Die ersten „Solikerzen“ brennen
… in Essen am Denkmal für den NRZ-Gründer Prof. Dietrich Oppenberg (1917-2000). Für den Verleger und Herausgeber war soziale Verantwortung kein Fremdwort. Er gehörte zu den Wegbereitern und Mitgründern des Presseversorgungswerks. Diese auch für die Verlage nicht gerade billige Einrichtung sichert die Zukunft von Redakteurinnen und Redakteuren ab. Das Wohlergehen seiner Leute und aller Journalistinnen und Journalisten war Oppenberg was wert.
Ja, Oppenberg hätte die „Solikerze“ wohl angezündet. Denn seine Nachfolger, die Granden der WAZ-Mediengruppe, bringen auch sein Lebenswerk in Gefahr – und die Existenz von hunderten freien und festangestellten Mitarbeitrinnen und Mitarbeitern. Die „Solikerze“ soll und wird nun überall auftauchen. Bei Aktionen und Veranstaltungen im gesamten Verbreitungsgebiet. Die Medienmoral schickt die „Solikerzen“ in den nächsten Tagen an alle Redaktionen. Das Symbol soll Mut machen im Kampf gegen den drohenden Personalabbau und für den Erhalt der Pressevielfalt in Nordrhein-Westfalen.
Bitte zünden auch Sie die „Solikerze“ an. Damit Hombach, Nienhaus, Reitz & Co ein Licht aufgeht! Keine Angst vor dieser symbolischen und vielleicht auch etwas sentimentalen Aktion. Solidarität braucht Zeichen. Die „Solikerze“ setzt Zeichen.
Sie können sie in der Redaktion anzünden. Sie können sie aber auch zum Termin beim Bürgermeister oder Landtagsabgeordneten mitnehmen und gemeinsam über die Folgen der WAZ-Gruppe-Pläne für die publizistische Vielfalt und die Redaktion sowie die Berichterstattung vor Ort reden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bitte machen Sie, wenn möglich, ein Foto davon und mailen Sie es an zentrale@djv-nrw.de. Bestellungen für weitere „Solikerzen“ nimmt „Medienmoral“ (siehe Kontakte im Impressum) entgegen.
Foto: Udo Geisler
Mein Gott, wie oft haben wir schon über Solikerzen-Aktionen berichtet. Wer hätte je gedacht, dass jetzt für uns welche brennen müssen?
[…] optimistisch geschätzt, nicht alle Leserinnen und Leser wissen, was los ist. Die Diskussionen, die beispielsweise im WAZ-Protestblog geführt werden, müssten über den Kreis der sowieso schon Eingeweihten hinausgetragen […]
Ein kleiner Hinweis: Kerzen dürfen – so weit mir bekannt – nicht in Redaktionen entzündet werden wegen der Brandgefahr! Besser ist es also, sie an Multiplikatoren/Kirchen/öffentliche Einrichtungen zu übergeben und über das, was geschieht, aufzuklären!
Gute Idee, das mit den Kerzen. Ich hoffe, ihr habt genügend davon, um das ganze Ruhrgebiet zupflastern zu können.
Aber mal im Ernst: Wo kann man sie bestellen? Können wir sie via web von hier aus an Mulitplikatoren versenden? Wir schicken eine Kerze an jeden Abgeordneten, Politiker, GF von Sozialverbänden, an Sportvereine, Gewerkschaften, Pfarrer, Schulleiter. Wäre bereit, die Kosten für meine Kerzen zu übernehmen.
Damit jeder sieht, was für eine Sorte Menschen unsere Verleger und ihre Geschäftsführer sind. Den Ober-CR („Mahlzeit“) sortiere ich nicht mehr in diese Kategorie ein. Carpe diem!
@ reitzhusten
Man kann die „Solikerze“ auch vor die Redaktion stellen … es sind Windlichter … ;o)
… und vielleicht auch noch ein Weihnachtspäckchen für die Kolleginnen und Kollegen in der MSG-Redaktion?
Wo ist die kraftvolle Antwort der Titel-Betriebsräte auf diesen bisher in der WAZ-Geschichte einmaligen Vorgang? Schweigen, wirklich nur Schweigen?
…wenn da nur Kerzen brennen, ist das nicht genug.
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Wenn vorher nichts geschieht und die Betriebsräte schweigen, müssen wir halt am 5. Dezember bei der Vetriebsversammlung deutlich werde.
Wir sollten bei dieser Gelegenheit auch zeigen, dass wir nicht schweigend, sondern mit fliegenden Fahnen untergehen. Warum soll die Betriebsversammlung, wenn das Filmprogramm beginnt, nicht an anderem Orte bis in den Abend fortgeführt werden?
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Ersparen wir den Verlegern, dass sie für den 6.12. wieder unsere Verlust bringenden Ausgaben drucken lassen müssen. Helfen wir probehalber beim Einsparen von Papier und Druckplatten!
Leute, lernt russisch. In Russland will Bodo ganz viel Geld für Lokaljournalismus ausgeben:
WAZ-Manager Hombach: Russen schreiben anders kritisch
Gerade gehört: die „Solikerzen“ werden wohl nicht nur an die Lokalredaktionen verschickt, es soll sie auch beim „Journalistentag“ des DJV NRW in Bochum (29. November, ab 11 Uhr, Jahrhunderthalle) sowie bei der nächsten Betriebsversammlung (5. Dezember) geben.
…das allein wird nicht reichen, um einen Flächenbrand zu legen.
Steht auf, wenn ihr WAZ-ler seid, bleibt am 5. Dezember in der Betriebsversammlung nicht auf den geplosterten Stühlen sitzen, wenn Hombach und Reitz salbadern werden. Steht auf und bleibt stehen! Stellt euch gegen diese Schurkerei auf. Solidarische Grüße von einem Ex-WAZ-ler (Vertrieb)
ZAPP – das NRD-Medienmagazin, nicht Bodo Z. aus H. – hat am Sonntagabend über die Medienkrise in Hamburg (G&J), München (Süddeutscher Verlag) und Essen (WAZ-Gruppe) berichtet.
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Hombach und Reitz konnten dabei ihre Standpunkte darlegen (Neues gab es nicht!), Medienwissenschaftler Horst Röper vom Dortmunder Formatt-Institut wurde ebenfalls befragt.
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Nicht reden konnten die Gewerkschaften, um den angeblichen Umsatzrückgängen in Form von struktureller Krise und Anzeigenrückgängen und die Pläne zu kommentieren bzw. einzuschätzen.
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Verdi und DJV, meldet euch bei ZAPP, die wollen am Thema – über das die Leser so gut wie nichts mitkriegen – dranbleiben und weiter berichten. Ansprechartner ist Kuno HABERBUSCH
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_special/0,3144,SPM3070,00.html
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Oder soll Reibach weiterhin unwidersprochen und mit effekthaschender Säuselstimme behaupten dürfen, es laufe bei der WAZ alles auf eine Qualitätssteigerung hinaus?
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Wer die Interviews sehen möchte:
Den 12-minütigen Beitrag gibt’s unter
http://www1.ndr.de/media/zapp1162.html
Hombach gibt’s unter
http://www1.ndr.de/media/zapp1184.html
und Reitz unter
http://www1.ndr.de/media/zapp1212.html
Hans Lassmann, die sehr kurze (und sehr späte) ARD/NDR-Sendung war in der Tat enttäuschend. Totale Schlagseite zur Verlegerposition hin. Wie Sie ganz richtig schreiben, konnten Hombach und Reitz fast nach Belieben salbadern, die Mitarbeiter durften nur persönlich jammern und keine Gegenposition darstellen. Die Gewerkschaften kamen praktisch gar nicht vor. Und dann direkt danach auch noch der Beitrag über gierige Journalisten, die offenbar nur auf Presserabatte geil sind. Das passte wie die Faust aufs Auge. Mögliche Schlussfolgerung für den unbedarften TV-Zuschauer: Diese Gierhälse sollen nicht jammern, es geht ihnen noch viel zu gut.
Ein Blick in das Interview mit Reitz zeigt, wie der tickt: Europa, Bund, Land – das Lokale kommt nicht vor. Investigativer Reporterpool….Stärken stärken…. auf Nachfrage (stotter) die sehr guten Autoren im Lokalen pflegen…. – durch wen, durch Klümper?
Meine Güte, Mahlzeit!
Vor allem die Antwort auf die Frage: Wie man investigativ beim Fußball berichtet, ist interessant
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Ein Reporter am Spielfeld, einer in der Kabine.
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So stellt Klein-Uli sich die Welt vor. Träum weiter.
Wieder mal beim Lügen erwischt, Herr Reitz: Er hoffe, dass es ohne betriebsbedingt Kündigungen ausgehen könne, log Reitz den NDR-Kollegen von Zapp ins Mikro.
Gehustet: Die MSG’ler haben ihre bereits in der Tasche. Aber er ist, was er ist: Christlich! Und dumm, wenn er derlei Behauptungen öffentlich aufstellt.