Kampf ums Lokale geht weiter

Wie erwartet hat der Geschäftsführer der WAZ-Gruppe, Bodo Hombach, auf der Betriebsversammlung der vier Zeitungshäuser WAZ, NRZ, WR und WP sowie in einer anschließenden Pressekonferenz erklärt: Die Personalmaßnahme ist abgeschlossen, ganz ohne betriebsbedingte Kündigungen. 287 Arbeitsplätze wurden bereits bzw. werden nach Auslaufen von Altersteilzeit-Verträgen abgebaut. Damit sei das Sparziel im redaktionellen Bereich erreicht: „Dieses Ding ist gelaufen“. WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz gab bekannt, dass die WAZ-Redaktion Vest (Recklinghausen) nicht dichtgemacht wird.

Gute Nachrichten also. Trotzdem kann von Entwarnung eigentlich keine Rede sein. Im Gegenteil: Der Kampf um das Lokale geht weiter.

Obwohl Bodo Hombach beteuerte, die „Kernkompetenz lokaler und regionaler Journalismus“ habe oberste Priorität, wurden die Folgen der strukturellen Änderungen bei den NRW-Zeitungen des Medienhauses deutlich: In den dezimierten Lokalredaktionen herrscht „extreme Arbeitsüberlastung“, wie die Betriebsräte in der Pressekonferenz berichteten.

Aus der Sicht der Gewerkschaften sind auf Dauer sowohl die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen vor Ort in Gefahr als auch die Qualität der Produkte. Verschärfen wird sich die Situation absehbar noch, wenn die Altersteilzeitler vertragsgemäß ausscheiden. Sprich: Es kann nicht so bleiben.

Die Gewerkschaften bitten alle Kolleginnen und Kollegen, ihre Arbeitsbelastung, Mehraufgaben usw. sowie organisatorische Probleme zu dokumentieren und an die Betriebsräte zu melden. In einem „Monitoring“-Verfahren sollen ja die Folgen der Einsparungen beobachtet werden. Bodo Hombach versprach durchaus „Nachjustierungen“, allerdings nur innerhalb des Kostenrahmens.

Gefordert wurden auch Perspektiven für guten Nachwuchs. Bodo Hombach blieb hier vage, ließ aber zumindest erkennen, dass er Nachwuchs-Förderung auch wichtig findet.

Die WAZ-Gruppe wird auch andere Konzernbereiche mit Sparmaßnahmen überziehen (z.B. Aufgabe der Geschäftsstellen). „Auch der Verlag leistet seinen Beitrag“, erklärte Bodo Hombach. Inzwischen gebe es auch Vertriebsvereinbarungen zwischen der WAZ-Gruppe und den Nachbarverlagen. Im Klartext: Auch bei den Zustellern drohen kräftige Einschnitte.

449 Antworten zu “Kampf ums Lokale geht weiter”

  1. Nachdenklich sagt:

    Das es mit dem Sparen weiter geht war ja voraus zusehen. Mich würde interessieren was über die Einschnitte bei den Zustellern gesagt wurde. Diese Gruppe ist schliesslich die letzte die etwas erfährt. Wahrscheinlich erst wenn sie die Kündigung in Händen halten.

  2. Medienmoral sagt:

    hier weitere Medienreaktionen zur Betriebsversammlung und zur gemeinsamen PK von WAZ-Geschäftsführung und Betriebsräten gestern in Essen
    http://www.sueddeutsche.de/S5T38Y/3076588/Keine-roten-Zahlen.html
    http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/hombach-spart-die-waz-klein/
    und dazu noch ein gut informierter Artikel im Handelsblatt über den Wechsel von WAZ-Online-Chefin Katharina Borchert als Geschäftsführerin zu Spiegel Online
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/koepfe/vom-westen-in-den-norden;2462279
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  3. Margaret Pynchon sagt:

    @medienmoral: „WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz gab bekannt, dass die WAZ-Redaktion Vest (Recklinghausen) nicht dichtgemacht wird.“ Das ist so nicht richtig. Reitz hat damit gesagt, dass es keine Kooperation mit dem Marler Bauer-Verlag geben wird, dem er seinen Mantel verkaufen wollte. Die Folge: Recklinghausen macht mit sechs Lokal- und zwei Sportredakteuren (auf dem Papier) vor Ort zehn Seiten täglich. Hinzu kommen noch drei Altesteilzeiter, die aber nur noch eine Frage der Zeit sind.
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    An dem Beispiel zeigt sich, das die Schickler-Zahlen längst unterboten sind, Urlaube und freie Tage gar nicht mitgerechnet.
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    Wir schrieb die TAZ? Hombach spart die WAZ klein. Nein, Hombach spart die WAZ kaputt!

  4. Hans Lassmann sagt:

    „Kampf ums Lokale geht weiter“
    Die Kollegen von der WP scheinen den turnaround geschafft zu haben. Zumindest wenn man der Jubelarie des WP-Betriebsrates Glauben schenken will.
    Und auch anderswo will Tritt gefasst worden sein: Bei der NRZ – und in der Zusammenarbeit mit online, schwärmt der (wiederzuwählende) NRZ-Betriebsrat.
    Und der Foto Pool liefert mehr Bilder als vorher mit fast der doppelten Zahl von Bildredakteuren….
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    Ja, ja….
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    Wenn die WP Rückenwind verspürt, liegt das doch auch daran, dass es dort kollegial zugeht: CR Zapp begrüßt seine Redakteure bei der Betriebsversammlung mit Handschlag, ein Team aus jungen hauseigenen Redakteuren unterstützt Zapp künftig in der Chefredaktion.
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    Bei der WAZ undenkbar: Das werden Leute zugekauft, die Reitz kennt, und die er wieder entsorgt, wenn sie wegen fachlicher Defizite unhaltbar geworden sind. Ganz davon ab: Reitz wird kaum einen Lokalredakteur mit Namen begrüßen können. Wer sich vier Jahre nicht ums Lokale kümmert…..
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    Die NRZ kann ich nicht beurteilen, aber was online abgeht: Da werden Mini-Kameras für die Lokalen bereitgestellt – freiwillig sollen die Kollegen die nutzen. Eine Betriebsvereinbarung gibt’s dazu auch schon. Wer verkauft hier eigentlich unser Fell? Was sollen wir denn noch alles machen!!!
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    Wie gut Foto Pool läuft, zeigt die Dienstanweisung des Foto Pool Chefs. Er droht mit personellen Maßnahmen, wenn die Fotokollegen nicht endlich so arbeiten, wie es für eine Agentur Standard ist.
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    Dass die Zahl der Bilder mit weniger Personal gehalten werden kann, sieht man: Die Qualität lässt extrem nach.
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    Es gibt noch viel zu tun, aber wer soll das alles mit welchem Personal machen? Schon heute reicht die Personaldecke nicht aus. Der Krankenstand wird nach der Phase der Selbstausbeutung steigen – und die LMAA-Mentalität wohl zunehmen.
    Danke, dass Sie uns den Journalismus wiedergegeben haben, Herr Reitz.

  5. […] Gewerkschaftsblog Medienmoral NRW berichtet im aktuellen Beitrag Kampf ums Lokale geht weiter von der jüngsten Betriebsversammlung der WAZ-Mediengruppe. So heißt es dort unter […]

  6. HO sagt:

    Die WAZ will nun ein neues Redaktionssystem einführen, das zwei andere ( auch die RP ) große Regionalzeitungen nach Probeläufen als untauglich angesehen haben. Bie der WAZ wird sich nie etwas zum Besseren wenden.

  7. FreierFotolieferant sagt:

    @Hans Lassmann

    Tja, das der Fotopool Chef seinen Mitarbeiter droht, und den Freien die Zusammenarbeit aufkündigen will, wenn diese die Bilder nicht gemäß Wer, wann, wo, was, wieso beschriften zeigt mir nur, das die glorreiche Idee der weltweiten Fotovermarktung so nicht stattfinden kann.
    Bezeichnend für den Umgang des Fotopool mit freien Fotografen ist, daß es bis heute nur Forderungen gegen die Fotografen gibt, aber nicht mal einen Rahmenvertrag, der überhaupt regelt was der Fotograf zu liefern hat.
    Spätestens wenn dieser Vertrag auf dem Tisch liegt, und dort Buy out Klauseln benannt ist, kann sich der Fotochef schon mal einen guten Anwalt suchen.

    Kommen wir aber zum eigentlichen Problem der Fotovermarktung: Die lokalen Themen sind meistens nur für das Lokale interessant. Agenturbilder sind anders. Wer allgemein vermarktbare Bilder haben will darf die Fotografen nicht von einem Termin zu nächsten jagen, sondern muss ihnen Gelegenheit geben sich mit der Materie auseinanderzusetzen, und vor allem sich auf Themenbereiche zu spezialisieren. Und Agenturfotografen garantiert man einen gewissen Umsatz, stellt ihnen die Ausrüstung, bezahlt notwendige Auslagen und Modelreleases.
    Sorry, aber der gewünschte Mitnahmeeffekt des Fotopools ist in der jetzigen Form Wunschdenken, und wird es – wenn ich mir die Preisentwicklung für Fotos im Internet anschaue – bleiben.

  8. owei sagt:

    Was habe ich da gelesen? WR-Betriebsrat Jörg Tuschoff: Der tiefste Einschnitt in der Geschichte der Redaktion sei harmonisch verlaufen. Ist der wirklich Beteriebsrat oder sogar Redakteur oder vielleicht krank und überarbeitet?

  9. naja sagt:

    @owei: WP-Betriebsrat Volker Dörken hat´s in seinen Ausführungen noch doller in der Betriebsversammlung getrieben. Seine Lobdudelei der Geschäftsleitung gegenüber war unerträglich und eines Betriebsrates unwürdig. Mag da die Situation bei der WP noch so gut sein. Den Chefredakteur Zapp hat er jedenfalls nicht gelobt. Seine Ausführungen waren keine Satire oder lustig, einfach nur peinlich und machten einen devoten Eindruck.

  10. pinke sagt:

    @Lassmann: In der Betriebversammlung hätte sich der neue Chef des Fotopools ja mal vorstellen können. Er hat die Zahl der Fotografen reduziert ( waren das nicht mal Bildredakteure? ), den Etat halbiert, und dann stellt sich Fotografenvertreter I.Höpping hin und gibt fröhlich bekannt, dass die Zahl der Bilder von gut 10 000 sich nicht reduzierte. Es ist ja auch normal, dass ein Fotograf am Nachmittag nach der Betriebsversammlung noch fünf Termine in drei Städten hat. Ob dann bei dieser Hetzjagd die Bilder zum richtigen Augenblick das richtige Motiv wiedergeben? Qualität?

  11. Betriebsnudel sagt:

    @owei und naja: Die Vorgänge des letzten Jahres bei WAZ, WR, NRZ haben mir den Glauben an einige (unserer) Betriebsräte völlig genommen. Betriebsrat kann auch für „Assistent der Geschäftsführung“ stehen. Betriebsrat kann auch sein, wer sich selbst der Nächste ist.

  12. FreierFotolieferant sagt:

    @pinke

    Dank Digitalkamera und großen Speichermedien könnten wir den Hugo auch mit 100.000 Bildern täglich zumüllen. Wenn der Erfolg von Fotografen nur an der Bildanzahl gemessen wird, dann werde ich die nächsten Scheckübergaben mit 8 Bildern pro Sekunde aufnehmen und mindestens eine Minute draufhalten.
    Solange der Fotopool mit seiner Bildagentur für die Fotografen nebulös bleibt wird sich auch nichts ändern.
    Wem will man die Bilder eigentlich verkaufen? Zu welchen Konditionen? Wie sieht die Beteiligung der Urheber aus? Welche Bilder werden extern angeboten?
    Bis auf böse Arbeitsanweisungen ist vom Chef des Fotopools noch nichts inhaltliches gekommen…

  13. Tipp des Tages für bestimmte Betriebsräte sagt:

    „Halte dich an deinen Chef, kriech ihm einfach hinten rein!
    Das übst du fleißig, bis sich dein Profil schön sanft und glatt
    an der Darmwand deines Vorgesetzten abgeschliffen hat.“
    (Zitat n. H. Wader, Arschkriecherballade)

  14. […] und sich nicht zwischen “vitus” und “virtus” entscheiden können (Idee via medienmoral): Tags »   Arschkriecher, Hannes Wader, medienmoral « Trackback: […]

  15. Erik Ode sagt:

    Das mit der Anzahl der Fotos im hugo ist echt ein entlarvendes Stück. Es kommt doch nicht darauf an, wie viele Bilder dort stehen, sondern wie gut sie sind und wie schnell sie identifizierbar sind bei einer „open gate“-Recherche, die den FotoPool-Machern ja wohl vorschwebt.
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    Interessieren wird das aber nur jemanden, der auf gute Bilder aus dem Verbreitungsgebiet zurückgreifen kann und nicht auf „kistenweise“ Schrott, der bei Marathon-Touren quasi im Vorbeifahren entstanden ist.
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    Sprach Hombach im November ’08 von von seiner „fidelen Resignation“, so grenzte der Vortrag von Ilja Höpping in der BV an „fidele Naivität“. Merke: Klasse – nicht Masse – macht’s.
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    Aber wenn jetzt noch Video-Produktion für Text-Redakteure (natürlich freiwillig) draufgesattelt werden soll….
    Mein Gott, was denken sich die Herren am Grünen Tisch noch aus, um den Scherbenhaufen zu vergrößern. Die Video-befürwortende Frau dort geht ja zu spiegelonline.
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    Bin mal gespannt, wer diesen Haufen jemals wieder zusammenkehren soll…
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    Mein Fazit: Es gibt zuviele Chefs, die mit zu vielen Konzepten in zuviele Richtungen auseinanderlaufen. Leute! Redet auf der Führungsebene mal miteinander! Und redet auch mit uns, den Redakteuren aller vier Titel, anstatt Dienstanweisungen zu schreiben und wöchentliche Berichte an die Quali-Manager anzuordnen.

  16. Pisser sagt:

    Was denken sich einige von Euch hier eigentlich, wenn sie feige im Schatten der Anonymität ihre eigenen Vertreter anpissen?

    Ohne Betriebsräte würde es heute gar keine Fotografen mehr geben, denen Multhaup eine Dienstanweisung schreiben kann.

    Ohne Betriebsräte gäbe es keinen Sozialplan mit vorbildlichen Altersteilzeitangeboten und fairen Teilzeitangeboten samt Teilabfindung.

    Ohne Betriebsräte hätten NRZ und WR schon längst vor dem Reitzschen Einheitsbrei kapitulieren müssen.

    Ohne Betriebsräte hätte es nicht 1,6 Monatsgehälter Abfindung, sondern maximal ein halbes gegeben.

    Ohne Betriebsräte hätte euch (…) Borchert längst zu höchst unfreiwilligen Videos verdonnert.

    Ohne Betriebsräte hätte es kein Fahrttgeld, Umzugsgeld etc… bei Versetzung gegeben.

    Ohen Betriebsräte hätten Reitz, Klümper und Co durchregiert und Personalpolitik nach Gutsherrenart gemacht.

    Ohne Betriebsräte gäbe es kein Monitoring, das den Prozess weiter begleitet

    Ohne Betriebsräte hättet ihr gestern auf den Barrikaden und heute beim Arbeitsamt gestanden.

    Ohen Betriebsräte würden die 287 Arbeitsplätze sozialunverträglich abgebaut. Und zwar pronto.

  17. Genau sagt:

    Ohne Betriebsräte würde die Sonne im Westen aufgehen.

  18. Hans Lassmann sagt:

    @pisser
    Lass uns doch mal sachlich bleiben: In den Gesprächen mit den Betriebsräten der unterschiedlichen Titel haben viele Kollegen gemerkt, wo der Hase lang läuft. Der Betriebsrat hat nun einmal nur eingeschränkten Spielraum – zumal in einem Tendenzunternehmen.
    Aber: Ich sehe auch, dass der BR beim Abwickeln und Reduzieren mitgeholfen hat. Um das Beste für die Belegschaft herauszuholen. Dazu zählt der BR auch selbst….
    Das Problem an der Sache, lieber Pisser – der Du Fotograf zu sein scheinst – ist doch: Wir haben es zugelassen, dass die WAZ-Zeitungen in ein System eingestiegen sind, das hochriskant ist.
    .
    Das gilt insbesondere für die Teilnehmer des FotoPools.
    An dieser Stelle hat uns die Chefredaktion verraten und verkauft. Sie trägt eine Mitschuld an dem, was kommen wird. Qualitätsverlust, miese Stimmung und weitere Abo-Rückgänge.
    Der BR hat gewarnt, hat aber auch mitgespielt, und die Gewerkschaften – sie haben unterstützt, auch durch dieses wunderbare anonyme Forum. Mehr wäre besser gewesen.
    .
    Für die, die bei den Zeitungen der Gruppe geblieben sind, geht es jetzt ums Ganze: Bleibt also nur Rücken gerade machen, Kopf hoch und durch. Durch durch den von CR, GGF und Schicklers auf den Weg gebrachten knallharten Sanierungskurs.
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    Dass die WAZ ein Sanierungskandidat ist – wem ist das eigentlich zu verdanken? Richtig! Hombach! Bodo Hombach, den Frau Brost berufen, Herr Grotkamp nicht gestoppt und Frau Renate und Klaus Schubries, nebst „Dickie“ Holthoff-Pförtner lieber an ihrer Seite denn als Gegner gehabt haben. Siehe auch „Los, Kohle her“ im Manager-Magazin (http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,407371-6,00.html)

    Hombach holte Reiz – und holte auch Köpfe ans „Board“, die dort ebenfalls nicht hin- und zur WAZ passten. Viele gingen – auch zwei GF der WAZ New Media, die Borchert assistieren sollten – abgefunden, versteht sich.

    So, lieber Pisser – darüber soll man nicht wütend werden. Gutsherrenart, das passt doch nicht auf den GRÖCHEFAZ, das passt auf einen: den Strippenzieher aus Mülheim. Der machte mit dem Laden, was er wollte. Jetzt hat einen Kontrolletti an der Seite, doch was nützt es: Die Karre ist im Dreck.
    .
    Auch die Karre der Fotografen, und die Betriebsräte haben auch Spritzer abbekommen. Da kann man schon mal böse werden. Aber nicht so wie Du, Pisser, der die ganze Aktion wohl gerne mit einer Tapferkeitsmedaille für den BR zieren würde.
    Die müssen sie sich jetzt erst mal verdienen, jetzt, wo die Kacke am Dampfen ist und es an allen Ecken und Enden brennt.
    .
    @medienmoral: Warum hört man eigentlich nichts von der heutigen Belegschafts-Versammlung der KG?

  19. VHSBetaVideo200 sagt:

    Frau Borchert kann vieles. Aber sie kann keinen Redakteur zu irgendetwas verdonnern. Erstens hat sie keine – zumindest nach Tarifeinstufung – und zweitens kann sie keinem Redakteur der vier Titel irgendetwas anweisen. Und wenn die CR der Titel das tun sollten…. bitteschön – werden sie schon sehen, was sie bekommen: Ich vermute, hochwertige Videos in WDR-Qualtiät…. *g*

    Ist übrigens interessant, diese Geschichte mit den Tarifen: Herr Hombach hatte doch pressewirksam unterschrieben, dass sich die WAZ an die Tarifbestimmungen halten würde.
    Eine Ein-Mann-Flunker-Show: Die Volontäre der Gruppe werden unter Tarif bezahlt, die Redakteure (online) werden unter Tarif bezahlt.
    Und die Peitschen-Katharina gibt ihrem „Team“ mit, dass sie es nicht gut fände, wenn sich ein Betriebsrat etablieren würde.
    Onkel Hombach, der Tarif-Märchenonkel……
    Da, liebe Betriebsräte und Gewerkschaften, könnt ihr nach der für die Leser verlorenen WAZ-Schlacht (Auslöser war die hauseigene Mistwirtschaft a la Hombach und die fahrlässig lange Leine der Verleger) mal einhaken. Am besten noch vor den nächsten Wahlen.

  20. K(n)acker sagt:

    @pisser:
    Ich kenne kein Monitoring-Konzept oder nen Entwurf dazu. Iss wohl auch nur ne leere B.H.-Floskel. Oder sitzt der Betriebsrat drauf wie auf der Betriebsvereinbarung zum Video, die heimlich vorbereitet wurde und deren Inhalt bis heute noch keiner kennt. Soviel zur Transparenz der BR-Arbeit 2009.

  21. Jens-Peter Wasserlass sagt:

    @pisser

    Lieber Herr Pisser,

    (da Sie ja so gegen die Anonymität hier wettern, gehe ich mal davon aus, dass dies Ihr richtiger Name ist)

    ich denke, dass Sie die Meriten falsch verteilen. Ich glaube nämlich nicht, dass es dem Betriebsrat zu danken ist, dass die Gilde der (Bild-)Redakteure (warum eigentlich nur die?) noch mal an betriebsbedingten Kündigungen vorbeigeschrammt ist.

    Dieser Schutzengel hat einen anderen Namen – er lautet vermutlich Anneliese. Wie sonst wäre die Aufregung zu verstehen, die in der CR und der GGF herschte, als sich einige Lokalchefs (entgegen aller hierarchischen Gepflogenheiten) erdreisteten, einen Hilferuf an sie abzusetzen? Und: Wird nicht allgemein kolportiert, dass es nur ihrem Veto zu verdanken ist, dass über Kündigungen von Redakteuren nicht schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt ernsthaft nachgedacht wurde?

    Wir sollten die gute Frau jeden Abend in unsere Gebete einschließen. Möge Gotte, der Herr, ihr ein langes Leben schenken. Ansonsten, befürchte ich, haben wir bald alle „ausgepisst“.

    Nix für ungut.

  22. betriebsarm sagt:

    Bei der WP waren die BR und die CR schon immer per Du. Dieses Auftreten in der Betriebsversammlung hat niemanden mehr überrascht, anders sieht es nur der „Pisser“.

  23. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Krisenstimmung bei der WAZ, schwindende Leserzahlen. Qualitätansprüche im Niedergang. Im Nachbarland Österreich dagegen jubilliert zumindest der „Standrard“. 20 Prozent mehr Leser. Siehe hier:

    http://derstandard.at/fs/1254310316705/DER-STANDARD-hat-20-Prozent-mehr-Leser

    Zur Online.(…) Borchert: Beim Spiegel wird die Dame ihre woher auch immer stammende Arroganz wohl ganz schnell ablegen müssen. Denn anders als auf den Kommentarseiten des Online-Portals „Der Westen“ dürften wohl Spiegel-Online-Leser sich weniger gegenseitig als „Psychopathen“, „Faschisten“ oder auch mit anderen Verbalinjurien beleidigen. Und da werden sich die User wohl auch nicht gegenseitig die Nicknamen streitig machen. Die Krawall-Lady von der Ruhr wird sich also mächtig ob der Nutzer umstellen müssen. Aber was nimmt Frau nicht alles für ein paar Klicks mehr in Kauf….

    Mit publizistischer Verantwortung jedenfalls hat das, was man auf den Kommentarseiten im Westen verbalradikalisiert zu lesen bekommt, nichts mehr zu tun. Und auch mit den Fehlern nicht.
    Frage an (…) Katharina: Würden Sie derartige Beleidigungen real existierender Personen von Autoren mit ungeschützten Phantasie-Namen auch als Leserbriefe drucken ????

  24. Töchterwirtschaft sagt:

    Vielleicht kann Katharina Borchert ja seilschaftsmäßig ihre Duzfreundin Kathrin Lenzer zu Spiegel Online holen. Töchter von CDU-Abgeordneten müssen zusammenhalten.

  25. Wiggi sagt:

    @K(n)acker: Bei der NRZ wurde die Betriebsvereinbarung zum Thema Video/Flipkameras an alle Redakteurinnen und Redakteure gemailt.

  26. Katharina Borchert sagt:

    Ich versuchs mal wieder (vergeblich?) mit ein paar Fakten:

    – Weder kann noch will ich irgendeinen Printredakteur zu irgendeiner Tätigkeit verdonnern.

    – Das Mitnehmen der Flip (Minikamera) ist ausdrücklich freiwillig, unfreiwillig erledigte Arbeit wird nämlich nur selten gut. Der Redakteur soll aus den mitgebrachten Aufnahmen auch nicht selbst ein Video produzieren, weil das erfahrungsgemäß selbst bei doppelter Personalstärke nicht zu leisten wäre, weil viel zu zeitaufwendig. Statt dessen lädt er die Aufnahmen hoch und Kollegen bei WAZ NewMedia produzieren dann aus dem Rohmaterial ein Video.

    – Die Aktion mit den Flips ist auf Wunsch einiger Lokalredakteure zustande gekommen, die einfach Lust haben, das mal auszuprobieren. Das muß nicht allen gefallen, aber das einfach vom Tisch zu wischen ist genau jenen Kollegen gegenüber nicht fair. Wir verteilen die Flips auch nur in den Redaktionen, die sich bei uns für das Projekt gemeldet haben. Ich freue mich über jeden einzelnen Kollegen, der das mal ausprobieren möchte und ich kann jeden verstehen, der das nicht will. So what?

    – Die Onliner werden nicht unter Tarif bezahlt – anders als in allen anderen mir bekannten Häusern übrigens.

    – Ich rate überhaupt niemandem davon ab, einen Betriebsrat zu gründen. Ich finde es aber tatsächlich angenehmer bei unserer verhältnismäßig kleinen Betriebsgröße, wenn Kollegen mit ihren Problemen oder Beschwerden direkt zu mir kommen anstatt immer einen Sprecher vorzuschicken. Schließlich sitze ich, nur durch ein paar Glasscheiben getrennt, direkt im Newsroom und versuche, so es zeitlich irgendwie geht, auch immer ohne Umweg über das Vorzimmer ansprechbar zu sein. Viele Kollegen machen davon übrigens regen Gebrauch. Sollte sich jemand von WNM nicht korrekt behandelt fühlen von mir oder aus anderen Gründen Vertretung durch einen BR für erforderlich halten, steht ihm die Gründung natürlich frei.

    – Mir ist nur ein GF bekannt, der WAZ NewMedia wieder verlassen hat.

  27. fiftyruhr sagt:

    @ Katharina Borchert
    Was Chefinnen und Chefs gerne als Misstrauen oder Umweg-Kritik an ihnen selbst missverstehen: die Sache mit den Betriebsrat.
    Wenn die Vorgesetzten ein offenes Ohr haben (ansprechbar sein allein reicht da nicht), Widerspruch nicht krumm nehmen und deshalb gemeinsam mit der Mann/Frauschaft nach Lösungen suchen, dann ist das toll und selten genug … und dann wird auch niemand den Betriebsrat „vorschicken“.
    Einen Betriebsrat zu haben, geht aber meilenweit über die Alltagsprobleme hinaus: Nur dieses Gremium hat im Zweifels- und vor allem im Notfall tatsächlich gesetzliche Rechte gegenüber dem Arbeitgeber. Ohne Betriebsrat gilt das Betriebsverfassungsgesetz nicht. Deshalb ist ein Betriebsrat ungemein wichtig, was sich ja gerade in allen Bereichen der WAZ-Gruppe beweist.
    Also: herzliche Anregung an alle, auch bei WAZ NewMedia – wählt einen Betriebsrat!

  28. falsch! sagt:

    > Wir verteilen die Flips auch nur in den Redaktionen, die sich bei uns für das Projekt gemeldet haben.

    Das stimmt definitiv nicht!

  29. Was sagt:

    @Borchert

    Das ist wirklich waz-typisch: Da stellt sich die Dame hin und behauptet, dass die Online-Redakteure nach Tarif bezahlt werden. Das entspricht nicht der Wahrheit. Im Online-Bereich gibt es keinen speziellen Online-Tarifvertrag für Redakteure. Die Kollegen werden nicht nach dem Tarifvertrag für Tageszeitungsredakteure bezahlt und erhalten auch nicht die entsprechenden Sozialleistungen. Oder bezahlt NewMedia etwa das Presseversorgungswerk? Frau Borchert: Sagen Sie doch wenigstens die ganze Wahrheit!
    Ich erinnere mich, dass in Bielefeld outgesourste Redakteure nach der Aussage der SPD-Bundesschatzmeisterin auch nach Tarif bezahlt wurden. Nach dem Tarifvertrag für den Speditions- und Güterverkehr!

  30. falsch! sagt:

    Wenn man es mal zusammenfassen würde, kommen inzwischen eine ganze Menge an Halb- und Unwahrheiten zusammen.

  31. off969 sagt:

    @was
    Man sollte nicht so hart mit Frau Borchert ins Gericht gehen. Sie steht eben unter besonderem Druck. Das „Erfolgsportal“ derwesten.de hat schließlich im September gegenüber rp-online.de weiter an Boden verloren. Bei den Zugriffen auf redaktionellen und von Usern generierten Content liegt der Rückstand jetzt bei 18,6 Mio PI’s.
    derwesten.de ist und bleibt ein Millionengrab. Eine Spielhalle mit stolzen 20,3 Mio Klicks auf online-games – Borcherts Daddelhalle, die von journalistischer Qualität nur träumen kann.

  32. Klaus Müller sagt:

    @Katharina Borchert: Sie lügen schon wieder. Wie auch bei den PIs und Visits (300 bzw. 490 % Steigerung). Natürlich bekommen die Redakteurinnen und Redakteure bei WAZ New Media kein Tarifgehalt, weil die Presseversorgung fehlt, weil statt 36,5 Stunden 40 Stunden gerabeitet wird und der Urlaub auch auf 30 Tage beschränkt ist.

    Zwar wird brutto zwar in etwa ähnlich bezahlt. Dafür fehlt aber die Berufsjahrestaffelung. D.h.: Im Moment ist es zwar nur geringfügig weniger, aber je länger die Kolleginnen und Kollegen bei WAZ New Media beschäftigt sind, umso größer die Verluste im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen bei den Tageszeitungen.

    Das sind die Fakten!

  33. Lokaler sagt:

    @Klaus Müller: Das eigentlich Erschütternde ist, dass „Lyssa“ die Redakteurinnen und Redakteure des eigenen Hauses für dämlich genug hält, die kindische Schönfärberei für bare Münze zu nehmen.
    Liebe Frau Borchert! Man muss kein begnadeter Rechercheur sein, um Ihre Behauptungen mit den Tatsachen abgleichen zu können. Sie sollten doch eigentlich wissen, dass beispielweise die IVW-Quartalsdaten und damit die peinliche Wahrheit nur ein paar Mausklicks entfernt sind!

  34. Ex-WR-Redakteur sagt:

    Madame Borchert muß die Dinge schön reden; sonst könntedoch ihre Reputation bei „Spiegel-Online“ vorzeitig Schaden nehmen.

    Wird es sowieso. Denn seit geraumer Zeit schon bemerkt der Deutsche Presserat, dass sich immer mehr User über das Internet-Portal „Der Westen“ beschweren.

    Nicht nur wegen der elendigen Kommentarseiten auf denen sich die vereinten virtuellen Neurotiker gegenseitig diffamieren und beleidigen, bis dass die Festplatte kracht; sondern auch wegen einiger erheblicher Missgriffe bei Artikeln uind Fotostrecken.

    Beschwerden übrigens bei der angeblich immer ansprechbereiten Frau Borchert landen statt auf ihrem Schreibtisch im kommunikativen Nirwana der Mediengruppe; telefonisch von WAZ-Dialog ebenso abgeschmettert, wie E-Mails.

    Nach wie vor hat die (…) Borchert nicht begriffen, wenn die heißen Geschichten der Lokalteile komplett ins Netz gestellt werdenstelle, brauchen die User am nächsten Tag die WAZ, WR, NRZ; WP nicht kaufen. Für den Mantel lohnt es sich ohnehin nicht mehr; warum also noch Geld für`s Printprodukt ausgeben, wenn ich es dank world wide web und verfehlter Geschäftspolitik kostenlos erhalte. Und ich so auch nicht mehr beim WAZ-Dialog vergeblich die Zustellung der wieder nicht gebrachten Zeitung anmahnen muß.

    Thema Betriebsrat: „“Ich finde es aber tatsächlich angenehmer bei unserer verhältnismäßig kleinen Betriebsgröße, wenn Kollegen mit ihren Problemen oder Beschwerden direkt zu mir kommen anstatt immer einen Sprecher vorzuschicken.“

    Tja, (…): Jedes Wort dieses Satz unterstreicht, dass Sie alles wollen – nur eben keinen Betriebsrat. Aber eben willige vor allem aber billige Redakteure und freie Fotografen, die für ein besseres Taschengeld ihr Copyright abtreten und fragwürdige Fotostrecken bebildern, bei denen selbst noch die BU`s fehlen. Oder darf man die Fotostrecken unter „Katharinas heitere Bilderrätsel“ anpreisen ?

  35. fiftyruhr sagt:

    Das ist ja die Krux: Die Onliner nehmen es bedenkenlos in Kauf, dass Zeitungen und mit ihnen Zeitungsjobs dabei draufgehen, wenn sie Print-Inhalte komplett & kostenlos absaugen und gratis ins Netz stellen.
    „Tradition ist kein Geschäftsmodell“, predit ein engagierter Ober-Blogger und Netz-Gläubiger wie Thomas Knüwer (Handelsblatt) immer.
    Am meisten Sinn macht es für Tageszeitungsverlage aus meiner Sicht wohl, wenn sie nur die reinen Nachrichten in ihre Internet-Auftritte stellen und dabei stets auf ausführlichere Texte im gedruckten Blatt zu verweisen. Möglich ist auch: Lediglich Abonnenten kriegen den vollen Durchklick.
    Alles andere ist und bleibt eine die Zeitung gefährdende Verschwendung von teuer erarbeiteten Print-Inhalten.
    Wer da aufschreit oder wem das zu vorsintflutlich erscheint angesichts der wwwEuphorie, der muss konsequenter Weise eigentlich das Gedruckte und das Verwebte strikt trennen. Das heisst für die Onliner: selbst Nachrichten und Infos besorgen und damit im Internet bestehen.

  36. Ein paar ausführliche Sätze zum Thema Flip-Kameras:

    1. Die Betriebsräte der WR, WP, NRZ und WAZ haben selbst den Vorschlag einer Betriebsvereinbarung eingebracht, zusammen mit der Personalabteilung wurde dann ein gemeinsames, sehr vernünftiges Papier erstellt.

    Zur Freiwilligkeit und „Leistungskontrolle“ zitiere ich hier die betreffenden Passagen:

    Freiwilligkeit

    Die Arbeit mit den neuen Flipkameras kann nur auf freiwilliger Basis erfolgen. Kein Redakteur darf gegen seinen Willen – weder vom Chefredakteur noch vom direkten Dienstvorgesetzten (Lokalchef) – angewiesen werden, Flipkameras zu benutzen. Eine Weigerung darf nicht zu beruflichen Nachteilen führen.

    Datenerhebung

    Es besteht Einigkeit darüber, dass die personelle und arbeitsökonomische Situation zwischen den einzelnen Titeln und Lokalredaktionen der WAZ-Mediengruppe in NRW so unterschiedlich ist, dass ein Vergleich zwischen Redaktionen/Zeitungstiteln nicht möglich ist. Aus diesem Grund haben Vergleiche zu unterbleiben.
    Es findet in diesem Zusammenhang keine Verhaltens- und Leistungskontrolle statt. Statistische Daten, die eine Verhaltens- und Leistungskontrolle ermöglichen, werden nicht erhoben.

    2. Die Einführung der Flip-Kameras auf freiwilliger Basis resultierte aus dem Wunsch zahlreicher Redakteure, die eigene journalistische Arbeit mit Bewegtbild zu ergänzen.

    Erste Erfahrungen mit Video im Web hatten zuvor über 12 Monate fünf freiwillige Projektredaktionen der Titel WAZ, WR und WP gesammelt. Dort kümmerten sich Lokalredakteure um die komplette Erstellung von Videos – vom Dreh bis zum Videoschnitt. Die Ergebnisse haben ganz klar gezeigt: Alle Beteiligten haben Vorteile aus dem neuen Angebot gezogen. Selbst vermeintlich klickschwache Videos aus „kleinen“ Lokalredaktionen liefen überaus erfolgreich und haben die lokalen Online-Auftritte gestärkt. Zudem steigerte der Einsatz von Bewegtbild merklich die Außenwirkung der Titel, wie regelmäßige positive Reaktionen von Lesern (!) bewiesen haben. Drittens – und das halte ich für ebenso wichtig – konnten die Redakteure ihr berufliche Qualifikation als Journalist ausbauen und erste konkrete Erfahrungen mit multimedialem Arbeiten sammeln.

    Ergebnis des Projektes war aber auch: Der größte Zeitfaktor liegt beim Videoschnitt.

    3. Zur Einführung der Flip-Kameras setzen wir genau an diesem Punkt an: Die gesamte aufwändige Nachbearbeitung des Videomaterials wird durch Schnitt-Profis zentral in Essen erfolgen. Damit erleichtern wir die engagierten Kollegen um den zeitintensivsten Part.

    4. Um auch das erneut klarzustellen: Mit den Flip-Kameras soll und wird kein vollwertiges Video-Angebot ersetzt. Die mehr oder weniger kurzen dienen als echter Mehrwert zum gedruckten Artikel. An dieser Stelle verweise ich gern auf einen Test, den der WP-Betriebsratsvorsitzende Volker Dörken durchgeführt hat. Zum Einsatz kam noch nicht einmal eine Flip-Videokamera, sondern eine kleine handelsübliche Digital-Fotokamera mit Videofunktion.
    http://www.derwesten.de/nachrichten/kultur/events-aktuell/2009/9/4/news-131953243/detail.html

    Übrigens sind bis dato bereits mit 15 Lokalredaktionen der Titel Termine zur Einweisung in die Arbeit mit der Flip vereinbart worden. Auch nach der Einweisung gilt die Freiwilligkeit: Wenn ein Redakteur feststellt, dass – aus welchen Gründen auch immer – die Flips nichts für ihn sind, lässt er es bleiben.

  37. Alter Kollege sagt:

    @Markus Hündgen: „Eine Weigerung darf nicht zu beruflichen Nachteilen führen.“ Na klar. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!

  38. Tacheles reden!!! sagt:

    Weiß eigentlich hier jemand, was es mit der plötzlichen und unerwarteten Reitz-Tour durch die Lokalredaktionen auf sich hat? Er hat sich doch sonst nicht fürs Lokale interessiert. Es wäre gut, wenn es seine Abschiedstour würde und er vielleicht bei Angie oder Jürgi auf dem Schoß landet. Seine Äußerungen auf der Betriebsversammlung haben uns Kollegen vor Ort doch wieder einmal die Sprache verschlagen. Er lobt die neue Kollegialität zwischen WR-, NRZ- und WAZ-Kollegen am Content Desk, schwärmt sich schleimig – und im Lokalen will er bei einem Besuch in Duisburg festgestellt haben, dass doch alles ganz ordentlich laufe dort. So ein verdammter Schwachsinn!!! Das glauben auch maximal nur die Mantelredakteure, die ihr Berufsleben lang kaum eine Lokalredaktion zu Gesicht bekommen haben.

    Es ist ganz eindeutig: Die Qualität der Lokalberichterstattung hat seit der Umstellung auf Regio Desks erheblich gelitten – und die Arbeitszeiten sind exorbitant angestiegen. Noch mal: Weniger Qualität bei mehr Belastung!!! Wer glaubt da wirklich noch, dass die Motivation engagierter Kollegen nicht Schaden nimmt (und trotz Massen-Stellenvernichtung gibt es ja genug Kollegen, die eines Redakteurs nicht würdig sind, weil sie gewollt oder ungewollt die Engagierten im Stich lassen).

    Hier mal Fakten, verehrter Herr Reitz:

    – In den Lokalredaktionen wird teils ohne Mittagspause an die 50 Stunden pro Woche gearbeitet!

    – In den Lokalredaktionen geht eine Menge Zeit verloren, weil einer oder mehrere ständig damit beschäftigt sind, Pläne für Menschen (Fotografen, Producer) zu erstellen, die früher nicht nötig waren, weil die Kollegen ein Büro weiter gesessen haben.

    – In den Lokalredaktionen sollen laut Plan keine Meldungen mehr geschrieben werden, das sei Aufgabe des Regio Desks. a) An den Regio Desk wurden aber von Personalleiter-Laie Klümper Kollegen hin zwangsversetzt, von denen einige nicht layouten können, einige sich schon vorher von der Arbeit ferngehalten haben, einige durch die Zwangsversetzung auf eine Arbeit degradiert wurden, die kaum mehr was mit ihrem Berufsbild als Redakteur zu tun hat, sie müssen sich als Erfüllungsgehilfen, Auftragnehmer der Lokalredaktionen fühlen und gehen mit entsprechender Motivation heran. Heraus kommt: a) der Regio Desk verweigert sich, Meldungen zu schreiben, b) er schreibt so schlechte Meldungen, dass den engagierten Kollegen der Lokalredaktionen oder spätestens den Lesern übel wird (Stichwort: Strg+C) und c) er platziert Meldungen auf den Lokalseiten so, als würde er Kamelle in die Luft schmeißen. Sämtliche Ordnung geht verloren – und damit das, was engagierte Lokalredaktionen sich in den letzten Jahren – mit den längst fälligen Vorgaben fürs Layout – mühsam erarbeitet haben.

    … Fortsetzung folgt!!!

  39. Tacheles reden!!! sagt:

    …weiter geht’s, es könnte die Nacht lang aus mir heraussprudeln, doch morgen Früh geht der Wahnsinn weiter und meine geistige wie körperliche Verfassung ist aufgrund der Belastung nicht gerade auf Nachtexkurse ausgerichtet. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass das Burn Out mir mal so nahe kommen könnte. Und das macht mich so wütend auf all das, was Geschäftsführung (Stichwort: Misswirtschaft, fehlendes Verleger-Knowhow), Chefredaktion (mangelnde Führungskompetenz, fehlende Affinität zur Region, mangelnder Einsatz für die Interessen journalistischer Arbeit, fehlende Erkentnis, dass Lokales für eine Regionalzeitung alleiniges Alleinstellungsmerkmal ist etc. pp.) und Kuschel-Betriebsrat (!!!) hier verhecken zum Schaden einer ehemals stolzen Regionalzeitung und der Identifikation ihrer Leser mit ihr.

    – in der Lokalredaktion ist schon mittags ein Plan für den Regio Desk für das Layout des nächsten Tages schriftlich zu verfassen. Mit Textlängen, möglichst Bildformat plus IDs, Platzierung/Gewichtung etc. MITTAGS!!! Da soll möglichst schon ein Großteil feststehen. Das geht doch wohl an der journalistischen Arbeitsweise voll vorbei, zumal in den Redaktionen – im Idealfall – schon vorher jegliche Post vorsortiert, in Meldungsart gewichtet an den Regio Desk in Pusemuckel weitergeleitet werden soll (mit präzisen Angaben, versteht sich, damit der Nichtsahnende am Regio Desk bloß nichts falsch machen kann). Der Awo-Handarbeitskreis trifft sich zum Stammtisch, die Redaktion muss dem Regio Desk nicht nur die Pressemitteilung weiterleiten, sondern gleich noch schriftlich mitteilen, dass dies eine Kurzmeldung ist, die bis spätestens zum Termin X ins Blatt zu heben ist. Schlimmere, ineffizientere Praxis gab es wohl auch in der DDR-Planwirtschaft nicht.

    – die Lokalredation hat Glück, wenn sie im Foto-Pool noch Kollegen hat, die die Stadt kennen, in der sie fotografieren, günstigstenfalls sogar dort leben. Klarer Vorteil. Einige Redaktionen müssen nun mit immer wechselnden Fotografen arbeiten. Ortsunkenntnis fördert keine gute journalistische Arbeit. Tipps für Geschichten, die früher ein fest verwurzelter Fotograf von seiner Tour durch die Stadt mitgebracht hat, gehen verloren.

    – Was morgen in der Zeitung steht, entscheidet sich erst im Laufe des Tages davor. Aber Fotografen müssen jetzt im aufwändigen Verfahren tags zuvor, für Wochenenden sogar schon am Donnerstag, vorbestellt werden, weil zu wenig BILDREDAKTEURE übrig geblieben sind. Da muss der Fotodesk-Chef schon mal für plötzliche Aufmachergeschichten eine Absage erteilen. Die Redaktion hat ja auch keinen eigenes Bildbuget mehr, um sich mit freien Fotografen auszuhelfen. Das kostet nicht nur Zeit für die Lösungssuche, sondern auch ungemein Nerven – und vor allem Qualität. Unsäglich ist auch die Bildbeschriftung im Archiv. Manchmal kommt es vor, da sind fünf von sechs Namen falsch geschrieben, Bilder sind für die Archivsuche später verloren.

    – Obiges gilt auch für die Producer. Wohl der Redaktion, die noch jemanden am Desk hat, der die Stadt kennt, bestenfalls in der Redaktion gearbeitet hat und die Strukturen/Anforderungen kennt. Ansonsten herrscht – wie vielerorts – Chaos.

    Wie gesagt: Ich könnte unendlich weiter, aber morgen wartet bestimmt wieder mindestens 10 Stunden Arbeit auf mich. Und morgen Abend hab ich, kühn wie ich bin, mal was Privates vor. Wahrscheinlich muss ich entweder wieder mal absagen – oder ich falle, nachdem ich mich tierisch gefreut habe, endlich mal wieder Privatleben zu spüren, vorzeitig in eine Art Schlafstarre. Zum Glück zeigt mein privates Umfeld (noch) Verständnis für mich…

  40. Tacheles reden!!! sagt:

    Eines möchte ich doch noch sagen, nicht das es falsch verstanden wird: Die Kollegen am Regiodesk, Producer wie Fotografen, sind auch nur Opfer des Dilettantismus in den oberen Etagen!

  41. K(n)acker sagt:

    @Tacheles reden!!!
    Du scheinst an ein nicht so gut laufendes Desk angeschlossen zu sein. Bei unserem klappt das jedenfalls mit den Meldungen wie Butter auf Brot schmieren. Dass es dabei immer mal zu Rückfragen von den Kollegen am Desk kommt, ist nur normal. Die kennen sich noch nicht so gut aus. Zwangsversetzte Kollegen gibt es meines Wissens dort auch nicht.
    Was die Qualität der Meldungen angeht, nunja, da gibt in der Tat solche und solche – wie früher im Lokalen auch…
    Das gezeichnete Chaos müssen die Lokalchefs und die Desk-Chefs vermeiden. Wenn Chaos herrscht, dann wohl deshalb, weil es unter den Lokalchefs manche gibt, die noch nie ne Redaktion haben leiten können – nur jetzt fällt es eben brutal auf.
    Ich find‘ das neue Arbeiten gar nicht mal so übel, du hast den Routinekram nicht mehr am Hals, musst aber auch auf einmal zwei oder drei Schwerpunkte zusammenschrubbeln, weil zu wenig Kollegen im Lokalen sind.
    Auch meine Redaktion wurde eingedampft, es wurde erfahrenes Personal ohne Rücksprache mit dem Redaktionsleiter verschoben……
    Was die Fotografen angeht, geb ich Dir Recht: Die früher mitgebrachten Zusatzinfos fehlen – da ist ein ganzer Info-Kanal zusammengebrochen. Und das tut uns im Lokalen weh.

  42. Ex-WR-Redakteur sagt:

    @Fifty:

    Genauso wie Du sehe ich das eben auch. Es gibt z. B. Szene-Blätter, die geben mit dem Kauf der Zeitung gleichzeitig ein Passwort für deren Internet-Auftritt heraus.

    Eine Möglichkeit, eine Verknüpfung zwischen Online und Print zu schaffen.

    Die andere: Die Online-Redakteure machen eigene Geschichten, die im Print ergänzt werden. Oder umgekehrt. Oder eben in der Printausgabe steht eine Geschichte, der Service dazu im Netz (sowie TV-Sender es beispeilsweise machen, das könnte zum beispuiel die meldung sein: Gaspreise gehen runter. Im Netz findet sich dann eine Zusammenstellung der preiswertetesten Anbieter oder so ähnlich)

    Aber das 1:1 Kopieren von Artikeln ist einfach nur dumm und schadet dem ohnehin schwerer gewordenen Print-Geschäft unnötig. Die Online-Fürstin Borchert wird das noch bei Spiegel-Online merken: Die machen nämlich eigene Geschichten da…

    So könnte man also Passwörter mit dem Abo an die Leser vergeben, Online als Ergänzung zur Tageszeitung möglicherweise auch verkaufen – durch einen kleinen Aufschlag. .

    Oder eben eine komplette Nutzungsgebühr erheben für Nicht- Abonennten.

    Und für die, die sich nur einen Nachrichtenüberblick verschaffen wollen könnte man tatsächlich ein Nachrichten-Portal errichten stets aktualisiert mit etwas längeren Meldungen; eventuell mit O-Tönen von Pressekonferenzen. Weitere Erklärungen dann wieder im Prontteil.

    So wäre mehr journalistischer Leserservice möglich; auch mehr Bindung der Leser an die Produkte.

    Zu Tacheles reden: Ich kann mir gut vorstellen, wie das an die Nerven geht. Aber ich befürchte mal, es steh t System auch dahinter, dass man nicht immer einen Fotografen zur Verfügung hat. Die Redakteure sollen selber Bilder machen. Langfristig wird`s darauf wohl hinauslaufen.

    Dies zeigt auch wohl die geschichte mit den Flip-Kameras. Gibt es denn dann wenigstens ein Zusatzhonorar, wenn Redakteur damit unterwegs ist ? Sc hließlich soll das doch der eigenen Freiwilligkeit überlassen bleiben ?Dann müßte es auch ein Zusatzhonorar (als Motivationshilfe ? *zwinker*) geben.

    Traurig finde ich es inder tat, wenn sich Chefredakteure nicht mehr mit dem Lokalen wirklich befassen. Dass ist dann schon ein echtes Rei(t)z-Thema. Denn nicht die tollen Kommentare auf der Seite 2, sondern die journalistische Kompetenz im Lokalen sind für eine Zeitung wie WAZ, NRZ, WR und WP entscheidend. Das war so und wird (wenn es nicht mutwillig durch kannibalisierende Internet-Angebote zerstört wird) wohl auch so noch eine ganze Weile bleiben. Deshalb gehören die guten Schreiber einer Reg ion alzeitung eigentlich ins Lokale, um dort auch für den Mantel dann die „Schätze der Region zu heben“. Aber das setzt voraus, dass ein Chefredakt eur die Region ebenso mag und die Nöte, Sorgen und Interessen der Leser aus den Regionen wi kennt und entsprechend Ernst nimmt.

  43. genauso sagt:

    Meine Desk-Erfahrungen sind ähnlich bescheiden. Viel mehr bürokratischer Aufwand. Es bleibt kaum noch Zeit für Geschichten und das Blatt sieht nicht gut aus. Früher funktionierte das viel besser.

  44. Naive Kannibalen sagt:

    Die Kannibalisierung durch „DerWesten“ war mir selten so augenfällig wie im letzten halben Jahr, nachdem ich als Redakteur bei der WR aufgehört habe. Weil gleich am nächsten Tag die WR im Briefkasten fehlte, habe ich meinen Lokalteil vorerst übers Internet weiter gelesen. Fazit nach ein paar Wochen Testphase: Kein Problem. Print ist absolut überflüssig – lässt sich alles kostenlos aus dem Netz saugen. Also kein Abo. Hätte ich mir zwar nicht träumen lassen (wie noch vor einem Jahr so vieles nicht). Aber nur aus alter Verbundenheit die WR zu abbonieren, so weit geht die Liebe denn doch nicht mehr. Übrigens hatte mir auch sowieso niemand mehr ein Abo angeboten. Schien denen nicht einmal die Mühe Wert zu sein.

  45. Hürdenläufer sagt:

    @Naive Kannibalen: Stimmt exakt. Es war nach dem Redaktionsabschied richtig schwierig, an ein kostenpflichtiges WR-Abo heranzukommen. Vielleicht wollen sie gar keine lästigen Abonnenten mehr und bauen deshalb bürokratische Hürden auf. Schließlich hat es doch noch geklappt. Aber es juckt mich beinahe täglich, das Abo zu kündigen.

  46. auge sagt:

    diese richtung stimmt auch nicht…
    wenn man andauern kunden hört die sagen…
    warum soll ich mein abo behalten? ist doch alles kostenlos in der westen!!!!

    was will man da noch entgegenen?
    aus verbundenheit weiterhin papier bestellen?
    nenene so was verrücktes..

    das ist so als wenn die tankstellen den treibstoff kostenlos verteilen würden!

  47. […] WAZ-Mediengruppe: Der Kampf um das Lokale geht weiter (interessante Kommentare!)… Medienmoral-NRW […]

  48. falsch! sagt:

    Dazu passt, dass der Westen auch hier mit bewusst falschen Zahlen operiert. Da wird behauptet, dass inzwischen 70 Prozent der Online-Nutzer Nicht-Leser sind, damit die doofen Redakteure schön alles weiter ins Netz stellen.
    .
    Um diese Zahl zu ermitteln, müsste man allerdings entweder die Fähigkeit im IP-Hellsehen haben oder eine empirisch-fundierte (!) Befragung gestartet haben. Beides ist natürlich nicht der Fall.
    .
    Erst gestern hat mich noch ein Bekannter enttäuscht, den ich aber auch verstehe: Hey, tut mir leid, habe die Zeitung gekündigt, steht doch alles im Internet. Ich lese jetzt da und habe mit die Welt fürs Überregionale abonniert…
    .
    Am meisten ärgert mich in dem Zusammenhang auch die Haltung der Mehrzahl der Westen-Leute. Die sehen nur ihr Klickzahlen-Schiffchen und machen sonst die Augen zu. Wenn der Tanker aber absäuft, dann ist es auch mit dem Westen vorbei. Dann liefert keiner mehr Content. Vielleicht reicht es ja dann noch als virtuelle Spielhalle mit Online-Games ohne Redakteure.

  49. FreierFotolieferant sagt:

    Der ganze Onlinebereich lebt doch von der Hoffnung auf eingeblendete Werbung. Für den User ist das jetzt schon ein nervendes Gezappel – mit der Folge das er schnell einen Werbeblocker installiert.

    Das Portal derwesten.de ist ein Meto-Produkt: Keine Innovation, sondern reines Abkupfern anderer Konzepte, natürlich mit zeitlicher Verzögerung. Mit Memoryspielen hat man vor Jahren jemanden begeistern können.

    Fotostrecken sind wirklich eine Erweiterung zum Print, da der eingeschränkte Platz der Zeitung fehlt. Aber um wirklich gute Fotostrecken machen zu können benötigt der Fotograf Zeit und muss wie ein Redakteur arbeiten können. Zum einen fehlt die schreibende Erfahrung, zum anderen ist der Zeitfaktor ganz entscheidend – in dem Gedränge der Vormittagstermine braucht man das schnelle, aussagekräftige Foto, für Inhalte muss eine eventuell vorhandene Presseinfo herhalten.

    Die von Oliver Multhaupt geforderte Agenturmäßige Verschlagwortung ist eine schöne Idee – aber so wie er (per Dekret) diese fordert, nicht umzusetzen. Etwas mehr Hilfestellung wäre durchaus notwendig (auch vom Eingabesystem Hugo, das für eine Verschlagwortung und Beschriftung eher kontraproduktiv ist.
    Einem ganz wichtiger Aspekt einer guten Beschriftung steht aber das fehlen einer Gewinnbeteiligung der Fotografen entgegen: Ich mache ein Foto das genau an diesem Tag gebraucht und per Tagessatz bezahlt ist, jegliche weitere Verwendung bringt mir als Fotograf rein gar nichts, sprich: ich investiere Zeit, die ich besser in Fotos für freie Agenturen nutze, damit ich ggf. dauerhafte Einnahmen erziele.
    Der Vorteil der freien Agenturen besteht zudem darin das es Mitarbeiter gibt die Fotos auf ihre Vermarktbarkeit hin sichten, katalogisieren und ggf. Schlagworte hinzufügen.

    Die vom WAZ Fotopool geforderte fotografierende EierlegendeWollmilchsau, die nach getaner Arbeit beim ersten Regentropfen aus dem Bett springt und ohne Information wild durch die Gegend fährt um Katastrophenbilder aufzunehmen (für die er natürlich nicht entlohnt wird) halte ich für eine betriebswirtschaftliche Illusion.