Neue Funke-Mogelpackung in Castrop-Rauxel

15. Oktober 2013

Die WAZ-Axt der Funke-Mediengruppe kreist wieder – und schlägt dieses Mal gleich an mehreren Stellen zu. In Castrop-Rauxel entsteht eine neue Mogelpackung: Wo WAZ/WR drauf steht, ist ab November das Lokale des Konkurrenten Ruhr Nachrichten drin. Ganz verstummen wird die Funke-Zeitungsstimme in Dorsten, in Lüdenscheid/ Halver und in Altena/ Werdohl/ Plettenberg. Dort schließt der Konzern die Redaktion bzw. zieht sich aus dem Geschäft zurück.

Die heute bekannt gewordenen Pläne der Funke-Gruppe kennzeichnen einen deutlichen Verlust von Medien- und Meinungsvielfalt in der Region. Ausgerechnet dem Medienkonzern, der sich erst kürzlich mit dem Zukauf von Springer-Produkten zum Retter von Print erkoren hat, fällt außer Mogelpackungen und Redaktionsschließungen anscheinend nichts Kreativeres ein. Das lässt nichts Gutes ahnen für die 900 neuen Kolleginnen und Kollegen aus Berlin und Hamburg, die 2014 zum Konzern dazu stoßen sollen. (mehr …)

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Protest gegen Zerschlagung von M. DuMont Schauberg

26. September 2013

Entschiedener Protest gegen die Ankündigung von M. DuMont Schauberg (MDS): Am Stammsitz in Köln will der Kölner Verlag im kaufmännischen bzw. gewerblichen Bereich bis Ende 2014 knapp zehn Prozent der Stellen abbauen. Von bisher 850 Mitarbeitern sollen 84 Stellen in Verwaltung, Verlag und Druckzentrum wegfallen. Neben 34 Druckern sind 50 Mitarbeiter der Abteilungen Poststelle, Korrektur, Bildbearbeitung und Anzeigenberatung betroffen. Die verbleibenden Mitarbeiter aus den Abteilungen Anzeigenverkauf, Zeitungsverkauf und Verlagswerbung sollen zudem in eine tariflose Gesellschaft – die bereits bestehende Tochtergesellschaft „MVR Media Vermarktung Rheinland GmbH“ – ausgelagert werden.

Wenn die Geschäftsführung ihre Pläne wahr macht, sind von diesem katastrophalen Kahlschlag fast 250 Beschäftigte betroffen. Die Zerschlagung des Verlags M. DuMont Schauberg mittels Kündigungen und Tarifflucht ist für die Gewerkschaften eindeutig der falsche Weg. Er wird keineswegs zur Gesundung, sondern vielmehr zu großer Frustration und erheblicher Unsicherheit bei den Kolleginnen und Kollegen führen. (mehr …)

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Funke-Springer-Deal: Viele offene Fragen

30. Juli 2013

Neue Sorgen um die Meinungsvielfalt nach dem Großeinkauf der Funke Mediengruppe bei Springer: Langsam kristallisiert sich heraus, was die angekündigten „Content-Liefervereinbarungen“ zwischen beiden Gruppen besagen könnten. So sollen die Mantelseiten von Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost weiterhin Texte, Reportagen und auch Kommentare von der WELT-Gruppe übernehmen. Das Handelsblatt meldet, dass zudem auch der Content-Desk in Essen bedient wird: Er darf den Einheitsbrei dann weiterverteilen an die NRW-Titel Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Westfalenpost (WP), Neue Ruhr/ Neue Rhein-Zeitung (NRZ) und die redaktionslose Westfälische Rundschau (WR).

Befürchtungen hegen DJV-NRW und dju NRW deshalb nicht nur für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in Hamburg und Berlin. Zeichnet sich da schon ab, dass die neuen und alten Objekte in WAZ-/Funke-typischer Manier noch mehr auf Rendite getrimmt werden? Dass der Deal mit erneuten Sparrunden in NRW und an anderen Standorten „finanziert“ wird – auf Kosten von Vielfalt und Qualitätsjournalismus, vielleicht auch auf Kosten der Beschäftigten?

Diese Fragen stellen sich nicht nur für Regionalzeitungen und Anzeigenblätter, sondern auch für die TV- und Frauenzeitschriften. In diesem Segment gibt es Überschneidungen und Doppelstrukturen an den Standorten München (alt) und Hamburg (neu). (mehr …)

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Späte ddvg-Hilfe für die geschasste Rundschau-Belegschaft

11. Juli 2013

Hamburg/ Dortmund. Die sozialdemokratische Medienholding, die ddvg, will mit einem sechsstelligen Betrag jetzt den ehemaligen Beschäftigten der Westfälischen Rundschau (WR) unter die Arme greifen, damit deren knappes Budget für Qualifizierungen und Fortbildungen aufgebessert werden kann. Dies hat jetzt der Betriebsrat der WR mitgeteilt.  (mehr …)

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Ausverkauf der Zombie-Zeitung?

5. Juni 2013

Essen. Die Funke-Mediengruppe hat die Westfälische Rundschau (WR) in Unna, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Bergkamen an den Rubens-Verlag verkauft. Das bedeutet, dass der Herausgeber des 26.000 Exemplare starken Hellweger Anzeigers nicht mehr nur den Lokalteil in der Region zuliefert, sondern dass ihm dieses Stück des WR-Kuchens auch gehört. Zwei Verlage besitzen nun also Teile derselben Zeitung. Zu welchem Preis der Deal gelaufen ist, ist unbekannt.

Wird auch diese Aktion wieder ein vielseitig anwendbares Funke/WAZ-Modell, wie die Zombie-Zeitung eins geworden ist? Dieses Mal Ausverkauf am Kartellamt vorbei? (mehr …)

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Erfolg für den WR-Betriebsrat – Transfergesellschaft kann starten

20. April 2013

Der Betriebsrat und die Geschäftsleitung der Westfälischen Rundschau haben jetzt einen Vorschlag des Einigungsstellen-Vorsitzenden Martin Bertzbach, Präsident a.D. des Landesarbeitsgerichtes Bremen, angenommen.

Danach stellt der Arbeitgeber für die Einrichtung einer Transfergesellschaft 250.000 Euro zur Verfügung. Ein Erfolg für den Betriebsrat, denn der Arbeitgeber hatte zunächst angekündigt, keine weiteren Mittel für eine Transfergesellschaft zur Verfügung zu stellen. Die ehemaligen Beschäftigten können die Angebote der Gesellschaft für sechs Monate wahrnehmen, die sich an ihre jeweilige Kündigungsfrist anschließen. (mehr …)

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Einigungsstelle verhandelt Finanzierung einer Tranfergesellschaft

9. April 2013

Dortmund.  Arbeitgeber und Betriebsrat der zum 1. Februar 2013 eingestellten Redaktion  der Westfälischen Rundschau können sich über die Finanzierung einer Transfergesellschaft nicht einigen. In dieser soll der Übergang in neue Tätigkeiten mit Qualifizierungsmaßnahmen erleichtert werden. Bis zuletzt klafften die Vorstellungen beider Seiten weit auseinander. Der Arbeitgeber fordert, dass die Beschäftigten während ihrer individuellen Kündigungsfrist auf einen Teil ihres Einkommens verzichten, um so die Transfergesellschaft zu finanzieren. Die Verlagsseite erklärte, kein zusätzliches Geld zur Verfügung stellen zu wollen – was wiederum der Betriebsrat gefordert hatte. Da in dieser Frage keine Einigung in Sicht ist, hat sich der BR auf einer Betriebsversammlung das Votum der Belegschaft eingeholt, die Einrichtung einer Einigungstelle beim Arbeitsgericht zu beantragen. Daraufhin wurden alle weiteren Gesprächstermine von der Verlagsleitung gecancelt. Inzwischen steht der erste Termin für die Einigungsstelle fest, der 10. April. Den Vorsitz der Einigungsstelle übernimmt der Präsident des Landesarbeitsgerichts Bremen a.D., Martin Bertzbach. Für den Fall, dass am 10. April keine Einigung erzielt wird, sind bereits weitere Termine vereinbart worden. fbi

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Mediengruppe streicht weitere 200 Stellen

20. März 2013

Essen. Das Jahr 2013 entwickelt sich zu einem echten Horrorjahr für die Beschäftigten der Funke-Mediengruppe, wie sich der WAZ-Konzern seit Anfang des Jahres nennt. Nachdem schon am 15. Januar das Aus für 120 Redakteurinnen und Redakteure der Westfälischen Rundschau verkündet wurde, sollen nun weitere 200 Stellen in der Gruppe gestrichen werden. Darüber wurden heute zunächst die Betriebsräte in einem Gespräch informiert und anschließend die Mitarbeiter durch ein Schreiben der Geschäftsführer Manfred Braun, Christian Nienhaus und Thomas Ziegler.Die Stellenstreichungen werden demnach genauso den zentralen Content Desk in Essen treffen wie auch die Anzeigenblätter und den Bereich Anzeigen. Weitere Details wurden nicht genannt, sukzessive werden nun aber die betroffenen Bereiche informiert.

Natürlich ist es dem Führungstrio, das einen bis dahin nicht bekannten massiven Personalabbau in der Gruppe zu verantworten hat, „schwer gefallen”, sich von dem Personal zu trennen. Man wisse, was das für den einzelnen Mitarbeiter und deren Familie bedeute, versichert das Trio. Der Abbau soll so sozialverträglich wie möglich verlaufen. Krokodilstränen fließen reichlich. So bezeichnen die Geschäftsführer die Mitarbeiter in ihrem Schreiben u.a. auch als die „Säulen eines Unternehmens“, schlagen aber dennoch mit der WAZ-Axt auf diese ein. Sparen durch Stellenstreichungen – das ist das einzige erkennbare Konzept des Konzerns. Zur Zukunft des Unternehmens hingegen fallen nur Worthülsen.

Als Grund für den personellen Aderlass führt die Mediengruppe einmal mehr den signifikant einbrechenden Anzeigenmarkt und die erodierenden Auflagenzahlen der Tageszeitungen an. Diese hätten zu Umsatzrückgängen in der Mediengruppe in Millionenhöhe geführt. (mehr …)

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WR-Redaktion wird abgewickelt

15. Januar 2013

[Aktualisierte Fassung] Aus der Mitarbeiterversammlung der Westfälischen Rundschau heraus wurde am Vormittag bekannt, dass die Redaktion der Westfälischen Rundschau abgewickelt wird. Betroffen sind 120 Redakteurinnen und Redakteure, hinzu kommen Pauschlisten sowei freie Journalistinnen und Journalisten, die ihren Auftraggeber verlieren. Der Arbeitsplatzabbau soll so sozialverträglich wie möglich erfolgen, verspricht die Geschäftsleitung in einer Pressmitteilung, die einige Stunden später online gestellt wurde.  Begründet wird der Schritt, der als „Sanierung“ des Titels verkauft wird, mit langjährigen Verlusten in Millionenhöhe.

Der WAZ-Pressemitteilung zufolge werden Mantelthemen künftig komplett vom Content-Desk der WAZ-Gruppe in Essen geliefert. Die lokale Berichterstattung kommt dagegen von anderen Zeitungen – vorwiegend aus Konkurrenzverlagen. Für Wetter/Herdecke und Ennepe-Süd übernimmt künftig die Westfalenpost, die in Wetter und Schwelm eine Lokalredaktion aufbauen soll. Die WR-Ausgaben in Dortmund, Lünen und Schwerte werden ab Februar mit lokalen Inhalten der Ruhr Nachrichten (Verlag Lensing-Wolff) beliefert.Im Verbreitungsgebiet Unna und Kamen kommen die Lokalteile vom Hellweger Anzeiger (Verlag Rubens) zum Zuge. Im Märkischen Kreis übernimmt der Märkische Zeitungsverlag die Zulieferung.

Die Maßnahmen, die sowohl DJV-NRW als auch verdi in ersten Pressemitteilungen verurteilt haben, kamen für die Beschäftigten überraschend: Selbst der Betriebsrat der WR erfuhr erst kurz vor der heutigen Versammlung in Hagen, was genau die Geschäftsführung entschieden hat.

Und auch die Mitgesellschafterin, die SPD-Medienholding ddvg, die über die Westfälische Verlagsgesellschaft (WVG) 13,1 Prozent der Anteile an der Zeitungsverlag Westfalen KG (ZVW) hält, wurde nach eigenen Angaben (mehr …)

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