Bei der WAZ KG stehen bis zu 200 Arbeitsplätze auf der Kippe

Essen. Bei der WAZ-Mediengruppe droht ein weiterer massiver Personalabbau. Nach Informationen des Gewerkschaftblogs medienmoral-nrw.de stehen im Bereich des Finanz- und Rechnungswesens 70 Arbeitsplätze auf der Kippe. Gerüchte liefen schon länger über die Flure der WAZ KG in der Essener Friedrichstraße. Sie wurden am Freitag vorletzter Woche erhärtet durch eine Mitteilung des Leiters des Finanz- und Rechnungswesens der WAZ-Mediengruppe, Stephan Künzer. Danach sollen 70 Arbeitsplätze der Debitoren und Kreditorenbuchhaltung von Essen nach Erfurt zur Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) verlagert werden.

Aber nicht jeder Mitarbeiter aus den betroffenen Abteilungen kann mit einem Arbeitsplatz bei der ZGT rechnen, hieß es. Die Personalkosten wären um 30% zu hoch, dem solle nun entgegen gewirkt werden. Zwei Standorte sollen zukünftig die Arbeiten des Finanz- und Rechnungswesens übernehmen. In Essen verbleibt die Abschlussbuchhaltung und die Finanzen. Erfurt übernimmt die Massenarbeiten. Für einige Abteilungen des Finanz- und Rechnungswesen ist zukünftig Kurzarbeit nicht ausgeschlossen.

Die schlechten Nachrichten über den Abbau von weiteren 130 Arbeitsplätzen sollen detailliert auf einer Betriebsversammlung erörtert werden, die am 6. Oktober stattfindet.

Dazu hat der Betriebsrat auch Bodo Hombach eingeladen.

159 Antworten zu “Bei der WAZ KG stehen bis zu 200 Arbeitsplätze auf der Kippe”

  1. Sozialplan-Moral sagt:

    Am 4. Dezember werden Anzeigenbereich und Medien Sales Service Gesellschaften über Rationalisierungen in ihren Bereichen vom Arbeitgeber infomiert, so zu lesen im Intranet. Die WAZ KG hat – Lucht und Schmidt sei Dank – dafür bereits den passenden Sozialplan zur Hand. Wie und wer sorgt jetzt noch für Maßnahmen, die Arbeitsplätze zu erhalten?
    Keiner der Betroffenen der anderen Abteilungen hat Kenntnis erlangt, wann das Arbeitsverhältnis für sie endet, alle befinden sich im Unklaren. Für diese Unklarheit gibts 30 Prozent zusätzlich zur Normalabfindung, wenn man das Haus mit einem Aufhebungsvertrag unter Einhaltung der Kündigungsfrist verlässt, bis zum 15. Januar 10 muss man sich entschieden haben.
    Das man mit langjährigen Mitarbeitern so umgeht, sie über das Wesentliche nicht informiert, ist sehr bitter. Niemand weiß wann die ersten betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Das ist das Arbeitsklima in dem die Betroffenen arbeiten müssen.

  2. Schweigen im Walde sagt:

    Gibt es niemanden, der einen Überblick geben kann, wie viele Leute im letzten Jahr (in den letzten Jahren) gehen mussten, wie viele Hundert Arbeitsplätze bei der WAZ bereits abgebaut wurden?
    Ich meine nicht nur Redakteure, ich meine wirklich alle. Vielleicht kann man hier im Blog eine Extra-Rubrik einrichten, in der die Leute von Buchhaltung und Vertrieb, von Geschäftsstellen etc. ihren Kenntnisstand niederschreiben, damit mal einer zusammenzählen kann und damit endlich auch mal „draußen“ die dramatische Entwicklung des Konzerns wahrgenommen wird.
    Berichtet wird in den Zeitungen über Opel und Co, aber wenn es um die Verlage selber geht, herrscht Schweigen im Walde. Die Leser würde es interessieren, da bin ich mir sicher.

  3. (Noch-)WAZler sagt:

    @ Schweigen im Walde:

    Was meinst du wohl, warum bei den neuerlichen Maßnahmen die Axt zuerst bei den Redakteuren angesetzt wurde? Zwar gab es auch in den Reihen der Schreiberlinge kaum Wiederstand gegen die massiven Personalabbaumaßnahmen von Hombach, Nienhaus, Kopatzki, Schickler & Co., doch drang zumindest einiges an die Öffentlichkeit, insbesondere an den WDR.

    Wir Kaufmännischen hingegen verfügen weder über Kontakte zu anderen Medienhäusern noch interessiert sich irgendeine Sau für unser Schicksal. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus. Warum hat denn die WAZ in den vergangenen Jahren so gute Kontakte zum WDR (Stichwort: Mediathek, Der Westen) aufgebaut?!

    Das einzige Blatt im Verbreitungsgebiet, das wirklich medienwirksam über uns berichten könnte („Bild“), wird dies nicht tun, weil Herr Nienhaus nach wie vor über allerbeste Kontakte zu seinem früheren Brötchengeber verfügt. Und die Landesregierung in Düsseldorf, die sich normalerweise vertreten durch Herrn Rüttgers medienwirksam vor jedes Werkstor stellt, das von der Schließung bedroht ist (Nokia, Opel…) wurde im Vorfeld von der WAZ-Geschäftsleitung gefügig gemacht.

    Von unserem ach so tollen Betriebsrat ganz zu schweigen.

    Wenn wir nicht selbst den Arsch hochkriegen und auf die Straße gehen, wird niemand außerhalb des eigenen Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreises was mitbekommen. Aber auch das sind Multiplikatoren, die wirken. In meinem Umfeld gibt es genügend Leute, die ihr Abo als Solidarität kündigen werden oder bereits gekündigt haben. Ist es das, was unsere Herren Manager wollen…?

  4. Richtig sagt:

    @Schweigen im Walde – …Extra-Blog
    Stimme Dir voll zu – gerade wo jetzt die Verkündigungen am 4.12. vor der Tür stehen.

  5. Wolke7 sagt:

    *(Noch-)WAZler
    Du sprichst mir aus der Seele. Auch die Leute in meinem Umfeld können es oft nicht glauben, wie die WAZ mit ihren Angestellten umgeht. Auch bei Opel und Nokia ist eine unternehmerische Entscheidung gefallen. Aber haben die Betriebsräte dort die Waffen gestreckt und gesagt „da kann man nichts machen“ so wie die WAZ-Betriebsräte? Nein, sie haben die Mitarbeiter zur Gegenwehr aufgerufen und sind an die Öffentlichkeit gegangen, haben Kontakte zur Politik aufgenommen. Am Beispiel WAZ kann man sehr schön erkennen, wie Wirtschaft und Politik zusammenspielen. Auch im Pressespiegel ist erkennbar, wie sich die Medienwelt entwickelt.
    Wenn man aber einen BR-Vorsitzenden hat, der nichts weiter zu sagen hat als „da kann man nichts machen“, dann kann sich die Belegschaft schon auf die nächsten Maßnahmen freuen, die mit Sicherheit kommen werden. Selbst wenn man was machen könnte, würde es dieser Betriebsrat nicht tun.

  6. unglaublich! sagt:

    Als Ex würde ich mir auch wünschen, der Betriebsrat könnte etwas bewirken. Leider war es schon vor Jahrzehnten bei der WAZ so, dass der Betriebsrat nur immer das bewirken konnte, was der GF genehm war. Betriebsräte waren schon immer ein lästiges Übel, denen mal ab und zu das Gefühl gab, sie könnten was tun! In Wirklichkeit wurden schon vor Jahrzehnten Betriebsversammlungen und Wortmeldungen von Mitarbeitern von der GF als lächerlich angesehen. (Rundblick über die versammelten Mitarbeiter und der Ausspruch „Es ist noch viel zu viel Personal hier“) bereits vor 20 Jahren! Es wurde nie, wirklich nie anerkannt, wer die WAZ überhaupt so weit gebracht hat. Nämlich liebe Kollegen, wir!
    Übrigens: Unliebsame Betriebsräte wurden auch schon mal entlassen. Die verlorenen Prozesse (auch in anderen Fällen) wurden dann den amtierenden Betriebsräten vorgeworfen.
    Die Frage ist nach wie vor: was wird damit bezweckt? Vielleicht könnte man das ja alles besser verstehen!

  7. freddy sagt:

    die waz ist die unseriöseste firma die es gibt

  8. S.Henze sagt:

    Ich bin im dialog jetzt und mir hat man gesagt das die da noch 100 leute suchen also bewirbt euch im waz dialog

  9. (Noch-)WAZler sagt:

    @ S.Henze:

    Dein Vorschlag in allen Ehren. Aber glaubst du wirklich, dass die von der Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter/innen freiwillig auf bis zu 2/3 ihres Gehaltes verzichten würden, nur um bei WAZ Dialog unterzukommen? Als es noch keine Call Center gab, da hatte die WAZ eine eigene Telefonzentrale mit geschulten und gut bezahlten (Vollzeit-)Mitarbeiterinnen. Heutzutage gibt es WAZ Dialog: Ursprünglich als reines Call Center geplant, übernimmt dieser Bereich immer mehr Aufgaben von Abteilungen, die bereits geschlossen wurden oder kurz vor der Schließung stehen (Geschäftsstellen, Vertrieb etc.). Aufgrund fehlender oder unzureichender Schulungen und Einarbeitung, zu denen die Mitarbeiter/innen von WAZ Dialog nun wirklich gar nichts können, ist die Qualität mitunter unter aller Kanone. Wir Verwaltungsmitarbeiter müssen uns das tagtäglich von verärgerten Anrufern sagen lassen, die quer durchs Haus weitergeleitet werden, nur weil bei WAZ Dialog auf Anweisung der Vorgesetzten keine detaillierten Telefonlisten verwendet werden dürfen. Stattdessen nutzt man vermutlich auf gut Glück das in Lotus Notes integrierte Telefonbuch.

    Nimm es mir bitte nicht persönlich, aber solange es Menschen gibt, die prekäre Arbeitsverhältnisse wie bei WAZ Dialog – für ein paar Euro Stundenlohn und oftmals auf 400-Euro-Basis – annehmen (müssen), wird sich der Abbau gut und fair bezahlter, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse fortsetzen. Mit fatalen Folgen für das ganze System und unsere Gesellschaft.

    PS… Was gibts eigentlich Neues von der Anzeigenfront?

  10. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Nein, es ist kein Trost; auch wenn viele Leser den Abbau des bisherigen Service bedauern.

    Es wird sich rächen, wenn in den Städten keine Geschäftsstellen mehr da sein werden. Wenn der kurze Draht zu Zeitung von Seiten des Verlages abgebaut sein wird.

    Gern erinnere ich michdaran, dass so manche gute Lokalgeschichte von den Zeitungsboten über die Geschäftsstelle in die Redaktion getragen wurde. Auch das wird fehlen.

    Zeitung, das ist Kommunikation. Zwischen Leser, Verlag und Redaktion. Zwischen Anzeigenkunden und Akquisiteur. Wer in der Stadt über ein gutes Kontaktnetz zur werbetetreibenden Wirtschaft verfügte, bei orderten die Kunden manchmal auch Anzeigen über den eigentlichen Bedarf hinaus. Solche Kontakte werden auch das Geschäft vermiesen.

    Was bleibt ? Die Öffentlichkeit aufrütteln. Vielleicht durch konzertierte Protestaktionen vor den demnächst geschlossenen Geschäftststellen und vielleicht auch die Redakteure zur Geschlossenheit auffordern, mitmachen bei den Aktionen. Vielleicht könnten die Gewerkschaften auch ineigener Sache Anzeigen schalten,in denen die Leser aufgeklärt werden.

    Die Entwicklung jedenfalls ist beängstigend. Zumal noch etwas auf`s Spiel gesetzt wird: Wie will die Zeitung glaubwürdig sein, wenn in den Kommentaren für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Opel, Quelle etc. geschrieben wird, aber der eigene Verlag, der die Zeitung herausgibt, den ebenfalls in den Blättern oftmals bemängelten Service zusammen mit den Arbeitsplätzen abbaut. Und das auch noch in der Zeitung totgeschwiegen wird…..

  11. No Visions sagt:

    @Ex-WAZler: war eine komische Veranstaltung gestern. Die Frage darf erlaubt sein, ob die Leute auf dem Podium dazu stehen, was sie da gestern erzählt haben. Denn von einem Konzept, was den Aufbruch und wieder bessere Anzeigenerlöse verspricht, war nichts zu sehen. Wieder wurde von Benchmarking im Vergleich zu anderen Tageszeitungen erzählt, was Schickler aufgestellt hat. Aber auf die Frage, wie Schickler das Benchmarking dokumentiert hat, kam keine zufriedenstellende Antwort.
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    Auf jeden Fall wird es die Rolle rückwärts geben. Was die SIPA-Strategen vorgeschlagen haben (eigentlich sollte man von denen das Honorar zurückfordern, sämtlicher Kram von denen ist von Erfolglosigkeit gekrönt) mit 5 Mediensales@Service-Gesellschaften für die Medienberater wird nun zum 01.01.2010 wieder aufgelöst und alle Medienberater gehen wieder in eine Gesellschaft (vermutlich MSG).
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    Insgesamt sind ca. 113 MAK’s im Anzeigenbereich zuviel an Bord. Da ca. 40 schon vorher von sich aus das Weite gesucht werden und ca. 15 im rentennahen Alter sind, denen der Abgang versüßt wird, sind ca. 50 Kolleginnen und Kollegen von dem Streichkonzert betroffen. Man setzt auf die freiwillige Lösung mit Abfindungen und Auflösungsverträgen. Bei der tristen Stimmung innerhalb des Verkaufes wird man die Leute auch zusammen bekommen, die sich nicht länger mit den gängigen Methoden und dem was noch kommen wird, auseinandersetzen wollen.
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    Aber sonst eben „no visions“. Auf viele Fragen gab es keine Antworten, weil man eben vieles noch offen gelassen hat. Von einem klaren Kurs Richtung Erfolg kann keinesfalls die Rede sein, nur beim Personalabbau ist man ganz entschlossen. Mnn will sich zwar vermehrt crossmedial aufstellen, was in der Tat vom Prinzip her völlig richtig ist, aber solange innerhalb des Konzerns die Verkaufabteilungen nebeneinander wursteln dürfen, anstatt an einem Strang zu ziehen, darf der durchschlagende Erfolg bezweifelt werden.
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    Es ist zu befürchten, dass WAZ-Dialog wieder ein Stück Kuchen mehr dazu bekommt und bald „Gelegenheitskunden“ per Telefon bedienen darf. Der Erfolg wird wieder bahnbrechend sein, denn im Anzeigenverkauf wie auch in anderen Verkaufsbereichen zählt der persönliche Kontakt Face-to-Face. Wir wissen alle selber, wie schnell wir alle auflegen, wenn da zu Hause wieder einmal ein nervender Telefonanruf mit Verkaufsabsichten aufläuft.
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    Also schaun mer mal!

  12. Sascha Henze sagt:

    @(Noch-) WAZler

    also ich bin noch über eine Zeitarbeitsfirma genau wie andere und die haben uns gesagt die übernehmen uns zum 01.01.2010, wir kriegen erst mal ein 25 stunden vertrag + 15 überstunden bar auf die hand. Und stundenlohn ist 9,50 euro, das ist sehr gut. Die anzeigenfront ist unten, da werden auch jetzt leute über zeitarbeitsfirmen gesucht. ok wir wurden jetzt nur 4 tage geschult aber wir kriegen im januar nochmal eine schulung, un inbound ist sehr gut.

  13. Ex mitarbeiter dialog sagt:

    mich haben die im dialog gefeuert weil ích eine behinderung habe obwohl ich da lange war, waz ist sehr schlimm geworden: kunden beschweren sich über die zeitung und über den service im dialog. man sollte den dialog schliessen und leserläden offen lassen, aber waz will sparen da die mitarbeiter vom dialog billige arbeitskräfte sind

  14. exMS@S sagt:

    warum stellt medienmoral nichts über die ms@s rein, sind die es nicht wert? oder ist noch nichts bekannt über die entlassungswelle in dieser abteilung?

  15. Richtig sagt:

    exMS@S
    Hier meine Infos in Kurzform:
    113 Leute (lt. Schickler) sind zuviel an Bord des Schlagseite geschossenen WAZ-Tankers (inkl. kaufm. Mitarbeiter).
    Abfindung wird angeboten, 1 Monatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit (+ 30% wer freiwillig geht). Dann Aufhebungsvertrag und raus. Den verbleibenden Beratern werden alle A-Kunden und ein Teil der B-Kunden weggenommen. Diese werden dann von den MTL und MVL (voher die GF der MS@S) betreut. Für den Außendienst stehen dann 12 Kundenbesuche täglich bei den übriggebliebenen c-, d- und e-Kunden (sprich Pommes- und Dönerbuden, Nähstudios, Fleischereien etc.) auf dem Programm (auf eigene „Benzin“-Kosten versteht sich) und mit Besuchsberichten. Der Innendienst kann sich an einem Anzeigen-Desk die Finger wund wählen und Kundenlisten abtelefonieren. Und wenn dann alle weichgekocht sind und gehen (dann natürlich ohne Abfindung), stehen die billigen Leiharbeiter (Schlecker läßt schön grüßen) für ’nen ganz kleinen Euro parat.
    Sollte jemand mehr (und/oder es besser) wissen, bitte schreiben!!

  16. Auweh... sagt:

    Inzwischen sollten sich einige überlegen ob sie warten bis das Schiff sinkt, oder noch rechtzeitig abspringen…. 🙁

    Was sind denn MTL und MWL?

  17. ex mitarbeiter Dialog sagt:

    kennt jemand von euch den klaus saal?

  18. Frank sagt:

    Wie kann ich dafür sorgen das der WAZ dialog geschlossen wird? habe viele unseriöse sachen mitbekommen, die die WAZ in Schwierigkeiten bringen könnte. DANK dem Dialog sind alle geschäftstellen dicht.

  19. Richtig sagt:

    @Auweh…
    MTL sind Medienteamleiter, also die Vorturner der Medienberater (davon gibt es – noch – ca. 30).
    MVL sind Medienverkaufsleiter (jetzt noch Geschäftsführer der ms@s, ab 1.1.2010 die Rolle rückwärts wieder zum MVL). Davon gibt es – noch – 5 (bzw. 4). Diese turnen den MTL und den Medienberatern vor.

  20. nistian chrienhaus sagt:

    Ist euch eigentlich noch nicht aufgefallen, dass es erst so rund geht, seit Christian Nienhaus an Bord ist? Sicherlich: Bodo Hombach hätte den Tanker früher in die ein oder andere Richtung steuern müssen. Das hat er versäumt. Aber seit Herr Nienhaus mit am Ruder ist, ist – dank seinen Hamburger Freunden von Schickler – volle Kraft auf den Eisberg angesagt.
    .
    Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, warum man sich weitgehend blind auf eine überbezahlte Unternehmensberatung verlässt, die phantasievoll gestaltetelte Bechmarks mit Power Point präsentiert.
    .
    Dazu zwei Beispiele: Die Auflösung aller Doppelstrukturen bei den Redaktionen im Lokalen, da hätte man als Geschäftsführer auch selbst kommen können. Dafür bedarf es keiner Unternehmensberatung. Oder: Jetzt das Kaputtmachen von Strukturen im Anzeigenbereich. Um da Stellen zu streichen, braucht man keinen Schickler. Der macht es nur noch schlimmer: So gibt es Regionen, da müssen nicht mal Mitarbeiter entlassen werden, weil sich die Sache durch Fluktuation erledigt. Dennoch müssen die Verbliebenen künftig in affigen Deskstrukturen arbeiten, während sie vorher gute Arbeit dank klarer und sinnvoller Abläufe geleistet haben. Gute Leute gehen grad von Bord!
    .
    Was ich vermisse:
    Zum einen mehr Selbstvertrauen einer Geschäftsführung und den Verzicht auf teure, alberne Berater. (Sonst können die Schicklers auch gleich den Laden übernehmen und wir brauchen keine Geschäftsführer mehr).
    Zum anderen mehr Zutrauen in die Mitarbeiter. Warum hat man Redaktionen und Sales nicht mal gefragt, wie man schlankere Strukturen schaffen könnte, wenn es denn sein muss? Man macht die klare Ansage, dass die Summe x gespart werden muss, dass man y Arbeitsplätze abbauen muss. Und dann lässt man eher mal die Leute, die täglich die Kohlen aus dem Feuer holen, überlegen, wie man weiter sinnvoll arbeiten kann / könnte. Da kämen mit Sicherheit bessere Ideen heraus als diese affigen Desks, die nur Chaos stiften und die Abläufe bürokratischer machen.
    .
    Aber in fünf Jahren wird die nächste Unternehmensberatung für viel Geld die Zentralisierung zurückdrehen, dann sind wieder die Alleskönner vor Ort gefragt, jede Wette… Nur die guten Leute sind dann alle weg.
    .
    WAZ hieß mal: Wir arbeiten zusammen.
    Heute heißt es: Wir alle zittern.

  21. unglaublich! sagt:

    @nistian chrienhaus
    Wie recht du hast: „Wir alle zittern“. Nie hätte ich das jemals für möglich gehalten. Es ist einfach nur zum Heulen. Vor allem die Ohnmacht, zuzusehen, wie die guten Leute verschwinden und leider Leute auf die Kunden losgelassen werden, die meinen, 4 Tage Schulung seien was tolles in diesem Bereich. Hier braucht man unbedingt Erfahrung!

  22. exBerater sagt:

    @ nistian chrienhaus

    man kann es nicht besser zusammenfassen.

    Ich bin seit knapp einem Jahr bei einem kleinen Verlag und verkaufe tatsächlich wieder Anzeigen ohne Strichlisten, Planungen, Zielvorgaben, höchster und allerhöchster Priorität.

    Und das beste: Man ist mit meiner Arbeit zufrieden und gibt mir nicht ständig das Gefühl, ich sei lediglich faul, unfähig oder unwillig.

    Bei den alten WAZ-Kunden höre ich in der Regel nur eins: „Von denen (WAZ) hört man ja nichts mehr… – die wollen uns wohl nicht mehr…“

  23. xxxdergehasstexxx sagt:

    der Untergang naht

  24. molli sagt:

    Es geht noch besser. Die WAZ macht ihren Postdienst im Ruhrgebiet zu. Ab den 01.02.10 stehen über 500 Zusteller auf der Straße.

    Wenigsten schreibt die WAZ schwarze Zahlen.

  25. Sascha Hinze sagt:

    Die Waz hat jetzt beim dialog alte mitarbeiter die schon seit 10 jahren da sind entlassen und von zeitarbeitsfirmen sehr viele leute jeweils immer nur für 3 monate eingestellt

  26. Martina Herrmann sagt:

    WAZ = Wir Arbeitslosen Zigeuner

  27. Ulla Schaum sagt:

    Hallo die waz hat in bochum ein call center, wo man zeitungsabo verkauft, hat jemand die nummer für mich`?

  28. Gruppe 4 LH 2010 sagt:

    Sauerei! So geht es nicht weiter! Wir erklären uns solidarisch mit den Mitarbeitern der WAZ.

    Gruppe 4 Lage-Hörste 2010

  29. der bochumer sagt:

    hallo jutta schmidt,

    mach im sinne der geschäftsführung weiter so!

  30. Ulla sagt:

    Hallo ich suche dringend ein job im call center der waz irgendo wo man abos verkauft, kennt jemand was ?? bitte helft mir bin arbeistlos geworden

  31. Karlheinz Schreier sagt:

    @ Ulla:

    Lass es besser sein! Wer abonniert heutzutage noch eine Tageszeitung, geschweige denn eine der WAZ-Mediengruppe? Ich bin Jahrzehnte lang treuer Abonnent und Leser der NRZ gewesen, doch nachdem ich hier und anderenorts gehört und gelesen habe, wie selbstherrlich und menschenverachtend das Unternehmen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgeht, haben ich und viele meiner Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte unsere Abos gekündigt. Eine Firma, die in ihren Zeitungen die Methoden eines Anton Schlecker anprangert, im eigenen Haus jedoch rigoros anwendet, gehört boykottiert und vom Markt gefegt. Auch wenn das für die (Noch-)Beschäftigten noch so hart sein mag. An mir jedenfalls verdient die WAZ keinen einzigen Cent mehr.

  32. Protestant sagt:

    Genau das ist der Effekt, der unterschätzt wird. Aber indem sich die Verantwortlichen andere Geschäftsfelder erschließen wollen (Radio, Fernsehen, Telefon), vergessen sie, dass der Erfolg dieser neuen Strategie erst noch zu erbringen ist. Und wenn sich ihre Erwartungen nicht erfüllen, haben sie ihr Kerngeschäft längst demoliert. Da machen sich die politischen Kontakte des Herrn Hombach jetzt nützlich. Man sollte alles, was bei diesem Unternehmen geschieht, im Zusammenhang sehen. Das was mit den Postleuten passiert, geschieht auch bei der WAZ. Ich denke dabei an die Hausboten, Facility Management usw. Und diese Gangart ist ja nicht nur. Schon vor mehreren Jahren wurden Abteilungen ausgelagert und danach geschlossen, um Mitarbeiter loszuwerden. Es hat sich eine Kultur der sozialen Kälte entwickelt. Dass sich da auch die Leser, die das mitbekommen, distanzieren, ist für mich auch ein Zeichen der Solidarität. Auf der Strecke bleiben die Mitarbeiter, die in schlechter bezahlte Jobs transferiert werden oder die, die nach jahrelanger Tätigkeit ungewollt arbeitslos werden. Aber Hauptsache Herr Hombach rühmt sich damit, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.

  33. Lux sagt:

    Jedes andere Unternehmen, dem die Kunden davon rennen versucht mehr für seine Kunden zu tun, bei der WAZ-Mediengruppe geht man scheinbar davon aus das man Zeitungsleser hinzugewinnt indem man Kundenunfreundlicher wird.
    Ein Regionalblatt das den Bezug zum regionalen Kunden durch Schließung der Lokalredaktionen (bzw Zusammenlegung) abbricht ist einfach nicht sonderlich attraktiv.
    Überregionale Nachrichten bekommt man überall, einfach, schnell und oft besser aufgearbeitet.
    Dazu die jährlichen Bezugspreiserhöhungen die dem Kunden auch nicht transparent bekannt gemacht werden, das neue „Konzept“ für Lieferunterbrechungen etc.

  34. Wissensuchend sagt:

    Hallo, ich habe gehört, das für jeden Arbeitsplatz der bei uns im Westen aufgelöst wird und dafür im Osten ein neuer Arbeitsplatz geschaffen wird, auch Subvensionen möglich wären? Kann das wirklich sein, wenn – dann wäre das der Hammer! 🙁

  35. Ossi sagt:

    Klar, kommt alle rüber! Hier gibt´s Gold und jede Menge Ackerland!

  36. Anonymous sagt:

    Na, der Osten als solches kann ja nichts dafür. Einige sind ja schon nicht mehr in der DDR geboren sondern in der BRD.
    Was aber ärgert ist, seit dem Mauerfall gibt es den Soli – und jetzt verlieren die, welche seit Jahren für den Aufbau Ost bezahlen auch noch den Job, weil es JETZT besser und billiger für unsere Wirtschaft im Osten geworden ist.
    Das ist ja sowas von ………
    Wenn das die Firmengründer der WAZ wüßten, was aus ihrer Sozial ausgerichteten Zeitung geworden ist 🙁

  37. Anonymous sagt:

    „Denn es muß uns doch gelingen,
    Daß die Sonne schön wie nie
    Über Deutschland scheint,
    über Deutschland scheint.“

  38. Axel Hader sagt:

    Hombach fordert ermäßigte Mehrwertsteuer für Presseprodukte??? Die gibt es seit Jahren! Da sieht man mal wieder, welche Profis diesen Konzern leiten.

    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/medien/2374898_Wir-sind-eine-Journalismus-Manufaktur.html

  39. Alter Kollege sagt:

    Er hat sich zumindest sehr schief ausgedrückt. Denn die Verlegerverbände fordern schließlich die gänzliche Befreiung von der Mehrwertsteuer – nicht bloß eine „Senkung“. (Zurzeit gilt für Presseprodukte eine ermäßigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent.)

  40. Anonymous sagt:

    Moin, Moin,
    wenn man inzwischen durch die ausgedünte Mitararbeiterschaft der WAZ Abteilungen läuft, stellt man mit Schrecken fest – es ist nur noch ein Kampf um’s überleben.
    Vielleicht haben die Mitarbeiter noch großes Glück, die ihren Arbeitsplatz JETZT verlieren und noch in den Genuß von Sozialleistungen und Abfindungen kommen.
    Wer weiß was für den Rest der Mitarbeiter übrig bleibt wenn das Schlachtschiff WAZ erst einmal richtig leck geschlagen ist und den Rest des Ballast schnell über Bord wirft damit die Führungsebenen noch trockenen Fußes das rettende Land erreichen.
    Traurig – aber wie konnte es so weit kommen?

  41. Kollege sagt:

    @Anonymous „Wer weiß was für den Rest der Mitarbeiter übrig bleibt…“
    Es hat jeder in der Hand, selbst die Initative zu ergreifen, statt einfach nur abzuwarten und wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren.

  42. Anonymous sagt:

    Kollege, und was bitte soll ein Mitarbeiter tun? So lange sein Arbeitsgebiet nicht im Fokus steht, bleibt ihm doch keine andere Wahl als abzuwarten, oder? 🙁

  43. Kollege sagt:

    Abwarten, meinetwegen – aber nicht träge dabei sein, sondern zugleich unbedingt aktiv nach einem besseren Arbeitgeber suchen! Dann so schnell wie möglich die unwirtliche Stätte verlassen, bevor die Einschläge nölch näher kommen!
    .
    Man kann sich fortbilden, sich ein neues Arbeitsfeld, vielleicht sogar einen völlig anderen Beruf erschließen. Das geht – ich selbst war bisher in drei ganz unterschiedlichen Berufen tätig.

  44. Anonymous sagt:

    Hi Kollege, das geht, so lange man unter 40 Jahre ist. 🙂
    Drüber – hat man auf dem Arbeitsmarkt fast keine Chance mehr. Außerdem, kann man zuviel – heißt es auch oft – „Sie sind für diesen Job überqualifiziert…“ – hört sich alles immer soo einfach an, ist es aber nicht, sicher nicht 🙁

  45. Kollege sagt:

    Es gibt doch nichts zu verlieren, nur zu gewinnen. Was also hindert Dich daran, es während des „Abwartens“ zu versuchen, eine neue Stelle zu erschließen? Ich habe einen neuen Job gefunden, obwohl ich 54 bin. Es gibt nämlich auch Firmen, die suchen gute, erfahrene Leute. Inzwischen hat es sich nämlich auch im Management herumgesprochen, dass das einseitige Setzen auf junge Mitarbeiter auch seine Nachteile hat. Und „Sie sind überqualifiziert“ ist natürlich dummes Geschwalle von jemand, der Dir den Job sowieso nicht geben will. Letztlich ist alles Verhandlungssache – und wenn es im Monat erst einmal ein paar hundert Euro weniger werden, ist das auch nicht das Rirsenproblem, wenn man dafür wieder eine Arbeoit hat, an der man Freude hat, bei der man wieder wertgeschätzt wird und bei der man nicht ständig Angst vor Jobverlust haben muss.
    Merke: Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  46. @ler sagt:

    Wie soll ich das verstehen „…..und wenn es im Monat erst einmal ein paar hundert Euro weniger werden….“ Ich hab auch Freude bei meiner Arbeit im Garten. Hier geht es doch um Arbeitsbedingungen. Ich muss meine Arbeitskraft verschleudern und dafür noch dankbar sein? Hier haben sich die Kräfte doch eindeutig verschoben, und zwar zum Nachteil der Arbeitnehmer. Das grenzt doch fast schon an Sklaverei. Welches Selbstwertgefühl muss man denn da haben, um das auch noch als Glücksfall zu empfinden?

  47. Kollege sagt:

    @ @ler „Wie soll ich das verstehen “…..und wenn es im Monat erst einmal ein paar hundert Euro weniger werden….” “

    Genau so, wie es gemeint war. Wenn die Lebensqualität nach einer u. U. Jahre dauernden Quälerei und Bedrückung wieder steigt, weil Du wieder einen sicheren Arbeitsplatz und eine befriedigende Arbeit hast, so sollte Dir das auch eine (vielleicht auch nur anfängliche) Einbuße beim Gehalt wert sein. Oder im Umkehrschluss: Muss man wegen ein paar Kröten mehr das Risiko eines dauernden Schadens an seiner körperlichen und geistigen Gesundheit und eine üble Belastung der Familie in Kauf nehmen, nur weil der Arbeitgeber sich einen Dreck darum schert, wie es seinen Mitarbeitern geht?

    Ich habe jetzt zwar etwas weniger Geld als zuvor, aber es geht mir sehr viel besser. Und ich habe nur dieses eine Leben.

  48. anhängsel sagt:

    #Kollege
    Nur gut, daß nicht alle so denken. Sonst wäre der Laden bereits leer. Und wie soll man dann die MAKs nach Belieben hin- und herschieben bzw raushauen, wenn die einfach nicht mitspielen wollen?
    I had a dream: ALLE MAKs bleiben einfach mal eine Woche vor der Tür und tun ihren Unmut kund. Richtig laut.. Das wäre zwar nicht wirklich nach dem Geschmack von Bodo, aber was kann uns passieren, wenn wir alle zusammenhalten?
    … und dann wurde ich wieder wach.

  49. sinkflotte sagt:

    kann dem „kollegen“ nur 150pro zustimmen. habe nach Rausschmiss (den ich glücklicherweise kommen sah und entsprechend Boden bereitet hatte) ebenfalls komplett beruflich umgesattelt und fasse neu Fuß im Lehramt. derzeit auf vertretungsstelle, ums anzutesten, halbtags. Verdienst ist ein witz und bleibt es für angestellte lehrer auch bei voller stelle – brutto fast 2000 weniger, als ich zuletzt im Tageszeitungstarif hatte. ABER DER GEWINN – – – SIEHE unter KOLLEGE!!!!!!!!!!!!! bleibt nix hinzuzufügen. („entweder du änderst die umstände oder deine einstellung dazu. einstellung zu ändern ging nicht mehr, hätte verbiegen bis zum brechen bedeutet, und wer heute immer noch denkt, das kranke lokalzeitungswesen von innen heraus verändern zu können, soll weiterträumen.“)
    Bin übrigens 45.

  50. Protestant sagt:

    Schön für dich, wenn du mit 2000 brutto weniger noch auskommst, ohne ergänzende Hilfe zu beantragen. Wenn man vorausschauend denkt sollte man auch mal überlegen, ob bei steigenden Lebenshaltungskosten und höheren Sozialabgaben der Lebensunterhalt bei solchen Löhnen noch ohne staatliche Hilfe bestritten werden kann. Und was passiert, wenn der Staat wegen Bankrott auch keine Lohnersatzleistungen mehr erbringen kann, kein Geld für Kurzarbeit und Aufstockung mehr da ist? Auf dem besten Weg dorthin sind wir ja.