Funke: NRW-Betriebsräte sehen 300 Stellen allein in NRW auf der Kippe
„Unglaublich!“ Wenn dieser Ausruf altgedienten Betriebsräten der Funke Mediengruppe entfährt, die schon den Abbau von 300 Redakteursstellen vor zehn Jahren in NRW erlebt haben, dann muss tatsächlich etwas Unerwartetes passiert sein. Nach langen Wochen und Monaten des Wartens hat die Geschäftsführung der Funke Mediengruppe in Essen nun endlich ihre Sparpläne konkretisiert. Und die fallen (wenn man die bekannt wolkige Funke-Rhetorik in der Pressemitteilung beiseite schiebt) noch weit aus radikaler aus, als viele befürchtet hatten.
Die in Hagen erscheinende Westfalenpost soll noch einmal 14,5 Stellen abbauen, die WAZ in Essen 14 Stellen, auch die NRZ soll ca. 10 Prozent ihres redaktionellen Personals einsparen. Geschlossen wird die fünfköpfige Lokalredaktion der Westfalenpost in Warstein, die sich nach Konzernangaben wirtschaftlich nicht rechnet. Mit diesen Entscheidungen dünnt die Gruppe die Lokalredaktionen weiter aus und setzt (in Warstein) den redaktionellen Rückzug aus der Fläche fort. (mehr …)
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Funke-Gruppe: NRW verliert den Content Desk
Schon länger war bekannt, dass die Funke Mediengruppe in Berlin eine Zentralredaktion für alle Titel aufbauen will. Dabei ließ das Unternehmen im Ungewissen, welche Konsequenzen dies für die Mitarbeiter am Content Desk NRW hat, der bisher die Mantelinhalte für die NRW-Titel der Gruppe (WAZ, NRZ, WP und WR) erstellt. Nun steht fest: Die Zentralredaktion in Berlin startet zum 1. September 2015, der Desk in Essen wird wegfallen.
Einmal mehr steht zu befürchten, dass die Umbaupläne mit einem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden sein werden. Auch wenn die Funke-Gruppe nach eigenen Angaben betriebsbedingte Kündigungen vermeiden will, ist nicht klar, wie viele der rund 80 am Essener Desk Beschäftigten tatsächlich eine Perspektive im Unternehmen haben.
Die Zentralredaktion in Berlin soll mit rund 50 Mitarbeitern starten. Für einen Arbeitsplatz in der neuen Redaktionseinheit können sich Mitarbeiter (mehr …)
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Neue Funke-Mogelpackung in Castrop-Rauxel
Die WAZ-Axt der Funke-Mediengruppe kreist wieder – und schlägt dieses Mal gleich an mehreren Stellen zu. In Castrop-Rauxel entsteht eine neue Mogelpackung: Wo WAZ/WR drauf steht, ist ab November das Lokale des Konkurrenten Ruhr Nachrichten drin. Ganz verstummen wird die Funke-Zeitungsstimme in Dorsten, in Lüdenscheid/ Halver und in Altena/ Werdohl/ Plettenberg. Dort schließt der Konzern die Redaktion bzw. zieht sich aus dem Geschäft zurück.
Die heute bekannt gewordenen Pläne der Funke-Gruppe kennzeichnen einen deutlichen Verlust von Medien- und Meinungsvielfalt in der Region. Ausgerechnet dem Medienkonzern, der sich erst kürzlich mit dem Zukauf von Springer-Produkten zum Retter von Print erkoren hat, fällt außer Mogelpackungen und Redaktionsschließungen anscheinend nichts Kreativeres ein. Das lässt nichts Gutes ahnen für die 900 neuen Kolleginnen und Kollegen aus Berlin und Hamburg, die 2014 zum Konzern dazu stoßen sollen. (mehr …)
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Funke-Springer-Deal: Viele offene Fragen
Neue Sorgen um die Meinungsvielfalt nach dem Großeinkauf der Funke Mediengruppe bei Springer: Langsam kristallisiert sich heraus, was die angekündigten „Content-Liefervereinbarungen“ zwischen beiden Gruppen besagen könnten. So sollen die Mantelseiten von Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost weiterhin Texte, Reportagen und auch Kommentare von der WELT-Gruppe übernehmen. Das Handelsblatt meldet, dass zudem auch der Content-Desk in Essen bedient wird: Er darf den Einheitsbrei dann weiterverteilen an die NRW-Titel Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Westfalenpost (WP), Neue Ruhr/ Neue Rhein-Zeitung (NRZ) und die redaktionslose Westfälische Rundschau (WR).
Befürchtungen hegen DJV-NRW und dju NRW deshalb nicht nur für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in Hamburg und Berlin. Zeichnet sich da schon ab, dass die neuen und alten Objekte in WAZ-/Funke-typischer Manier noch mehr auf Rendite getrimmt werden? Dass der Deal mit erneuten Sparrunden in NRW und an anderen Standorten „finanziert“ wird – auf Kosten von Vielfalt und Qualitätsjournalismus, vielleicht auch auf Kosten der Beschäftigten?
Diese Fragen stellen sich nicht nur für Regionalzeitungen und Anzeigenblätter, sondern auch für die TV- und Frauenzeitschriften. In diesem Segment gibt es Überschneidungen und Doppelstrukturen an den Standorten München (alt) und Hamburg (neu). (mehr …)
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Späte ddvg-Hilfe für die geschasste Rundschau-Belegschaft
Hamburg/ Dortmund. Die sozialdemokratische Medienholding, die ddvg, will mit einem sechsstelligen Betrag jetzt den ehemaligen Beschäftigten der Westfälischen Rundschau (WR) unter die Arme greifen, damit deren knappes Budget für Qualifizierungen und Fortbildungen aufgebessert werden kann. Dies hat jetzt der Betriebsrat der WR mitgeteilt. (mehr …)
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