220 Menschen demonstrieren für Pressevielfalt

In Soest haben heute (am Samstag) 220 Journalisten, Bürger und Politiker gegen die geplante Schließung von Zeitungsredaktionen in Soest, Werl und Siegen demonstriert. Umweltminister Eckhard Uhlenberg, der zu Beginn der Demo auf dem Marktplatz sprach, bezeichnete die geplanten Redaktionsschließungen der WAZ-Mediengruppe ais Katastrophe“.

Eine Zeitung wie die Westfalenpost, die für sich Anspruch nehme, Heimatzeitung für Südwestfalen zu sein, könne ihre Redaktionen in Soest (wo die Zeitung von 63 Jahren gegründet wurde) und Werl nicht so einfach schließen. Mit dem Verlust von Pressevielfalt gehe in den Städten auch Kultur und Lebensqualität“ verloren. Uhlenberg kündigte an, weitere Versuche zu unternehmen, damit in der Essener Konzernzentrale andere Konzepte auf den Weg gebracht werden.“

Mit Trillerpfeifen und Transparenten zogen die Demonstranten dann durch die sonnige Innenstadt zur Westfalenpost-Redaktion, wo eine Bodo Hombach-Figur wartete, die auf einer großen Walze saß.

Der Betriebsratsvorsitzende der Westfalenpost, Volker Dörken, brachte die Stimmung der Demonstranten auf den Punkt: Mir geht die Galle über, wenn ich sehe, was mit der Zeitung passieren soll“. Nicht nur 20 Redakteure auch Anzeigenberater und zahlreiche Boten seien von den Sparmaßnahmen betroffen. Sechzig Jahre lang wurde mit der Zeitung Geld gescheffelt, und jetzt, wo es gerade Mal nicht so gut läuft, wird sofort alles radikal weggespart“.

Der Dank der Beteiligten ging an die Journalisten-Gewerkschaften dju in ver.di NRW und DJV, die zur Demonstration aufgerufen hatten.

Weitere Fotos und Videos von der Demo hier>>>

190 Antworten zu “220 Menschen demonstrieren für Pressevielfalt”

  1. Sternstunde sagt:

    @blog-leser Danke für den Link.
    Eine echte Sternstunde: Eine 10-jährige ZeusKids-Reporterin schreibt das, was sich die ängstlichen „großen“ Journalisten der WAZ seit Monaten nicht trauen. Respekt!

  2. blog-leser sagt:

    @Sternstunde Damit wäre die Zehnjährige ja jetzt schon überqualifiziert für eine Karriere im Waz-Konzern 😉

  3. Nochn Blog-Leser sagt:

    Jedenfalls ist sie offensichtlich weiter als die tipper und tippsen hier. Die werden nun weitschweifig erklären, warum sie so etwas nicht schreiben dürfen und warum das dann trotzdem Kampf ist.

  4. blog-leser sagt:

    …aber es muss ja doch ein (mutiger) Redakteur aus Soest das Ganze ins Netz gestellt haben…

  5. sg sagt:

    @Hans Plagwitz
    Das sind keine Flurgeschichten.
    Die Betriebsräte sollten sich dazu äußern, um für Klarheit und gleichen Informationsstand für alle zu sorgen.
    Mindestens die Info, dass die Turboprämie unverändert in Anspruch genommen werden kann, sollte keine geheime Kommandosache sein.

  6. und tschüss sagt:

    Ach, wie wird mir das alles fehlen: tippse und tipper, die ihren einsamen kampf nur nach feierabend führen und bei risiken und nebenwirkungen ihren arzt oder apotheker fragen. Gewerkschafter wie verdi.mitglied, die sich beim malte-hinz-dju-komplex an der quadratur des kreises versuchen und zur samstagsdemo auf irgendeinem sauerländer kartoffelacker aufrufen. Realos wie sg, die sauber kalkulieren, wie der turbo-vorruhestand aussieht. Tenrix, der bei seinem freigang immer dann ins internet-café entwischt, wenn er morgens wieder seine pillen nicht genommen hat. Nicht zuletzt das protestblog, dieses überaus geniale überdruckventil, das die wutanfälle aus der waz-belegschaft ins nirwana des virtuellen raumes leitet.
    Eine sache gibt es, die mir nicht fehlen wird: Es ist die zeitung, für die ich fast zwei jahrzehnte selbst geschrieben habe.

  7. zeilenschinder sagt:

    Eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben, sondern nur noch lesen. Aber ich hoffe sehr, „Nochn Blog-Leser“, „Franzosen“ und „und tschüss“ sind keine Kollegen, sondern einfach nur Blog-Schwätzer. Leute, die das Engagement anderer verspotten (und vermutlich selbst nichts tun, außer öffentlich ihren Steuervorteil bei Abfindungszahlungen auszurechnen), noch nachtreten und Häme kübeln, wenn andere gegen die weit verbreitete „Wir können doch sowieso nichts machen“-Lethargie anschreiben, mochte ich noch nie.
    .
    Ich kann „Nochn Blog-Leser“ aber noch ganz kurz erklären, warum wir über das eigene Haus nicht schreiben dürfen: Eine zehnjährige Zeus-Reporterin kann nicht wegen geschäftsschädigen Verhaltens entlassen werden. Ich schon.

  8. Klaus sagt:

    Oh, hättest Du geschwiegen, Zeilenschinder!
    ..
    Willst Du jetzt etwa journalistische Laien verschaukeln oder bist Du selbst einer? Natürlich kann eine Zehnjährige nicht entlassen oder sonst belangt werden. Aber sie kann auch nichts allein veröffentlichen. Und verantwortlich ist der- oder diejenige, der die Veröffentlichung des Kinder-Beitrages zugelassen bzw. ihn nicht gelöscht hat. In unserem Hause sind das immer noch Redakteurinnen und Redakteure – in diesem Fall also entweder jemand von der JSR oder von WAZ NewMedia. Beides 100-prozentige Tochtergesellschaften der WAZ Mediengruppe. Du solltest besser „nicht ganz kurz erklären, warum wir über das eigene Haus nicht schreiben dürfen“, wenn Widersprüche derart augenfällig sind. Das Dumme ist, dass auch unsere Leserinnen und Leser es merken, wenn sie auf eine solch‘ plumpe Art vera….. werden.
    ..
    Abgesehen davon kann ich es sehr gut verstehen, wenn sich Leser darüber ärgern, dass über das ganze Drama kein einziges Wort in ihrer WAZ, NRZ, WR und WP steht. Und IST auch nicht zu verstehen, warum auf der WAZ-Tochter DerWesten das ganze Schickler-Konzept veröffentlicht ist, wir aber nichts darüber schreiben. Wieso ist auf DerWesten online etwas möglich, das im Printbereich derselben Mediengruppe angeblich zu Entlassungen führen soll? Da gibt’s nichts zu erklären und zu rechtfertigen – das IST bescheuert. Das kapiert keiner. Ich übrigens auch nicht, und ich bin seit 25 Jahren in dem Laden. Deshalb sollten wir uns nicht aufs hohe Ross setzen, wenn sich hier Leute ohne Innensicht erst recht immer wieder laut darüber wundern. Wir sollten deren Meinungen ernst nehmen. Sonst verlieren wir noch mehr Leser.

  9. Hans Plagwitz sagt:

    @Klaus: Hast Du Deine/Unsere Leser schon im Print über die Veränderungen, die sie erwarten, informiert?
    Wenn das nicht geschehen sein sollte, warum nicht?

  10. Medienmoral sagt:

    Liebe Blogleserinnen- und leser,
    hier ein sonntäglicher Hinweis auf einen interessanten Beitrag über den Verleger Dirk Ippen und seine publizistische Strategie
    „Die Lokalzeitung als Zugpferd in der Krise“
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/934650/

  11. Klaus sagt:

    @Hans Plagwitz
    .
    Bitte genau lesen: Ich habe von keinem Einzelnen gefordert, auf eigene Faust die Leser zu informieren. Ich halte es aber
    .
    a) für einen fundamentalen Fehler der Verlagsspitze und Chefredaktionen, in dieser Hinsicht keinen sauberen Journalismus zu betreiben und dabei sogar noch völlig unerklärliche Unterschiede zwischen Print und Online Unterschiede zu machen,
    .
    b) für einen mindestens ebenso großen Fehler, sich hier über Leserinnen und Leser zu erheben, die genau das (m.E. völlig zu Recht) kritisieren.
    .
    Jetzt verstanden?

  12. Klaus sagt:

    Tschulligung, ein Unterschied zuviel

  13. Hans Plagwitz sagt:

    @ Klaus
    Ich habe eine ganz klare Frage gestellt und Dir nicht irgendeine Aufforderung unterstellt.
    .
    Jetzt verstanden?
    .
    Die Frage hast Du nicht beantwortet!

  14. Franky sagt:

    @Hans Plagwitz

    Was soll denn der inquisitorische Blödsinn? So wie der Ministerialrat nicht für den Minister auf eigene Faust wichtige Erklärungen abgeben kann, so können dies auch keine Redakteure für die Verlagsleitung. So war Klaus auch ohne weiteres zu verstehen. Wollen Sie ihm Feigheit unterstellen, weil er sich nicht nachts ins Verlagshaus schleicht und eigenmächtig Texte ins Blatt hebt?

    Sie sind ja einer der wortmächtigen Scharfmacher hier. Einen Ihrer früheren Beiträge verstehe ich so, dass Sie nicht zu jenen gehören, die vor der Besetzung des Bahnhofs die Bahnsteigkarte lösen. Nun denn, wenn Sie nicht als Hänschen Maulheld und Salon-Revolutionär in die Geschichte dieses Blogs eingehen wollen, schlage ich vor, dass Sie so langsam mal mit der Revolution beginnen, die Sie hier indirekt annoncieren. Ich werd‘ dann drüber berichten, versprochen.

  15. anderes wort für gegenwehr sagt:

    Lokalredaktion Soest zu, Ärzte weg. In Westfalen und dem Verbreitungsgebiet ihrer Post bröckeln die Standortfaktoren des Kreis Soest.
    ´.
    Der Kreistag Soest hat wohl am 12.03.09 ein Problem gehabt: Kreisausschuss.
    Fraktionsantrag 20/2009 „Ärztemangel im Kreis Soest“. anderes wort für gegenwehr – ähh, das war´s wohl.
    .
    Migranten-Demokratie NRW. Gegenwehr statt wegmiggen! Fällt Euch was ein? Vielleicht: „lesen, was gesund macht“

  16. Hans Plagwitz sagt:

    Werter Klaus, werter Franky,
    .
    ich gehörte wie tippse und Zeilenschinder von Anfang an zu denen, die begründeten, warum eine Veröffentlichung in eigener Sache zumindest im Printbereich nicht möglich ist. Was soll das dann mit „Hänschen Maulheld“? Wenn schon zitieren, dann bitte den Zusammenhang betrachten! Das Lenin-Zitat war eine Antwort auf die französische Sony-Aktion. Auch Ihnen, Franky, sollte als journalistisch Außenstehendem bekannt sein, wie das mit Zitaten ohne Zusammenhang ist.
    Und Klaus habe ich eine Frage gestellt, die ich als Replik auf seine harsche Antwort an Zeilenschinder verstehe. Wenn Franky das als inquisitorischen Blödsinn wertet, sei es ihm freigestellt. Ich habe zu den Beiträgen von Klaus und Franky auch eine Meinung, die ich aber für mich behalte, da ich nicht wie sie das Klima vergiften möchte.

  17. Michaela sagt:

    Hans Plagwitz, so ganz verstehe ich deine Aufregung nicht. Es ist doch tatsächlich so, dass jemand in einer Redaktion für eine Veröffentlichung geradestehen muss, auch wenn es der Text einer 10-Jährigen ist. Wenn hier im Blog jemand etwas anderes suggeriert, dann ist das schlicht Unfug. Nichts anderes hatte Klaus auf den Beitrag von Zeilenschinder geantwortet.

  18. einwurf sagt:

    Vielleicht hilft der Diskussion die Erkenntnis, dass ein CR einer unserer Zeitungen höchstselbst in die Berichterstattung über die Demonstration eingegriffen haben soll…

  19. waz969 sagt:

    Der etwas weiter oben von „Medienmoral“ verlinkte Beitrag “Die Lokalzeitung als Zugpferd in der Krise” ist lesens- und bemerkenswert:
    Da stehen sich also nun zwei Modelle gegenüber. Das Ippen-Modell, das konsequent versucht, lokalen und sublokalen Solidarnetzen ein passendes Zeitungsangebot zu machen, auf der anderen Seite das Schickler-Hombach-Reitz-Modell einer zunehmend entlokalisierten Regionalzeitung, deren Lokalteile nicht mehr vor Ort, sondern von Regio-Desks produziert werden sollen.
    Für beide Modelle liegen inzwischen Erfahrungen vor, die eine klare Sprache sprechen. Mit den 20 Lokalausgaben (!) des Münchener Merkur hat Ippen 2008 in München zwar auch einen Auflagenverlust (von 248.000 auf 245.000 Exemplare) hinnehmen müssen, aber Reitz hat mit seiner Regio-Ausgabe Vest die Auflagen der dort ehemals selbständigen Lokalausgaben in nur zwei Jahren halbiert. Ippen hat in München als lokale Konkurrenz u.a. die Süddeutsche Zeitung.
    Die Lokalzeitungen von Ippen sind nicht auf Hochglanz und Magazin-Anspruch getrimmt, sauberes Handwerk und die Verpflichtung „Lokales First“ stehen dort oben auf der Agenda.

    Mit solchen Rezepten macht man keine Schlagzeilen in anderen Medien, aber man hat offenbar zufriedene Leser.

  20. zeilenschinder sagt:

    1. Das „Klaus“ jetzt kneift, habe ich erwartet. Es gibt so eine Sorte Leute, die gerne andere in die erste Reihe schieben, und sich dann gerne alles aus der Ferne ansehen. „Nun kämpft mal schön für uns.“ Ich habe das beim letzten Streik zur Genüge erlebt, mit genau diesem Zitat der Streikbrecher, und @Hans Plagwitz offensichtlich auch.
    .
    2. In dem WP-Text ist eine nicht-repräsentative Umfrage einer Zehnjährigen in drei oder vier Sätzen wiedergegeben. Tenor: Die Leute sind traurig, dass es bald keine WP mehr gibt. Das steht im WP-DerWesten-Internet, das ohnehin kaum jemand liest; ich behaupte mal, das hier lesen mehr Leute als den Soester WP-Auftritt im Netz. Stand das übrigens auch in der gedruckten WP?
    .
    3. @Franky: Hans Plagwitz ist kein Scharfmacher oder Maulheld und schreibt keinen Blödsinn. Er sagt vielmehr, ebenso wie ich und einige wenige andere hier, klar seine Meinung und nennt auch Namen. Klares Formulieren gehört zum journalistischen Handwerk. Auch der „Original-Plagwitz“ war so einer. Was deine Forderungen an ihn angeht: siehe 1.

  21. 1000 Fragezeichen sagt:

    ….es soll mittlerweile einen CR geben, bei dem es scheint , dass er langsam die Nerven verliert. Aussagen „Wann kündigt ihr denn endlich sonst sind wir gezwungen, diese Kündigungen auszusprechen“ tragen bestimmt nicht mehr zu einem effektiven Arbeitsklima bei. Und zumal als ArbeitnehmerIn einem immer eingebleut worden ist, sei nie so blöd und kündige von Dir aus, wenn Du keine Alternative hast.
    .
    Mein Güte WAZ-Mann, was ist bloß aus Dir geworden? Ich meine, das dass alles eine erschreckende Entwicklung nimmt! Glaubt man in Essen allen Ernstes noch, dass trotz wohlwollender Turboprämie und anderen Zuckerstückchen nach dieser „Abwicklung“ noch allerorts eine gute Zeitung gemacht werden kann, wenn soviel verbrannte Erde hinterlassen wird?
    .
    Das Konzept von Ippen sehe ich auch zukunftsträchtiger als irgendwelche Zeitungspläne mit Regio-Desks und anderem Konzept-Gehampel, die allesamt nur durch höchster Theorie vom Reißbrett stammen und deren praktikable Umsetzung und Erfolgsaussichten durch nichts bewiesen ist.
    .
    Aber machen wir uns nichts vor, Herr Ippen ist Verleger der alten Schule und kein angestellter Manager. Es ist sein Laden, der durch seine unternehmerischen Geschicke entweder toppt oder floppt. Ein angestellter Manager zieht aber wie eine Karawane weiter, wenn sein Konzept floppt. Aber auch ein Herr Ippen wird seine Belegschaft nicht mit Samthandschuhen anfassen, der steht auch unter Kostendruck und wird vermutlich dort genauso Zumutungen abverlangen.

  22. waz969 sagt:

    Hier soll auch kein Denkmal für Ippen gebaut werden. Aber mir ist doch ein Verleger lieber, der zwar einen Sparkurs fährt, aber dies mit vernünftigen Konzepten für die Zukunftsfähigkeit seiner Zeitungen; jedenfalls lieber als ein Club von Ignoranten und Blendern, die ihre Zeitungen fü eigene Eitelkeiten missbrauchen und mit falschen Konzepten kaputtsparen.
    Das Zeitungsgen hat Ippen wohl von seinem Vater geerbt – Miteigentümer der WAZ in Gründerzeiten. Wenn man so will, baut Ippen genau aufs WAZ-Konzept dieser Gründerzeit…

  23. Hallo Spiegelfechter, liebe Schattenboxer! sagt:

    Ist euch schon mal der Gedanke gekommen, daß hier Honorar-Zersetzer ihr Unwesen treiben? Solche, die den Auftrag haben, hier nahezu täglich gebetsmühlenartig zu wiederholen, daß in eurem Verlag demjenigen fürchterliche Konsequenzen drohen der das Maul zu weit aufreißt? Die immer wieder schreiben, daß Journalisten, die es wagen, in ihren Zeitungen auch nur leise Andeutungen über den WAZ-Umbau zu verlieren, „wegen geschäftsschädigen Verhaltens entlassen“ (zit. n. zeilenschinder) werden? Solche, die immer wieder 101 Argumente dafür finden, daß ausgerechnet Journalisten ausgerechnet und vor allem bei der WAZ-Gruppe die Hände gebunden sind, wenn sie ihre Arbeitsplätze nicht gefährden wollen. Und so weiter, und so weiter…
    Eure Konzernspitze kann sich über diese Beträge jedenfalls sehr freuen.

  24. Stimmt sagt:

    @Hallo…
    der gleiche Gedanke kam mir die Tage auch schon. Nennt doch bitte mal ein Beispiel für einen festangestellten Redakteur, der in den vergangenen 50 Jahren bei den WAZ-Titeln wegen eines derartigen Artikels gefeuert wurde.
    Es gab mal böse Worte für einen, aber mehr auch nicht.
    Wenn man manche hier liest, glaubt man, ihr schreibt im Gulag-Monatsblatt oder der KZ-Illustrierten.
    Dürfen die von der WR im Sport eigentlich noch schreiben, dass Schalke vor Dortmund steht?

  25. Blog-Leser sagt:

    Nach wie vor fehlen überall Fakten – das was Journalisten eigentlich ausrecherchieren sollen…
    Wann erfolgen welche Schließungen?
    Wo geht das Personal hin?
    Werden die Abos im Kreis Soest aufgegeben?
    Wie geht es im Sauerland weiter?
    Hat die Schließungswelle dort bereits alle WR-Redaktionen im Sauerland erwischt?
    Fragen über Fragen, stattdessen nur schnödes Aufeinanderrungehaue.
    Arme WAZ-Gruppe…

  26. WR-Wittgenstein dicht sagt:

    Auch die WR-Ausgabe Bad Berleburg wurde zum Wochenende für die Leser völlig überraschend zu diesem Zeitpunkt geschlossen. WR-Leser wurden ohne Vorankündigung oder Hinweis von Verlag und Redaktion mit dem WP-Lokalteil konfrontiert.

    Nachfolgend dokumentiert eine Reaktion aus der Wittgensteiner Kommunalpolitik:

    An die WR-Redaktion Bad Berleburg/Chefredaktion Dortmund:

    „Sehr geehrte Damen und Herren,

    in der Hoffnung, nicht zu spät zu sein, möchte ich Sie bitten, diesen
    Leserbrief noch in der Samstagsausgabe der Rundschau am 14.03.09 im Lokalteil Wittgenstein zu veröffentlichen.

    Es ist uns ein ganz dringendes Bedürfnis uns bei den Mitarbeitern dieser
    Lokalredaktion für Ihre wirklich gute Arbeit zu bedanken.
    Leider kam die Schließung so plötzlich, das unser Leserbrief womöglich auch zu spät ist.

    Bitte finden Sie eine Möglichkeit diesen Brief zu veröffentlichen, da man
    auch mal den Machern danken muss.- Sie kommen sonst immer zu kurz. Wir werden diese Herren, die uns in langen Jahren und zahlreichen Sitzungen begleitet haben, sehr vermissen.
    Vielen Dank nochmals an ALLE.

    Mit ganz herzlichen und freundlichen Grüssen

    Die FDP-Fraktion in Erndtebrück“

    Leserbrief vom Freitag, 13. März, an die Redaktion:

    „Mit großem Bedauern haben wir durch Radio Siegen erfahren, dass die
    Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau in Bad Berleburg schon ab Montag geschlossen ist. Die letzte Ausgabe wird also am heutigen Samstag erscheinen.

    Wir möchten uns auf diesem Wege in diesem Leserbrief ganz herzlich bei den Redakteuren der Rundschau in Bad Berleburg für Ihre objektive Berichterstattung aus den Rats- und Ausschusssitzungen in Erndtebrück bedanken. Der Kontakt zwischen
    den Redakteuren und unserer Fraktion war über viele Jahre durch eine
    vertrauensvolle Zusammenarbeit geprägt.

    Wir wünschen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihre weitere
    berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

    Für die FDP Ratsfraktion Erndtebrück“

    Antwort von Malte Hinz, Chefredakteur Westfälische Rundschau:

    „Sehr geehrte

    herzlichen Dank für Ihr Schreiben, das den Kollegen in Bad Berleburg und der Westfälischen Rundschau insgesamt sehr gut getan hat. Angesichts der Krise der nordrhein-westfälischen Tageszeitungen hat – das ist Ihnen sicher bekannt – die WAZ-Mediengruppe entschieden, „Doppelstrukturen“ an ihren Standorten zugunsten der verlagseigenen Zeitung mit der größeren Auflage vor Ort aufrzugeben. In Bad Berleburg traf es leider die Westfälische Rundschau. Das bedauern wir natürlich sehr. Dennoch müssen Sie auch künftig nicht auf die WR verzichten. Unser „Mantel“ erscheint schließlich auch künftig in Ihrer Region – dann allerdings mit den lokalen Inhalten unserer „Schwesterzeitung“ Westfalenpost. Ich hoffe, Sie bleiben uns auch in Zukunft gewogen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Malte Hinz

    Westfälische Rundschau/WAZ
    – Chefredaktion -„

  27. WR-Wittgenstein dicht sagt:

    P.S. Der Leserbrief kam zu spät. Die Redaktion war bereits zu gemacht.

  28. ein soester sagt:

    Und wann soll bei uns in Soest die WP eingestellt werden? Es wurde schon gemunkelt, dass eine Mini-Redaktion erhalten bleiben soll. Aber das wäre doch ein Widerspruch?

  29. Medienmoral sagt:

    mit der Frage „Gibt es eine Zukunft ohne Zeitung“ beschäftigt sich der Kollege David Schraven bei den Ruhrbaronen. Hier der Link zu dem lesenswerten Beitrag
    http://www.ruhrbarone.de/gibt-es-eine-eine-zukunft-ohne-zeitung/
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  30. Dr. Faust sagt:

    habe ich durch Zufall entdeckt:

    > http://www.salzkotten.tv/topthema

    es handelt sich um Bürgermeinungen, denen man auch die Lokalpresse vor der Haustür genommen hat….

  31. Rundschau-Leser sagt:

    Interessant der Bericht über Wittgenstein, ich selbst als Leser der Rundschau habe von der Schließung am Wochenende gar nichts mitbekommen.
    Weder in der Zeitung, noch aus Radio Siegen.
    Was lese ich denn jetzt in meinem Lokalteil? Etwa die Westfalenpost? – Vor Jahren musste ich von der WP zur WR wechseln, da die lokale Berichterstattung in der WP sehr einseitig gelastet war. Kann es denn nun sein, daß ich wider meines Wissen einfach nun wieder zum WP Leser werde?
    Das kann ich gar nicht glauben. – Kann sich die WAZ-Gruppe denn leisten, die Menschen nicht zu informieren? Und so etwas passiert in einem Medium, die sich damit auszeichnen, Informationen zu verbreiten??
    Reichlich unklug. Sicherlich werden die Leser dann Konsequenzen ziehen müssen.

  32. Salzkotten sagt:

    Hier ist der Link von Dr. Faust

  33. Sven sagt:

    mit der Frage „Gibt es eine Zukunft ohne Zeitung“ beschäftigt sich David Schraven bei den Ruhrbaronen. Hier der Link zu dem lesenswerten Beitrag
    http://www.ruhrbarone.de/gibt-es-eine-eine-zukunft-ohne-zeitung/
    ciao, Sven

  34. zeilenschinder sagt:

    @Hallo Spiegelfechter, liebe Schattenboxer!: Dann schreib‘ mal schön…

    Was die Siegerländer/Wittgensteiner Ausgaben angeht – manchmal kann dieses Haus sehr schnell sein. Vor allem, seit sich der Maxime „Papier sparen“ so ziemlich alles unterordnen muss.

  35. Micha sagt:

    @zeilenschinder „Dann schreib‘ mal schön…“
    Muss man das verstehen? Der Autor des betreffenden Kommentars scheint nicht zum Verlag zu gehören. Was soll er denn schreiben?

  36. zeilenschinder sagt:

    @Micha: Was er schreiben soll – nun, einen Leserbrief vielleicht, oder einen Kommentar auf DerWesten.de unter dem betreffenden Beitrag; da steht ja einiges über die Schickler-Papiere. Wenn er oder sie nicht zum Konzern gehört, hat er oder sie ja auch nichts zu befürchten. Aber warum wohl kommentiert von Anfang an kein einziger WAZ/WR/NRZ/WP-Journalist die Westen-Beiträge? Ganz einfach: Weil wir unsere IP-Adressen nicht bei Lyssa abliefern wollen.

  37. Micha sagt:

    @Zeilenschinder: „Weil wir unsere IP-Adressen nicht bei Lyssa abliefern wollen.“
    .
    Mein Gott, ihr arbeitet bloß bei der WAZ und nicht bei der Stasi. Die personenbezogenen Daten zu IP-Adressen gibt Dein Provider nur auf richterliche Anordnung hin und bei Straftaten heraus und nicht, wenn ihn „Lyssa“ danach fragt.
    .
    Wer seine Paranoia ausleben will, der kann sichja hier kostenlos austatten: http://www.foebud.org/datenschutz-buergerrechte/vorratsdatenspeicherung/privacydongle/index Damit kannst dann auch Du bei „DerWesten“ Deine Meinung sagen.
    .
    Im Übrigen finde ich das Ansinnen, dass jetzt Leser in Leserbriefen über die Situation bei den Zeitungen der WAZ-Gruppe informieren sollen ziemlich irrsinnig.

  38. Lachsalve sagt:

    Ein Witz ist übrigens das Impressum der WR. Da stehen einige Leute drin, die überhaupt nicht mehr in der Redaktion sind.

  39. Medienmoral sagt:

    mit der Frage „Gibt es eine Zukunft ohne Zeitung“ beschäftigt sich David Schraven bei den Ruhrbaronen. Hier der Link zu dem lesenswerten Beitrag
    http://www.ruhrbarone.de/gibt-es-eine-eine-zukunft-ohne-zeitung/
    wie zukünftig die Bezahlung der Journalisten, Grundgehalt + Bezahlung nach Klicks, aussehen könnte, darüber berichtet die taz am Beispiel der schwedischen Internet-Zeitung Nyheter24
    http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/klicks-als-kick/
    mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw

  40. Grigorij Potemkin sagt:

    Brüderchen, wenn ihr chabt nur Zeitung noch als Fassade und Fake, warum sollt ihr nicht haben Fake-Redakteure? Attrappe hat sich sehrrr bewährt.

  41. Lachsalve sagt:

    @Potemkin
    *lol*

  42. Rundschau-Leser sagt:

    Hier findet ein solcher Betrug am Leser statt. Meinen Blick ins Internet abends kann ich mir jetzt sparen.
    Lokalnachrichten aus Wittgenstein spärlich und armselig. Morgens in die „Rundschau“ – unerfreulich. – Von nun an nur noch Einheitsbrei. (Viel Spass bei der Kommunalwahl)
    Hat man wirklich geglaubt das merkt keiner? Der gewohnte Leser merkt doch den Qualitätsunterschied. Aber die Leser werden ja anscheinend für blöd gehalten. Getreu dem Motto, wenn nichts anderes da ist, wird man sich schon daran gewöhnen. Aber zum Glück gibt es ja noch eine Alternative. Vielleicht sollte man mal zur Aufklärung das Wochblatt heranziehen – vielleicht halten die noch etwas von Pressevielfalt. Wäre natürlich überaus peinlich, aber wenigsten ehrlich gegenüber dem, der zahlt.

  43. porschekiller sagt:

    @Micha

    Naja, das mit den IP-Adressen muss Lyssa nicht beim Staatsanwalt beantragen, denn sowohl die WAZ-internen als auch die Server-Adressen von derwesten bleiben ja „im Haus“, sprich: sie stammen zum größten Teil noch aus der guten, alten cityweb-Zeit und Lyssa braucht nur einen der WAZ-Netzadmins zu „befragen“. Bloggen aus’m Büro läuft da also schon mal unter berechtigter Paranoia…

    Aber der „Tor“-Hinweis ist schon korrekt. Nur frage ich mich natürlich, ob Diejenigen, die in so einer angst-gesteuerten Umgebung weiter arbeiten wollen, sich nicht schon längst in einem Stasi-Staat im Staate befinden und sich damit arrangiert haben.

  44. Micha sagt:

    @porschekiller
    Angstgesteuerte Umgebung, das trifft es wohl sehr genau, wenn man sich hier manche Kommentare vergegenwärtigt. Allerdings: Wer so dusselig ist, seinen WAZ-Arbeitsplatzrechner zum Bloggen und Privatsurfen zu benutzen, der sollte sich in diesen Zeiten sowieso nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen.

    Da fällt mir ein: Mancher hat vielleicht noch privat einen alten Cityweb-Account. Da ist dann natürlich auch Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.

  45. Tristan sagt:

    Eine neue Blüte aus der Verlagsabteilung „Leserveralberung“: Soester, die die WP aufgrund der offiziell von GF Hombach im Fernsehen verkündeten Redaktionsschließung und dem damit verbundenen kompletten WAZ-Rückzug abbestellen, bekommen ein Schreiben mit folgendem Wortlaut:
    „(…) Wir bedauern sehr, dass Sie Ihr Abonnement der WP kündigen möchten. (…) Die WP liefert Ihnen jeden Morgen viele Informationen aus der Region und aller Welt regelmäßig nach Hause. Es wäre schade, wenn Sie auf diesen Service künftig verzichten wollten. Vielleicht überlegen Sie es sich ja noch einmal.
    Kennen Sie unsere Lese-Angebote? Wir finden sicher genau das richtige Abo für Sie und beraten Sie gerne! (…)“
    Ist der Leserservice etwa noch nicht auf dem neuesten Stand? Lesen die nur die eigenen Blätter und wissen deshalb nichts?
    Eine Lachnummer, wenn’s nicht so traurig wäre.

  46. 1000 Fragezeichen sagt:

    Schön ist auch die absolute Peinlichkeit, dass auf den umgebauten Mescheder und Bad Berleburger WR-Seiten noch hervorragend die WP-Vignette, das Impressum und die Infobox mit E-Mail-Adresse der WP den Leser angrinsen. Noch nicht einmal hier wird sich die Mühe gemacht, die Elemente auszutauschen, die E-Mail-Anschrift umzuleiten und die WR virtutell weiter existieren zu lassen. Mit besten Wissen und Gewissen werden die Leser da im dortigen Bereich verarscht, daher ist auch kein Wunder, dass im dortigen Bereich die Abbestellungen nur so hageln!
    .
    Und unter den Bedingungen läuft der Wettbewerb “Wir sind Zeitung” weiter? Unfassbar!!!! Was soll man dem potentiellen Neu-Leser denn erzählen? Der entscheidet sich womöglich für eine WR, die dann 8 Wochen später vielleicht in der Form nicht mehr erscheint!

  47. Wazzens sagt:

    Ja wenn der Leser doch so doof ist und es nicht merkt!

    Auch in der Pilot-Redaktion Warstein gibt es noch einen WR-Bodensatz, der zumindest noch zum Leser-Prämien-hinundher-Schieben taugt. Inhaltlich war die alte WR aber frecher.

  48. Schnarch sagt:

    zzz zzzz zzzz zzz zzzz zzz zzz ….

  49. wach sagt:

    @Schnarch: Wer meldet sich da aus dem Schlaflabor? Medienmoral: Werden solche Schnarchlaute inzwischen publizistisch auch als Kommentare anerkannt? Oder soll mit diesen Lauten eine Zustandsbeschreibung dieses Forums vermittelt werden?

  50. Zornigunde sagt:

    Tut mir wirklich Leid, liebe WR-Mitarbeiter, aber als Abonnentin der „Wittgensteiner“ (höhöhö)-Ausgabe der WR habe ich nur eine Wahl: Nämlich Abbestellung!
    Das, was ich mal bestellt habe, ist nicht mehr drin. Der für mich wichtigste Teil – der Lokalteil – existiert nicht mehr. Statt dessen verderben mir die Mitarbeiter der WP-Lokalredaktion, deren erzreaktionäres Geschreibsel ich seit Jahren nicht mehr lese, schon beim Frühstück die Laune!
    Als größte Unverschämtheit empfinde ich, dass die Abonnenten nicht mit einem einzigen Wort auf diese Veränderung hingewiesen wurden. Alles nach dem Motto: Die sind ja so blöd, die merken das bestimmt nicht.
    Die für uns bittere Konsequenz ist: Wir können nicht mehr fristgerecht kündigen, sondern müssen uns noch drei Monate jeden Morgen ärgern und noch dafür bezahlen!