Nur Solidarität und Verständnis für die Kolleginn/en in den verschiedenen Arbeitsbereichen macht stark. Meine Solidarität gehört auch den Kolleginnen und Kollegen, die am Mittwoch auf der Straße standen. Bitter hat es trotzdem richtig beschrieben. Gewerkschaften und Betriebsräte hätten den Protest mit Aktionen rechtzeitig organisieren müssen. Das ist nicht geschehen. Einzelne können das nicht leisten.

  19. Bitter sagt:

    @Nachdenklich @dolles ding
    Absolut richtig. Vielleicht ist es ein gewagter Vergleich – aber was den Widerstand bei der MSG angeht, so kommt mir das jetzt ungefähr vor wie Hafenarbeiter, die nun protestieren, dass sie nicht mehr weiter beschäftigt werden sollen, nachdem sie zusahen, wie die meisten Schiffe (= Redaktionen) schon ein paar Monate vorher versenkt wurden.
    Mit anderen Worten: Wenn es im letzten Herbst, nach der ersten denkwürdigen Versammlung in der Lichtburg, zu ernsthaften, konzertierten Aktionen gekommen wäre, hätte vermutlich noch vieles gerettet werden können. Wenn…

  20. Nachdenklich sagt:

    @Bitter
    Ganau dies meinte ich. Aber die Informationen darüber kamen ja nur sehr spärlich.
    Und ich muß hier auch mal ein gutes Wort für Ver.di einlegen. Es gibt einige Kollegen dort die gerne mehr getan hätten, die eigentlich Untergrundarbeit geleistet haben indem sie Mitglieder auf diese Seiten aufmerksam gemacht haben. Aber leider war dann immer wieder zu hören: “ Der Br will alleine arbeiten“. Und ohne Auftrag kann die Gew. nicht viel erreichen.
    Deshalb finde ich es so schade das die einzelnen Betriebsräte nicht mehr zusammenarbeiten. Es wäre bestimmt etwas zu erreichen gewesen.

  21. dolles ding sagt:

    @Bitter

    Der Vergleich hinkt doch gewaltig.

    wir haben nicht zugesehen WIR WAREN ARBEITEN.
    Nur die Gewerkschaft kann zum Streik aufrufen.. schon vergessen?

    Wir werden nicht geschlossen, weil die Arbeit weniger geworden ist. Wir werden geschlossen, weil die Anzeigenschiffe (um bei deiner Metapher zu bleiben) in Zukunft an der 400€ Mole anlegen sollen. Und das ist die soziale Lösung der WAZ

    Hier werden Männer und Frauen freigestellt, die 10…20…30 Jahre für die WAZ gearbeitet haben. Und das zugunsten von 400€ Jobbern, die mit Sicherheit auch gern mehr Geld verdienen würden.

    Und die Entwicklung ist ja nicht erst seit gestern. Wie schön unsere Konzernleitung gepennt hat könnt Ihr alle nachlesen.

    http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=13&u=&p=&b=a&t=Titel+nach+Verlagen.

    Im Übrigen hättet Ihr schon viel früher auf die Straße gehört, spätestens als das Streichkonzert bei euren Seiten angekommen ist.
    Mittlerweile ist unsere Zeitung ja nicht dicker als die Beilage vom Mitbewerber.

  22. Bitter sagt:

    @dolles Ding
    „WIR WAREN ARBEITEN“ Ja. Das ist es ja. Wir waren alle arbeiten. Immer schön brav. Wir haben gehofft, dass es irgendwie besser wird, auf die halbwegs sanfte Tour. Besser wäre es gewesen, wir hätten eine Weile nicht mehr gearbeitet. ALLE!
    .
    „Nur die Gewerkschaft kann zum Streik aufrufen.. schon vergessen?“ Nö. Friedenspflicht, jaja. Aber man (Gewerkschaften und BR) kann immer wieder zu großen, gemeinsamen Betriebsversammlungen aufrufen. Und die können dauern, Stunden um Stunden können die dauern, während der Hauptproduktionszeit. Das geht ganz gut, ist ein recht probates Mittel – das weiß jeder BR und jeder Gewerkschaftsfunktionär. Ging allerdings nicht bei uns.

  23. Erfreut sagt:

    Ich gratuliere: Euer Video wurde bereits mehr als 400 mal angesehen! Der Protest wird somit über Essen hinaus wahrgenommen!

  24. In eigener Sache sagt:

    ..nett anzusehen war auch am Mittwoch, wie einzelne Krawattenmenschen mit’m Handy auf der Brücke standen und anscheinend schauten, wer da so alles auf der Straße stand und die Beobachtungen anscheinend speichelleckend weitergegeben haben.
    .
    was tut man nicht alles für die eigene Karriere……
    .
    Hoffnungsvoll war ja, dass doch vereinzelte Kollegen aus anderen Bereichen dort unten standen. Natürlich wäre es noch besser gewesen, wenn noch andere den Mumm im Gesäß gehabt hätten und wären vor ihrem Dienst dort erschienen. Noch mehr Masse macht noch mehr Eindruck und jeder Ruhri und Sauerländer sollte ruhig erfahren, wie durch die voll theoretischen Geistesblitze von Schickler und der unglaublichen 1:1-Umsetzung der GGF der Leser mittlerweile vollends veräppelt wird.
    .
    Vor allem das die Bestatter jetzt mit Do-It-Yourself via Internet oder über Dialog die sensiblen Traueranzeigen ins Blatt heben sollen, das hat ja so etwas von Dienstleistungskompetenz, das einem die Spucke wegbleibt.

  25. Frank sagt:

    @Ehrlichkeit zählt „Du bist garantiert kein Gewerkschaftsmitglied!“
    *
    Gewerkschaftsmitglied zu sein hebt einen Menschen selbstverständlich über andere Arbeitnehmer heraus.
    Bodo Hombach ist übrigens auch Gewerkschafter.

  26. Konrad sagt:

    Den Bildern zufolge habt ihr eine gelungene Aktion durchgeführt. Gut gemacht.

  27. korrekt sagt:

    Bitter hat vollkommen Recht. Dem ist eigentlich nicht zuzufügen. Die BR haben es in den Redaktionen versaut. Aber 2010 sind Wahlen. Da werden sie wohl alle hoffentlich ihren unkündbaren Status verlieren.

  28. brrr sagt:

    Die BR`s haben von Beginn mit ihrer „Geheimstrategie“ den falschen Kurs gefahren. Anstatt mit einer Riege von DGB-Strategen anzurücken und auf die „laue“ Tour gleich mit Verhandlungen zu beginnen, hätten sie mit den Journalisten-Gewerkschaften erst einmal Druck machen müssen. Wenn ich daran denke wie in der „Lichtburg“ keine Betriebsversammlung auf die Beine gestellt wurde, sondern „gemeinsam“ mit der Gechäftsleitung eine Farce von Informationen hinlegten, kommt bei mir heute noch die Wut hoch. Das Spielchen der „Gemeinsamkeiten“ mit der Geschäftsleitung geht ja weiter, wenn man jetzt sieht wie die Anstellungsverträge für die Beschäftigten am Contentdesk ausfallen. Kein Bezug zu den Tarifverträgen, Einheitsbreiverträge, die nur den Status quo darstellen, Presseversorgung auf Dauer auch nicht geklärt. Wie der BR versucht hat bei diesen Verträgen die Journalistengewerkschaften draussen zu halten, ist schon ein starkes Stück. Allerdings haben diese Gewerkschaften in der ganzen Katastrophe auch keine Glanzrolle gespielt. Anstatt ihre Betriebsräte einmal an die Kandarre zu nehmen, haben sie alles laufen gelassen. Wenn man die Betriebsratswahlen im nächsten Jahr betrachtet, wird wohl kaum jemand der „alten“ Betriebsräte wieder antreten, und neue Kandidaten wird es wohl kaum geben. So hat es die Geschäftsleitung gern!!!

  29. 2010 sagt:

    Jeder, der am Contentdesk arbeitet, sollte seinen Anstellungsvertrag bei seiner Gewerkschaft prüfen lassen, denn die Versprechungen, die Bodo Hombach zu dem künftigen Status der Contendesk-Beschäftigten vor Monaten gemacht hat, schlagen sich in den Anstellungsverträgen nicht mehr nieder. Dem o.k. der Betriebsräte zu diesen Verträgen kann man nicht vertrauen. – So weit ist die Situation schon gekommen.

  30. frau.bella sagt:

    Erlebe das in meinem 43-jährigen Arbeitsleben jetzt zum vierten Mal. Motto:
    „Wer kämpft, der kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren.“ Bisher habe ich immer verloren. Ich bin müde, habe keine Lust und Kraft mehr für solche Kämpfe. Gottseidank kann ich bald in Rente gehen und bin durch meinen Mann finzanziell einigermaßen abgesichert. Auch wenn ich große Rentenabschläge ich Kauf nehmen muss, ich hab die Nase voll. Ich will nicht mehr, nur noch eins, endlich Ruhe, vor allem vor den gierigen, hochbezahlten Chefs, die nur nach unten treten und deren Ziel es einzig und allein zu sein scheint, irgendwann einmal als die Reichsten ihrer Klientel auf dem Friedhof zu liegen.

  31. Bitter sagt:

    @frau.bella
    Ich kann’s verstehen. Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht dieses: Wir haben vor vielen Jahren durchaus erfolgreich gekämpft – zugegeben, damals auch noch mit der recht wirkungsvollen Schützenhilfe der Drucker. Aber es waren heftige, engagierte Arbeitskämpfe, um Tarife. Dieses Mal dagegen, wo es um unser aller Existenz geht, kann alles fast reibungs- und widerstandslos durchgezogen werden. Es ist zum Heulen.
    Bitte, ich will die Demo nicht klein reden. Sie war wichtig, und ich ziehe den Hut vor den mutigen Kolleginnen in Essen. Denn je kleiner die Schar ist (und 50 sind nun mal überschaubar) umso exponierter ist der oder die Einzelne. Das erfordert Mut, wenn da irgendwelche A…. ein paar Meter weiter das Handy am Ohr haben.
    Nehmt es mir aber nicht übel, wenn ich dennoch sage: Das reicht bei weitem nicht. Es reicht ebenso wenig, wie die paar albernen Demos der Redaktionen gereicht haben. Bezogen auf die Bedrohung war das nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Was mir besonders peinlich ist: Dass wir Journalisten, die wir uns als „vierte Gewalt“ im Staat begreifen, die wir uns doch gern als mutig und „investigativ“ sehen, dass ausgerechnet wir uns haben so leicht und widerstandslos um die Fichte führen lassen. Eine Schande ist das.

  32. Bitter sagt:

    Kleine Klarstellung: „A…“ bedeutet natürlich: Arbeitgebervertreter 🙂

  33. auf den Punkt sagt:

    @Bitter
    Warum begrenzt du durch deine Klarstellung unsere Phantasie?Goethe ist doch schließlich auch Weltliteratur 😀

    Mit Sicherheit ist es einfacher, um Tariferhöhungen zu kämpfen als um die Existenz. Es ist Fakt, das wir weitaus mehr Leser verlieren als unsere Mitbewerber. Ein besseres Indiz dafür, das unsere Zeitung am Leser vorbei produziert wird, gibt es nicht Und was macht unsere Chefetage… Sie geht einkaufen und wir bezahlen die Zeche.

    Aber mal im Ernst. Wenn ich mir hier die Blogs duchlese; wir sind genau so Konzeptlos wie unsere Geschäftsführung. Von der fehlenden Einigkeit will ich erst gar nicht reden. Um einen Umdenkungsprozess einzuleiten, reichen 50 Demonstranten nicht aus. Wir müssen alle darum kämpfen, das unsere Zeitung den Leser (vor allem den jungen Leser) wieder erreicht.

    Dann hat das Printmedium auch Zukunft und bietet sichere Arbeitsplätze. Das wollen wir doch aqlle, oder ?

  34. 1000 Fragezeichen sagt:

    habe soeben auch das Video gesehen und muss sagen: Alle Achtung Kolleginnen, endlich mal 50 Standhafte die sich was trauen und um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Die Renditejäger wollen es nicht verstehem, aber die Leserläden sind ungemein wichtig für das Verhältnis Leser-Zeitung.
    .
    Wenn im Video gesagt wird, dass die Schließungen aus Rentabilitätsgründen geschehen dann ist eine Frage ja wohl herausstechend gestattet:
    .
    Wissen hier eigentlich alle , was wohl ein Tag Schickler-Honorar kostet und bisher deren nicht kurze Anwesenheit gekostet hat und wie hoch die Einbußen von Abonnenten und Anzeigenkunden sind (in Euro), die durch die Schickler-Maßnahmen aufgelaufen sind?
    .
    Die 30 Millionen Einsparpotzenzial sind nicht den Redakteuren und den 330 Über-MAK’S anzulasten, das krasse Einnahme/Ausgabe-Verhältnis haben obere Etagen zu verantworten. Sich redaktionell und dienstleistungsmäßig vom Leser und vom Kunden zu verabschieden, ist eine Ursache davon.

  35. Zukuftsassichten sagt:

    … und das war letzte Woche der Anfang von weiteren Aktionen! Es kommt vor allem darauf an, dass überhaupt etwas passiert. Jede Demo zählt, egal wie groß oder wie klein sie ist!

  36. Euer Video geht auf 500 Anklicker zu – und das innerhalb von nur drei Tagen! Bravo! Das ist ist eine gute Form des Protestes!

    http://www.youtube.com/watch?v=8DMDPtxc_m4

  37. frau.bella sagt:

    Liebe Leute! Auch ich hätte an der Demo teilgenommen und den Kampf um unsere Arbeitsplätze unterstützt, wenn ich erreichbar gewesen wäre. Und das wider besseres Wissen aus meiner Erfahrung heraus. Glaubt mir, wenn Bodo Hombach am Wochenende alle unsere Kommentare gelesen haben sollte, wird er sich seinen Bauch vor Lachen gehalten haben. Früher war die Devise der Arbeitgeber: Leben und leben lassen.
    Heute heißt die Devise der Arbeitgeber: Hauptsache wir leben gut, auch wenn die da unten verrecken. Das Mittelalter lässt grüßen.

  38. Abrechnung! sagt:

    Wenn jetzt hier noch einer möpelt, dass wir zu wenig waren, dann folgt hier mal die Abrechnung:
    Wie viele waren auf der Demo? Ca. 60? Zieht man mal 10 für Verdi und Sympathisanten ab, dann bleiben noch 50.
    Da es nur noch ca. 150 Leserladenleute in der MSG gibt sind waren es ca. 75%!!!!!! trotz Urlaubszeit!
    Ich finde das sagt doch einiges aus!
    .
    Daher an alle anderen Waz-Leute/Leser: Helft uns! und somit Euch!
    Wenn man schon gehen muss, dann doch wenigstens nicht ohne ein paar Leuten mal kräftig vor’s Schienbein zu treten!
    .
    @frau.bella
    Ja, es ist traurig, paradoxerweise wünscht man sich alt zu sein 🙁

  39. Nachdenklich sagt:

    Liebe Leute, lasst euch doch nicht von Beiträgen provozieren, die eindeutig arbeitgerberfreundlich sind! Es sind hier einige Spalter am Werk, die sollte man einfach ignorieren! Wer dahinter steckt, kann ich nicht beurteilen.

  40. Nachdenklich sagt:

    Upps!
    Der Beitrag von 11:12 ist nicht von mir.

    In Wetter laden WR/WP heute um 20:00 Uhr die Leser zu einen Info-Abend ein. Anwesendsollen die CR Hinz, Fligge und Zapp sein. Sie wollen den Lesern den Hintergrung für die Veränderungen der Zeitungslandschaft erklären.
    Die Redakteure erhoffen sich Anregungen der Leser für einen Kundennäheren Lokalteil.
    Dies hört sich ja ganz nett an, aber kommt wohl Jahre zu spät. Die GST ist mindestens schon 3 Jahre zu. Die Leser waren sehr begeistert.
    Die sonst so beschworene Kundennähe war weg. Trotzdem wünsche ich den Kollegen alles Gute und hoffe das nicht sie für die Fehler der GGF den Kopf hinhalten müssen.

  41. Entlassene sagt:

    Auch unsere gesamte Abteilung wurde bei WAZ ausrangiert. Aber das war schon im Jahre 2005!! Denn nicht erst jetzt geht die Entlassungswelle los, das war schon viel eher. Nur ist das alles im Verschwiegenen geschehen, da hat auch niemand für uns gekämpft. Wir waren alle wie vor den Kopf geschlagen. Ich bin auch schon in einem Alter, in dem man keine Stelle mehr findet. 2 1/2 Jahre war ich arbeitslos, ich habe mich beworben, immer wieder, obwohl langsam die Hoffnung starb. Dann, zum 1. Juli 2008 habe ich eine ganz tolle Stelle in Düsseldorf bekommen und bin sehr glücklich. Wären wir jetzt erst gekündigt worden, hätte ich nie mehr was bekommen. Also sehe ich es als positiv an, dass wir zu den ersten gehörten, die gehen mussten. Falls es euch treffen sollte, gebt nicht auf, bewerbt euch immer weiter, irgendwann wann klappt es.

  42. Medienmoral sagt:

    hier noch ein Bericht über aktuelle Entwicklungen in der der WAZ-Mediengruppe aus werben&verkaufen
    http://www.wuv.de/nachrichten/medien/waz_gruppe_will_crossmedialer_werden
    Mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  43. kurzvorladenschluss sagt:

    Am 23.06. um 11 Uhr Betriebsversammlung – Leute, wir sollten ALLE hingehen!! LeserLäden schließen und nach Essen fahren – Geschlossenheit demonstrieren! DIESMAL sollte keiner sagen „wir waren arbeiten“!

  44. kurzvorladenschluss sagt:

    Und im übrigen eine tolle, prägnante Rede von Frau Schulte!!

  45. Zeitung im Brötchen sagt:

    na Klasse

    ich könnte mich vor Lachen ausschütten wenn mir nicht zum Heulen wär.
    Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie pietätvoll es doch ist, wenn trauernde Angehörige zwischen Brötchen und Windbeuteln eine Traueranzeige aufgeben.
    Und die Kampsleute werden als Koppelungsgeschäft dann dazu angehalten, den Beerdigungskuchen gleich mit zu verkaufen…

    Das ist so als wenn der Kapitän der Titanic als Letztes noch „Volldampf, wir können nicht sinken“ gerufen hätte.

    Die fünfzig Prozent höheren Verluste seit Beginn der Geschäftsstellenschließungen müssen doch noch irgendwie zu Toppen sein.

  46. Zeitung im Brötchen sagt:

    Korrektur: ich meinte fünfzig Porzent höhere Auflagenverluste.

    Aber wen interessiert schon der Leser. Irgendwie bin ich grad im falschen Film

  47. achso sagt:

    Dann werden ja wohl die Zahlen bei Kamps und der WAZ noch weiter in den Keller gehen. Lustig, wenn es nicht so traurig wäre. Und die kleinen Brötchen können dann in die nicht verkauften Zeitungen verpackt werden.

  48. Also was sagt uns dies alles?
    ALLE am Dienstagmorgen in den Zug nach Essen steigen, auf dem Bahnhof KEIN Brötchen bei Kamps kaufen, die LeserLäden dicht machen und Geschlossenheit zeigen. Was soll uns noch passieren? In 2 Jahren ist eh alles dicht!