Demo vor der WAZ-Zentrale

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Essen. „Jetzt ist Schluss mit lustig!“ so lautet das kämpferische Motto einer Protestkundgebung, zu der jetzt der ver.di Bezirk Essen alle Beschäftigten der WAZ Medienservicegesellschaft (MSG) aufgerufen hat. Die Protestkundgebung findet am Mittwoch, 10. Juni, vor Arbeitsbeginn von 8.00 Uhr bis ca. 9.00 Uhr vor der Zentrale der WAZ-Mediengruppe, Friedrichstraße, in Essen statt. Auch die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bereichen der WAZ-Mediengruppe sind zur Solidarität aufgerufen! Demonstriert werden soll für den Erhalt der Arbeitsplätze in den Leserläden und Geschäftsstellen und für eine transparente Personalpolitik.
Zum Hintergrund: In den fünf Regionalgesellschaften der MSG sind die Anzeigenberater, die Grafiker, und die kaufmännischen Beschäftigten der WAZ-Gruppe zusammengefasst. Dazu die Beschäftigten in den zur Zeit noch 44 Leserläden, von denen nur noch 27 erhalten bleiben sollen. „Jetzt tragen wir unseren Unmut auf die Straße und das gemeinsam!“, sagt der Essener Gewerkschaftssekretär Rainer Sauer und hofft auf eine gute Resonanz bei den WAZ-Beschäftigten.

240 Antworten zu “Demo vor der WAZ-Zentrale”

  1. was die Post dem Leser bringt sagt:

    ist echt toll. WP Soest und WP Werl wird zum 01.07. gestrichen.

    Bodo Hombach, du reist doch so gerne. Du kannst bei mir vorbeikommen und mich am Götz von Berlichingen. Schön medienwirksam wenn du möchtest.

    Im Übrigen hab ich auch Post für DICH. Wenn es dich nicht interessiert was ich lesen möchte, dann interessiert mich dein Geschwafel auch nicht mehr

  2. wazzens sagt:

    …ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis der Rest des Kreises Soest folgt…

  3. Ungläubiger Thomas sagt:

    Ich rechne hin und her, ob es möglich ist, mit „Abschiedsgeschenk“ der WAZ , mein Arbeitsleben vorzeitig zu beenden, derweil streiten sich die Verleger-Familien um die Verteilung von 400 Millionen €. Manchmal wünsche ich mir das Mittelalter mit Kettenhemd und Morgenstern zurück.

  4. erklär mir die Logik sagt:

    WAZ Leserservice: „In Kleve haben wir eine Kombi-Geschäftstelle mit dem Klever Wochenblatt.“

  5. Wiepraktisch sagt:

    @erklär mir die Logik
    @ungläubiger Thomas

    Offenbar sind die Waz-Oberen dabei, Schritt für Schritt aus der Abonnement-Zeitung ein täglich erscheinendes Anzeigenblatt zu machen. Das kann nämlich – wie praktisch – auf Qualität und Leser ganz verzichten. Die Anzeigenkunden ködert man mit der Auflage und anderen Schmankerln.

  6. Leser ausm Kries Soest sagt:

    Heute kam die Nachricht vom Ende der WP im Kreis Soest. Und was wurde uns als Alternatieve angeboten?! Wir sollen doch die Westfalenpost aus der „Bezirkshauptstadt“ Arnsberg lesen, um Infos über Shopping und Veranstaltungen unserer südlichen Nachbarn zu erhalten. Vermutlich kommt die dann auch per Post, da es keine Vertriebsstruktur mehr gibt. Halten die WP-Oberen eigentlich alle Leser für blöd? Hat man mal nachgerechnet, wie viele Abos da mal eben aufgegeben werden? Und warum bietet man uns keine WP an, die im Kreis Soest gemacht wird. Warstein soll doch, wenn ich dem Blog trauen darf, erhalten bleiben. Oder ist auch dort ein Ende abzusehen, so dass man diesen Standort lieber todschweigt?

  7. einfach nur logisch sagt:

    @ erklär mir die Logik

    klar, das nennt sich dann WVW. Getreu der taylorschen Organisation
    alles auf 400 € Basis.

    Da das hier auf einmal so schnell geht, grübel*, ich werd das Gefühl nicht los das unser Bodo irgendwo Mist eingekauft hat und wir die Suppe auslöffeln müssen

  8. 191 sagt:

    …gestern hörten wir es vom hellweg-radio und heute lasen wir es bei den kollegen vom anzeiger…
    selber werden wir sicher nicht darüber berichten, oder???
    ist ja auche eine negativ-berichterstattung.
    tja, jetzt haben wir noch 9 arbeitstage in soest

  9. 191 sagt:

    @leser ausm kreis soest
    wenn du ein leser aus dem raum möhnesee bist, dann wird dir die warsteiner ausgabe angeboten. da es aber keine boten mehr gibt kommt diese ausgabe dann mit der post. das bedeutet: morgens länger schlafen, da brauchst dann keine zeitung lesen, dafür kannst dich dann auf den feierabend freuen, da liegt sie dann auf dem abendbrottisch :-

  10. Medienmoral sagt:

    Morgen, Donnerstag, 18. Juni, findet eine gemeinsame Betriebsversammlung von WAZ und NRZ im Congress-Centrum-Süd in der Messe Essen statt. Die einladenden Betriebsräte haben der Veranstaltung den Titel „Berichte von der Baustelle“ gegeben. Eingeladen sind die Beschäftigten der Redaktion von WAZ, NRZ und Content Desk.
    Themen werden die ersten Erfahrungen nach dem Umbau (Content Desk und Regio-Desk), die Situation in den Lokalredaktionen (z.B. die ungewisse Zukunft der WAZ im Vest), Chancen und Risiken des Personalabbau und der Versetzungen (Tarifbindung, Arbeitsverträge) und der Betriebsübergang der Bild-Redakteure zur WAZ New Media sein.
    Bodo Hombach wird zeitweise bei der Versammlung dabei sein, und der neue, für alle vier Titel zuständige NRW-Verlagsgeschäftsführer Harald Wahls (Ex-Holtzbrinck) soll den Beschäftigten sich und seine Zukunftskonzepte vorstellen.
    Die Betriebsräte rechnen nicht damit, dass Bodo Hombach auf dieser Veranstaltung den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen erklärt
    Mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  11. Kommt alle! sagt:

    Auch der neugewählte Betriebsrat der WAZ MSG führt eine Betriebsversammlung durch, und zwar am nächsten Dienstag, 23.06.09, um 11.00 Uhr im VHS-Haus in Essen. Schwerpunktthema wird die Schließung von Leserläden und Geschäftsstellen sein. Vielleicht bleiben diesmal alle Geschäftsstellen geschlossen! Denn das Thema geht allen Beschäftigten etwas an!

  12. 188 sagt:

    @191
    ich bedaure euch sehr – was hier von der „Verlagsleitung“ fabrizeirt wird ist einfach nicht nachvollziehbar. Da wird die Karre in voller Absicht und mit Anlauf vor die Wand gefahren …
    Wie lange soll sich Warstein denn noch halten???
    Absicht: Da sind rund 10 Redakteure, für eine Auflage von vielleicht noch 3.000 verkauften Zeitungen, Anzeigenberater sind weit, weit weg …
    Abos rückläufig und werden weiter sinken, Anzeigen, schlimmer denn je, gegen NULL …
    wo soll denn die „Kohle“ zur Finanziertung der Ausgabe 191-Warstein (Lach) noch herkommen?

    Liebe Mitarbeiter, wir haben euch die Chance gegeben, was aus der WP Warstein zu machen, ihr habt es vergeigt …
    So könnte es von Zapp oder Hombach ertönen,
    die nächste Schließung – 31.12. oder doch erst 2.Qurartal 2010 ?
    Mir sagte heute eine Kundin aus Dortmund: Die WP Warstein wird auch geschlossen, das ist Fakt …
    allein der Termin war ihr noch nicht bekannt.

    Und wenn du, lieber Kollege 191 diese Zeilen liest, sind es nur noch 8 Arbeitstage.
    Vielleicht höre ich dich ja mal wieder aus Dtmd., Menden oder Lüdenscheid …
    retten werdet ihr nichts mehr-leider.
    ALLES GUTE

  13. auch aus 191 sagt:

    moin,
    an188
    dazu passt ja auch, dass unsere ganzjährig zahlenden Abonnenten nur noch bis 31. 12. – also für ein halbes, statt für ein ganzes Jahr, zahlen dürfen.
    Ich bewerbe mich beim Mitbewerber – reine Vorsichtsmaßnahme.
    Ich mag nicht mehr – macht keinen Spaß mehr!

  14. wenn ich Leser wäre sagt:

    würd ich gerichtlich versuchen die Vertragserfüllung durchzusetzen ggf per einstweiliger Anordnung 😀
    Es ist eine absolute Frechheit, so mit dem Leser umzugehen. Frühest möglicher Zeitpunkt für die Kündigung ist der 30.09. Bis dahin für etwas zu zahlen was ich nicht will, DAS IST DER GIPFEL

  15. Up to date sagt:

    http://www.wieboldtv.de/pageID_8119416.html
    .
    Sitzen eine Zeitung und der dazugehörige Onlinedienst quasi um die Ecke und…..nichts passiert. Ach nöö nicht noch einmal raus und ach bitte nicht noch eine Seite wieder aufmachen. Noch Fragen?

  16. Lokaler Scheff sagt:

    @Up to date
    Tja, so ist das, wenn den Mitarbeiter über Monaten die Motivation geraubt wird. Keine Lust mehr! Wen wundert’s?

  17. Brisko sagt:

    In der aktuellen Ausgabe vom „Focus“ steht eine weitere Erfolgsgeschichte über den WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz „Wie WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz die Redaktionen des größten deutschen Regionalzeitungsverlags für die Zukunft fit macht und das Revier erlebt“. Darin wird auch Hannelore kraft, SPD-Vorsitzende in NRW, zitiert. Demnach klagt die Mülheimerin über die Uniformität der jetzt preiswerter gefertigten Druckwerke aus dem Essener Verlagshaus. Bisher habe sie morgens NRZ und WAZ gelesen. „Nun brauche ich nur noch eine Zeitung, zwei Drittel sind identisch“.
    Reitz will bislang aber nur drei Beschwerden erhalten haben.
    Mahlzeit!

  18. Traurige sagt:

    Schlimm ist das Warten… wann kommen sie, um Dir zu sagen, das Du gehen kannst oder das „Deine“ Geschäftsstelle/LL geschlossen wird???

  19. 191 sagt:

    @188
    …ja, 8 tage noch, dann ist es endlich vorbei:-(
    die schließung in warstein wird unvermeidbar sein und sich von selbst erledigen. die leser wechseln bereits seit wochen zum wettbewerber und wer liest dann noch unsere zeitung. also nur eine frage der zeit…

  20. frau.bella sagt:

    Traurige: Sie haben Recht. Wir werden vom Warten in der kommenden Woche erlöst. War ja auch lang genug. Es ist ein Nervenkrieg. Und die, die uns das sagen müssen, sind nur die armen Schweine, die das ausführen müssen, was die Oberen beschließen und befehlen. Wenn wir alle nicht mehr das sind, wofür braucht man dann noch das Markenteam? Sind das etwa die Nächsten?

  21. Wazzens sagt:

    Ich gebe Warstein auch nur noch bis jahresende. Stark sinkende Auflage, in kürze ein riesen redakteurspool, kein medienberater, immer weniger anzeigen… Und eine schnellere, bessere Konkurrenz mit inzwischen Marktführer-Status und weniger als halbem personalstamm sowie mit anzeigenberater und geschäftsstelle vor Ort….

    Ave Bodo. Die totgeweihten grüßen dich….

  22. erbsenzähler sagt:

    Das Sterben der grüßten deutschen Regionalzeitung ist noch lange kein Grund, auf richtiges Deutsch zu verzichten.

    In Folge dessen muss es richtig heißen „die Todgeweihten“ – schließlich sind es die dem Tod geweihten, und keine tot geweihten.

    Menschenskind – bei aller Larmoyanz: Reizt euch doch mal ein bisschen zusammen! Stellt euch vor, der Leser schaute hier mal vorbei…

  23. Leser sagt:

    Tach, ich bin Leser. Wirklich. Ich zahle, glaube ich, 20,40 Euro im Monat, wodurch manche von euch wissen, wo ich herkomme.
    Für Zweifler: Allein, dass ich halbwegs weiß, was diese scheiß Zeitung kostet, bin ich als Opfer zu identifizieren.
    Ich kauf dieses Mistblatt, weil ich einfach die volle lokale Dröhung will. Den Mist, den ihr im Hauptteil verkauft, lese ich überhaupt nicht, weil ich nämlich über Internet und TV verfüge.
    Ich seh nur, dass mein Käseblatt täglich dünner wird und immer weniger gute Geschichten hat.
    Grad gesagt: Der Scheiß besteht fast nur noch aus Werbung.
    Das Schlimme ist, es gibt keine Alternative.
    Ich hab keinen Tipp für euch, außer, dass ihr vielleicht mal organisieren solltet. Es gibt Gewerkschaften. In anderen Firmen funktionieren die sogar.
    Ich will nicht auf meine Zeitung beim Kaffee verzichten, aber ich hab auch keinen Bock ehr auf diesen Anzeigenblattjournalismus.
    Wehe, es kommt mich nu irgendein klugscheißer mit Rechthabfehlern in der Schreibe.

  24. geht's noch? sagt:

    @ erbsenzähler
    hier wird getippt und nicht gegengelesen, auch mit Rechtsschreibfehlers weis jeder was gemeint iss
    (die Fehler sind Absicht, aber jeder Leser wird wissen was gemeint ist)

  25. Berater sagt:

    @Leser
    ich denke mal, Sie werden vielleicht irgendwas lesen, aber bestimmt keine Abo-Zeitung aus dem Kreis Soest. Wie Sie hier kommentieren sind Sie bestenfalls Leser der „Bxxx“ oder anderer Boulevard-Zeitungen. Beide Tageszeitungen haben ihre Berechtigung vor Ort, egal ob Soest Werl oder Warstein, ein Leser mag den Soester, ein anderer Leser die der WP. Warum denn auch nicht?
    Einer mag den Hamburger von MC D., der Andere von Burger K.
    Insgesamt sollte man mal betrachten, wie ein Zeitungsverlag mit seinen Mitarbeitern umgeht. Hier werden Arbeitsplätze gestrichen, andrerseitswerden irgendwo in Nahost Zeitungen gekauft.Klar, billige Arbeitskräfte, sämtliche Kosten niedriger als in Deutschland.
    Will heißen: Sch… auf die Fuzzis hier, wir machen uns die Taschen wo anders voll …
    Lieber „Leser“, denken Sie mal nach, bevor Sie so einen Mist verfassen …

  26. Berater sagt:

    @ Leser
    ich nochmal, habe Ihren Text nochmal gelesen und bin zu dem Schluß gekommen, daßSie irgenwie zuvielAlkohol in sich haben …

    Sorry, meineLeertaste ist defekt ….

  27. positivdenker sagt:

    Gibt es Infos über Neuigkeiten aus der Betriebsversammlung der Redaktionen, die heute stattfand? Habe heute die Info bekommen, das über 30 Leserläden geschlossen zur BV der MSG gehen. Das find ich echt gut. Wir brauchen die LL für unsere Leser.

  28. 188 sagt:

    Hallo 191
    jetzt sind es nur noch 7 Tage – Ihr Kollegen in Soest und Werl habt mein Mitgefühl. Ich hoffe, daß du einen neuen Wirkungskreis gefunden hast.
    NOCH bin ich hier auf der sicheren Seite, aber wer weiß wie es weiter geht. Hier in 188 ist auch nicht alles Gold was glänzt, es kriselt auch, Umsätze rückläufig, Abos auch. Diese Wochenzeitung nimmt uns doch einiges ab.

  29. innen - außen sagt:

    @positivdenker. Das ist das grösste Manko an diesem Blog. Man erfährt nur selten wirklich gesicherte Fakten. Ob es nun eine genaue Übersicht der zu schließenden Redaktionen ( wann? ) oder über die „abgespeckten“ Anstellungsverträge der Kolleginnen und Kollegen des Contentdesk, der über 50 „überführten“ oder besser entsorgten Bildredakteure in Essen oder über ihre Arbeitsbedingungen. Fakten aus der gestrigen Betriebsversammlung wären auch wünschenswert, um die Versprechungen und Zusicherungen der Verlagsleitung vor Monaten zu dieser Kahlschlagsaktion zu überprüfen. Die Betriebsräte haben sich in dieser Hinsicht ja als Versager erwiesen. Nicht einmal jetzt, wo die Karastrophe perfekt ist, schweigen sie. Ob sie wirklich wissen, was sie als Arbeitnehmervertreter für eine Aufgabe haben?

  30. Bitter sagt:

    @innen – außen zu den Betriebsräten: „Nicht einmal jetzt, wo die Karastrophe perfekt ist, schweigen sie.“
    Das war jetzt aber nicht dein Ernst, oder?

  31. verständnis sagt:

    Felix, qui potuit rerum cognoscere 😉

  32. Bodos Opel sagt:

    Hier liest man nichts von ihnen, aber gestern waren sie zu hören, die Betriebsräte. Sise Krause sprach in ihrem Vortrag zwar alle „Baustellen“ im Bereich WAZ/NRZ an, aber weder deren Gewichtung, noch der Ton kam beim „einfachen Redakteursvolk“ so richtig an – und das nicht ohne Grund.

    Ihre Lobeshymne auf die gelungene Einrichtung des Content Desk dürften Reitz & Co gefallen haben, da konnten sie die „scharfe“ Kritik an fehlenden Garderobenhaken, unangenehmer Akkustik und falsch eingestellter Klimaanlage sicher verschmerzen.
    Der katastophale Stellenplan-Kahlschlag in den Lokalredaktionen, die sinnfreie Einrichtung von Regio-Desks, im Referat der ZVR-Betriebsratsvorsitzenden geriet das in den Ohren der Betroffenen eher zur Nebensache.

    Auf welcher Seite die Betriebsräte stehen, diese Frage konnten sich Unbeteiligte auch bei der Lektüre des WamS-PR-Artikels zum Thema WAZ-Conten-Desk stellen, wenn sie da die Zitate von ZVN-Betriebsrat Markus Peters lasen. Polit-Fuchs Hombach konnte es sich da natürlich nicht nehmen lassen, Peters dafür mit sanfter Ironie auch noch zu loben.
    (Dass Peters sich dann wand wie ein Aal, um seine Zitate im WamS-Werbetext zu erklären, konnte Genosse Hombach als kleinen Sieg verbuchen).

    Als Hombach dann nach seiner bei vielen Anlässen erprobten Eloge auf den Qualitätsjournalismus im Lokalen (wie denn?) mehr oder minder verklausuliert erklärte, dass die betriebsbedingten Kündigungen wohl vom Tisch seien, da gab es sogar Beifall.

    Und dann war da noch der GGF Hombach, der sich einmal wieder als Leser dieses Blogs outete. Hier würden unsere Produkte schlechtgemacht, ist seine immer wieder mit Leidensmiene vorgetragene Klage. Wie immer folgte der Hinweis auf die Opel-Betriebsräte, die nie in dieser Weise in der Öffentlichkeit aufgetreten seien.

    Sehr geehrter Herr Hombach,
    in diesem Zusammenhang möchte ich mit einem Missverständnis aufräumen. Opel-Betriebsräte haben sehr wohl öffentlich vor einer konkreten Verschlechterung der Produktqualität gewarnt. In Bochum war es unter anderem der Betriebsrat Peter Jaszczyk, der vor den Folgen der Einkaufspolitik des damaligen Opel-Vorstandes Ignatio Lopez warnte. Peter Jaszczyk machte klar, dass er die Produktqualität gefährdet sehe.
    Nichts anderes wird hier gemacht. Die meisten Beiträge warnen vor den Folgen der Schickler-Sanierung, das ist etwas anderes, als über das eigene Produkt herzuziehen.

    Für die Gefährdung des Ansehens unserer Titel sind nicht die Blog-Kommentatoren verantwortlich – die Verantwortung tragen die, die das völlig unausgewogene Schickler-Konzept stur umsetzen lassen.

    Vielleicht, fällt Ihnen, lieber Genosse Hombach, dieser kleine Beitrag wieder ein, wenn Sie das nächste Mal die „guten“ Opel-Betriebsräte gegen Kritiker an der WAZ-Politik ins Feld führen wollen.

  33. Bitter sagt:

    @ verständnis: Oder, wie Heiner Müller sagte: Optimismus ist nur ein Mangel an Information.

  34. kurzvorladenschluss sagt:

    die „guten“ Opel-Betriebsräte haben doch (auch) nichts anderes zu tun, als sich untereinander zu bekriegen…

  35. 1000 Fragezeichen sagt:

    @ Bodos Opel: sehr guter Beitrag! Ich weiß auch nicht, was der Herr Hombach immer will. Anscheinend passt es ihm nicht, das wahrheitsgetreue Interna ausgeplaudert werden und dass die Beschäftigten, mehrheitlich viel länger im Laden als er, sehr wohl recht mit ihren Einwänden haben. Die Arbeitnehmer bei Arcandor haben auch die Entwicklung sehr richtig dort eingeschätzt, doch die Kapitäne durften das Schiff richtig an den Felsen setzen.
    .
    Was passiert denn hier? Mit knappster Besatzung soll guter Journalismus gemacht werden. Ein Chefredakteur bezieht seinen Bezug zum Ruhrgebiet mit einem großen Bild aus einer Ruhrgebietskneipe und ist sonst nur im gehobenen Düsseldorf unterwegs. Und dann muss man sich vom Content-Desk gefallen lassen, wie heute im Hauptsport WR zunächst als Aufmacher auf der Seite 1 die Wechselpersonalien bei Borussia Dortmund stehen und das gleiche noch einmal als 1Spalter in verkürzter Form auf Seite 2 und das beides vom gleichen Autor. Was soll der Leser eigentlich von uns denken? Wer macht denn hier das Produkt schlecht? So etwas ist vorher nicht vorgekommen.
    .
    Und wenn man hier 188 und 191 wirklich wahrhaftig glauben darf, dann ist es so dass Umsatz und Abonnenten nach unten gehen und dies ist nicht nur dort so, aus allen Himmelsrichtungen kommen ähnliche Meldungen. Hier könnten Interna ausgebreitet werden, die dann aber zu sehr in den Bereich Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse gehen und daher bleiben die öffentlich tabu.
    .
    Und es ist kein Verrat und keine Unloyalität wenn man auch kalr sagt, dass die Konkurrenz in Bereichen besser ist als wir und vor allem gegenüber den Lesern auf „Zack“ und wir dahingehend den Allerwertesten nicht hochbekommen. Das alles wird und wurde den betreffenden Vorgesetzten schon gesagt, doch die kehren das unter den Tisch.
    .
    Und Herr Hombach, das tut wirklich weh! Die Mehrheit der WAZ-Mitarbeiter hat noch das Konkurrenzdenken gegenüber den Mitbewerbern, weil es in der täglichen Arbeit anspornt, besser als die anderen zu sein. Wenn aber bewußt die Soldaten vom Feld geführt werden und Recklinghausen, Soest und Siegen bewußt so chancenlos aufgestellt werden und auch in anderen lokalen Bereichen Schmalspur fährt, weil dort quasi das Monopol besteht, dann macht es keinen Spaß mehr.
    .
    Es gibt genug Ideen, wie die einzelnen WAZ-Blätter wieder Spaß machen könnten, aber sie werden nicht erhört, weil man der Sense Schickler und aller Theorie mehr Glauben schenkt als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die immer nah am Leser und Kunde waren. Kennzahlen lassen sich im übrigen auch dann nur verbessern, wenn die Belegschaft mitgenommen wird und es keine Zumutungen gibt, wo die Motivation völlig in den Keller geht. Das umschließt nicht nur den Entgeltanteil, wer ständig Angst schürt und im Verkauf unqualifizierten Druck macht, verhagelt sich ein besseres Ergebnis.Das produktive Betriebsergebnis wird nicht am Schreibtisch in der Chefetage gemacht.

  36. innen - außen sagt:

    @Bitter. Das ist mein voller Ernst! Das Betriebsverfassungsgesetz läßt auch Betriebsräten in Tendenzbetrieben genügend Spielraum sich in der Öffentlichkeit zu äußern. Zumal die Öffentlichkeit in diesem Fall die Betroffenen des WAZ-Kahlschlags sindt. Nein, die Betriebsräte sind von Anfang an den Flötentönen des Rattenfängers von Essen gefolgt. Oder hat jemand von irgendeinem Betriebsrat der vier Zeitungstitel in den letzten acht Monaten einen lautstarken Protest vernommen? Nicht einmal in den Lichtburg-Veranstaltungen. Um beim Hombachschen „Opel-Ton“ zu bleiben: Die Opel-Betriebsräte haben stets ihren Unmut lautstark verkündet. Das stand sogar in der WAZ! Es ist bitter festzustellen, dass dazu die Betriebsräte der WAZ-Mediengruppe zu wenig PS haben.

  37. Bitter sagt:

    @ 1000 Fragezeichen
    Volle Zustimmung! Und, wenn ich das noch ergänzen darf, es ist nicht nur die Motivation der Mannschaft, die ohne zu zögern über Bord des „Tankers WAZ“ geworfen wird. Es ist auch ein unglaublicher Schatz an Erfahrung und Hintergrundwissen, der mit dem erzwungenen Weggang eines Großteils der Redakteure der WMG für immer verloren geht. Denn es sind ja vor allem diese erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die die Abfingungsregelung in Anspruch nehmen. Welch ein Irrsinn.

  38. Ungläubiger Thomas sagt:

    @1000 Fragezeichen
    Hier gehen nicht nur erfahrene Redakteure, sondern ebenso „altes“ erfahrenes, engagiertes Geschäftsstellenpersonal.

  39. etwas andere Sachlage sagt:

    # 1000 Fragezeichen

    Du kannst leider 188 mit 191 nicht vergleichen. 191 ist ja schon leider der Schickler Sense zum Opfer gefallen. Dem Oberbegriff „unternehmerische Freiheit“ hat auch ein Betriebsrat nichts entgegen zu setzten.
    Für 188 gilt einstweilen „Schweigen ist Gold“.Es wird sicher noch eine Möglichkeit geben den Sachverhalt richtig dar zu stellen.
    #
    Und.. Bodo… wenn du diese Zeilen liest, ich weiß genau was abgeht. Ich bin mir sicher, unter deinem Niveau iwird ne Kellerwohnung frei.#
    #
    #
    Sorry aber das mußte mal raus

  40. 1000 Fragezeichen sagt:

    @ungläubiger thomas: natürlich meinte ich auch die netten Kolleginnen aus den Leserläden und Geschäftsstellen! Mir ist auch klar, dass 191 völlig WAZ-Frei ist.
    .
    188 ist WP und die WR wird gebrandet. Konkurrenz sind meines Wissens dort Anzeigenblätter, die mittlerweiler aber mit Aufmachung und Kundennähe gehörigen Druck machen. Wird also für die Zapp-Truppe schwer, sich dort zu behaupten. Nicht journalistisch, aber anzeigenmäßig ist die Konkurrenz flexibler, kreativer und es gibt dort keine Sonderseiten aus dem 08/15-Layoutbaukasten 🙂
    .
    Und ein Kollege hat mir mal verraten, dass da oben im Sauerland gerade die Schützenbrüder publizistisch einiges erwarten und sich nicht für eine ansprechende Schützenfestbeilage lumpen lassen.

  41. 188 sagt:

    @1000 Fragezeichen
    stimmt 100 %ig …

  42. 191 sagt:

    @188
    mich gibt es am 30.06. zum letzten mal.
    dich gibt es dann allerdings auch nicht mehr…
    du musst dich dann umbenennen…du heißt dann 340 oder 386 oder 368.
    tja, so schnell geht das :-))) oder so langsam :-)))
    je nach betrachtungsweise

  43. Brisko sagt:

    weil morgen (Dienstag) Betriebsversammlungen der Medienservicegesellschaft (MSG) stattfinden, öffnen einige Leserläden später. Der Leserladen der Rundschau in Dortmund ist erst ab 15 Uhr besetzt. Der Leserladen in der Essener Friedrichstraße soll um 14 Uhr wieder öffnen…

  44. kurzvorladenschluss sagt:

    Einige Leserläden – wie oben bereits beschrieben, sind es 30 an der Zahl…

  45. Salzgewinnung sagt:

    Hier im Blog geht´s ja zu wie in der Tageszeitung. Das ist die reinste IST-Beschreibung – zum 8.000sten Mal.

  46. ButterbeidieFische sagt:

    Man konnte man bis vor kurzem in SAP die Einnahmen der anderen Geschäftsstellen einsehen und das wurde vor kurzem gesperrt.
    Warum?
    .
    Kann der Betriebsrat mal die defintiven Zahlen der Einnahmen der LL offenlegen lassen?!
    .
    Es geht scheinbar gar nicht um Einnahmen. Es geht einfach darum NRZ, WP und WR platt zu machen!!!!!!

  47. nachdenker sagt:

    @ ButterbeidieFische

    Die Lücke werden Sie wohl entdeckt haben, sorry.

    Die Offenlegung von Zahlen.. hmmm ich empfehle dir mal den § 79 Betriebsverfassungsgesetz (Maulkorbzwang)

    Der Betriebsrat ist seit sieben Wochen im Amt.. Er läuft sich gerade warm ;-D

  48. Medienmoral sagt:

    Beim Handelsblatt Verlag in Düsseldorf sollen nach Informationen von einer Betriebsversammlung ebenfalls 150 Stellen, auch in den Redaktionen, wegfallen. Keine guten Zeiten für feste Jobs im Medienbereich.
    Mehr dazu hier
    http://meedia.de/nc/details/article/handelsblatt–verlag-streicht-150-jobs_100021294.html
    und hier
    http://www.wuv.de/nachrichten/medien/verlagsgruppe_handelsblatt_streicht_massiv_stellen
    Mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  49. MSGleer sagt:

    @nachdenker,

    Der Maulkorbzwang greift nur, wenn
    1. wenn es sich tatsächlich um Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse handelt.
    2. der Arbeitgeber die Kenntnisse ausdrücklich als geheimhaltungwürdig bezeichnet.
    Beide Bedingungen müssen gleichzeitig erfüllt sein.
    Interessant ist auch der § 43 Abs. 2 BetrVG. Demnach ist der Arbeitgeber, mindestens einmal im Jahr in einer Betriebsversammlung über das Personal- und Sozialwesen sowie über die wirtschaftliche Lage und voraussichtliche Entwicklung, Absatz- und Marktlage usw. berichten.

    http://www.djv.de/fileadmin/DJV/betriebsrat/BR-Info/A-BR_4-07_01.pdf

  50. eieruhu sagt:

    @ MSGleer

    in den Punkten zu § 79 hast du vollkommen recht.
    Mal unter uns..wir wissen das,

    und bei Zahlen da hört es auf…..es sei denn unser AG vergisst es mal …. 🙂

    Klar ist der § 43 interessant, aber das Jahr ist noch lang. Wende dich doch einfach an den Betriebsrat…..