Kaviar und sauere Heringe

„Gaumenfreuden bis zum Morgengrauen“ verspricht der Essener Presse-Club für den 42. Essener Presseball am Freitag, 7. November, in der Grugahalle. Für etwa 1.000 Gäste soll der rote Teppich ausgerollt werden.„Medienbegleiter“ dieses Abends sind NDR, NRW-TV und – selbstredend- die WAZ-Mediengruppe, die zudem im Banner der Internetseite www.landesmedienball-nrw.de als Förderer auftaucht.

Smalltalk ist mal wieder angesagt. Das gehört eben dazu. Ob es auch für ernstere Themen reicht? Zum Beispiel für das 30 Millionen Spar-Paket und eine komplette Umwälzung der Presselandschaft im Revier? Aber womöglich kommen wegen WAZ-„Finanz-Krise“ ja gar nicht erst so viele nach dem Motto: Da bleibt das Kaviar-Brötchen im Halse stecken, wenn andere sauere Heringe schlucken sollen. Übrigens: Mit Medienschaffenden hat der Essener Landespresseball ohnehin nicht viel zu tun. Aus diesem Grund hatte sich der Bezirksverein Essen im DJV-NRW schon vor etlichen Jahren aus dieser Veranstaltung verabschiedet.

10 Antworten zu “Kaviar und sauere Heringe”

  1. fiftyruhr sagt:

    Rosa gebratenes Kalbsfilet mit Trüffeljus, gebackenes Ochsenbäckchen in Pistazien-Kaffeekruste
    mit glasiertem Röstgemüse und Kartoffel-Pfifferlingsrolle … mmmh.

    Vorweg: Roter Pottpürree-Brei von vier Zeitungen, mit Abspeckstippe.

    Nachher: Geschasste Redakteurchen an Furcht-Sorbet.

    Wohl bekomm’s!

  2. westallz sagt:

    Da von den 900 NRW-Redakteuren der Gruppe kaum einer in Frack und Zylinder bei dieser gruseligen Selbstdarstellungs-Show der C-Promies auflaufen wird, kann man das Thema bei Kaviar-Häppchen geschmackvoll im Champagner-Glas ertrinken lassen.

    Vielmehr wird der Waz-Chefredakteur sich in neuem Manager-Glanz sonnen und der Essener Lokalchef in Kulturhauptstadt-Sauce baden.

    Normalsterbliche Redakteure werden nur auflaufen um die „Ballzeitung“ zu aktualisieren, die dann später am Abend als Altpapier unter den Grugahallen-Treppen dahinmodert..

    Ich wünsche dem Ball ein gutes Gelingen!
    Auf das die 900fachen Sorgen um den Arbeitsplatz nicht die Stimmung trüben!

  3. WAZler sagt:

    Das ist doch der richtige Termin für die Rotwein-Connection Hombach/Reitz, da kann man ja die Sorgen von 900 Redakteuren vergessen.

  4. […] Stefan Laurin von den Ruhrbaronen berichtet heute unter dem Titel “Vest wazlos” über die Entwicklungen beim WAZ-Konzern.Außerdem … “hat die Gewerkschaft Verdi zusammen mit den djv NRW einen WAZ-Protestblog eingerichtet. Da tauschen sich bedrohte Kollegen über die Lage aus und versorgen sich mit Infos. Mittelfristig soll dort das Herz des Widerstandes erstarken. Aktuell geht es im Protestblog um Kaviar und saure Heringe, oder die Frage, was Hombach auf dem Landesmedienball futtert.” […]

  5. QuoWazis sagt:

    Nun hackt bloß nicht so auf Hombach, Nienhaus und Reitz rum. Die ham ja auch ihre Sorgen. Nämlich die, wie sie das Vermögen von Anneliese, Petra, Gisela und Renate noch weiter vergrößern sollen. Überhaupt: Kommen die eigentlich auch zu Kaviarbrötchen und Ochsenbäckchen? Weiß das jemand? Oder ist denen das zu popelig? Obwohl – dann geht das Gekloppe am Buffet los, wg. RTL-Erlös und so. Und vielleicht auch wg. Kaviarbrötchen…

  6. Erpel Ernst sagt:

    Der Zuspruch scheint mau zu sein. Am Wochenende erhielten Werbeverantwortliche in Wirtschaftsunternehmen per Telefon von ihren WAZ-Anzeigenbetreuern die kurzfristige Einladung zum Presseball. Es spricht für die momentane Situation beim Verlag, dass ausgerechnet Entscheidern über gewerbliche Anzeigenschaltungen, denen es in der Regel nicht an Selbstbewußtsein mangelt, nun das Gefühl vermittelt wird, sie sollten als Lückenbüsser leere Plätze füllen. Wer im Klartext ablehnte erfuhr, dass jeder Anzeigenvertreter vergatter war, wenigstens einen Kunden zum Ball zu lotsen. Den Anzeigenakquisiteuren macht das in der momentanen Situation sicherlich auch keinen Spass.

  7. felix sagt:

    Das mit der Vergatterung der Anzeigenberater ist ein Erpel … sorry, eine Ente. Die Berater haben schon immer zu allen möglichen Veranstaltungen ihre Kunden eingeladen. Jetzt steht das sicherlich unter einem anderen Vorzeichen. Schiebt das mal nicht auf die „einfälltigen“ Berater und ihre „einfälltigen“ Kunden.

    Auch die Berater stehen dem gesamten Prozess sehr kritisch gegenüber. Schließlich werden die Einsparungsmaßnahmen nicht mit den aktuellen Einsparungsmaßnahmen in den Redaktionen beendet sein. Außerdem beginnt der Prozess auch nicht erst jetzt in den Redaktionen: Es gibt Vorgeschichten.

    Quer durch alle Abteilungen machen sich alle Mitarbeiter Sorgen. Allein die aufgeblähten Führungsebenen, der neue Wasserkopf, kostet viel Geld. Der Verlag, der früher von 2 Köpfen geleitet wurde, wird heute von 20 Köpfen und mehr geleitet. Die wollen alle bezahlt sein. Seit die WAZ (Bodo Hombach) den Pelz nach außen gewendet hat, fallen die heimischen deutschen Medien-Heuschrecken über die WAZ her (s. z.B. das 8-monatige Gastspiel von Stemmle) und saugen am Profit. Und der nächste Vampir ist schon eingekauft.

  8. WAZinside sagt:

    @westallz
    .
    Vielleicht fährt Herr Reitz ja dann schon mit einem neuen Dienstwagen vor. Er schwärmt ja redaktiosnintern immer von einem Audi Q7 – einer echten CO2-Schleuder – da sitzt man doch so schön hoch über dem Elend des Ruhrgebiets und den Ängsten der Kollegen vor Arbeitsplatzverlust.
    Vielleicht gibt’s den ja auch mit Schleudersitz…

  9. westi sagt:

    Was soll der Quatsch mit dem Medienball und die alberne Kommentierung der Gänge? Sollen jetzt alle Wasser und Brot zu sich nehmen, nur weil ein paar hundert Redakteuren der Arsch auf Grundeis geht? Mehr fällt euch nicht ein als der Sozialkitsch um Reitzens Dienstwagen? Oh Gott.

  10. wazzler sagt:

    @westi
    Es geht nicht um Sozialkitsch. Es geht darum, dass dieser Mann, der von Hombach die Lizenz zum Verändern bekommen hat („In einem Jahr bleibt hier kein Stein auf dem anderen“) diese Position nicht verdient hat, weil er sich erkennbar nur um sich selbst dreht – der Rest interessiert ihn nicht. Der Hinweis auf sein Gehabe ist da doch wohl gerechtfertigt, um ihn zu entlarven. Auch jetzt, in der Krise, ist er in der Deckung, lässt seine Redaktionen alleine. Sozialkitsch? Führungsschwäche!