WAZ-Gruppe: Einheitsbrei mit „individuellem Look“

Eben doch: Die WAZ-Blätter bieten Einheitsbrei mit „individuellem Look“ – die Zeitungsvielfalt im Ruhrgebiet hat durch den Umbau der WAZ-Gruppe gelitten. Zu dem Ergebnis kommt Autor Thomas Gehringer im Branchendienst epd Medien.

Zwar betonte WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz bei der Präsentation des neuen „Content-Desks“, man arbeite zusammen, „wo es der Qualität dient“, sonst aber blieben die Zeitungen journalistische Wettbewerber. Und auch Geschäftsführer Christian Nienhaus hatte beim Medienforum in Köln versichert, dass den Lesern „kein Einheitsbrei“ geboten würde.

Bei der Durchsicht einer konkreten Ausgabe (25.6.09) kommt Gehringer allerdings zu einem anderen Schluss: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Westfälische Rundschau (WR) und Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) haben zwar unterschiedliche Aufmacher auf Seite 1. Nach hinten nimmt das Bemühen um Individualität aber ab.

Die politischen Seiten und die Wirtschaft im ersten Zeitungsbuch hätten zwar einen „individuellen Look“, doch die wichtigsten Geschichten stammten von denselben Autoren aus dem Berliner Büro. Ein Interview mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel finde sich sogar in allen drei Zeitungen.

„Je weiter man blättert, desto häufiger trifft man nicht nur auf identische Autoren, sondern auf identische Seiten.“ So unterschieden sich die Sportteile von WR und WAZ „nur im Detail“. Die NRZ habe zwar eine eigene Geschichte, doch die beiden Seiten „Sport in Essen“ seien „bis aufs Komma gleich“. Von netto sechseinhalb Lokalseiten seien in der Essener Ausgabe von WAZ und NRZ knapp vier Seiten identisch.

Zum Text Einheitsbrei mit „individuellem Look“: Die WAZ-Zeitungen (27.6.09)

Eben doch: Die WAZ-Blätter bieten Einheitsbrei mit „individuellem Look“ – die Zeitungsvielfalt im Ruhrgebiet hat durch den Umbau der WAZ-Gruppe gelitten. Zu dem Ergebnis kommt Autor Thomas Gehringer im Branchendienst epd Medien.

Zwar betonte WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz bei der Präsentation des neuen „Content-Desks“, man arbeite zusammen, „wo es der Qualität dient“, sonst aber blieben die Zeitungen journalistische Wettbewerber. Und auch Geschäftsführer Christian Nienhaus hatte beim Medienforum in Köln versichert, dass den Lesern „kein Einheitsbrei“ geboten würde.

Bei der Durchsicht einer konkreten Ausgabe (25.6.09) kommt Gehringer allerdings zu einem anderen Schluss: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Westfälische Rundschau (WR) und Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) haben zwar unterschiedliche Aufmacher auf Seite 1. Nach hinten nimmt das Bemühen um Individualität aber ab.

Die politischen Seiten und die Wirtschaft im ersten Zeitungsbuch hätten zwar einen „individuellen Look“, doch die wichtigsten Geschichten stammten von denselben Autoren aus dem Berliner Büro. Ein Interview mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel finde sich sogar in allen drei Zeitungen.

„Je weiter man blättert, desto häufiger trifft man nicht nur auf identische Autoren, sondern auf identische Seiten.“ So unterschieden sich die Sportteile von WR und WAZ „nur im Detail“. Die NRZ habe zwar eine eigene Geschichte, doch die beiden Seiten „Sport in Essen“ seien „bis aufs Komma gleich“. Von netto sechseinhalb Lokalseiten seien in der Essener Ausgabe von WAZ und NRZ knapp vier Seiten identisch.

Zum Text Einheitsbrei mit „individuellem Look“: Die WAZ-Zeitungen (27.6.09)

105 Antworten zu “WAZ-Gruppe: Einheitsbrei mit „individuellem Look“”

  1. Alter Kollege sagt:

    @Medienmoral. Danke für den Link. Der Kommentar Thomas Knüwers legt in exzellenter Weise das Problem dar, das Hombach und Borchert niemals lösen werden. Nicht im Alleingang, nicht gemeinsam mit anderen Verlagen. Zumal es unter den gegebenen (Spar-)Bedingungen so gut wie unmöglich sein dürfte, annähernd die Qualität eines relativ erfolgreichen Angebots wie Spiegel Online zu erreichen.

  2. reitzhusterei sagt:

    …das bedeutet allerdings auch für Herrn Knüwer, dass er irgendwann nicht mehr bezahlt werden kann.

  3. Auflage sagt:

    @Hannes: Abo-Einbruch

    Die Entwicklung der Auflagenzahlen in dem TAZ-Bericht sollte mit Vorsicht aufgenommen werden. Die Auflagenentwicklung seit Einrichtrung des zentralen Desk wird dramatisiert, obwohl über ein oder zwei Monate noch keine aussagefähigen Einschätzungen gemacht werden können. Der Auflagenrückgang bis Quartal 4/2008/Quartal 1/2009 war bekannt, insofern nicht neu. Den Quellenhinweis auf „interne“ Zahlen zu geben, ist journalistisch dürftig, ähnlich ungenaue Angaben, die genaueren Zahlen nicht stand hielten, zur WAZ-Gruppe konnte man in den vergangenen Jahren mehrfach in der TAZ lesen. Nimmt man die Auflagenzahlen des TAZ-Berichtes müssten die Auflagenzahlen bei IVW (2. Quartal 2009) für die WAZ-Gruppe (Verkauf über 840.000/Abos /780.000) deutlich überhöht angegeben sein. Da möchte man auch von der TAZ schon genauere, sauber recherchierte Zahlenangaben mit Quellennachweisen haben.

  4. Hannes sagt:

    @Auflage:
    Danke für den Hinweis (keine Ironie). Ich werde mich „nache Arbeit“ noch mal mit dem Artikel beschäftigen.

  5. Michael sagt:

    was ist ist Los kein Abendverkauf der W R und der W A Z die Zeitung für Morgen ? denkt doch mal an die leute die gerne die Zeitungen um 22 Uhr lesen möchten dann gehts vieleicht wieder aufwärts mit den Abo Zahlen. Und warum sehe ich keine Zeitungs Verkäufer in Gaststätten mehr ? das wäre auch eine gute Werbung.