DerWesten: Rückkehr von waz.de & Co.?

Wie es mit der WAZ-Seite DerWesten weitergeht, fragen sich Beobachter spätestens, seit Ex-Chefredakteurin Katharina Borchert das Haus verlassen hat und Ulrich Reitz zu ihrem Nachfolger ernannt wurde. Jetzt berichten Pottblogger Matheuszik (http://www.pottblog.de/2010/02/08/derwesten-rueckkehr-waz-de/) und Thomas Knüwer (http://www.indiskretionehrensache.de/2010/02/der-westen-soll-wachsen-aber-wie/) übereinstimmend von Überlegungen zu einem umfassenden Relaunch des Portals.

Denkbar sei, dass die Zeitungsmarken der WAZ-Mediengruppe online wieder zurückkehren und als Nachrichtenseiten die „journalistischen“ sowie lokaleren Inhalte präsentieren. DerWesten solle zu einem Unterhaltungsportal umgebaut werden, das vorwiegend auf „weichere“ Themen setze – nackte Haut inklusive. Nicht nur inhaltlich, auch optisch solle sich DerWesten an Bild.de annähern.

Was Knüwer darüber hinaus aus unternehmensnahen Kreisen meldet: WAZ New Media habe zuviele Planstellen. Aus 36,8 sollen 30 werden. Allerdings werde es „erstmal nicht ganz so schlimm werden, da verschiedene Mitarbeiter freiwillig ausgeschieden sind“.

Nachtrag:  Die WAZ-Gruppe hat die Pläne für einen Relaunch bestätigt, wie das Portal Meedia schreibt (http://meedia.de/nc/details-topstory/article/derwesten–relaunch-ja–boulevard-nein_100026115.html?tx_ttnews[backPid]=23&cHash=3b3260d378). Kernelement solle „eine weitere Stärkung der lokalen und regionalen Inhalte sein“. Behauptungen in Blogs, DerWesten werde ein Boulevardportal, seien aus der Luft gegriffen.

93 Antworten zu “DerWesten: Rückkehr von waz.de & Co.?”

  1. Mahlzeit III sagt:

    Management by Hektik. Keine Strategie. Keine Idee. Was gestern noch hochtönend als Weisheit letzte Schluss verkauft wurde, wird heute Hals über Kopf ins Off gekickt.
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    Wäre all das schöne Geld (Show-Truck, Westen, Regiodesk) in die Stärkung und Modernisierung der Lokalredaktionen geflossen, ließe sich zumindest darüber streiten, ob die Auflagenzahlen ähnlich desaströs auf den Abgrund zusteuerten.
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    Jetzt steht die WAZ komplett ohne Hosen da: Bei gleichbleibendem Negativtrend der Auflage in 10 Jahren keine Zeitung mehr, das Internetportal ein teurer Rohrkrepierer und das Ganze garniert mit einer Geschäftsführung, die sich mit ihrem fortgesetzten Dilettieren lächerlich macht.
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    Das muss man erstmal hinkriegen. Chapeau!

  2. Schade für alle sagt:

    Leider droht die WAZ-Gruppe nun auch beim Westen ihre wichtigste Ressource zu verspielen: das Humankapital. Schon jetzt sind die Mitarbeiter beim Online-Portal (die bisher mit großem Einsatz und viel Herz ihren Aufgaben nachgegangen sind) nicht nur verängstigt, sondern auch demoralisiert und zunehmend demotiviert. Es dürfte schwerfallen, auf einer solchen Basis etwas Erfolg versprechendes Neues zu kreieren.

    Jene, die schon im Print mit ihren Konzepten (?) Schiffbruch erlitten haben, dürfen nun auch noch im Netz ihr (Un-)Glück versuchen. Die Sache hat einen Haken: Diese Menschen haben bisher leider nicht gezeigt, dass sie aus Fehlern lernen. Im Gegenteil: Weil ihnen die Selbstdarstellung wichtiger ist als die Zukunft des Produktes, weil ihnen das Ego mehr bedeutet als der Leser/User, weil sie aus Angst ihre Meinung nicht mehr äußern, weil sie eine solche vielleicht noch nie besessen haben oder weil sie keine andere Meinung dulden (das variiert je nach Position in der Führungsebene) wiederholen sie den gleichen Bockmist immer wieder.

    Das ist sehr, sehr schade – für Online wie für Print.

  3. fehleinschätzung sagt:

    tut mir um jeden leid, der beim westen gehen muss und hoffe, dass es nicht so kommt. aber dass da ein tolles portal bisher gemacht wurde? das war mies gemacht, hatte ein kranke technik und zum teil arrogante „kollegen“. schlechter kann es nicht werden. mahlzeit!

  4. Jens sagt:

    Ob das wirklich so alles aus der Luft gegriffen war?

    Siehe auch:
    http://hinwe.is/1h

    PS: Der Pottblogger hat übrigens einen Vornamen – Jens heiße ich und nicht Pottblogger. 😉

  5. Hans Lassmann sagt:

    Klar, da werden bei Tempo 100 auf einem Feldweg bei einem überladenen Gefahrguttransporter die Reifen gewechselt, zeitgleich wird ein U-Turn gefahren. Anders kann man den Rückbau des gelobten Reform-Umbaus nicht bewerten. Kamikaze ist nichts gegen Schickler, Reitz, Hombach und den vielbesungenen Nienhaus (Hombach und Sowieso präsentierten im WAZ-Intranet einen grenzwertigen Medien-Manager-Rap zu seinem 50.)

    Bleibt die Frage: Wann platzt die Reitz-Blase?
    Das Mitglied des Geschäftsführungs-Teams muss sich doch irgendwann einmal für Auflagenverluste und verbranntes Geld verantworten und kann nicht damit argumentieren, dass die Leser zu blöd, die Zeit nicht reif und die Redakteure zu unengagiert sind. Reitz setzt nach wie vor auf ein falsches Produkt.

    Wann kommt der große Durchbruch? Etwa mit dem von Herrn Aust und seinem Team in Hamburg für Millionen Euro zwischen Espressi und Antipasti entwickelten WAZ-Magazin, auf das die WAZ-Leser nur warten? Ein Magazin, das später vom – für eine regionale Tageszeitung völlig überdimensionierten und unterforderten – Content-Desk bedient und dort zusammengeschraubt wird?

    Und: Wie weich soll DerWesten denn noch werden? Wie viel Unsinn darf in der DerWesten-Community denn noch ungefiltert verbreitet werden? Schade, dass Spiegelonline keine Lokalinhalte fürs Revier hat……

  6. Hodo Bombach sagt:

    Die WAZ setzt nun auch im Westen auf Qualität statt auf Quantität. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Klickzahlen herunterzufahren, ähnlich wie schon die Auflagen unserer Tageszeitungen. Uns sind einige wenige Qualitätsleser lieber als eine namenlose Masse…
    Oder so ähnlich.

  7. Comical Bodo sagt:

    Man darf schon wieder gespannt sein, wie die Pressemitteilung zu diesem neuen großen Wurf experimenteller Geschäftsführung aussieht. Eine Vorlage gibt es schon: „In a few days, you will all witness something that can only be considered very beautiful against the Coalition forces. That, I assure you.“

  8. falsch! sagt:

    Jetzt mal halblang: Fast all das, was Katie Borchert angezettelt hat, fanden die Leute hier schlecht, nicht ausgereift, idiotisch, den falschen Weg usw. Zu Recht! Jetzt die Kehrtwende zu machen ist nur konsequent und gut. Dieses Konstrukt war von Anfang an Quatsch! Es gibt genug Stimmen und Belege dazu auch hier auf diesen Seiten.

  9. Düstere Visionen sagt:

    @ falsch!:

    Dann ist es also richtig, den Westen in ein Unterhaltungsportal mit Titten, Blut und Tränen umzuwandeln?! Getreu dem Motto: „Back dir deine Meinung!“

    Je länger Herr Nienhaus die Schickler-Truppe im Haus werkeln lässt, desto mehr beschleicht mich die düstere Vision, dass Springer bald gänzlich die Kontrolle über den WAZ-Konzern übernehmen könnte. Dafür spräche auch die Tatsache, dass die Blöd-Zeitung bereits vor geraumer Zeit die regionale Berichterstattung in ihrer NRW-Ausgabe eingestellt hat. Mittlerweile laufen in der Essener Zentrale ohnehin beinahe mehr (Ex-)Springer-Leute als „Eingeborene“ rum. Den Rest schmeisst Schickler schnell noch raus.

  10. falsch! sagt:

    >Dann ist es also richtig, den Westen in ein Unterhaltungsportal mit Titten, Blut und Tränen umzuwandeln?!
    Alles besser als Zeitungsinhalte weiterhin kostenlos zu verramschen!

  11. Coup sagt:

    @ Düstere Visionen
    Das wäre in der Tat der Presse-Coup des Jahrzehnts. Dabei durchaus denkbar.

  12. Tollhaus sagt:

    @falsch!
    Schon klar. Ärgerlich ist nur, mit welcher naiven Begeisterung aphrodisierte Manager eine abgebrochene Studentin und Szene-Ikone zum Millionenverbraten eingeladen haben und wie sie nun klammheimlich versuchen, jene kapitalen Fehler wenigstens rückgängig zu machen, vor denen -zig versierte Journalisten aus dem eigenen Hause von Anfang an gewarnt haben.
    Aber nein, die Herrschaften tragen natürlich keine Schuld an dem ganzen Fiasko. Die doch nicht.

  13. Tollhaus sagt:

    jene kapitalen Fehler wenigstens halbwegs rückgängig zu machen

    Sorry

  14. Jens sagt:

    @Düstere Visionen:
    „Dafür spräche auch die Tatsache, dass die Blöd-Zeitung bereits vor geraumer Zeit die regionale Berichterstattung in ihrer NRW-Ausgabe eingestellt hat.“ –> Wie kommst Du denn darauf?!

  15. falsch! sagt:

    @tollhaus
    Schöner kann man es nicht zusammenfassen!

  16. Unternehmensberaterhasser sagt:

    Da es Schickler ja nachweislich nicht kann (danke für die massiven Auflagen- und Anzeigenrückgänge) aber die GGF nach wie vor wie blind auf den Quark hört, geht darauf nur bitterböse Satire, die leider so etwas von wahr ist:

    http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

  17. Mahlzeit III sagt:

    WAZ des Tages: Mehr Geschäftsführer für unterschätzten Büchermarkt.
    .
    Die einzige Strategie, die im Hause WAZ kontinuierlich und beständig verfolgt wird, ist die Doppel- und Dreifachbesetzung von Geschäftsführungen. Siehe: Die WAZ Mediengruppe erweitert die Geschäftsführung des Klartext Verlags. (http://meedia.de/nc/details-topstory/article/klartext-verlag-beruft-zowislo-in-die-geschftsfhrung_100026166.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=aec22be349)
    .
    Und auch uns Bodo äußert aus diesem Anlass mal wieder etwas salbungsvoll Gewichtiges: „Der Büchermarkt wird unterschätzt“.
    .
    So. Da sind wir Spökenkieker mal wieder baff angesichts der schnörkellosen Weitsicht mit der in Essen gedacht und entschieden wird.

  18. Sowieso sagt:

    @Mahlzeit III
    Oh Gott, ausgerechnet noch dieser Herr „Sowieso“!

  19. Baff sagt:

    Desinfotainment a la Bodo: Während die letzten Baustellen im Schlamm versinken, werden rasch neue aufgemacht.

  20. Mahlzeit III sagt:

    @Sowieso
    Yes! Ein Könner – der bisher seine vielfältigen Gaben im Kundendialog per – Zitat – „Telefon, Fax, Brief, E-Mail und Internet“ zum Nutzen der Mediengruppe eingesetzt hat. (http://www.waz-mediengruppe.de/WAZ_Dialog.82.0.html?L=0).
    .
    Ist schon hammergeil, was wir so für erfolgreiche Geschäftsfelder haben. Inklusive Führungsreserve.
    .
    Der Buchmarkt wird unterschätzt.

  21. Opern- und Bücherkenner sagt:

    Unser Opernkenner, der kürzlich erst die Orchestergeiger bei einer Oper auf der Bühne wähnte, entwickelt sich nun also auch noch zum Bücherkenner. Dann dürfen wir ja bestimmt bald öffentlich vorgetragene Erkenntnisse ähnlicher Qualität erwarten. Etwa so: „Wird ein Buch besser, nur weil es fünf Seiten mehr hat?“

  22. Ex-und-hopp-libris sagt:

    Au weia, das tut mir Leid für Klartext. Sowieso. Schlimm. Jetzt gibt es vermutlich nur noch Ex-und-hopp-Bücher. Aber stimmt: Der Buchmarkt wird deutlich unterschätzt.

  23. anhängsel sagt:

    Unglaublich. Mit dem OB-Posten hat es ja nicht geklappt. Da kann Bodo H. seinen Polit-Kumpel und Nachbarn Stefan doch nicht umkommen lassen. Wie weit geht dieses Postenschachern (…) in der Teppichetage eigentlich noch? Die sind sowas von arrogant und von der Realität entfernt, daß ich mir manchmal fast französische Verhältnisse wünsche. Und wahrscheinlich viele andere mit mir. Mir wird schlecht.

  24. Erkenntnisse sagt:

    „Der Büchermarkt wird unterschätzt.“ Aha. Und: „Indonesien besteht aus Inseln, die liegen teils nördlich, teils südlich vom Äquator, und dazwischen ist eine Menge Wasser.“
    Fazit: Unser Bodo hat durchaus das Zeug zum Bundespräsidenten.

  25. Sowieso sagt:

    Mir tut der bisherige Verlagschef Ludger Claßen leid. Wer solche Ko-Geschäftsführer an die Seite gestellt bekommt, der…

  26. anhängsel sagt:

    #Medienmoral. Ich bezog mich mit (…) auf H. Pispers aus dem Link von 11:16. Oder hat der damit so Unrecht?

  27. FreierFotolieferant sagt:

    Relaunch von derwesten.de? In Verbindung mit dem gleichzeitig bestätigtem Stellenabbau scheint mir eher Resourcenminimierung das richtige Wort zu sein. Klar das man dann im ersten Moment darauf kommt „Stärkung des Lokalen“, denn die Lokalen liefern ja kostenfrei und fertig. Alle allgemeineren Themen die darüber hinausgehen, sprich nicht im Print stehen, müssen erst eigenständig recherchiert werden.

    Womit will man bei derWesten.de denn boulevardisieren? Leserbilder? (wer soll denn die Auswahl treffen, die ordentlich beschriften und dann online stellen?) nrw.tv Filme? (sorry aber Schlafmittel sind apothekenpflichtig)

    Ich glaube nicht das der „Relaunch“ etwas mit Anpassung der Seiten in Bezug auf die Userwünsche zu tun hat, sondern mit einer Fortsetzung der Schicklerschen Formel: Wenn man unten weniger ausgibt, bleibt oben mehr hängen (abzüglich Beraterprovision und Spesen).

  28. FreierFotolieferant sagt:

    „Die einzige Strategie, die im Hause WAZ kontinuierlich und beständig verfolgt wird, ist die Doppel- und Dreifachbesetzung von Geschäftsführungen. Siehe: Die WAZ Mediengruppe erweitert die Geschäftsführung des Klartext Verlags.“

    Oder anders gesagt, da WAZ Dialog die Argumente abhanden gekommen sind einen Anzeigenkunden zu überzeugen, gibt es ebenda zuviel GF.

  29. Trümmerfrau sagt:

    Ich find’s geil, wie die WAZ abschmiert. Nur noch Trümmer.

  30. Noch WAZ´ler sagt:

    Ich krieg´s nicht ausse´mKopf…..
    http://www.youtube.com/watch?v=7k6YXYPXLxE
    Ein Schelm wer bösesdabei denkt…..

  31. Hans Plagwitz sagt:

    @ # Trümmerfrauam 12.02.2010 um 02:10

    Ich finde es nett, wie Du über die Schicksale derer denkst, die die Suppe auslöffeln müssen, die Bodo, Mahlzeit & Co angerichtet haben. Wenn einem das Gefühl für Mitmenschen gänzlich abgeht, ist es sicher geil, zu sehen, wie die WAZ abschmiert.

  32. Lust am Untergang? sagt:

    @Hans Plagwitz
    Könnte man dem Kommentar der Trümmerfrau vielleicht auch entnehmen, dass Bodo, Mahlzeit & Co. viele Kolleginnen und Kollegen mittlerweile völlig demoralisiert haben und sich deshalb eine regelrechte Lust am Untergang einstellt?

  33. anhängsel sagt:

    Ein schwacher Trost: Mit uns Ruderern saufen auch die Kapitäne, die den Kahn versenkt haben, ab. Die haben aber komfortable Rettungsbote. Wir nicht.

  34. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Auf WDR 5 läuft heute am Sonntagmorgen ein Featuire über das große Zeitungssterben.

    Dabei kommt das WAZ-Medienhaus nicht wirklicht gut weg. Unter anderem wird darauf eingegangen, dass sich die Zahl der Krankheitsfälle aufgrund der Arbeitsdverdichtung in den Lokalredaktionen erhöht, vermehrt Langzeitkranke am Burn-Out-Syndrom leiden.

    Eingegangen wird auch auf Internet-Angebot und Lesegeräte, u. a. am Beispiel der FAZ. 20, 50 kostet im Monat die per Handy auf das Lesegerät übermittelte Tageszeitung im Monat.

    Interessantes Feature, gut hörbar und durchaus spannend aufbereitet.

    WDR 5, Sonntag, 14. 2., 11.05 bis 12.00 Uhr.

  35. Brisko sagt:

    mehr zu dieser Sendung, das Sendemanuskript und eine Hörprobe findet hier
    http://www.wdr5.de/sendungen/dok-5/s/d/14.02.2010-11.05.html
    die Sendung wird Montag übrigens um 22.05 wiederholt

  36. Neue Zeitung? sagt:

    über Pläne des Center-TV-Machers André Zalbertus im Ruhrgebiet zweimal in der Woche eine Zeitung herauszugeben mit eigenen Lokalausgaben berichtet heute der NRW-Teil der Welt am Sonntag 

    http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article6387796/Zalbertus-Neue-Zeitung-fuer-das-Revier.html

  37. zorro sagt:

    und da war da noch der azubi, der versehentlich die e-mail an alle geschickt hat.
    „meine fresse, dieser z……, hat der nix besseres zu tun ?“

  38. FreierFotolieferant sagt:

    @Anhängsel:
    „Ein schwacher Trost: Mit uns Ruderern saufen auch die Kapitäne, die den Kahn versenkt haben, ab. Die haben aber komfortable Rettungsbote. Wir nicht.“
    Falsch. Der Kapitän bleibt bis zu Letzt an Bord und sorgt dafür das seine Passagiere und die Mannschaft sicher gerettet wird. Falls er dann ebenfalls überlebt, dann übernimmt er die Verantwortung für den Untergang.

    Das die Kapitäne der waz derzeit einen Schlingerkurs fahren, und Ballast abwerfen, mag in diesem Vergleich ein Zeichen für unruhige See sein. Was mir dabei auffällt ist das die Kapitäne den Zielhafen aus den Augen verloren haben, oder die erfahrenen Seeleute fehlen.

    Das hören auf Sirenen hat noch keinem Seefahrer geholfen.

  39. sinnsucher sagt:

    @zorro
    Es war eine der sinnvollsten Mails der letzten Jahre.

  40. Sirenen sagt:

    @Freier Fotolieferant („Das hören auf Sirenen hat noch keinem Seefahrer geholfen“)
    .
    Als passionierter Seefahrer muss ich Dir sagen, dass das Hören auf nautische Schallsignale im Nebel absolut überlebenswichtig ist. Ein langes heißt übrigens „Achtung!“, drei kurze bedeuten „meine Maschine geht rückwärts“ und vier kurze Manövrierunfähigkeit.
    .
    Nun ja, die Achtungssignale wurden auf der Brücke unseres Tankers in den letzen Jahren gern überhört. Aber aus dem Westen hörte man neulich drei kurze Töne. Und wir können ja jetzt alle gemeinsam auf die vier kurzen Töne warten.

  41. FreierFotolieferant sagt:

    @Sirenen
    Ok, so gesehen hast Du Recht.
    Ich dachte an Odysseus und die Schicklerschen Sirenen.

  42. sogehtzeitung sagt:

    Ippen schafft sein Büro in Berlin ab, weil es nicht mehr lohnt in Internet-Zeiten. Stattdessen stärkt er weiter das Lokale. So geht Zeitung, ganz ohne teure Schicklers. Da sagt auch keiner „Mahlzeit“.

  43. b.b. sagt:

    Nicht nur beim DerWesten so um die 20 Millionen in den Sand gesetzt, sondern vor Jahren in Österreich auch eine aufgekaufte Bücherkette nach recht kurzer Zeit uim Aus getrieben.

  44. zaw sagt:

    Nicht nur eine Bücherkette in Österreich ins Aus getrieben, sondern auch die die damit verbundenen Internetaktivitäten gegen die Wand gefahren, Mobilfunkbeteiligung ebenfalls nicht geglückt. Man sollte nicht alles vergessen!

  45. wach sagt:

    es ist ganz einfach…
    die entferntesten verwandten der eigentümer der WAZ Mediengruppe saugen den letzten tropfen aus dem konzern…

    es geht nur um die kohle…der laden wird gegen die wand gefahren….die endlosen fehlentscheidungen lassen mich das so sehen!

  46. appell sagt:

    Sehr geehrte Geschäftsführer!

    Ich schreibe Ihnen heute, warum sich das Schiff in so schwerer See befindet. Gerade Sie, Herr Hombach, werden es nachvollziehen können. Sie haben einmal den Satz „WAZ = Wir arbeiten zusammen“ geprägt. Das war sehr klug und dieses Konzept hätten Sie besser weiterverfolgt. Denn nur so können wir Erfolg haben.

    Es ist auffällig, dass Sie diesen Slogan schon lange nicht mehr benutzt haben, denn er passt auch nicht mehr. Wir arbeiten leider (!) schon lange nicht mehr zusammen.

    Verschuldet haben Sie das aber, die Geschäftsführung, die Unter-Geschäftsführer, die Unter-Unter-Geschäftsführer und wer sonst noch so in diese volle Brücke aufgenommen worden ist.

    Früher:
    ein WAZ-Haus, Anzeigen, Vertrieb, Redaktion, Leserservice. Ein Team.

    Heute:
    Leserservice/Geschäftsstellen – erst ausgegliedert, jetzt geschlossen
    Anzeigen – eigene Firmen, wechselnde Zuständigkeiten, nächste Umstrukturierung folgt gerade, bald nicht mehr überall Berater vor Ort
    Vertrieb – irgendwo draußen in den Gewerbegebieten, keine Ahnung, wo die gerade sind
    Redaktion – aufgesplittert in Redaktionen und Desks, in den Westen als eigene Firma

    Folgen:
    Jede dieser eigenen Firmen sieht nur noch sich und fühlt sich wechselseitig nicht mehr zuständig. Vertrieb hilft Anzeigen nicht mehr, Anzeigen dem Vertrieb nicht, Redaktion dem Vertrieb nicht, Westen der Redaktion nicht, Redaktion dem Westen nicht usw. usw. usw. Man kennt sich nicht mehr, man schafft Bürokratie und Anträge, es werden elend lange Email-Ketten über hunderte Abteilungen versendet. Vieles verläuft im Sande und blockiert sich gegenseitig.

    Abhilfe:
    Holen Sie doch mal den alten Slogan wieder heraus und beleben Sie ihn neu. Wir arbeiten zusammen! Hören Sie auf, alles in Firmen und Unterfirmen zu verpacken und die verbliebenen Firmen nochmal zu unterteilen in Innen- und Außenstellen. Übertragen Sie mehr Verantwortung nach draußen: Sagen Sie den Leuten, ihr stellt ein Team und arbeitet wieder zusammen, auch eigenständiger als bisher ohne viele Mühlen, die oben erst mahlen müssen. Medienberater, Vertrieb und Redaktionen (mit dem Westen) für die Regionen gehören in ein Haus unter ein Dach und müssen wieder ein Team werden.

    Mein Honorar:
    Schmeißen Sie die Schicklers raus. Die bieten nur bunte Folien ohne Kenntnisse.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ein Mitarbeiter, der möchte, dass alle wieder zusammenarbeiten.

  47. waaaz sagt:

    Beim 5ojährigen in der Grugahalle wurde auch der Slogan kreiert: WAZ – Wir ackern Zaster!

  48. Leibeigener sagt:

    Diesem Super-Hombach interessiert es einen Scheiß, wie es mit der WAZ weiter geht, leider. Aber das ist offensichtlich! Solche Typen interessieren sich ausschließlich für sich selbst. Und wie sie Macht und Kohle mehren können. Ein Reicher hat mal gesagt (ich glaube, es war Lagerfeld): „Das wahre Dilemma der Reichen ist, dass es immer einen gibt, der noch reicher ist.“ So sind in meinen Augen die (meisten) Reichen und Mächtigen dieser Welt nur arme, kleine Lichter. Mahlzeit!

  49. Alles [...] hier sagt:

    Das ist total geil sich den ganzen […] der hier verzapft wird, durchzulesen. EGAL WAS gemacht wird, EGAL WAS, hier wird drüber gemeckert, gezetert und hergefahren.

    Kommt mal alle wieder runter, wartet die Zeit und die verehrten Kollegen Redakteure sollten vielleicht mal ihre Taschentücher wegpacken, mit dem Geheule aufhören und stattdessen lieber Journalismus betreiben.

    Die Leute lesen die WAZ nicht weniger, weil Katarina Borchert Blog´s eingeführt hat, oder weil Stefan Zowismirdochlattewiedderheisst jetzt irgendeinen Wald- und Wiesenverlag leitet, sondern weil ihr nicht in der Lage seid, vernünftige Artikel zu schreiben, online wie offline, die jemanden interessieren.

  50. Redaktor sagt:

    @Alles […] hier
    „Weil ihr nicht in der Lage seid, vernünftige Artikel zu schreiben.“ Das also ist die Wurzel allen Übels. Hatten wir uns doch beinahe selbst gedacht. Danke für den freundlichen Hinweis!
    Übrigens: Du solltest nicht schon mittags so ein starkes Kraut rauchen.