WP-Betriebsrat über die Äußerungen Zapps verärgert

In einem Offenen Brief an Chefredakteur Bodo Zapp außerst der Betriebsrat der Westfalenpost (WP) seine Verärgerung über die Äußerung Zapps zur Schließung der Lokalredaktionen Ennepe-Süd, Siegen, Soest, Warstein und Werl. Ein solcher Schritt bedeute den vollkommenen Rückzug. Das sei nicht nachvollziehbar, gehe weit über die avisierten Vorhaben hinaus und sorge für Irritationen. Hier der Offene Brief als pdf.

102 Antworten zu “WP-Betriebsrat über die Äußerungen Zapps verärgert”

  1. Erdgeist sagt:

    @Leser Die Antwort ist einfach: Weil man schon seit einiger Zeit ganz bewusst die IVW-Kurve hat nach unten rutschen lassen. So schwer ist das nicht zu erraten. Das gibt es in anderen Branchen auch: Erst eine Weile das Marketing schleifen lassen, die Preise erhöhen, das Personal und Etats verknappen, den Service verschlechtern und Kunden vergraulen. Dann hat man bald den erforderlichen Grund, die Bude dicht zu machen.
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    Eine noch halbwegs florierende Ausgabe ließe sich schließlich trotz aller Absprachen nicht problemlos einstellen. Erst braucht man Rechtfertigungsgründe, erst muss man sie abwirtschaften, damit es die Belegschaft auch kapiert, wenn am ihr sagt: „Ihr schreibt rote Zahlen.“ Dann gucken die schön betroffen und halten die Klappe. De Bevölkerung, der man mal wieder ein Stück Pressefreiheit nimmt, tut es auch. Die Politiker mit den helleren Köpfen merken es zwar, werden aber mit gefälliger Berichterstattung (wie Rüttgers neuerdings) geködert und verfassen morgens pflichtschuldig Protestnoten, um nachmittags mit den Herren wieder zu golfen oder Sekt zu trinken.
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    Bei WAZens ist der Trend, sich in NRW auf Kernbereiche zurückzuziehen, unverkennbar. Im Ausland – demnächst, dank der 30 Millionen von der KfW sogar in Vietnam – kann die WAZ-Mediengruppe nämlich seit einiger Zeit sehr viel höhere Renditen erzielen. Mittlerweile wird ein erheblicher Teil ihres Umsatzes (die Rede ist von über 50 Prozent, aber weiß das schon genau) im Ausland generiert.
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    Da kann man jetzt leicht den kleinen Verlagen, den Ippens und anderen, im teureren Inland die weniger lukrativen Randgebiete überlassen. Warum dort weiter unnötig Geld in Konkurrenzkämpfen verfeuern, wenn es sich neuerdings woanders, in Bulgarien, Ungarn, Kroatien (dort zum Beispiel mit 49-Prozent-Beteiligung an der Europapress Holding, die allein über 600000 Auflage vertritt), in Serbien, Rumänien, Mazedonien und Montenegro und seit 2007 auch in Russland viel, viel leichter verdienen lässt? DAS ist der Grund für manche Entscheidung im Inland, die uns so widersinnig erscheint. Ippen kratzt die kaum noch.
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    BTW: Über Jahre hinweg wurde den Beschäftigten der WAZ-Mediengruppe erzählt, dass das eiserne Sparen im Inland und das großzügige Investieren im Ausland ihre Arbeitsplätze sichere. Alle haben es geglaubt, alle sind hereingefallen.
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    Fazit: Liebe Rest-WAZler, liebe Ippenheimer, tut Euch einen Gefallen: Glaubt Ihnen nichts. Kein einziges Wort. Es geht ihnen nicht um Euch. Es geht ihnen nicht mehr um Pressevielfalt, nicht um Meinungs- und Informationsfreiheit. Es geht ihnen nur noch ums Geld. Und die so gern propagierte Qualität verschwindet spätestens dann, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Dann, wenn die Grenzen abgesteckt sind.
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    Und jetzt ist mir ein wenig übel. Mahlzeit!

  2. Freier Mitarbeiter bei Ippen sagt:

    Schreckliche Nachricht. Ich war ernsthaft schockiert, als ich die Horrormeldung von einem WP-Kollegen erfahren habe. Das ist eine Jetzt-Katastrophe für die WP und eine Bald-Katastrophe für den Anzeiger.

    Darauf haben die Herren in Hamm doch nur gewartet! Ich erinnere mich noch an Zeiten, als etwa in der Soester Redaktion 5 festangestellte Fotografen beschäft waren. Doch seit Jahren wurden Abgänge nicht wieder ersetzt, die Stellen sind weggefallen. Die verbliebenen zwei Fotografen rechnen jeden Tag mit einem Aufruf, sich doch selbstständig zu machen…

    Jetzt tut es mir wirklich leid um die Kollegen von der WP. Da spielt die Qualität keine Rolle – Stümper und Helden gibt es bei allen Verlagen, egal ob WP oder Ippen. Aber da fallen Arbeitsplätze weg: Vertrieb, Redaktion, Fotografie,…, bis hin zur Putzfrau. Am schlimmsten haben es die freien Mitarbeiter, die sich teilweise jahrelang ein Zubrot verdienen konnten und sich jetzt auf erhebliche Einkommenseinbußen einstellen müssen.

    Ich sehe schwierige Zeiten auf *uns alle* zukommen. Einzige Lösung Internet? Da sehe ich schon wesentlich mehr Chancen darin, die Reporter in Zukunft direkt von den Vereinen zu bezahlen. Alles nach dem Motto: „Komm zu uns, mach ein Foto und schreib einen Bericht, und wir zahlen dir deine 10/20/30 Euro…“

    Nochmal: Schreckliche Nachricht. Ich hoffe, dass die WP-Mitarbeiter den Mut aufbringen, ein paar Tage hintereinander weiße Seiten drucken zu lassen.

  3. Beobachter sagt:

    @ Freier Mitarbeiter bei Ippen

    „Ich erinnere mich noch an Zeiten, als etwa in der Soester Redaktion 5 festangestellte Fotografen beschäft waren.“

    Womit bitte beschäftigt eine Lokalredaktion FÜNF festangestellte Fotografen?

    Beobachter

  4. tippse sagt:

    „Über Jahre hinweg wurde den Beschäftigten der WAZ-Mediengruppe erzählt, dass das eiserne Sparen im Inland und das großzügige Investieren im Ausland ihre Arbeitsplätze sichere. Alle haben es geglaubt, alle sind hereingefallen.“, schreibt Erdgeist.

    Genau so ist es. Ich gehöre auch dazu. Zu den Leuten, die man belogen und betrogen hat, die kostenlose Überstunden am laufenden Band gemacht haben, und der man wie dem Esel, der laufen soll, die Möhre namens „sicherer Arbeitsplatz durch Balkan-Investitionen“ vor die Nase gehalten hat. Sie haben mich ausgenutzt, verraten und verkauft. Und ich wollte es nicht wahrhaben.

    „Entschieden sozial“, das habe ich unterschrieben und geglaubt. Bis ich jetzt wie eine leere Chipstüte weggeworfen werde. Solidarität? Ich bitte euch – lest euch mal die Beiträge hier im Protestblog durch. Häme, Schadenfreude und krankhafte Spinnereien, kindische Freude bei Konkurrenz-Mitarbeitern, die nicht wahrhaben wollen, dass sie nicht auf der Insel der Seligen sitzen, sondern in der Kündigungs-Schlange nur etwas weiter hinten stehen.

    Früher war ein Lokalchef einer von uns. Solche gibt es immer noch, aber als aussterbendes Modell. Die anderen haben sich nach der Elefantenrunde und Klümper-Gesprächen zu Stillschweigen verpflichtet, mal wieder. Und lassen uns weiter im Nebel stochern. Ich müsste mich schämen, sie mit „Kollege“ anzureden.

  5. Medienmoral sagt:

    hier noch eine aktuelle Meldung aus der Welt am Sonntag zum Thema
    http://www.welt.de/wams_print/article3207748/WAZ-spart-an-den-Wurzeln.html
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  6. usch sagt:

    Der größte Fehler aber ist gemacht worden, als man in Warstein die Rundschau geschlossen und die Abonnenten auf dem Silbertablett zum zum Anzeiger gebracht hat.

    So ein Quark….

    Das hat die Leser zum Anzeiger gebracht? Da kann ich dir aber ein paar andere Gründe für einen Konkurrenzkampf nennen, den der Anzeiger rund um Reinhold Großelohmann mehr als verdient gewonnen hat. Die leute haben gewechselt, weil der Anzeiger die bessere Zeitung gemacht hat.

    WP und WR haben nie eine Chance gehabt gegen den Anzeiger in den letzten Jahren. Die Standorte sind kaputtgespart worden und der Downhill-Kurs ist niemals korrigiert worden, obwohl es Gelegenheit genug gegeben hätte. Man hat zugesehen, wie die beiden Redaktionen in die Krise fuhren ohne zu reagieren. Für mich heißt das: Man wollte es so.

    Die WR in Warstein zu schließen war Folge von Missmanagement auf allen Ebenen und wenn es ein Fehler war, dann sollte man sich heute bei so Leuten wie „Tarzan“ Evers bedanken, der hier ganz geschickt Stellen abgebaut hat. Auch so ein „Kollege“….

    Grüße usch

  7. Ralf Münstermann sagt:

    @usch

    Als seinerzeit Betroffener möchte ich an dieser Stelle richtig stellen, dass Kollege Evers im Kontext der Schließung der Warsteiner WR-Lokalredaktion sich bis zuletzt vehement für den Erhalt des Standortes eingesetzt hat, sich damit aber – leider – bei den Verantwortlichen nicht durchsetzen konnte.

    Dieser Kritik müssen sich zweifelsfrei andere stellen.

    Ralf Münstermann,

    seinerzeit Redaktionsleiter der WR Warstein

  8. usch sagt:

    Hi Ralf, bei aller Loyalität, verlang nicht, dass ich dem Herrn noch danke. Er hätte es damals in der Hand gehabt, nicht nur nachträglich für Loyalität gerühmt zu werden, sondern wirklich aktiv den Laden zu retten. Dass er später, als es nichts mehr zu retten gab noch als Retter auftrat – sorry, aber das zählt nicht mehr!

    Und das weißt du auch…ich erinnere an einige Dinge, die zwischen 1996 und 1999 passiert sind. Darunter fällt auch der von mir angesprochene „saubere Stellenabbau“

    Grüße usch

  9. Fehlbesetzung sagt:

    Wieviele Fehlentscheidungen beim Personal gehen eigentlich auf das Konto von Evers und Alfringhaus? Die sind doch berüchtigt dafür, fähige Leute rausgeekelt und Nullnummern zu Chefs und Chefinnen gemacht zu haben.
    Darunter leidet die WR bis heute.

  10. Sam sagt:

    @Fehlbesetzung Was soll denn das? Wir wissen doch alle, dass die Probleme ganz anderer Art sind, allen voran die chronisch knappen Besetzungen. Überdies besteht eine Redaktion ja nicht nur aus dem Lokalchef. Schließlich sind Redakteurinnen und Redakteure nicht bloß Erfüllungsgehilfen. Wer jetzt versucht, an einzelnen einzelnen Chefs und Chefinnen und an Personalentscheidungen aus dem letzten Jahrhundert die Ursachen festzumachen, der denkt entschieden zu kurz.

  11. ver.di-Mitglied sagt:

    Statt Solidarität zu pflegen, wird hier in alten Wunden geleckt. Hier geht es weder darum welcher Redakteur (in) besser ist, noch ob die WP eine gute Heimatzeitung ist bzw. warum die Ippen-Zeitungen viel besser sind. Es geht hier um viele Arbeitsplätze von Redakteuren und Lebensgrundlagen von Freien und später auch um die Arbeitsplätze der Kolleginnen in den Geschäftsstellen und in der Schlussfolgerung auch um die Beschäftigten in der Technik. Dies nicht nur im WAZ-Konzern, nein wir werden alle betroffen sein die irgendwo in der Branche tätig sind. Wie schon in diesem Blog von einem Drucker gefordert: Kolleginnen und Kollegen Redakteure wo bleiben eure weißen Seiten und andere Aktionen? Die nächste Betriebsversammlung für den WAZ-Konzern ist in der Mache. „Morgenstund hat Gold im Mund“.
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  12. Fehlbesetzung sagt:

    Ich denke, dass die Fehlbesetzungen bei der gesamten WAZ das eigentliche Problem sind.
    Vom Kopf bis zu den Gliedern.
    Es liegt doch nicht allein am schlechteren Personalschlüssel, dass einige Redaktionen mehr Leser als andere verlieren.
    Selbst im letzten Loch kann ein guter Chef die Leute motivieren und die Auflage steigern.
    Umgekehrt habe ich (viele) Redaktionen erlebt, wo der Chef überfordert und der Rest sich mit 40 auf die Rente vorbereitet.
    Fallende Auflage? Das liegt natürlich daran, dass der Mitbewerber noch mehr Leute und ein viel helleres Büro hat. Eigene Ideen, Themen? Fehlanzeige. Vereine und Pressemitteilungen sind ihr täglich Brot.
    Zu verantworten hat dies allerdings allein die Führungsspitze.
    Durch unfähige Leute wie Evers, das Reitz-Objekt und die übrigen Essener Geschäftsgeschwüre wurde und wird der ganze Verlag vor die Wand gefahren. Mit Anlauf.
    Und viele von uns lächeln und machen die Gurte ab, weil sie auf die Airbags vertrauen.
    Mit den rausgeekelten Lokalfürsten, die es früher bei den Titeln der WAZ gab, hätten sie es nicht so leicht gehabt.
    Der Kampf um die eigenen Arbeitsplätze und die MEINUNGSVIELFALT zeigt doch exemplarisch, was vielen WAZ-Journalisten auch bei ihrer Arbeit vor Ort fehlt: Rückgrad.

  13. veerdie sagt:

    Was nutzt jetzt noch alles Wehklagen, Aufrechnen und Vergleichen. Wenn jetzt nach der Bekanntgabe weiterer WAZ-Grausamkeiten über das Angekündigte hinaus niemand der „A….“ hoch bekommmt und die Initiative des Handels übernimmt, dann jeder sein eigenes Schicksal selbst mitnesiegelt.

  14. Rotstift sagt:

    Angeblich soll heute der Rotstift angesetzt worden sein – weiß einer was genaues? Halte das nicht mehr aus…

  15. Sam sagt:

    @Fehlbesetzung Und wenn Du „Rückgrat“ mit „d“ schreibst, solltest Du Dich mit Urteilen über die Unfähigkeit anderer Journalisten vielleicht doch etwas zurückhalten. SCNR

  16. Fehlbesetzung sagt:

    Kampfmaßnahmen. Natürlich.
    Aber – falls wir dann gewinnen sollten – bitte nicht zurück zum Alltagsgeschäft.
    Jede Stadt ist Kampfgebiet. Jeder neue und alte Leser rettet unsere Arbeitsplätze.
    Keine Absprachen, kein früher Feierabend am Nachmittag. Eigene Geschichten auf der Seite 1. Und damit meine ich nicht nur das Einwickelpapier.
    Wir müssen bestimmen, worüber die Leute in der Stadt reden. Dann klappt das auch mit der Auflage.
    Aber nicht vergessen: Freitag ist Ultimo. Viele sind schon weg. Der Rest muss es machen.

  17. Fehlbesetzung sagt:

    @Fehlbesetzung
    „Und wenn Du “Rückgrat” mit “d” schreibst, solltest Du Dich mit Urteilen über die Unfähigkeit anderer Journalisten vielleicht doch etwas zurückhalten. SCNR“
    Danke, Sam.
    Das ist es, was die ganzen Pseudo-Journalisten in unseren Redaktionen auszeichnet. Keine Ideen, aber immer zusehen, dass die anderen Schreiber noch schlechter dastehen.

  18. Fehlbesetzung sagt:

    Prima. Noch mehr Futter für Sam:
    War natürlich
    @Sam
    und nicht
    @Fehlbesetzung
    Offensichtlich fehlt mir (wie vermutlich uns allen) ein Korrektor.

  19. Sam sagt:

    Nö. Aber wer derart austeilt wie Du, sollte selbst nicht die peinlichsten Fehler machen. EOD

  20. Pixelpapst sagt:

    Für alle, die immer noch glauben, dass der Schrecken bald ein Ende nimmt: Heute ist den Betriebsräten in Essen mitgeteilt worden, dass nicht 260, sondern 330 gehen müssen. Geht euch jetzt endlich ein Licht auf: Diese Zahl kursiert schon seit dem Sommer. Die ganzen Gespräche und Verhandlungen der vergangenen Monate waren nur Scheingefechte. Die fahren de Kiste mit voller Wucht und Beleuchtung gegen die Wand.

  21. Fehlbesetzung sagt:

    @Sam
    Du konntest also nicht widerstehen? Warum dann so schnell Ende der Debatte?
    Das ist oberflächlich.
    Wenn Du dich schon über mich aufregst, dann doch wenigstens so wie einer vom Fach.
    Hintendran ein paar Netz-Kürzel? Billig das ist.
    Machst Du so auch Zeitung?
    Viel peinlicher als meinen Schreibfehler finde ich die unfassbare Distanz, mit der hier Leute wie Du zu Werke gehen. Bist Du selbst betroffen? Ich bin es.
    EOD ist Freitag. Wo bist Du an dem Tag und danach?
    Wer stellt solche Nerds ein, die finden, dass das eigentliche Problem unserer Redaktionen die chronische Unterbesetzung ist?
    An Journalisten vielleicht. An Stuhlhockern sicher.

  22. Schrecken hoch drei sagt:

    330 sollen und werden gehen, damit ist auch klar, dass die WAZ wohl nicht ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen wird. Wie war das noch mit dem Karren, der aus dem Dreck gezogen werden sollte? Peinlich, peinlich. Und wie schamlos seit September mit den Mitarbeitern umgegangen wird, ist wirklich beschämend. Aber bloß nicht den Namen WAZ beschmutzen, liebe Mitarbeiter. Dafür ist die Geschäftsführung schließlich ganz alleine zuständig…

  23. Frank sagt:

    @Fehlbesetzung Nun halte ‚mal den Ball flach; spare Dir Deine Energie für Freitag auf. Indem Du hier in Bausch und Bogen Kolleginnen und Kollegen beleidigst, spielst Du den Falschen in die Hand. Deine Versuche, mit nebulösen Vorhaltungen die Schuld ganz und gar auf angeblich unfähige Kolleginnen und Kollegen abzuwälzen, lenkt jedenfalls nur von den eigentlichen Ursachen ab. Da frage ich mich doch, in wessen Auftrag Du hier so einen Stuss schreibst. Assistent der Geschäftsführung?

  24. Tacheles sagt:

    Liebe Betriebsratsvorsitzende, Teilzeitarbeit wird als ein Mittel propagiert, den Stellenabbau sozialverträglich hinzukriegen. Es gibt aber keine verlässlichen Informationen darüber, ob dies überhaupt möglich ist. Der Personalchef Kopatzki sagte auf der Betriebsversammlung in Schwerte, „das regeln wir dann schon“, von der Personalabteilung erfährt man dann, das hängt davon ab, wie sich die Chefredaktion entscheidet. Die Chefredaktionen entscheiden sich für irgendetwas? Nein, darüber müssen Profis entscheiden, Personalmanager, in Absprache mit der Chefredaktion. Letztere ist im Stande, selbst das noch in den Sand zu setzen.

  25. weepee sagt:

    und was ist, bitte, heute in Essen genau bekannt gegeben worden? Ich warte schon den ganzen Tag auf Nachrichten, was mit meinem Arbeitsplatz passiert. Die Kollegen der einzelnen Titel werden ganz offensichtlich sehr unterschiedlich informiert. Und das ist einfach nur Scheiße

  26. Tacheles sagt:

    Teilzeitarbeit ist kein Tabu mehr. Es wäre endlich an der Zeit, die Kollegen umfassend darüber zu informieren. Wie sieht es bei einer 4/5- oder 3/5-Stelle aus, muss ich dennoch fünf oder vier Tage in der Woche arbeiten bei verminderter Stundenzahl? Es gibt dazu einschlägige Gerichtsurteile.

    4/5-Stelle bedeutet z.B. vier Tage in der Woche bei reduzierter Stundenzahl zu arbeiten, und dann den Griffel pünktlich fallen zu lassen, weil man ja noch irgendwoanders sein Geld verdienen muss. Also keine Angst vor Teilzeitarbeit. Wir benötigen dringend vom Betriebsrat und seinen Sachverständigen noch mehr verlässliche Informationen dazu. Quält die Personalabteilung, bis sie aus den Nähten platzt!

    Übrigens, es wird auch noch zu klären sein, ob man am Content-Desk oder als Ressortleiter nicht auch mit reduzierter Arbeitszeit arbeiten darf. Warum eigentlich nicht. Für sein Recht muss man streiten.

  27. Drecksäcke sagt:

    Ein Unternehmen, das 30 Prozent kappt, ist auf Dauer nicht lebensfähig. Heute nachzulesen in dem WAZ-Bericht über Opel.
    Hombach, Nienhaus! Denkt mal drüber nach. Ihr seid mitlerweile bei mehr als 30 Prozent angekommen. Ihr macht den Laden kaputt! Wundert euch nicht, wenn’s beim nächsten Mal, nicht so kuschelig wird, wie in der Lichtburg!

  28. Hans Lassmann sagt:

    Also ich erwarte jetzt von den beiden Journalistengewerkschaften den ersten Aufruf zum Warnstreik.
    Wir haben uns – ebenso wie unsere Betriebsräte – seit November für dumm verkaufen lassen, haben uns hinhalten lassen und müssen jetzt die Notbremse ziehen. Das geht nur noch über einen flächendeckenden Streik.
    Und das so lange, bis betriebsbedingte Kündigungen vom Tisch sind, eine Arbeitgebergarantie für die Arbeitsplätze kommt und schriftlich fixiert ist, was Teilzeit bedeutet.
    Jetzt zählt nur noch die ultima ratio – und die kann nur heißen: Nein zu Hombach und Nienhaus, Nein zu Reitz und seinen überfliegenden Allmachtphantasien. Ja zu gutem Journalismus! Und der geht nur ohne Reitz!

  29. ver.di-Mitglied sagt:

    Ein wahres Wort ruhig ausgesprochen – Kollege Hans Lassmann!!!

  30. tippse sagt:

    @Klaus Müller vom 13.2.: Ich fürchte, „der Bodo“ wusste damals schon eine ganze Menge und hat sich nur mal verplappert. Denn offensichtlich soll die NRZ-Lokalredaktion Essen nun doch nicht mehr als Vollredaktion bestehen bleiben, sondern nur noch branden. Und aus 262 sind 330 geworden. Vorerst?

    Wir dürfen uns jetzt bei den Info-Veranstaltungen nicht vom bestimmt wieder gut salbadernden Bodo Hombach einwickeln lassen. Dass er das bis zur Perfektion kann, das wissen wir. Zur Not würde er auch am Rednerpult weinen.

    Die Zeichen stehen ab sofort auf Sturm, Freunde. Es wird, fürchte ich, leider Zeit, nun richtig zu kämpfen.

  31. Beobachter sagt:

    Fortbestand für WP und WR Warstein wahrscheinlich (13:44 Uhr)

    Das Ringen um die Zeitungslandschaft im Kreis Soest geht weiter. Nach Angaben von Gewerkschaftern will der WAZ-Konzern offenbar die Ausgaben der Westfälischen Rundschau und der Westfalenpost in Warstein erhalten will. Allerdings halte der Medienkonzern daran fest, die Redaktionen in Soest und Werl zu schließen. Gewerkschafter sagten dem WDR, man wolle die Geschäftsführung davon überzeugen, sich nicht aus der Soester Börde zurückzuziehen.

    Quelle: Wdr

  32. Quatsch sagt:

    WR Warstein? Einen toten Gaul sollte man nicht mehr ins Rennen schicken.

  33. RM sagt:

    In der WR in Warstein steckt doch schon lange die WP drin, für alle die es immer noch nicht gemerkt haben!

  34. Verbraucher sagt:

    @RM
    stimmt, deshalb habe ich die WR auch gekündigt und das Original bestellt (WP), die habe ich dann im November gekündigt – mutierte zum Käseblättchen, stand kaum noch was drin, aber der Preis ist geblieben – und wechselte zum Anzeiger.
    Das hätte ich mindestestens 2 Jahre früher machen müssen, weil:
    aktuell, seriös, leserfreundlich und auch aktuelle Verbrauchertipps (Anzeigen)
    So wird Zeitung gemacht – Glückwunsch !

  35. Verbraucher sagt:

    wenn Werl und Soest geschlossen werden, Warstein bestehen bleibt, wo bekommt man dann die WP denn noch? Okay, ich habe mittlerweile den Anzeiger, aber es gibt doch sicherlich noch ein paar Hundert Leute, die die WP lesen oder sogar die gefakete Rundschau?!

    Was ist mit den Geschäften, den Anzeigenverkäufern, den vielen Boten?
    Bleiben die Geschäfte in Werl und Soest geöffnet ?
    Braucht man dann noch die vielen Anzeigenverkäufer oder werden die auch noch wegrationalisiert?
    Mir scheint, das ist erst die Spitze des Eisbergs.
    Es tut mir wirklich leid zu lesen was da bei euch passiert …

  36. Schrecken hoch drei sagt:

    @ Verbraucher: Die WP gibt es noch komplett im Sauerland… Dort wird jeweils der kleinere Titel wegrationalisiert bzw. der Lokalteil der jeweils anderen Zeitung übernommen (siehe WR Warstein). Ob jemand von der WP zur WR oder umgekehrt wechselt, ist doch der WAZ egal… Bleibt doch im Hause…
    Die Geschäfte, Anzeigenverkäufer und Boten werden logischerweise auch verschwinden, sobald sich die WP aus Werl und Soest zurückgezogen hat. Die Geschäftsführung hätte beide Standorte am liebsten schon gestern geschlossen, allerdings hat man wohl gemerkt, dass es noch Mietverträge gibt, lästige Anzeigenverkäufer etc. Deshalb zieht sich das halt noch etwas hin…
    Traurig ist es, fürwahr. Und absolut absurd, wie in Geschäften und Fußgängerzonen im Kreis Soest noch (als ob nix wäre) täglich Abos angeboten werden. Nicht zu fassen…
    Traurig auch, dass in keiner der vier WAZ-Titel ein Wörtchen über die WAZ-Maßnahmen fällt, während die Konkurrenz, Agenturen und der WDR berichten…
    Den Lokaljournalisten daraus einen Vorwurf zu machen, wäre aber falsch. Opelaner stehen selten mit komplettem Namen im Blatt, drehen das Gesicht im Fernsehen weg und Journalisten nutzen ihre journalistische Freiheit nicht… denn wer auf einem Ast sitzt, sägt ihn sich nicht selbst ab. Dafür sollte es Verständnis geben.
    Diese Entscheidung sollte an anderer Stelle getroffen werden, seitens der Chefredakteure der einzelnen Titel und seitens der Geschäftsführung. Die gehen aber damit um, wie mit dem WAZ-Kahlschlag allgemein… völlig unprofessionell, von einer Unternehmensberatung gesteuert und schlicht und ergreifend am Leser vorbei. Traurig, aber wahr.

  37. Verbraucher sagt:

    @ Schrecken hoch drei
    man sagte mir, jemand der mich kennt, ich habe mich lächerlich gemacht …
    es heißt nicht „Geschäfte“, sondern Geschäftsstellen,
    nicht „Anzeigenverkäufer“ sondern Medienberater …
    allerdings frage ich mich, was sollen diese Wortspielereien, das ist doch mal völlig daneben.
    Hier geht es um viele Arbeitsplätze (330?!) und eine Dunkelziffer die wohl noch im Raum steht – eben die Personen, die ich fälschlicher Weise falsch benannt habe.
    Nicht nur in Soest oder Werl, auch in anderen Bezirken, die Warsteiner werden wohl auch folgen, wer soll denn die Zeitung noch kaufen bzw. durch Werbung finanzieren? Wenn ihr da nur noch mit 3.000 oder vielleicht auch, optimistisch gesehen, 4.000 Zeitungen auftretet? Da sind ja diese komischen Hefte, die einmal im Monat erscheinen, besser dran!
    Und die Firmenpolitik kann ich gar nicht verstehen – alle berichten über Euch Zeitungen, Radio …
    nur der Betroffene nicht.
    Ich hörte, daß nichtmal Eure eigenen Leute („Medienberater“ und Personal in den „Geschäftsstellen“)
    wissen wie es weiter geht. Die glauben sie seien sicher, aber was soll eine nur noch kleine Zeitung mit zig Verkäufern und Redakteuren?
    Glauben Ihre Bosse denn wirklich, daß die Westfalenpost in Warstein noch zu halten sein wird gegenüber den mächtigen (und auch guten) Anzeiger?
    Glauben die noch verbleibenden Mitarbeiter wirklich auf der sicheren Seite zu sein? Ich meine nicht nur die SChreiberlinge …
    Sie sagten selbst …

    Zitat:
    Die Geschäfte, Anzeigenverkäufer und Boten werden logischerweise auch verschwinden, sobald sich die WP aus Werl und Soest zurückgezogen hat. Die Geschäftsführung hätte beide Standorte am liebsten schon gestern geschlossen, allerdings hat man wohl gemerkt, dass es noch Mietverträge gibt, lästige Anzeigenverkäufer etc. Deshalb zieht sich das halt noch etwas hin…

    Armes Deutschland …
    … arme WAZ
    und das Schlimmst, wie schon gesagt
    die Informationspolitik der WAZ

    Gute Nacht – das geht gar nicht

  38. Blog-Leser sagt:

    @Verbraucher. Aus welcher Ecke im Kreis Soest kommst du? Bist gut informiert 😉

  39. Verbraucher sagt:

    @ Schrecken hoch drei
    habe ich ja noch ganz vergessen :
    Ich wurde diese Woche angerufen, ob ich denn wohl nicht mal die Westfalenpost testen möchte …

    Was soll der Blödsinn wenn Ihr eh verschwindet …
    zumindest zum größten Teil

  40. Verbraucher sagt:

    @Blog-Leser
    Mitten drin – warum?

  41. Verbraucher sagt:

    @Blog-Leser
    ist doch auch ncith wichtig – ich verfolge den Blog, habe den Anzeiger gelesen, Hellweg Radio gehört
    warum sollte ich nicht gut informiert sein?

  42. Verbraucher sagt:

    @Blog-Leser
    1 + 1 kann ich auch noch zusammen zählen
    Lesen Sie doch mal die ganzen Kommentare, egal zu welchen Thema
    gut, viele Annahmen, vieles was richtig sein wird
    Pressemeldungen
    also, wer richtig lesen kann, ist eindeutig im Vorteil …
    Ist nicht böse gemeint, es tut mir wirklich leid um die vielen, vielen Arbeitnehmer, aber man muß auchsagen, daß die Firmenpolitik nicht ganz richtig war, da haben die Konkurrenten doch woh eindeutig bessere Arbeit geleistet …

  43. Blog-Leser sagt:

    Ich komme aus Warstein und verfolge die Sache auch mit großem Interesse. Damals die wr-Schliessung hatte auch nur der anzeiger exclusiv berichtet. Das ging damals auch ganz plötzlich, schwupp waren sie weg…

  44. Verbraucher sagt:

    @Blog-Leser
    die Geschicht habe ich auch erlebt – wohne zwar etwas weiter nord-westlich, aber trotzdem
    war auch keine tolle Geschichte, hat dem Verlag „damals“ schon sehr geschadet …

  45. Inserent sagt:

    Guten Morgen,
    ich verfolge das hier schon seit einigen Tagen, warum hackt hier jeder auf den Redakteuren rum, die machen doch nur ihr Arbeit wie von oben vorgegeben.
    Wenn ich das richtig sehe, finanziert sich eine Zeitung duch Auflagen (also Abos) und insbesondere duch Anzeigen – die bringen die Gelder auf’s Konto.
    Ich inseriere schon seit Jahren sowohl im Soester Anzeiger als auch in der Westfalenpost.
    Wie konnte euer Anzeigeleiter zulassen, sich von guten Leuten wie Pomorsky, Sklenak, Trachten, Niellies …. zu trennen?
    Wie konnt man zulassen, daß die Berater nur noch in Soest erreichbar sind?
    Das waren Berater, die zu überzeugen wußten, die Geld in die Kassen brachten. Wenn ich mir ansehe was jetzt noch an Werbung in eurem Blatt ist , mit welcher Arroganz der für mich zuständige Berater auftritt …
    Gute Nacht Marie!

  46. Zeuge sagt:

    @Inserent

    „die machen doch nur ihr Arbeit wie von oben vorgegeben“ – ist nicht böse gemeint, aber ich glaube, wenn die Kollegen in Soest und Werl das in den vergangenen Jahren gemacht hätten, wären ihre Redaktionen schon früher geschlossen worden. Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass gerade in den Kampfgebieten viel mehr als erwartet malocht wurde, ohne sich zu beklagen. Und entstanden sind wahrlich gute Ausgabe, die mit dem zuletzt hier viel gelobten Anzeiger mehr als mithalten konnten. Nur: Wenn das restliche Verlagsdrumherum nicht mitzieht, ist es schwer, sich zu behaupten. Umso bitterer, dass engagiert arbeitende Mannschaften gesprengt und eventuell sehr gute Redakteure an die Luft gesetzt werden. Und das von einem kerngesunden Konzern…

  47. Schrecken hoch drei sagt:

    Zeuge hat Recht. Gerade die WP-Redaktionen in den Kampfgebieten hatten mehr zu kämpfen, als anderswo. Sie mussten (mit weniger Personal als bei der Konkurrenz) viele Seiten machen und schafften das auch (überwiegend) ordentlich. Die WP im Kreis Soest war – zumindest bis zu einer plötzlichen und drastischen Seitenreduzierung, inhaltlich durchaus konkurrenzfähig.
    Woran es immer gemangelt hat, war am Marketing. Da warben dunkle Gestalten, bei denen man lieber einen großen Bogen um sie herum machte als ein Abo zu bestellen. Radiowerbung? Fehlanzeige. Attraktive Angebote? Fehlanzeige. Die Konkurrenz machte das immer aggressiver, besser und interessanter. Warum nicht abonnieren, wenn es Gratis-Geldgeschenke oder moderne Technikgeräte gibt?
    Während der WDR munter weiter berichtet, schweigen die WAZ-Titel über ihre eigenen Maßnahmen behaglich und verkaufen ihre eigenen Leser für dumm. Das ist traurig, denn das sind die Leser nicht… Es wird sich rächen. Das führt zu einem Vertrauensverlust und zu einem Imageschaden. Der Geschäftsführung scheint es aber egal zu sein! Die Fehler werden nicht in den Lokalredaktionen, sondern an anderer Stelle gemacht. Unter anderem im desolaten Vertrieb… Schade, schade.

  48. Blogger sagt:

    Das stimmt aber nicht überall, dass die Konkurrenz besser ausgestattet ist als die WP. Im Kampfgebiet Warstein, wo der Anzeiger in den letzten Jahren dem WAZ-Konzern deutlich Auflage abgenommen hat, hat die WP deutlich mehr Personal. Und trotzdem ist der Anzeiger aktueller, schneller, besser, einfach näher am Leser.

  49. Beobachter sagt:

    @ Blogger,

    und wie wichtig ist DAS jetzt? Fakt ist: Hier werden Arbeitsplätze vernichtet. Fakt ist auch: Meinungsvielfalt geht verloren. Und ich wette drauf, dass in absehbarer Zeit auch folgendes Fakt sein wird: Die Ippens und wie sie alle heißen, die werden in diesen Monopolgebieten reagieren. Nicht sofort vielleicht, sondern schleichend. Glaubst Du denn im Ernst, beim Anzeiger würde die nächste in der Redaktion frei werdende Stelle wiederbesetzt? Ja, wofür denn? Den Journalisten bei der Konkurrenz schadet diese Entwicklung genau so wie den Kollegen von der WAZ. Für dieses Ätsch-Gehabe gibt es also überhaupt keinen Anlass.

    Beobachter

  50. Leser aus W sagt:

    Logisch, dass hier viel polemisiert wird.@ Usch: Lass doch die alten Kamellen aus 1996 sein, dei WR war schon immer übel und hinkte hinterher, hinterfrag Dich lieber selber, bevor Du andere disst.
    Realistisch ist der Anzeiger besser, aber Konkurrenz belebt das Geschäft, wie wird den Anzeiger denn wenn die WP zumacht ?
    Wäre schade, aber die WAZ wird sicher auf die Zahlen gucken und nicht auf die Menschen…