WP: Bodo Zapp geht
Das Personalkarussell in der WAZ-Mediengruppe dreht sich weiter: Jetzt steht ein Chefredakteurswechsel bei der Westfalenpost an. Bodo Zapp soll nach Informationen des Branchendienstes textintern Mitte des Jahres in dieser Funktion abgelöst werden. Der Betriebsrat wurde am 11. Januar über die Personalie informiert, konnte den Termin aber nicht bestätigen. Die Mediengruppe wollte gegenüber textintern keine Auskunft geben. Zapps Vertrag laufe bis Ende Januar 2011, so Unternehmenssprecher Paul Binder.
Neuer Chefredakteur in Hagen soll Stefan Kläsener werden, derzeit kommissarischer Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung. Diesen Posten hatte er übernommen, als Paul-Josef Raue, der bisherige Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, als Nachfolger Sergej Lochthofens zur Thüringer Allgemeinen in Erfurt ging.
Kläsener eilt ein guter Ruf z.B. in Sachen Regionalisierung und auch Mitarbeitermotivation voraus. Entsprechend wenig begeistert soll die Stimmung in Braunschweig sein.
Aus der Redaktion der Westfalenpost ist dagegen zu hören, dass man Kläsener als kommendem Chefredakteur aus genau diesen Gründen durchaus positiv entgegensieht. Während Bodo Zapp in der jüngsten Vergangenheit an Standing verloren haben soll, sieht man in dieser Personalie ein Zeichen, dass die WP „noch nicht abgeschrieben“ ist.
Der Flurfunk bei der WP will darüber hinaus wissen, dass auch Verlagsleiter Jan Wachtel das Haus wieder verlässt. Wachtel war erst im Januar 2009 von Zeitungsgruppe Bild bei Axel Springer zur WP gekommen. Jetzt besagen die Gerüchte, dass er zum 1. April nach Hamburg wechselt – als Geschäftsführer bei Bild Online.
Einer geht, der andere kommt. Was ändert sich?
[…] Das WAZ-Protest Blog medienmoral beurteilt Kläsener positiv. Ihm eile ein guter Ruf in Sachen Regionalisierung und auch Mitarbeitermotivation voraus. Entsprechend wenig begeistert soll die Stimmung in Braunschweig sein. Und weiter: Aus der Redaktion der Westfalenpost ist dagegen zu hören, dass man Kläsener als kommendem Chefredakteur aus genau diesen Gründen durchaus positiv entgegensieht. Während Bodo Zapp in der jüngsten Vergangenheit an Standing verloren haben soll, sieht man in dieser Personalie ein Zeichen, dass die WP “noch nicht abgeschrieben” ist. … alles lesen […]
„Während Bodo Zapp in der jüngsten Vergangenheit an Standing verloren haben soll…“: Das ist aber noch höflich ausgedrückt und geht quer durch alle Ressorts.
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Was man von Herrn Kläsener hört, ist sehr hoffnungsvoll!
Verlässt Chefredakteur Bodo Zapp vorzeitig die Westfalenpost (WP)?…
Die Westfalenpost (WP) verliert wahrscheinlich ihren Chefredakteur Bodo Zapp (siehe Bild). Nach einer (inzwischen nicht mehr abrufbaren) Meldung bei textintern.de soll Zapp Mitte des Jahres durch Stefan Kläsener, der derzeit kommissarischer Chefre…
An der Qualität der WP kann der Wechsel wohl eher nicht liegen, aber das macht aber auch nichts. Ein angeblich Vertrag bis 2011 hin- oder her, der Mann hat auch das Alter in den Ruhestand zu gehen. In jedem Fall ist das Konzept der WP schlüssiger und übersichtlicher (2 Bücher aus Mantel- und Lokalteil sind völlig ausreichend) als das Zusammengematsche der anderen WAZ-Blätter.
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Habe nun die „Blaue“ im Kasten, da der 4-bücherige Wirrwarr mit ständig wechselenden Positionen der Seiten plus den umfangreichen Orthographie-Fehlern plus doppelten Artikeln auf Sport oder anderen Mantelseiten bei der „Konkurrenz“ nur noch genervt hat.
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Wie gesagt, der Austausch auf der WP-Brücke wird dem Blatt nicht schaden, -im Gegenteil- , dass in Braunschweig eine gute regionale und vor allem lokale Berichterstattung mit ansehnlicher Aufmachung gemacht wird, zeigen die zahlreichen Preisverleihungen in der jüngsten Vergangenheit.
@ZappToGo
Preisverleihungen schützen aber nicht vor Schließungen – siehe Reisemagazin…
Die WAZ-Mediengruppe hat die Personalie gerade bestätigt. Danach kommt Stefan Kläsener, z. Zt. kommissarischer Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung Mitte des Jahres zur Westfalenpost, „um
Nachfolger des jetzigen Chefredakteurs Bodo Zapp zu werden, wenn dieser mit Erreichen des 67. Lebensjahres im Januar 2011 in Pension gehen wird“.
In Braunschweig soll ab dem 1. Juli 2010 Armin Maus die Chefredaktion übernehmen. Er ist derzeit Chefredakteur beim Fränkischen Tag in Bamberg und war von Mai 2003 bis August 2005 bereits als stellvertretender Chefredakteur der Braunschweiger
Zeitung.
Die Pressinfo dazu: http://www.waz-mediengruppe.de/fileadmin/template/Inhalte/Downloads/PDF/Pressemitteilungen_2010/PMChefredaktion.pdf
Was soll eigentlich die „Reingeheimnisserei“ in der Personalie Zapp? Er ist bereits zwei Jahre über dem sogenannten Rentenalter und hat in den letzten beiden Jahren seinen Vertrag um jeweils ein Jahr verlängert, um die WP in der schwierigen Situation nicht im Stich zu lassen. Wer erinnert sich noch daran, dass er als einziger Chefredakteur in der ersten Gesamtbetriebsvertsammlung in der Essener Lichtburg kritische und warnende Worte zum Schickler-Komzept sagte.
@Normal Sehe ich genauso. Im Gegensatz zu Lochthofen folgte auf seine kritischen Worte jedoch kein Eklat, sondern bekanntlich das „Sondermodell einer Heimatzeitung“ mit einzigem eigenständigen Mantelteil. Der wesentliche Grund dafür, dass Zapp diesen Weg gehen durfte, war vermutlich, dass die Familie Sträter auf die einstige Selbstverpflichtung der WAZ-Gruppe zum „Erhalt der redaktionell selbständigen und voneinander unabhängigen Zeitungstitel“ gepocht hat.
Es stellt sich aber mit dem Weggang Zapps sicher die Frage, welche Zukunft das Sondermodell Heimatzeitung mit eigenem Mantel inmitten der wunderbaren WAZ-Desk-Welt nun noch hat.
Die WP tut gut daran, sich nie an diesen verhängnisvollen Essener Content-Desk zu hängen. Sollte die GGF darauf bestehen, dann betätigen sie sich ernsthaft als Totengräber der NRW-Blätter. Dieses Synergie-Gerede kostet immer weiter Auflage und lässt auch die (Werbe-) Kunden zukünftig in Scharen davonlaufen!
Weggezappt!
damit das auch klar ist: die Content-Desk Kritik richtet sich natürlich nicht gegen deren Mitarbeiter! Die können nichts dafür, was GGF, Chefreadktion auf Fingerzeig von Schickler umgesetzt haben.
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Aber die Ergebnisse in puncto Auflage und Werbeerlöse sprechen für sich.
mal so gefragt: benötigt Herr Zapp einen Abschied, und sei es in diesem Blog? Von den ausgeschiedenen Mitarbeitern hat er sich schließlich auch nicht verabschiedet.
@ex-wpler Wir sollten uns doch nicht auf dieses Niveau hinab begeben – und ihn also verabschieden, wie es sich unter zivilisierten Menschen gehört.
Familie Sträter und daher der Sonderweg? Nein, er hat einen Teil seiner Lokalredaktionen geopfert. Dafür blieb der Mantel. Unterm Strich zählt nur die Anzahl der Köpfe.
Die WAZ-Auflage ist freien Fall: Im vergangenen Jahr verliert sie laut IVW 4,9% ihrer verkauften Auflage (41.997) und davon allein bei den Abos 33.000! Das sind Millionen, die hier verraucht werden.
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http://meedia.de/nc/details-topstory/article/ivw-analyse–zeitungskrise-verschrft-sich_100025760.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=3c2325f04c
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Im gleichen Zeitraum verliert die Rheinische Post nur 0,6% (-2419).
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Dazu ist nichts mehr zu sagen. Wer sehen will, wie ein Verlag seine Titel zu Grunde richtet, sollte einmal mehr nach NRW schauen.
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Die falschen Leute setzen auf die falschen Leute. Und der dumme dumme Leser will einfach nicht die tollen Blätter kaufen, die ihm in Essen zusammengeschustert werden.
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Aber schön, das der Vertrag von Herrn Reitz dennoch verlängert wurde. Großes Kino.
Neuestes Gerücht: Siegener Zeitung kurz vor dem Verkauf an die WAZ. Wer weiß was?
@elend
Was ist daran neu?? Die Siegener Zeitung stand in den vergangenen 30 Jahren gefühlte 30 Mal „kurz vor dem Verkauf an die WAZ“…
@bobard
Das weiß ich wohl. Aber angesichts der neuen IVW-Zahlen (Knapp 11 Prozent Verlust bei den Abos in einem Jahr im Raum Siegen) wird man hellhörig, wenn die Gerüchteküche erneut dampft…
nun treibt mal nicht gleich die nächste Sau durchs Dorf, ein Verkauf der Siegener Zeitung an die WAZ ist nach meinem Kenntnisstand nach geltendem Pressefusionsrecht gar nicht möglich, das untersagt nämlich den Zusammenschluss von Zeitungshäusern, die unmittelbar benachbarten oder sich überlappenden Märkten aktiv sind, daran ist vor kurzem auch schon die Übernahme der beiden Aachener Zeitungen durch die Rheinische Post gescheitert, da hatte das Bundeskartellamt auch njet! gesagt
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1110094/
Andrea Glock (36) übernimmt zum 1. März 2010 die Verlagsleitung der in Hagen erscheinenden „Westfalenpost“ und für das Verbreitungsgebiet Südwestfalen, das hat heute die WAZ-Mediengruppe in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Sie folgt damit auf Jan Wachtel (30), der zur Axel Springer AG wechselt. Jan Wachtel wird Director Finance und Mitglied der Geschäftsleitung von BILD digital.
Andrea Glock kam nach einem Studium der Rechtswissenschaften im Jahr 2005 als Justizia-rin zur WAZ Mediengruppe nach Essen. Zuletzt war sie Referentin der Gruppengeschäftsführung.
Es lebe die WAZ-Krake! Bravo! Die Auflagen der einzenen Titel rutschen in den Keller, einstige redaktionelle Vielfalt ist dem „Gemaschte“ des news-desk zum Opfer gefallen und nun wurde der WP-Chefredakteur weggezappt. Lob den WAZ-Strategen, die es zweifellos schaffen, das einstige Zeitungs-Flaggschiff der WAZ-Gruppe mit den ehemals eigenständigen Redaktionen auf Kosten der Redakteure und der Leser platt zu machen! Und ich glaube, dass trotz des „Neuen“ bei der WP die vor Monaten versprochene „Eigenständigkeit als Heimatzeitung“ in Südwestfalen bald dem journalistischen Einheitsbrei in den anderen Titeln geopfert wird. „Wenn Zapp geht“, so warnten bereits vor Monaten Redakteure der WAZ-Gruppe, geht die Westfalenpost baden“. Statt Zapp hätte man Reitz in der vorzeitigen Ruhestand versetzen sollen!!!
Mich freut es, dass zumindest der verdiente Chefredakteur der WP offiziell verabschiedet wird.
Andere leitenden Redakteure wie die langjährigen Chefs von Lokalredaktionen, die im Rahmen der WAZ-„Sparmaßnahmen“ ihren Job aufgegeben haben oder in Rente gingen, wurde diese Ehre nicht zuteil. Sie bekamen nicht einmal ein eigentlich selbstverständliches „Danke schön“ von ihrer jeweiligen Chefredaktion. Zutiefst enttäuschend und für die Langgedienten auch menschlich schwer zu verkraften. Da haben sie sich jahrelang für „ihre Zeitung“ abgerackert, Überstunden noch und noch gemacht, ihre Familien vernachlässigt und werden dann sang- und klanglos in die Ecke gestellt.
„Mahlzeit“ – Reitz ist selig und die Chefredakteure der anderen WAZ-Blätter laufen hinterher – im Gleichschritt mit den Betriebsräten, die keine Interessenvertretung mehr für die Journalisten sind. Im Gegenteil: sie haben das langsame Sterben und Ausbluten der Redaktionen mit zu verantworten und die Unmenschlichkeit, mit der jetzt „Zeitung“ gemacht wird.
Mit Beendigung der CR-Tätigkeit von Bodo Zapp wird der letzte journalistische Mohikaner der alten WAZ-Schule (unvergessen sind die Zeiten von Ralf Lehmann & Co) das angeschlagene Schiff verlassen und dann wird die WP sprichwörtlich ihr blaues Wunder erleben. Jede Wette, dass mit Zutun von Zeitungsvorstand Ulrich Reitz der jetzige Nachfolger ausgewählt wurde, der den Unsinn des Reitzschen System endlich mit übernimmt, wo sich Zapp mit Händen und Füßen lange und teils erfolgreich gegen gewehrt hat..
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Das die offizielle Verabschiedung nun angeblich abgesagt wurde, sagt eigentlich schon alles und welches Tauziehen jetzt schon im blauen Haus zugange ist.
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Es ist einfach nur traurig, dass trotz weiterer hoher Aboverluste der Weg unbeirrt fortgegangen wird, ja um sich nicht die Blöße zu geben, einem schicklerschen Irrglauben auf dem Leim gegangen zu sein und das mit notwendigen Korrekturen auch noch zuzugeben.
Willkommem am Content-Desk, die Spatzen pfeifen es von den Dächern!
[…] was man weiß, ist anscheinend nicht erfreulich. Das Gras wachsen hören kann man bei … medienmoral und […]