Mitarbeiterversammlung vorverlegt

Schneller als ursprünglich geplant sollen Betriebsrat und Mitarbeiter der WAZ-Tochter Westdeutscher Zeitungsverlag (WZV) über anstehende Veränderungen informiert werden. Vom kommenden Mittwoch (5.8.09) wurde die Versammlung auf den morgigen Freitag (31.7.09) vorverlegt.

Damit reagiert die Geschäftsführung wohl darauf, dass jetzt öffentlich über einen möglichen Umzug des WZV nach München diskutiert wird.

Auch der WDR hatte mit Bezug auf Informationen aus Mitarbeiterkreisen gemeldet, dass der WAZ-Konzern seine WZV-Zeitschriften-Titel nach München verlegen wolle. In NRW gingen in diesem Fall rund 100 Arbeitsplätze verloren. Betroffen wären die Redaktionen von Echo der Frau, Neue Welt, Das Goldene Blatt und Frau Aktuell.

29 Antworten zu “Mitarbeiterversammlung vorverlegt”

  1. […] Juli 2009 |  Autor: zoom WAZ-Krise: Mitarbeiterversammlung auf Freitag vorverlegt … medienmoral Tags »   WAZ-Krise « Trackback: Trackback-URL | Feed zum […]

  2. rüttgers club sagt:

    Es ist doch immer die gleiche „Strickart“ bei der WAZ-Mediengruppe. Mitarbeiterversammlun statt Betriebsversammlung nach dem Betriebsverfassungsgesetz, da Hombach und Co die Gewerkschaften auf keinen Fall dabei haben möchte. Die Belegschaft von WZV wurde allem Anschein nach auch nicht „rechtzeitig“ von den gravierenden Maßnahmen unterrichtet wie es das Betriebsverfassungsgesetz vorschreibt.
    Es ist aber noch erwas sehr bezeichnend. Anfang April hatte WAZ-Sprecher P. Binder die Umzugmaßnahmen schon in die Diskussion geworfen, als Grund den sanierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes in der Adlerstraße angeführt. Das war schon sehr irreführend, als ob eine notwendige Sanierung ( des eigenen Hauses? ) den Umzug nach München notwendig macht. Wenn man in Düsseldorf hätte bleiben wollen, hätten doch die Landesregierung oder der CDU-Oberbürgermeister von Düsseldorf eine neue WZV-Bleibe finden können . . . wenn ihnen der Medienstandort Nordrhein-Westfalen am Herzen liegen würde. Der Wechsel nach München wird wahrscheinlich Zweidrittel der Belegschaft kosten.

  3. Medienmoral sagt:

    Der Betriebsrat hat ebenfalls für morgen gegen Mittag eine Betriebsversammlung angekündigt und die Gewerkschaften dazu eingeladen.

  4. Brisko sagt:

    das meldet der kress express
    München macht das Rennen:
    WAZ-Zeitschriften ziehen nach Bayern

    Die WAZ-Bosse in Essen haben offenbar ihre Wahl getroffen: Nach kress-Infos zieht die WAZ-Gruppe ihre Zeitschrifftentitel in München zusammen. Das Nachsehen hat Düsseldorf, wo rund 100 Mitarbeiter beim Westdeutsche Zeitschriftenverlag (WZV) die Frauentitel „Echo der Frau“, „Das Goldene Blatt“, „Neue Welt“ und „Frau aktuell“ produzieren. Anfang April war durchgesickert, dass die WAZ ihre Zeitschriften an einer Adresse bündeln will – entweder in Düsseldorf oder eben München (kress.de vom 3. April 2009). Ein WAZ-Sprecher will die Klärung der Standortfrage gegenüber kress nicht bestätigen, räumt aber ein, dass das Düsseldorfer Zeitschriften-Hauptquartier zur Disposition stehe: „Das Gebäude in der Adlerstraße ist sanierungsbedürftig“, daher müsse man die Büros wechseln. Am frühen Freitagmorgen, 31. Juli, sollen auf einer Betriebsversammlung Tatsachen geschaffen werden. Der DJV fürchtet den personellen Totalverlust. Schnell weiterlesen bei kress.de!

    Das und mehr immer werktags bei täglich kress – dem schnellen Dienst der Branche.
    http://www.kress.de.

  5. Hans Lassmann sagt:

    Das ist doch bezeichnend: diese perfide Medienarbeit, das Spielen über Bande, da steckt Binderchen an Kress das durch, was Hombach lesen will. Die eigenen Mitarbeiter werden nicht durch die eigenen Bosse informiert, sondern werden sturmreif von außen informiert. Das selbe Prinzip hat tags zuvor schon mal gegriffen. Ein Herr Salzburg soll dritter Geschäftsführer bei WAZ NewMedia werden. Neben Borchert und Multhaup….
    Erst heute stand’s dann im Intranet. Offenheit und Führung sieht anders aus, Maitre Hombach! Aber was sag ich einem Politiker
    .O/

    Gut, dass Focus erkannt – und geschrieben hat, dass Reitz ein Blender ist, der mit der neuen WAZ Contend-Idee und dem Rückzug aus dem Lokalen (Stellenabbau) sich immer weiter von den Lesern entfernt.

  6. Bitter sagt:

    Und? Gibt es auch wieder Schweigegelübde der Betriebsräte? Das kam bei den Redakteuren doch über Monate so gut…

  7. Medienmoral sagt:

    Über den neuen „Kuschelkurs“ bei der WAZ berichtet Lutz Knappmann in einem Dossier für die Financial Times Deutschland
    http://www.ftd.de/technik/medien_internet/:Neue-Strategie-Kuscheln-bei-der-WAZ/547196.html
    Mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  8. Reitzens Einheitsbrei für alle! sagt:

    „Wir sind bereit, unsere Inhalte kleineren Zeitungen zu liefern – auch wenn sie nicht der WAZ-Gruppe angehören“, sagt Reitz. Die Zweitverwertung könnte den Zeitungen günstige Texte und der WAZ zusätzliche Einnahmen bringen. (FTD)

    Vor allem wird sie diese kleineren Zeitungen à la longue schön unter die Kontrolle der WAZ bringen: Pressefusion durch die Hintertür!
    Merkt Ihr etwas, liebe Kolleginnen und Kollegen der kleineren Blätter, der (noch) unabhängigen Heimatzeitungen? Unser kleiner Uli und sein großer Onkel Bodo möchten euren Verlegern gern helfen, euch entbehrlich zu machen. Willkommen im Club!

  9. papillon sagt:

    ja, ja…

    “Echo der Frau”, “Das Goldene Blatt”, “Neue Welt” und “Frau aktuell”

    werden mir fehlen.

    Der Hombach sicherlich nicht. – Ist der mittlerweile in der CDU?

  10. innen - außen sagt:

    Hat sich eigentlich jemand Gedanken gemacht wem der „Inhalt“ der Zeitung gehört, vom wem er erarbeitet wird? Chefredakteur Reitz ist schon wieder auf „Klautour“! Der Zeitungsinhalt wurde von Redakteuren erarbeitet, ist ihr geistiges Eigentum und kann nicht beliebig von „Mahlzeit“ genutzt, veräußert werden. Das hat die WAZ-Mediengruppe in ähnlich gelagerten Fällen gern getan. Oder sollte in den neuen Anstellungsverträgen der Essener Redaktionsmannschaft die kostenlose Abtretung der Autorenrechte schon verankert sein? Dann ginge die „Unterwerfung“ weiter.
    Die Mediengewerkschaften sollten sich mit der angekündigten Verkaufsstrategie ( Weiterverwertung von geistigem Redakteurseigentum ) von Hernn Reitz einmal beschäftigen.

  11. Bodo sagt:

    … was gilt diesbezüglich eigentlich hinsichtlich der Schreiben von den Verlagsoberen von vor einer Woche. Sind damit die Nutzungsrechte und möglicher Anspruch auf weitere honorierung (nur) innerhalb der WAZ West weg oder ganz allgemein????

  12. bauch sagt:

    Hier muß Klarheit geschaffen werden! Wenn denn die Betriebsräte schon nichts unternehmen, sollten die Mediengewerkschaften nun schnellstens eingreifen. Ob Urheber-oder Nutzungsrecht innerhalb der WAZ-Mediengruppe oder außerhalb hier ist umgehende Aufklärung notwendig. Werden die Rechte der Redaktionsbeschäftigten schon wieder von Bodo und Co geknebelt?

  13. Lachnummer sagt:

    @bauch
    „sollten die Mediengewerkschaften nun schnellstens eingreifen“
    .
    Bruuhaha! Der war gut! Bitte mehr davon! Verrate mir vorher nur eines: Auf welchem Stern hast Du in den letzten Monaten gelebt?

  14. Nur mal so sagt:

    Was haben die Gewerkschaften denn je für uns getan?
    http://www.youtube.com/watch?v=i0m1gt4KWis

  15. Auch nur mal so sagt:

    Netter romantischer Ausflug in die Geschichte. Übrigens hatte die Frage nach „je“ auch niemand gestellt, sondern nur nach der gewerkschaftlichen Unterstützung in den letzten Monaten. Und da sieht’s dunkel aus: UNS in der Gegenwart der WAZ-Gruppe haben die Gewerkschaften jedenfalls bisher ganz schön hängen gelassen.
    ..
    Kein Wunder, wenn ein Betriebsratsvorsitzender, Verhandlungsführer der Arbeitnehmer und dju-Gewerkschaftsboss mitten in den Verhandlungen die Seite wechseln und zum Chef ernannt werden kann. Kommt so eine unglaubliche Tour auch in euren Werbefilmchen vor? Na, Hauptsache, dem Malte geht’s jetzt prima!

  16. Malteser sagt:

    Egal was sie tun: Leute wie Malte H. werden immer ein gutes Gewissen haben.

  17. Auch 'mal nur mal so sagt:

    Solche Gewerkschafter nehmen das Angebot eines Chefsessels natürlich überhaupt immer nur an, „um den Betrieb zu retten“, sie bleiben dabei „innerlich immer noch ein Gewerkschafter“ oder „einer von euch“ oder so ähnlich.
    .
    Also, Ihr, die ihr euren Arsch nicht so wunderbar leicht retten könnt: Respektiert bitte die unglaubliche Aufopferung, die schweren Gewissenbisse und endlosen Nöte, die vor dem schweren Schritt stehen, von der Arbeitnehmerseite auf die Arbeitgeberseite zu wechseln und das Gehalt zu vervielfachen! Ob dju oder transnet – so etwas fällt lupenreinen Gewerkschaftern doch ungeheuer schwer.
    .
    BTW: Ist Bodo Hombach nicht auch immer noch Gewerkschafter?

  18. Frenzy sagt:

    Es ist sowieso schon ein weitgehender Verrat der Arbeitnehmerinteressen, wenn ein Gewerkschaftsvorsitzender sowas tut. Wenn dann auch noch mit ihm die Günstlingswirtschaft Einzug hält, dann ist das schlicht nur noch zum K…

  19. Malteser sagt:

    Was wollt ihr? Hat er etwa seine Freundin zur stellvertretenden Chefredakteurin gemacht? Nein? Na, also. Alles ganz sauber.

  20. Henner sagt:

    @Malteser „Hat er etwa seine Freundin zur stellvertretenden Chefredakteurin gemacht?“
    Nö. Das wäre dann ja auch keine Günstlings-, sondern Vetternwirtschaft.

  21. wer sagt:

    Warum redet ihr eigentlich so drumrum? Schaut euch doch mal die neuen Leute an, die jetzt um M.H. herum etabliert wurden. Das ist Günstlingswirtschaft.

  22. katzenklo sagt:

    Lese das jetzt erst, was die FTD zum Kuschelkurs der WAZ schrieb. Hombach danach wörtlich zur seiner Auffasung von Synergie:“Es ist doch Unsinn, wenn in Essen ein Zeitungsjournalist über Katzen schreiben soll und wir in haben lauter Katzenexperten in München“. Welch ein Gemüt in dieser Verantwortung!

  23. FreierFotolieferant sagt:

    Nutzungsrechte in Zeiten des Internet? Ist irgendeinem schon aufgefallen das eure (und meine) Texte und Bilder tagtäglich unter derwesten.de verschenkt werden. Oder zieht jemand außer Frau Borchert einen Nutzen aus euren (und meinen) erzwungenen Geschenken? Und da eure (und meine) Geschenke leider so schrecklich teuer weiter zu verschenken sind, bleibt leider kein Geld für euch (und mich) über.

    Überhaupt, wozu sollten kleine Zeitungen auf das Angebot von Reitz eingehen. Die brauchen doch nur mal einen WAZ-Mantel zu lesen und wissen wie es auch geht – beginne den Artikel einfach mit: Wie die xyz berichtet…
    Schon ist man um den Einkauf von Nachrichten herumgekommen.

    @katzenklo
    Wenn wenigsten der Experte in München für jede Veröffentlichung honoriert würde…

  24. Redaktor sagt:

    @FreierFotolieferant „Ist irgendeinem schon aufgefallen…“
    Willkommen im 21. Jahrhundert!

  25. wissen sagt:

    Nun sind es schon vier Wochen her, dass wir erfuhren, WZV soll umgesiedelt werden. Da scheinen ja – so hört man – aktive Betriebsräte zu agieren. Warum hört man hier im Blog nichts Konkretes mehr von der WAZ-Zeitschriftentochter?

  26. Frust sagt:

    Tja hätten wir mit Verdi eine Gewerkschaft, die sich wirklich noch für die Interessen ihrer Mitglieder aus der Medienbranche einsetzen, dann wären solche Aktionen wie durch die IG Metall auch möglich: Aber zumindest bei der MSG hat ein Teil des Betriebsrates gemeinsame Sache mit der Geschäftsleitung gemacht und verhindert öffentlichwirksame Auftritte. Daher war der Radikalschnitt bei den Geschäftsstellen nur möglich.
    .
    Wie man als Gewerkschaft für die Mitglieder da ist und nicht nur Beiträge abkassiert sieht man hier: Bin durch WDR2 darauf aufmerksam geworden und habe mich richtig geärgert:

    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/sprockhoevel/2009/8/20/news-130019527/detail.html
    .
    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/sprockhoevel/2009/8/21/news-130138211/detail.html

  27. Stille sagt:

    Seit Wochen hört man nichts mehr. Ist der Umzug etwa auch schon vorverlegt? Was ist los bei euch bei Medienmoral? Gibt es nichts mehr zu berichten?

  28. Rufer in der Stille sagt:

    Der Umzoch kütt, daran führen für Bodo und Meister Braun und auch für die knapp 100 Beschäftigten keine Wege vorbei. Die Yellows sollen weg aus NRW, die meisten Arbeitsplätze auch – für die WAZ ist der Rückzug aus der Region beschlossene Sache. Allerdings will der Medienkonzern, der ehemals auf den Grundsatz „entschieden sozial“ schwor, auf keinen Fall betriebsbedingte Kündigungen.
    Die Verhandlungen um einen Sozialplan laufen und laufen und laufen. Erstaunlich allerdings, dass Manfred Braun als Verlagschef bisher angeblich an keiner einzigen Runde teilgenommen haben soll.
    Warum kneift der böse Bauer-Bube?