Lokaloffensive der WAZ nur eine Mogelpackung?

Unerfreuliche Nachrichten aus dem Hause WAZ: Die Siegener Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau (WR) soll durch die Westfalenpost (WP) ersetzt werden. Wird die große Lokaloffensive gleich zu Beginn ad absurdum geführt?

Noch auf dem Gewerkschaftstag Ende April in Wuppertal hatte der DJV-NRW die neue „Lokale Offensive“ der vier NRW-Titel der WAZ-Gruppe grundsätzlich begrüßt, jedoch ausreichende Ressourcen angemahnt. Nun sieht es so aus, als würde gar nichts besser, sondern vieles noch verworrener, auch für die Mitarbeiter. Die Entscheidungen im Konzern scheinen weiterhin vorwiegend durch ein Spardiktat bestimmt zu sein – und dann wäre die Lokaloffensive eine reine Mogelpackung.

Beide Titel erscheinen in Siegen mit einem identischen Lokalteil. Er wird seit 2009 von der WR-Redaktion produziert. Bis vor kurzem sollte diese im Zuge der Lokaloffensive noch zwei dringend benötigte zusätzliche Redakteure erhalten. Dies scheint mit der jetzigen Entscheidung vom Tisch.

WR-Chefredakteur Malte Hinz bedauert das Aus: „Wir beenden damit ein außerordentlich erfolgreiches journalistisches Projekt“, erklärte er heute gegenüber dem DJV-NRW. In einem schwierigen Wettbewerbsumfeld habe man versucht, einen frischen und jüngeren Lokalteil zu machen. Die Chefredaktionen führen jetzt strategische Gründe für den Wechsel an, insbesondere solle das Verbreitungsgebiet der WP in Südwestfalen gestärkt werden. Aus guten Quellen hört man jedoch auch anderes: So soll durch die Übernahme eine Summe im sechsstelligen Bereich eingespart werden.

Angesichts der erfolgreichen redaktionellen Leistung ist dieser Schritt nicht nachvollziehbar. Zumal die Zahl der WR-Abonnenten in Siegen um ein Vielfaches höher liegt als die der WP. Auch ihre Auflagenverluste fallen mit nur 0,6 Prozent deutlich besser aus. Nimmt die WAZ-Gruppe die Lokaloffensive wirklich ernst? Und droht hier nicht eine Marktbereinigung, auch wenn der Verlag dies dementiert?

155 Antworten zu “Lokaloffensive der WAZ nur eine Mogelpackung?”

  1. WehErr sagt:

    @falsum Wo hast Du denn gelesen, dass sich Ite einen „feuchten Furz“ für Zeitungen interessiert? Er schreibt doch, dass er zwei Zeitungen und eine Zeitschrift abonniert hat. Das ist sogar überdurchschnittlich.
    Die Blogs und anderen elektronischen Medien würde ich auch nicht unterschätzen. Die werden nun wirklich nicht nur von „frustierten Oberstudiendirektoren“ genutzt. Von denen vermutlich überhaupt nicht.
    Du machst Dir um Deine Regionalzeitung keine Sorgen? Das solltest Du aber. Ganz dringend. Jedenfalls, wenn Du dort arbeitest. Dass die Zeitung ausdient, wird längst offen diskutiert. Willkommen im 21. Jahrhundert!

  2. weissgradnix sagt:

    @Piratenwähler:

    hier mal ein grund für fremdschämen:
    http://www.derwesten.de/staedte/hagen/gleichberechtigung-zu-wenige-weibliche-strassennamen-in-hagen-id6622694.html

    verstehe leider nicht, warum sich wer fremdschämen soll . . . ?

  3. weissgradnix sagt:

    Wir sind jetzt viel zu weit ab vom eigentlich wichtigen Thema, denke ich.
    Neues zur „Lokaloffensive“ gibt’s bei WR vielleicht auch erst nächste Woche, da ist Betriebsversammlung.
    Bis dahin: Schweigen im Walde . . . ?

  4. Ite, missa est sagt:

    @falsum „Die wirklich wichtigen Inhalte stehen nicht auf Blogs“…
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    ..sondern werden vom Lokalblatt knallhart recherchiert. Und zwar von mittlerweile nur noch dreieinhalb Redakteuren für eine Großstadt plus sieben weiteren Kommunen, dazu drei „freie“ Mitarbeiter. Das sind Schüler oder Studis, die bereit sind, im Gegensatz zu den Honorarempfehlungen für Freie für lächerliche 15 bis 20 Cent pro Zeile und 12 Euro pro Bild etwa zwei bis drei Stunden je Termin „knallhart“ zu arbeiten. Stundenlohn durchschnittlich vier bis fünf Euro. Mit anderen Worten: Die liefern echte Qualität.
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    Ich weiß nicht, welches Lokalblatt Sie lesen. Das muss ein ganz wunderbares sein. Jenes, in das ich hin und wieder hineinschaue, hat sich von einer einst guten Zeitung unter dem Spardiktat eines Verlages zur Dauer-Notausgabe, zur Ansammlung nicht nachrecherchierter Pressemitteilungen und PR-Texte gewandelt. Leider. Dafür gibt’s kein Geld von mir. Für eine gute Zeitung dagegen bezahle ich gern, solche habe ich auch im Abo. So einfach ist das.

  5. Trikokolores sagt:

    #falsum: Schlechten Tag gehabt?

  6. Ex-Leser sagt:

    @Ite
    Kann ich bestätigen. Meine Zeitung war zuletzt grottenschlecht geworden. Viele Fehler, Bilder macht meine Oma besser, vieles was passiert ist steht auch einfach nicht drin. Wenn aus meiner Stadt kaum noch berichtet wird, weil die Zeitung sparen will, kann ich mir auch etwas sparen und zwar das Zeitungsabo. Daß ausgerechnet die einem jetzt Geiz und Schmarotzersein vorwerfen ist nur noch frech. Und richtig doof.

  7. WehErr sagt:

    Aber sicherlich, „falsum“. Weil die „wirklich wichtigen Inhalte nicht auf Blogs stehen“, werden Blogs ja auch in keiner Nachrichtenredaktion weltweit regelmäßig ausgewertet. Und diese völlig unwichtigen Blogs und die anderen völlig unwichtigen Internetbeiträge sind natürlich auch fast nie die einzige Nachrichtenquelle zum Besipiel aus Krisengebieten oder totalitären Staaten. Deshalb wurde Wikileaks ja auch von allen Journalisten weltweit völlig ignoriert. Weil das alles so unwichtig ist und so chancenlos, deshalb blieb der Münchner Blogger Richard Gutjahr mit seinem Blog und seinen Twitter-Beiträgen von den Kairoer Protesten, aktuell und vom Ort des Geschehens, weltweit völlig unbeachtet. Der wusste aber auch nicht, wie unwichtig seine Beiträge sein würden. Blogs werden ja grundsätzlich unprofessionell gemacht. Der Gutjahr ist auch nur gelernter Fernsehjournalist.
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    Deshalb ist Uli Reitz ja auch in einem großen Irrtum befangen, wenn er Newsdesk-Leute im Internet auf Streife nach unwichtigen Blogs und anderen Internetseiten gehen lässt – wo er doch bekanntlich ein bekennender dpa-Fan ist.
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    Schön, dass uns jetzt „falsum“ endlich aufklärt. Natürlich ist es so, dass nur Zeitungen völlig unabhängig und objektiv, vor allem völlig unabhängig von Verlagsinteressen, informieren. Deshalb ist ja auch dieses Blog hier so überflüssig. Steht und stand ja alles längst drin bei der WR oder WP, WAZ und NRZ. Wie ja übrigens auch die Entsorgung eines Großteils der Redakteurinnen und -redakteure ausführlich und objektiv gewürdigt wurde. Etwa so: „Ab heute noch besser, frischer und informativer…“
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    Und jetzt wieder Musik.

  8. Ich schmeiß' mich weg! sagt:

    Muhaha – falsum kann ja mal spaßeshalber auf http://www.lokalkompass.de umschalten. Da führt die Westdeutsche Verlags- und Werbegesellschaft der WAZ-Gruppe mit ihren Bürgerreportern die Zukunft des Lokaljournalismus vor. Mit solchen ungeschliffenen Diamanten der Erkenntnis wie „Leider war heute nicht mehr das schöne Wetter wie gestern mit dem Sonnenschein“ (man beachte den kreativen Einsatz des Tempus) oder bangen Fragen wie „Wann….? wird endlich mal wieder das Geschäft meiner Eltern renouviert ?“ (ja, steht wirklich so da).
    Schön ist auch „Die Geschichte der Ananas! Jeder weiss wie sie schmeck, aber woher kommt sie eigentlich?“ (Ja, steht auch so da). Mein Favorit ist allerdings „Kinderarzt für den Norden bald in trockenen Tüchern“. Man, das wurde aber auch Zeit. Ich kann feuchte Kinderärzte nämlich nicht ab.
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    Da darf man nicht nur kostenlos schreiben und jeden Stuss ungefiltert veröffentlichen, wie wunderbar. Die meistgelesenen Beiträge aus diesem Schatzkästlein des kostengünstigen Lokaljournalismus landen sogar in der Printausgabe! Ist das nicht schön?
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    Was das jetzt soll? Man darf getrost davon ausgehen: Wer da schreibt und liest, der hält sich für lokal gut informiert und für besonders nah dran. Diese Entwicklung des Nachrichteniveaus ins Unterirdische ist Teil des Problems, das die Zeitungen haben. Und es kommt aus dem eigenen Haus!

  9. falsum sagt:

    Ja, spammt nur ruhig!
    Eins ist wohl klar:
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    1. Kein normaler, durchschnittlicher Leser schreibt hier.
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    2. Wenn es sich um Nicht-WAZler handelt, dann zumindest um Journalisten oder Medienschaffende oder solche, die sich so sehen (möchten).
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    3. Auch dabei sind Ex-Redakteure.
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    4. Und Redakteure.
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    Deshalb sind all diese blöden Thesen zum Ende der Zeitung, zur miesen Qualität der dämlichen Schreiber, zum Holzschnitt und zu einzig seligmachenden Blogs alles, aber nicht repräsentativ.
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    Ich finde es unfair und unwürdig, wenn hier Leute pauschal alles besudeln, was hier von Kollegen tagtäglich produziert wird. Ja, auch im Hause WAZ gibt es noch gute und sehr gute Ausgaben. Es gibt gute und sehr gute Artikel. Natürlich gibt es auch viele schlechte Sachen und Seiten, auch Ausgaben.
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    Leute wie Ite nerven aber nur mit ihren pauschalen, überheblichen Weisheiten, versteckt hinter der Anonymität des Internets. Armchair-CEO! Lies doch die Zeit, sie ist eine gute Zeitung. Und glaub weiter, dass nur Medaillen-Kaninchen im Lokalteil stehen. Glaub es einfach, lies ihn auch nicht. Aber verschon doch die Umwelt mit deinem billigen Käse. Poste es auf einem Blog, du wirst 20 Gleichgesinnte finden, sie werden dich huldigen und dir zustimmen. Das ist nämlich das schöne an den allermeisten Blogs: sie sind so eindimensional und verkaufen die mangelnde Reflexion der Realität als Wahrheit.
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    Sinn dieses Blogs ist es über die z.T. schlechten Arbeitsbedingungen im Hause WAZ zu klagen und Verbesserungen einzufordern, dem Protest eine Stimme zu geben. Ja, es liegt ganz viel im Argen. Es gibt Fehlentscheidungen über Fehlentscheidungen. Vieles könnte viel besser sein. Die Lokale Offensive zum Beispiel, die vielleicht gar keine wird.
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    Aber ich finde es nur eklig, sich von neunmalklugen Usern pauschal besudeln zu lassen, nur weil sie glauben, dass sie unfehlbare Helden sind, während es doch im Kern pure Überheblichkeit ist, die sie trägt. Ihr kennt das Ende der Zeitung? Kommt, wettet mit Haus und Hof auf den Termin. Setzt alles! Oder drauf dass morgen wieder Kaninchen aus der Zeitung gezaubert werden.
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    Ich glaube an die Arbeit vieler Kollegen, an den Markt für gute Zeitungen und ich hoffe darauf, dass sich in der WAZ kleine Schrauben für bessere Bedingungen und bessere Ausgaben drehen lassen.

  10. WehErr sagt:

    Niemand besudelte hier pauschal Kollegen und deren Arbeit, niemand deutete hier auch nur an, dass es sich um „dämliche Schreiber“ handelt. Wer glaubt, solches hier wahrzunehmen, der nimmt vermutlich die falschen Pillen. Jedenfalls habe ich nicht ansatzweise dergleichen gefunden. Ganz im Gegenteil: Hier wurde und wird immer wieder verdeutlicht, dass kompetente Kollegen und Kolleginnen bis zur Selbstaufgabe arbeiten, dass es nicht an ihrer Unfähigkeit liegt, wenn sich dennoch dramatische Misserfolge einstellen. Auch der von Ihnen geschmähte Ite (als ob er der einzige Kritiker wäre) hat geschrieben „Ihr könnt nichts dafür“.
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    Ich habe ja Verständnis dafür, wenn hier jemand (vermutlich aus der mittleren Führungsebene) tapfer versucht, die Dinge anders darzustellen. Aber, lieber „falsum“, man sollte auch nicht vor den Tatsachen die Augen verschließen. Wenn hier Ursachen für den Niedergang genannt werden wie Spardiktat, drastische Personal- und Etatkürzungen, Schließungen von Geschäftsstellen und Anzeigenabteilungen vor Ort sowie unsinniges „Synergie“-Gepansche, dann ist das alles sehr konkret, leicht nachweisbar und deshalb unbedingt bedenkenswert. Auch der Hinweis auf den unbestreitbaren Rückgang der Qualität beinahe kaputtgesparter Lokalteile hat nichts mit „Besudeln“ zu tun. Sie können es mir glauben: Es tut einem weh, regelmäßig mit dem Gefühl ins Bett zu gehen, dass es unter diesen besch… Bedingungen einfach nicht mehr besser geht, dass man in seinem Lokalteil Lücken in der Berichterstattung hinnehmen muss, die so groß sind wie Scheunentore, dass man häufig nur schnell und dünn drüber gehen kann, weil die Zeit und die Personalstärke vorne und hinten nicht reicht. Und ganz nebenbei: Es macht krank.
    Dass die Qualität unter den Voraussetzungen nicht zu halten sein wird, das haben die Lokalchefs bereits vor einigen Jahren in einem viel beachteten und mutigen Brandbrief vorhergesagt. Nun ist es eingetroffen und es schlägt sich in Auflagenrückgängen nieder. Nehmen Sie es bitte zur Kenntnis: Fast alle entsprechenden Beiträge hier sind nichts anderes als die verzweifelten Versuche, die Zusammenhänge aufzuzuzeigen. Und zwar, um die Zeitungsausgabe, die man auch künftig gern (vielleicht auch wieder) lesen möchte, für die man arbeitet oder lange gearbeitet hat, zu erhalten.
    Es ist schön und richtig von Ihnen, an die Arbeit vieler Kollegen und an den Markt für gute Zeitungen zu glauben. Aber es ist ganz sicher von einer stupenden Arglosigkeit, noch hoffnungsvoll an „kleinen Schrauben“ für bessere Bedingungen zu drehen, während überm Kopf bereits die Hütte brennt. Und dass sie in Teilen des Verbreitungsgebietes brennt, davon könnten Sie sich leicht selbst überzeugen. Oder was denken Sie, wieviel Zeit Ihnen bei neun Prozent Auflagenrückgang pro Quartal zum Schräubchendrehen noch bleibt? Um das auszurechnen, muss man in Mathe eigentlich nicht der Klassenprimus gewesen sein.
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    Übrigens, da Sie sich hier als Internet-Experte gerierten: „Spammen“ ist nun wirklich etwas ganz anderes. Naja.

  11. falsum sagt:

    Bis auf den letzten Absatz weitgehend d’accord!
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    Neun Prozent dürfte der Titel sein, der nirgendwo erster ist und die Zeit der Zweizeitungskreise geht leider vorüber.
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    Jahre nach dem Brandbrief scheint ja jemand aus dem Management darauf reagieren zu wollen und diese Missstände ändern zu wollen. Hoffen wir mal alle, dass er die richtige Schlüsse gezogen hat und nun auch endlich handelt.

  12. Trikokolores sagt:

    Abschied von der Zweitzeitung, falsum, als unternehmerisches Konzept: Jetzt fang ich aber hysterisch an zu kichern. Der Zweizeitungskreis ist ein Privileg für die Leser und die Meinungsfreiheit, und kein Missstand (es sei denn natürlich, man lässt das Kapital verludern und verkommen. Bei der Gelegenheit: Um welchen von den vielen Brandbriefen geht es denn bei Ihnen?

  13. Dr. Thilo von Reibach (Verleger) sagt:

    @falsum „Zeit der Zweizeitungskreise geht leider vorüber“
    Zum Glück! Was war das immer lästig, diese unnötige Presse- und Meinungsvielfalt. Für euch Schreiberlinge wirds doch auch besser, ihr müsst dann nicht mehr aktuell sein und könnt schreiben was ihr wollt. Allerdings brauche ich dann nicht mehr so viele von euch. Ein paar Zehntklässler tuns vermutlich auch, wahrscheinlich sogar kostenlos.
    Schönen Tag noch.

  14. Schlußredakteur sagt:

    Aber Herr Dr. Thilo von Reibach, die Zehnt- und selbst Neuntklässler werden doch schon lange als freie Mitarbeiter im Lokalen und Lokalsport eingesetzt und halten in der lokalen Qualitätsoffensive als billige Hilfskräfte her, um Honoraretats und Zeilenhonorare möglichst klein zu halten.

  15. falsum sagt:

    @Trikokolores
    Sie sind (hoffentlich) gar kein Journalist sein, so wie Sie die Menschen missverstehen oder bewusst falsch interpretieren.

  16. Trikokolores sagt:

    #falsum: Mal wieder ganz daneben. Sprachlich wie inhaltlich. (Und ich bin kein Oberstudiendirektor)

  17. Annon sagt:

    Rüdiger Oppers ist wieder da. Zumindest bei Newsroom mit einer Stellungnahme zum Nannen-Eklat. Ob da jemand seinem Chefredakteurskollegen Reitz einen mitgeben will? Ein Schelm, der Böses dabei denkt! http://goo.gl/f7Xfw

  18. Michael sagt:

    Was ist Los kein Abendverkauf der W R und der W A Z , die Zeitung für Morgen ? denkt doch mal an die leute die gerne die Zeitung um 22 Uhr lesen möchten dann gehts vieleicht wieder aufwärts mit den Abo Zahlen. Und warum sehe ich keine Zeitungs Verkäufer in den Gaststätten mehr ? das wäre auch eine gute Werbung

  19. Anonymous sagt:

    „warum sehe ich keine Zeitungs Verkäufer in den Gaststätten mehr ?“
    .
    Willikommen im 21. Jahrhundert!

  20. Dirk sagt:

    Ist die W A Z Runtergekommen wenn ich sehe das die Ruhrnachrichten Zeitungsboten nachts die W R und die W A Z Zeitungen austragen nur um kosten zu sparen das ist doch lächerlich die hohen Heeren da oben müsste man sofort feuern.

  21. Trikokolores sagt:

    Vielleicht kann mal jemand einen Hinweis geben, ob es tatsächlich etwas Neues in oder am Rande der Betriebsversammlung der WR gegeben hat? Das würde sicher viele in diesem hohen Hause interessieren.

  22. theodor52 sagt:

    Die „Führungsköpfe“ der WAZ sollten endlich Ihren Hut nehmen! Nach der von ihnen initiierten „Schickler-Liste“, den Streichungen von über 300 Redakteursstellen in den Lokalredaktionen geht es immer weiter abwärts mit den Auflagenzahlen der …WAZ-Gruppe zwischen Ruhr und Sieg. Es hat sich ausge(Reitz)t! (Der „große Heilsbringer“ und „Zeitungsexperte“ Bodo Hombach ist ja schon weg). Und auch der stellvertretende Chefredakteur der Westfälischen Rundschau Frank Fligge hat wohl von der WR die Nase voll und geht zur WAZ. Ausgerechnet er soll dort die Umsetzung der lokalen und regionalen Offensive unterstützen, die er vor wenigen Jahren noch bekämpft hat.
    Er war es, der mit dem über Nacht inthronisierten Chefredakteur Malte Hinz das Sparkonzept der WAZ bei der WR durchgedrückt hat. Die Vorgänger Kathrin Lenzer und Ernst Heßmann hatten sich entschieden dagegen gewehrt -und gingen bzw. wurden gegangen!
    Gute Redakteur wurden zum Gehen gedrängt, nachdem man ihnen zuvor neue Redakteursstellen angeboten hatte. Doch hinter den Kulissen wurde gemauschelt, einer gegen den anderen ausgespielt. „Neue, junge Männer“ brauchte das WR-Land – ohne allerdings nach Qualifikation und Engagement zu schauen. So im Siegerland, wo die Auflage in den letzten Monaten immer mehr in den Keller ging. Doch den Rückgang um gut 10 Prozent in einem Jahr (siehe iVW-Zahlen) bestreitet der WR-Chefredaketur und gaukelt einen gut gemachten und engagierten Lokalteil vor, der aber in kaum einer Ausgabe der Siegener WR zu finden ist. Jetzt rächt sich die damalige Mauschelei! Das Ende vom Lied: Bald wird es wohl nur noch die biedere Westfalenpost als „Stimme der Heimat“ geben – der Abklatsch eines Verbreitungsorgans, aber keiner investigativen Lokalzeitung! Vielleicht gibt es aber bald nur noch eine Tageszeitung in Südwestfalen: die WAZ.
    Guter Journalismus ist nicht mit Personaleinsparungen, Gehaltskürzungen und einem niveauarmen Lokalteil zu erreichen, der inzwischen überwiegend aus PR-Meldungen und eingereichten Vereinsnachrichten besteht.
    Dafür will kein Leser mehr Geld ausgeben. Er erwartet für sein teures Abo eine engagierte und kommentierfreudige, aktuelle Lokalzeitung, in der er sich und seine Heimat, die dort diskutierten Themen und Geschichten auch wiederfindet.

  23. Alles richtig, sagt:

    was Du schreibst, „theodor52“. Nur nützt das ganze Lamento nichts (mehr). Die Karre steckt, mindestens für die WR, so tief im Dreck, dass es einer Sau graust.
    Die Herrschaften und ihre eilfertigen Helfer der mittleren Führungsriege sprechen sprechen ja so gern von „Alternativlosigkeit“ und „Unumkehrbarkeit“. Dummerweise haben sie damit in diesem Fall wirklich Recht. Das wirkliche Kapital eines jeden Betriebes sind erfahrene Mitarbeiter. Das gilt überall, und ganz besonders für den Lokaljournalismus. Jedem, der nur ein bisschen Einblick und einen Funken Verstand hat, ist doch klar, dass es Jahre dauert, bis sich ein solcher Mitarbeiter jenen Fundus an Hintergrundwissen, Kontakten und Vertrauen aufgebaut hat und er wirkungsvoll journalistisch arbeiten kann. 300 solcher erfahrenen Leute hat die Gruppe ohne langes Nachdenken aus dem Betrieb komplimentiert. Welch‘ ein Schatz an Kompetenz ist da leichtsinnig entsorgt worden! Übrigens waren es oft die fähigsten Redakteurinnen und Redakteure, die freiwillig gingen – weil sie noch bessere Perspektiven sahen als jene, die ihr Heil im Aussitzen suchten.
    Dieser Fehler, der sich jetzt vor allem im Lokalen so fürchterlich auswirkt, lässt sich nicht in akzeptablem Zeitraum korrigieren. Und unter der Maßgabe „keine Neueinstellungen“ – die ja auch Wieder-Einstellungen sein könnten und möglichst auch wären – schon mal gar nicht.
    Das kommt davon, wenn man menschenverachtend nur in „MAKs“ und „Kostenstellen“ rechnet. Lasst doch zum Beispiel in Siegen demnächst WP-Leute aus Hagen oder sonstwoher landen. Die brauchen locker zwei bis drei Jahre, um sich halbwegs zurechtzufinden und vom Leser ernstgenommen zu werden. Bis dahin ist der Laden da unten endgültig dicht. Wetten?

  24. trikokolores sagt:

    also – da halte ich nicht gegen,

  25. Elend sagt:

    Was sagt uns die Betriebsversammlung heute?

  26. schlumpf sagt:

    …dass bei der wp die lokale offensive ausfällt!

  27. EinpaarhundertzahlendeNutzer sagt:

    „Einige tausend Downloads der bisherigen Zeitungs-Apps habe es gegeben, sagt Peper, die Zahl der aktiven, also zahlenden Nutzer betrage ein paar hundert. Dabei halten sich nach seinen Angaben bisher Neukunden und Zeitungs-Abonnenten, die zusätzlich auch eine Ausgabe fürs iPad nutzen, die Waage.“
    .
    Quelle:
    http://kress.de/mail/alle/detail/beitrag/116567-neuzugang-im-app-store-waz-gruppe-startet-ipad-app-waz-plus.html

  28. hammer sagt:

    Jetzt kann es ja losgehen mit den Kooperationen über Verlage hinweg. Im Interview sagt Nienhaus, was er schon einmal gemacht hat:

    „Vor über zehn Jahren habe ich bei der „Badischen Zeitung“ in Freiburg mit dem „Südkurier“ in Konstanz in Lokalausgaben Kooperationen organisiert. Es gab Lokalausgaben, die so klein geworden waren, dass man sie eigentlich hätte schließen müssen. Die beiden Zeitungen hatten eine sehr unterschiedliche politische Ausrichtung in den Mantelausgaben, und diese Vielfalt im Mantel konnte erhalten werden, indem in bestimmten Regionen nur noch eine Zeitung den Lokalteil für beide lieferte.“

    Nienhaus schießt sich den Weg frei für Kooperationen mit Ippen, mit Siegener Zeitung und mit dem Bauer-Velrag und den Ruhr-Nachrichten. Und am Ende auch Rheinische Post.

    Quelle: http://www.newsroom.de/news/detail/$HVDPJTMUGMLP/waz-chef_zusammenarbeit_von_zeitungen_ist_auch_im_lokalen_sinnvoll_-_waz-modell_fr_alle

  29. nachtigall... sagt:

    ick hör Dir trapsen!

  30. Weiter voll daneben sagt:

    Die Leser hatten es schon gänzlich über, dass ihm zusammengepanschte Lokalausgaben untergejubelt wurden. Mit der Folge, dass die Auflage der jeweiligen Fake-Ausgabe – in Siegen bislang die WP – dramatisch einbrach. Selbst der dämlichste Mensch lässt sich eben nur in Grenzen verarschen…
    .
    Die solcherart hausgemachten, irrsinnigen Auflagenverluste der gleichgeschalteten Lokalausgaben will der Verursacher des Desasters nun also mit „Kooperationen“ auffangen. Geht’s noch, Herr Nienhaus? Was bitteschön sollte die noch verbliebenen Leser denn dann noch davon abhalten, statt des kooperativ aufgepäppelten WAZ-Fakes gleich das Original, wie zum Beispiel die Siegener Zeitung, zu abonnieren? Der tolle Mantelteil der WAZ-Blätter etwa? Also zum Beipiel jener weitgehend newsdesk-egalisierte WR-Mantel, in dem wunderliche WAZ-Kommentatoren bei eingefleischten WR-Leser schon frühmorgens den Kaffee wieder hochkommen ließen?
    .
    Das ganze Fiasko, das so vielen Ausgaben der WAZ-Blätter weit über dem Branchenschnitt liegende Auflagenverluste einträgt, lässt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen:
    .
    „DER LESER WILL KEINEN EINHEITSBREI!“
    .
    Kleiner Tip, Herr Nienhaus: Lassen Sie sich diesen Satz in 72 Punkt ausgeben und in Ihrem Büro auf eine Wand gegenüber Ihrem Schreibtisch pappen. Vielleicht hilft das ja. Wahrscheinlich aber eher nicht.

  31. Marco sagt:

    Sch(….) Mantel der Herr da Oben hat keine ahnung von Zeitungs geschäft ich lach mich tot.

  32. leer sagt:

    Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, dass im sogenannten Mantel fast kaum noch etwas eigen Poduziertes drin steht, meist „Nachgekautes“. Dafür viel Beliebiges. Ganz abgesehen davon, dass durch das „lockere“ Bild auch quantitativ weniger geboten wird. Fast 30 v.H. weniger Zeilen. So wird auch alles billiger. Das ist nun die sogenannte Lokaloffensive!

  33. nochnenhäuptling sagt:

    nun ist es amtlich, zum 1. August d.J. bekommt die WAZ-Mediengruppe neben Manfred Braun und Christian Nienhaus einen dritten Geschäftsführer, Thomas Ziegler kommt von der Metro Gruppe nach Essen auf die neu geschaffene Position des Finanz-Geschäftsführers (Chief Financial Officers, CFO) meldet das Handelsblatt und meldet weiter: „Nach deutlichem Personalabbau soll das Betriebsergebnis 2011 wieder im dreistelligen Millionenbereich liegen“

  34. zitatdestages sagt:

    „Freibier allein ist auch keine Lösung.“
    WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus wirbt beim Medienforum NRW für Bezahlinhalte.
    übermittelt von turi2.de

  35. Freibier sagt:

    @ zitatdestages
    Wo der Mann Recht hat, da hat er Recht. Mittlerweile stößt bei WAZ-Mitarbeitern selbst Alkohol an seine Grenzen. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen: Saufen ist keine Lösung! Und wenn schon, dann nur gegen Kohle.
    Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden? Wo übrigens gab’s eigentlich dieses Nienhausensche Freibier?

  36. Wirt sagt:

    Er bemüht dieses Mal einen sinnvollen Vergleich. DerWesten ist Freibier. Und die Kneipe mit dem kostenpflichtigen Bier wird leerer. Jetzt drohen wieder die Gratisliebhaber: Wenn das Bier im Westen kostet, bleibe ich weg, ich zahle nix. Ja, macht doch. Bier kostet!

  37. Graf Zahl sagt:

    Der Nienhaus ist eben ein Fuchs. Für einen Konzern ist es sehr wichtig, solche hellen Köpfe an der Spitze zu haben. Toll!

  38. Das Problem ist nur, sagt:

    dass es, um im Bild zu bleiben, ringsum Freibier gibt ohne Ende. Das ist zwar oft nicht das beste Bier, aber da macht das eigene Haus keine Ausnahme.
    Will sagen: Qualität kostet, sicherlich. Aber die wurde in den letzten Jahren kontinuierlich herunter gefahren. Wenn Schüler und Studis im Lokalen für Hunger-Honorare Freibier brauen müssen, das ebenso schlecht ist wie jenes in den lokalen Freibier-Portalen, die, rein werbefinanziert, allenthalben wie Pilze aus dem Boden schießen. dann gibt es keinen Grund, für das hauseigene Billig-Bier zu bezahlen!
    Wer nicht versteht, was gemeint ist, soltle sich die zahllosen lokalen Nachrichten- und Blaulicht-Portale im Netz ansehen. Und das Überregionale Mantel-Freibier? Sorry, völlig überflüssig (passt ja). Kam alles tags zuvor schon im (bezahlten) Radio und Fernsehen, und zwar stündlich bis zum Abwinken.
    .
    BTW: Der Mann sollte seinen lächerlichen Freibier-Vergleich zuerst auf die eigenen Anzeigenblättchen mit den Bierresten aus der Bezahlstube anwenden , die manchem Freibier-Fan offensichtlich längst ausreichen. Erst vor wenigen Tagen stockte Nienhausens Bierstube ihr gedrucktes Freibier-Angebot weiter auf. Sehr konsequent.

  39. Freibier statt dpa sagt:

    Zum Thema „Freibier“ passt ein schönes Reitz-Zitat aus 2009 (im Interview mit der SZ), als es um die Abbestellung des dpa-Tickers bei WAZens ging: „So, wie wir die Süddeutsche Zeitung zitieren können, ohne diese zu abonnieren, so können wir dpa – wenn es öffentlich zugängliches Material etwa aus dem Internet ist – zitieren, ohne den Dienst zu abonnieren.“ Und im Medienmagazin „Zapp“ fand derselbe Herr, dass „Nachrichtenredakteure „heute ja viel im Internet surfen“ und sich dort diverser Quellen bedienen.
    .
    Bedeutet dies nicht, dass der (Internet-)Leser solchen Fällen für etwas bezahlen soll, das sich die WAZ selbst kostenlos aus dem Internet gefischt hat? Motto: Freibier für uns, aber nicht für die anderen?

  40. Wirt sagt:

    @Das Problem ist nur
    Ich finde vieles mindestens Problematisch in unserem Laden. Aber dieses dämliche „Es schreiben nur Schüler und Studis“ + „alles minderwertig“ mag ich nicht mehr hören und lesen. Es besudelt die tägliche Arbeit professioneller Kolleginnen und Kollegen, die trotz aller Erschwernisse einen super Job machen.
    .
    Lokale Freibierportale? Wow! Dann mal zu. Sollen sie die Leute nutzen, die nicht zahen wollen. Na und?
    .
    Schauen wir in die Printwelt: Da gibt es kostenlose Anzeigenblätter (vgl. lokale Freibierportale) und kostenpflichtige Tageszeitungen. Wenn ich lese, wie sich einige hier aufführen, die vermutlich in Wut und Frust gegangen sind und nicht mehr in die Zeitung schauen, dann müssten die sich zumindest fragen, warum Hunderttausende noch für die Printinhalte zahlen. Die könnten doch alle auch das kostenlose Blatt nehmen.
    .
    Will sagen: Es gibt genauso einen Markt für bezahlpflichtige lokale Inhalte im Internet. Der umfasst aber nicht 100 Prozent, sondern vielleicht nur 30 Prozent. Macht aber nichts. Die bisherigen 60-70 Prozent bringen zu wenig ein, manche kündigen deshalb sogar ihr Print-Abo.

  41. Freibier sagt:

    @Wirt
    Niemand hat behauptet, „es schreiben ur Schüler und Studis“, niemand „besudelt“ die Arbeit professioneller Kolleginnen und Kollegen.
    Aber: Wen doort, wo früher acht oder zehn professionelle Kollegen für eine Ausgabe zuständig waren, es heute nur noch drei sind (mancherorts war der Schwund noch krasser), dann nutzt die ganze Professionalität nichts mehr. Dann geht die Qualität in den Keller, dann muss die Redaktion mehr als früher auf (schlecht bezahlte) Freie ausweichen – oder, noch schlimmer, Pressemitteilungen en masse verwursten.
    .
    Und wenn Du, lieber Kollege (?) Wirt, es nicht mehr hören und lesen kannst, so sieh Dir einfach die Auflagenrückgänge an, die für solcherart kastrierte Lokalausgaben lt. IVW weit über dem Branchenschnitt liegen. „Augen zu und durch“ ist auch keine Lösung – auch wenn man manches nicht mehr hören und lesen möchte!

  42. Wirt sagt:

    @Freibier
    Ja, da hast Du Recht! Sehe ich z.T. genauso. Trotzdem ist Paid Content im Lokalen der richtige Weg. Nicht überall sind nur noch drei von zehn da, und da wo es so ist, soll wieder (oh Wunder) aufgestockt werden. Und auch drei machen Inhalte, die nicht verschenkt und verschleudert werden sollten!

  43. Freibier sagt:

    Richtig, auch nur drei machen Inhalte, die nicht verschenkt werden sollten. Ich halte Paid-Content fürs Lokale schon deshalb für die richtige Lösung, weil über Jahre genau das getan wurde: Lokale Inhalte der Zeitungsverlags-GmbH & Co KGs gingen ohne Gegenleistung an ein fremdes Unternehmen, an die WAZ New Media GmbH & Co. KG, um dort „Erfolge“ einer sogenannten Alpha-Journalistin zu ermöglichen – was bekanntlich trotzdem nicht funktionierte. Was aber den Zeitungen enorm schadete, denn natürlich braucht niemand mehr eine Lokalausgabe zu kaufen, wenn er deren Inhalte schon 1:1 am Abend vorher kostenlos aus dem Netz saugen konnte! Die daraus resultierenden Verluste wurden und werden den Print-Redaktionen auch noch als deren Unfähigkeit vorgehalten. Zum Kotzen war das, entwürdigend!!

    Also: Ich bin nicht etwa für Paid-Content, weil ich die feuchten Verlegerträume von einer irgendwann doch noch halbwegs erfolgreichen Internet-Okkupation durch ihre Verlage nachvollziehen könnte. Ich bin davon überzeugt, dass diese Träume bis auf wenige Ausnahmen weitgehend Unfug sind, zumal im Lokalen. Zu groß ist die Zahl derer, die sich um der bloßen Selbstbestätigung und Geltung willen mit Nachrichten im Netz präsentieren. Auch „Lyssa“ fing so an, und viele Blogger leisten aus diesem Grund praktisch kostenlos beachtlichen Journalismus. Oder es reicht den lokalen Nachrichtenportalen die Werbefinanzierung aus. Übrigens beweisen die Verleger selbst mit ihren zahllosen Anzeigenblättchen, die bekanntlich ebenfalls lokale Inhalte verschenken und verschleudern, dass reine Werbefinanzierung sehr wohl lukrativ ist. Warum sollte das im Internet anders sein?
    Nein, ich bin für Paid-Content, weil es mich jahrelang fürchterlich gewurmt hat, dass ich von einer abgebrochenen Studentin und Ex-Bloggerin gezwungen wurde, meine Arbeit noch am Abend vor dem Andruck der Lokalausgabe im Netz zu verschleudern!

  44. waz-dienstleister sagt:

    rund geht es auch in anderen Unternehmensteilen der WAZ-Gruppe.
    Dazu eine Pressemitteilung von verdi vom heutigen Tage
    Annähernd 160 Beschäftigte hat die Presse- und Verlagsservice GmbH Nordrhein (PVS) vor einigen Tagen vor die Tür gesetzt. In den Kündigungsschreiben sind keine Gründe für die Kündigungen angegeben, lediglich als Kündigungstermin der 31. Oktober diesen Jahres. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Essen, es ist ausschließlich für die Verpackungs- und Einlegearbeiten im Druckhaus WAZ an der Schederhofstraße 37-38 tätig.
    Rainer Sauer, der zuständige Mediensekretär bei ver.di Essen, erklärt dazu:
    „Die Beschäftigten stehen dem Treiben aus Angst vor Nachteilen ohnmächtig gegenüber – und das trotz des kargen Lohnes, der weit unter zehn Euro in der Stunde liegt, und immer wieder abgesenkt wurde. Sogar auf ihr Klagerecht haben die meisten gekündigten verzichtet – in der Hoffnung doch weiter beschäftigt zu werden.“
    Das sei ein Skandal sondergleichen, so Sauer: „Für mich stellt sich die Frage, ob die PVS nicht sogar eine eigene Verleihfirma der WAZ ist?“ ver.di fordert die WAZ-Mediengruppe auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und dafür Sorge zu tragen, dass dieser Spuk und die mittelalterlichen Beschäftigungsmethoden sofort beendet werden. Die Kündigungen müssen zurückgenommen und anständige Arbeitsverhältnisse für alle Beschäftigten vorgehalten werden. ver.di empfiehlt den Gewerkschaftsmitgliedern, sich Rat und Auskunft bei der Bezirksgeschäftsstelle an der Teichstraße 4a einzuholen.

    Kontakt: Rainer Sauer, Gewerkschaftssekretär im Bereich Medien, Kunst und Industrie, Tel. 0175-2044447

  45. Anonymous sagt:

    @WAZ-Dienstleister „Die Kündigungen müssen zurückgenommen und anständige Arbeitsverhältnisse für alle Beschäftigten vorgehalten werden. “ Muhaha, der war gut! Liebe Verdi-Kollegen, Ihr sollt doch beim Schreiben nicht so starkes Kraut rauchen!

  46. trikokolores sagt:

    Der Nienhaus wird allmählich mein Freund. Da redet er vom wirtschaftlichen Eigentum der Verlage am Content im Netz. Und schon schalte ich zurück in die BGB-Vorlesung und erinnere mich sowohl an den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz, als auch an die Tatsache, dass hunderte Beiträge von mir im Online-Angebt der WAZ kursieren, ohne dass ich jemals einen Pfennig dafür gesehen hätte. Mein Eigentum! Oder war das die Ankündigung einer Nachzahlung?

  47. Ein Mitarbeiter sagt:

    Die PVS gehört nicht der WAZ sondern Sander Spedition in Essen ( Hachestrasse ).
    Die WAZ hat der PVS den „Werkvertrag“ zum 01.11.12 gekündigt, dadurch steht die PVS ohne Arbeitgeber da und muss ihre Leute los werden.

    Der WAZ eigene Betriebsteil VuW ( macht im Grunde das selbe wie die erwähnte PVS und existiert schon ein paar Jahrzehnte) wurde am 21.06.12 an die Tabel GMBH Hannover verkauft und wird ab dem 01.07.12 unter gleichem Namen FÜR die WAZ arbeiten.
    Die Mitarbeiter der VuW werden einfach mitgekauft, ein paar Leute der PVS sollen dort dann eingestellt werden.

    Für uns Mitarbeiter alles „ganz toll“, der Geschäftsführer der Tabel Gruppe sprach von „einer großen Familie“, die meisten von uns sind über 20 Jahre dabei und wir freuen uns, endlich in so einem „Familienbetrieb“ angekommen zu sein. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit wann auch wir dem Lohndumping zum Opfer fallen werden.

  48. onnen sagt:

    @freibier, aber beispielhaft für viele andere
    > denn natürlich braucht niemand mehr eine
    > Lokalausgabe zu kaufen, wenn er deren
    > Inhalte schon 1:1 am Abend vorher
    > kostenlos aus dem Netz saugen konnte!
    Ein wunderbares Beispiel für das Unverständnis von Redakteuren, deren Welt am Rand einer bedruckten Papierseite endet. Warum? Darum:

    > Die daraus resultierenden Verluste wurden
    > und werden den Print-Redaktionen auch
    > noch als deren Unfähigkeit vorgehalten.
    > Zum Kotzen war das, entwürdigend!!
    Ca 1996: Cityweb. Ca. 2001: Das „onnen“. Niemand hat sich darüber aufgeregt. Dabei war eben diese Vorgehensweise das 1:1-ins-Netz-stellen. Das war das Verschleudern. Aber nein. Aufgeregt wird sich erst, seitdem es die Möglichkeit gibt, eben nicht 1:1 ins Netz zu stellen. Sondern anders zu arbeiten. Effektiver. Aber nein. Genutzt wird es nicht. Statt dessen wird lamentiert. Wie Schreibmaschinen-Hersteller, deren Horizont zu begrenzt ist um zu begreifen, dass Leute ihre Texte an so etwas Neumodischem wie Computern schreiben. Zum Kotzen ist das. Entwürdigend für die Kollegen, deren Blick über den Rand einer Zeitungsseite hinausgeht.

    > Nein, ich bin für Paid-Content, weil es
    > mich jahrelang fürchterlich gewurmt
    > hat, dass ich von einer abgebrochenen
    > Studentin und Ex-Bloggerin gezwungen
    > wurde, meine Arbeit noch am Abend vor
    > dem Andruck der Lokalausgabe im Netz zu
    > verschleudern!
    Wir haben jetzt die WAZ-App. Das ist Paid Content. Die muss befüllt werden. Schonmal von gehört? Na los, Hand hoch, wer hier hat schonmal etwas speziell für diese kostenpflichtige App exportiert?
    Ah. Dacht ich’s mir.