Sozialplan unterschrieben

Essen. Am 30. April ist der Sozialplan für die Beschäftigten von WAZ, WP, NRZ und WR von der Geschäftsführung der WAZ-Mediengruppe unterschrieben worden. Sechs Wochen hatten die Betriebsräte auf die Unterschrift warten müssen. Mit dem Sozialplan ist auch eine Betriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung unterzeichnet worden. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit zwar immer noch nicht ausgeschlossen, werden aber nach Einschätzung der Betriebsräte unwahrscheinlicher, da jetzt auch noch der Jahrgang 1953 in die Altersteilzeit einbezogen werden kann.

Mehr darüber sollen die Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung erfahren, die innerhalb der nächsten drei Wochen stattfinden soll.

240 Beschäftigte sollen bislang einen Vertrag unterzeichnet haben. Viele sind mit einem Aufhebungsvertrag aus den Redaktionen ausgeschieden, andere sind in Alterzeit gegangen oder haben ihre Arbeitszeit verkürzt.

Der WAZ-Mediengruppe reicht der Stellenabbau noch nicht aus. Weitere 30 Stellen sollen möglichst noch kurzfristig über Aufhebungsverträge abgebaut werden.

233 Antworten zu “Sozialplan unterschrieben”

  1. Alter Kollege sagt:

    @sauerland
    Nicht missverstehen: Notwendig ist die Diskussion jetzt leider wohl, wenn ich mir die Reaktionen der (vermutlich auch Siegener) Kolleginnen und Kollegen hier durchlese. Nur hätten Hinz & Fligge sie von vornherein vermeiden können und müssen.

  2. Frieder sagt:

    @sauerland @Alter Kollege
    Machen wir uns nix vor. Siegen ist Hospizredaktion. Wenn die alten Redakteure weg sind, ist Schicht. Ist die Auflage im Keller, lassen betriebsbedingte Kündigungen durchsetzen. Das läuten die jetzt schon ein.

  3. wazzens sagt:

    Der WP-Silvesterlauf hat einen neuen Sponsor – die Sparkasse. Immerhin, nach den Abos verlieren wir zumindets nicht auch diese Traditionsveranstaltung an die Anzeiger-Konkurrenz, die in drei Wochen den Kreis Soest fast komplett übernimmt…

  4. sauerland sagt:

    # alter Kollege, #frieder: Hier sind wir uns völlig einig. Wenn die Altersteilzeitler weg sind, wird hier in der Tat abgeschlossen. Alles andere wäre ein Wunder (aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt). Angeblich ist ja auch der Mietvertrag für die Redaktion nur bis zum Ende des Jahres abgeschlossen…
    Im übrigen glaube ich auch, dass man die WAZ-Strategie am Fall Siegen diskutieren muss. Ob sich hier die Phase 2 des Konzernumbaus (komplett weg vom Printgeschäft an den Rändern) andeutet?
    Interessieren täte mich in diesem Zusammenhang, wo denn die Siegener WP-Redakteure mit ihrer lokalen Kompetenz hin verweht worden sind, während die Dortmunder Kollegen nach Siegen gespült wurden.

  5. brrr sagt:

    Am 18. Juni ist nun Betriebsversammlung bei WAZ/NRZ. Was passiert da eigentlich? Hombach kommt nicht, Reitz auch nicht, nur drittklassige Verlagsvertreter. Die Abwickelung ist gegessen. Was sind das für Journalisten, die vierte Gewalt im Staat? Lachhaft. Sie haben es wohl besser auch nicht verdient.

  6. NRZ.ler sagt:

    hab mir die beiträge durchgelesen und es geht immer wieder um warstein… die strategie, die hinter der standorterhaltung steckt, ist doch ganz klar. hinter warstein beginnt das wp-land, da haben die doch alle angst vor einer konkurrenz aus dem hause ippen. also fleißig in warstein weiter produzieren und den „feind“ auf abstand halten…

  7. Wazzens sagt:

    Aber warstein ist doch schon verloren…

  8. Mittendrin sagt:

    Mal ganz was anderes: Wer hat denn am Wochenende die Panoramaseite mit der Vorstellung der neuen Zentralredaktion, die Gesichter dieser Zeitung gesehen und auch gelesen? Idee nicht schlecht, Verwirklichung sehr spät, aber immerhin. Vor allem die festgehaltenen „Schlagzeilen ihrer Träume“ unter den prägnanten Köpfen. Die meisten sehr originell und einfallsreich. Der Brüller stammt vom stellvertretenden Chefredakteur Wilhelm Klümper. Was der Willem alles so träumt erinnert an seinen täglichen einfallslosen Arbeitsalltag: „Champions-League-Finale MSV demontiert Schalke mit 4:0“. Sehr originell! Entspricht wohl aber seiner ausgeprägten Vorstellungskraft. Sechs führenden Köpfen fällt im Traum nicht ein etwas zu träumen. Allen voran Chefredakteur Ulrich Reitz. Es ist vielleicht auch besser so. Sein Traum dürfte ein Albtraum für alle anderen sein. Das wollte er uns aber nicht antun. Danke!

  9. Sub sagt:

    @Mittendrin. Kollege, Du hast etwas vergessen, übersehen. In der Mitte, am unteren Rand stehen die Köpfe aus der Redaktionstechnik, aus der Planung, aus den Sekretariaten, die Assistenten und die Redaktionsboten. Sie durften nicht träumen. Wie gesagt: Unten!

  10. Ganz unten sagt:

    „Bei der Erarbeitung des Mantels…nutzt die Titelredaktion…vor allem das Angebot dere neuen Zentralredaktion der WAZ-Mediengruppe“. Im Klartext: Wir haben selbst nicht mehr viel zu sagen, und auch nicht zu schreiben. Unter „Tagtäglich für Ihre WR“ stellten sich die verbliebenen 22 Redakteurskolleginnen und Kollegen vor – und was von der WR im Mantel (bisher) übrig blieb.

  11. Medienmoral sagt:

    Am Freitag dieser Woche findet eine gemeinsamen Betriebsversammlung der redaktionellen Belegschaften von Westfalenpost (WP) und Westfälische Rundschau (WR) in der Stadthalle Hagen statt, die dem Informationsaustausch dienen soll. Dabei sollen die „Einschnitte“ angesprochen werden, die die seit Oktober laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen für jeden einzelnen Beschäftigten mit sich gebracht haben. Angesprochen werden sollen auch die erheblichen personellen Einschränkungen, die es insbesondere im Mantel der Rundschau aber auch bei der Westfalenpost gegeben hat und die Veränderungen im Arbeitsumfeld durch die Schließung von Lokalausgaben, die Spezialisierung einiger Lokalteile, und die Übernahme von Sport und Nachrichten.
    Natürlich, so schreiben die Betriebsräte in ihrer Einladung, „gibt es bei einer solch gravierenden Veränderung Probleme, die noch ungelöst sind. Da sind vor allem die Arbeitsbelastung bei geringerer personeller Besetzung, da sind organisatorische Fragen, da geht es aber auch um die Ausrichtung auf ein qualitätsvolles Produkt und damit auf eine gesunde wirtschaftliche Zukunft“.
    Für die Geschäftsführung wird Christian Nienhaus an der Versammlung teilnehmen und Fragen der Kolleginnen und Kollegen beantworten. Ausserdem werden die Betriebsräte und die Chefredakteure berichten.
    Mit freundlichen Grüßen, medienmoral-nrw.de

  12. Remember sagt:

    @Vorstellung der neuen ZentralenRedaktion:

    Zu dem Bloghinweis: Musste den Wochenendteil erst aus dem Papiercontainer wieder herausfischen. Mindestens ein Missverhältnis ist bei den Redaktionsköpfen augenfällig: der kleinste Journalistengeist bekommt die größte Abbildung. Nicht so neu im Journalistenleben.

  13. Größtes Bild für den Gröchaz sagt:

    Das Portrait mit dem krampfig süß-sauren Lächeln? Also bitte, der größte Chefredakteur aller Zeiten (kurz: Gröchaz) hat doch wohl auch Anspruch aufs größte Portrait! Übrigens dient die ganze peinliche mehrseitige Briefmarkensammlung doch wohl überhaupt nur dem Zweck, dass unser aller Uli seine Duftmarke setzen kann: „Ich bin jetzt endgültig der ganz große Chef vons große Ganze, auch von WR, NRZ, WP, oder wie diese komischen Blättchen neben meiner WAZ bisher noch alle heißen.“
    .
    Und weil der Leser bekanntlich dämlich ist, geben wir ihm auch gleich schriftlich, dass fortan auch in den Mantelteilen die meisten Inhalte aus derselben Content-Küche kommen. Schöne neue WAZ-Welt: Egal was Du bestellst, es gibt immer dasselbe. Mahlzeit!

  14. Bitter sagt:

    @Größtes Bild… Wenn in ein paar Monaten der gemeine Leser erst einmal halbwegs gefressen hat, dass sowieso irgendwelche WAZ-Leute (hab‘ ich gelacht: „Wir sind Ihre Zeitung“) statt „seiner“ früheren Redaktionen die Geschichten schreiben, so können wir getrost die zweite Stufe der Arbeitsplatz-Vernichtung zünden: die Entsorgung der drei Umbau-Stationen, die sich „Mantel-Redaktionen“ nennen. Es ist so einfach: Bloß ein paar weitere kleine „Anpassungen“ der Layouts, und wir können in den übrigen Mänteln endlich komplette WAZ-Seiten einhängen. Wie wunderbar.

  15. brrr sagt:

    Was hat denn nun die Betriebsversa,mmlung von WP und WR gebracht. Herrscht im Blog das gleiche große Schweigen wie in der Versammlung unter den Kollegen?

  16. medien sagt:

    Beim Printtag des Kölner Medienforums hat WAZ-Geschäftsführer Nienhaus die interessante Frage des Moderators Werner Lauf beantwortet, ob die WAZ ihren hälftigen Anteil der Kronenzeitung in Österreich loswerden will. Entgegen der Veröffentlichungen in den letzten Wochen war seinen Worten ein „Nein“ zu entnehmen. Man verhandele zwar, aber sei auch bereit den Anteil der Verlegerfamilie Dichand zu übernehmen. Man habe das eigene Verkaufsangebot so hoch dotiert, dass Dichand die geforderte Summe wohl kaum bezahlen könne. Das klingt ganz anders, als die bisher kursierenden Meldungen.

  17. Sherlock Holmes sagt:

    Es gibt auf Gewerkschaftsseite auch diese Haltung. Dieser Brief stammt von Guntram Schneider, DGB-Bezirksvorsitzender in Nordrhein-Westfalen:

    24.06.2009

    Sehr geehrter Herr Hombach,

    da ich nicht persönlich an der Einweihung der neuen Zentralredaktion der WAZGruppe teilnehmen konnte, wähle ich diesen Weg, um Ihnen herzlich zu gratulieren.
    Ich denke, Sie haben in einer für die Zeitungsverlage unseres Landes wirtschaftlich schwierigen Zeit durch die Neuorganisation deutlich gemacht, dass besonders, was die Mantelteile der Titel der WAZ-Gruppe anbelangt, Qualitätsjournalismus weiterhin
    möglich ist. Besonders freue ich mich über die Einrichtung der neuen Redaktion „Recherche“. Und auch der Leiter dieser Redaktion, Herr Seher, ist mir als außerordentlich korrekter, unabhängiger Vollblutjournalist bekannt.

    Für die Zukunft alles Gute.

    Mit freundlichen Grüßen

    Guntram Schneider

  18. Watson sagt:

    Nun, mein lieber Holmes, jetzt wundert mich gar nichts mehr. Nach dem furiosen Wechsel des Verhandlungsführers der Arbeitnehmerseite (ehemals Gewerkschaftsfunktionär, DGB) auf die Arbeitgeberseite und in den Chefredakteurssessel gratuliert jetzt Guntram Schneider (Gewerkschaftsfunktionär, DGB) dem Vertreter der Arbeitgeberseite Bodo Hombach (ehemals Gewerkschaftsfunktionär, DGB) für das Vollgasgeben auf seiner „Walze“.
    .
    Kein Wort von den zahllosen noch bedrohten und von den bereits vernichteten Arbeitsplätzen bei der Mediengruppe WAZ, kein Wort von der Beschränkung der Presse- und Meinungsvielfalt – nur devotes Lob und herzliches Gratulieren. Nun ja, die ehrenwerten Männer kennen sich. Mahlzeit!
    .
    Mein lieber Holmes, da stellt sich eigentlich nur noch eine Frage: Wie und wo kann man ganz schnell und möglichst unerkannt aus der dju in ver.di (DGB-Gewerkschaft) austreten?
    .
    .
    P.S.: Weil dieser Mensch von eine „Einweihung“ schreibt: War die Kirche etwa auch dabei?

  19. Medienmoral sagt:

    und es geht weiter, mit den Verleger-Angriffen auf die sozialen Standards in der Berufsgruppe der Journalisten, nun bei den Zeitschriften…

    VDZ kündigt Manteltarif für Zeitschriftenredaktionen-
    Verleger wollen Kürzungen bei Urlaubsgeld, Jahresleistung, zudem Arbeitszeitverlängerung und Senkung der Presseversorgungsbeiträge.
    Ein weiterer Verlust von Einkommen und Altersvorsorge sowie zusätzlicher Jobabbau wären die Folge!
    Berlin, 29. Juni 2009

    Der Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) hat heute gegenüber den Journalistengewerkschaften DJV und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di die Kündigung des Manteltarifvertrages zum Ende diesen Jahres erklärt. In einer parallel veröffentlichten Pressemitteilung
    nennt der VDZ bereits jetzt vor Beginn von Verhandlungen seine Gründe für die Kündigung. Die Verhandlungen über den Manteltarif sollen am 18. September beginnen.

    Als Gründe für die MTV-Kündigung nennt der VDZ die Absicht, „Urlaubsgeld und Jahresleistung nachhaltig zu verändern“, was sicherlich Kürzung bedeuten soll. Zudem solle die tarifliche Arbeitszeit verändert werden.
    Außerdem wird die Forderung aufgestellt, dass die Arbeitgeberbeiträge zur Presseversorgung nach dem bisher nicht gekündigten Altersversorgungstarifvertrag gekürzt werden sollen.
    „Die Kündigung des Manteltarifvertrags kommt für uns nicht unerwartet. Überraschend und bedrohlich ist allerdings der Umfang der Verleger-Forderungen. Neben den Kürzungen monetärer Leistungen soll offensichtlich nun auch die Arbeitszeit verlängert werden. In jedem Verlag, der seine Arbeitsorganisation verändert, soll dann zukünftig die schon verdichtete Arbeit auf nochweniger Schultern verteilt werden. Dies führt unmittelbar zu Jobabbau“, erklärt ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.
    „Mit der Forderung zur Kürzung der Verlegerbeiträge in die Presseversorgung agiert der VDZ schlicht verantwortungslos. Denn die Beitragszeiten und das Lebenseinkommen sind in den letzten Jahrzehnten ohnedies schon gesunken, weil Zeitschriftenjournalisten erst spät nach Zeiten freier Tätigkeit in die Festanstellung gelangen und weniger verdienen. Anstatt die Presseversorgung notwendigerweise zu stärken, wollen die Zeitschriftenverleger nun eine der wichtigsten Brancheninstitutionen destabilisieren“, so von Fintel weiter.

    Der DJV und die dju in ver.di werden sich nun auf die kommende Tarifauseinandersetzung vorbereiten. Hierbei wird die Beteiligung der Redakteurinnen und Redakteuren aus Zeitschriften für den Erhalt von Tarifrechten und Jobs mitentscheidende Bedeutung haben.

    Die Stärke der dju in ver.di und des DJV wächst mit jedem Mitglied, der Beitritt lohnt sich!

  20. Bitter sagt:

    @Medienmoral „Stärke der dju in ver.di und des DJV wächst mit jedem Mitglied, der Beitritt lohnt sich“…

    Würdet Ihr denn vielleicht vorher Euren Guntram Schneider höflichst bitten, künftig keine untertänigen Briefe an Hombach und Co. zu schreiben, mit denen er den Arbeitnehmern in den Rücken fällt? Sonst wirken Eure Werbeaufrufe einfach nur peinlich. Falls Ihr es nämlich noch nicht bemerkt haben solltet: Eure Mitglieder schwinden auch deshalb, weil der, dem Euer Herr Schneider da so eilfertig gratuliert, die Arbeitsplätze plattmacht!

  21. […] WAZ II: Gewerkschaften in der Krise – vielleicht … darum? […]

  22. Schlag ins Gesicht sagt:

    @Herzliches Glückwunsch-Schreiben des DGB-Vorsitzenden Guntram Schneider an Hombach:

    Wenn dieses Glückwunschschreiben des DGB-Landesvorsitzenden tatsächlich existiert, und es wurde von Nick ‚Sherlock Holmes‘ ja im Volltext zitiert, dann ist das nicht nur ein Schlag ins Gesicht vieler vom WAZ-Kahlschlag Betroffener, dann ist das – mehr noch – eine ausgewachsene Instinkt- und Geschmacklosigkeit eines führenden Gewerkschaftsfunktionärs, der deutlich macht, wie wenig er von der Entwicklung bei der WAZ-Gruppe verstanden hat. Schneider müsste nicht nur – Bitter! – gebeten werden, solche ‚untertänigen Briefe‘ in Zukunft zu unterlassen. Wenn sich ein DGB-Landesvorsitzender derart vergaloppiert, hätte er sich dafür mindestens zu entschuldigen, wenn er als Gewerkschaftskollege und Arbeitnehmervertreter noch ein Rest an Glaubwürdigkeit beanspruchen will.

  23. Instinkt sagt:

    Der instinktlose Kerl muss zurücktreten, wenn er noch einen Funken Anstand im Leibe hat.

  24. Schande sagt:

    Ist das sicher, dass Guntram Schneider wirklich diesen Brief geschrieben hat? Hat ihn schon mal jemand danach gefragt? Denn eigentlich ist er ein kämpferischer Metaller und Gewerkschaftler.
    Oder zumindest habe ich ihn in der Vergangenheit so kennengelernt. Aber vielleicht hat dieser Kollege ja auch nur einen Honigtopf à la Hinz vor die Nase gehängt bekommen. Und aus dem mächtigen Bären wird ein frommes Lamm.
    Falls der Brief nämlich so geschrieben worden sein sollte, dann wir es Zeit mal über die gewerkschaftliche und politische Zukunft des Kollegen Schneider nachzudenken.
    Instinktlos wäre dann nämlich noch zu harmlos für diesen Vorgang. Es geht hier um weit über 300 Jobs, die da vom Hombach und Co. freigepresst werden. Vor wenigen Monaten hätte ich noch gesagt: So etwas schreibt kein Gewerkschafter. So fällt man seinen KollegInnen nicht in den Rücken – selbst der Rücken bei den WAZ-KollegInnen sehr weich ud biegsam geworden ist.
    Ich wünschte mir, Schneider hätte den Brief nicht geschrieben. Was für Zeiten!

  25. Liebe Kolleginnen und Kollegen ,

    tatsächlich habe ich den oben zitierten Brief an Bodo Hombach geschrieben. Dabei möchte ich aber nicht missverstanden werden: Ich habe die Gratulation lediglich für die Zentralredaktion und hier insbesondere die Rechercheabteilung ausgesprochen. Zu den Maßnahmen der WAZ-Gruppe insgesamt habe ich mich ausdrücklich nicht geäußert, da dies eine Angelegenheit der betroffenen Gewerkschaft, nämlich ver.di, ist. Und hier steht außer Frage, dass sich der DGB NRW und ich mich als sein Vorsitzender uneingeschränkt mit den Forderungen von ver.di und der djv solidarisch erkläre. Ich hoffe, dass dies zur Klärung beiträgt. Für weitere Gespräche stehe ich gerne zur Verfügung.

    Guntram Schneider, Vorsitzender des DGB NRW

  26. Alter Kollege sagt:

    Lieber Kollege Schneider,
    .
    ich frage mich nach Ihrer Antwort hier jetzt ernsthaft, auf welcher persönlichen Qualifikation Ihr Amt als Gewerkschaftsfunktionär basiert. Es müsste doch auch Ihnen klar sein, dass Ihr Schweigen zur Grundlage der Umstrukturierungen, nämlich dem radikalen Abbau von Arbeitsplätzen und Meinungsvielfalt, als Zustimmung ausgelegt werden muss, wenn Sie sich dazu versteigen, einen Einzelaspekt des Konzeptes – die Zentralredaktion – herauszugreifen und zu loben. Diese Zentralredaktion ist eine der Maßnahmen, die den Arbeitsplatzabbau erst ermöglichen. Nun zu sagen, eine Kritik daran sei „Angelegenheit der betroffenen Gewerkschaft“, ist von einer stupenden Naivität.
    .
    Und wenn ich lesen muss: „Sie haben in einer für die Zeitungsverlage unseres Landes wirtschaftlich schwierigen Zeit durch die Neuorganisation deutlich gemacht, dass besonders, was die Mantelteile der Titel der WAZ-Gruppe anbelangt, Qualitätsjournalismus weiterhin möglich ist“, dann ist das ungefähr das Gegenteil dessen, was die betroffenen Gewerkschaften (völlig zu Recht) kritisieren. Die Quasi-Gleichschaltung der bisher weitgehend selbständigen Titel des WAZ-Modells ist eben genau kein Qualitätsjournalismus mehr. Ganz nebenbei, auf lokaler Ebene ist es darum sogar noch schlechter bestellt.
    .
    Mit einem Wort: Es ist überaus erstaunlich, wie gnadenlos uninformiert Sie daran gegangen sind, Ihre Laudatio zu verfassen. Vielleicht hätten Sie vorher bei der „betroffenen Gewerkschaft“ jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt. Betroffene gibt es nämlich inzwischen mehr als genug.

  27. Schlag ins Gesicht sagt:

    Sehr geehrter Ex-Kollege Schneider,

    als langjähriges früheres Mitglied von IG Druck und IG Medien im Landesbezirk NRW erstaunt es mich sehr, wie Sie als DGB-Landesbezirksvorsitzender auf die Kritik zu Ihrem „Glückwunschschreiben“ an Herrn Hombach nun zurückzurudern versuchen. Mit Ihrem Begründungsversuch machen Sie wiederum deutlich, dass Sie noch immer nicht verstanden haben, worum es bei der Kahlschlagswalze in der WAZ-Zeitungsgruppe geht. Sie picken sich von den WAZ-Maßnahmen mit dem massivsten Personalabbau, der je unter NRW-Zeitungen stattgefunden hat, einen Einzelbereich heraus, wie Ihnen ‚Alter Kollege‘ zutreffend vorhält, ohne sich des ganzen Ausmaßes und der strukturellen Auswirkungen überhaupt bewusst zu sein, die der WAZ-Kahlschlag nicht nur in der Zeitungsgruppe, sondern in der Medienlandschaft des Landes bewirkt. Ihr Hinweis, Ihr Glückwunsch habe sich nur auf die Zentralredaktion und „insbesondere die Rechercheabteilung“ bezogen, lässt fragen, wie Sie diese Redaktionsteile bereits mit deren „Einweihung“ beurteilen konnten, gleichzeitig aber die ganzen Auswirkungen des WAZ-Kahlschlags nichtmal verstanden haben und stattdessen noch Qualitätsjournalismus“ gesichert sehen. Auf die betroffenen Einzelgewerkschaften zu verweisen, ohne als Landesbezirksvorsitzender des DGB selbst klar Position zu beziehen, hinterlässt den Eindruck billiger Ausrederei und eines Armutszeugnisses für einen DGB-Spitzenfunktionär, der nicht eingestehen will, dass er mit seinen Äußerungen gehörig neben die Spur geraten ist. Für welche weiteren Gespräche stehen Sie gerne zur Verfügung? Nach Ihren Äußerungen zu urteilen, hat es vorherige Gespräche von Ihrer Seite nicht gegeben. Die hätten Sie besser früher führen und sich kundig machen sollen, dann hätte es nicht zu diesem peinlichen Ausrutscher führen müssen, der alles andere als zu Ihrer Glaubwürdigkeit und der des DGB in NRW beiträgt. Eines steht Ihnen sicher noch bevor: Ihr Kollege Bodo H. wird es sich gewiss nicht nehmen lassen, Sie bei nächster passender Gelegenheit an seine Brust drücken. Nicht nur die vom WAZ-Kahlschlag Betroffenen dürften gespannt über Ihre Mitteilung sein, wie Sie sich danach fühlen werden…

  28. ver.di-Mitglied sagt:

    Der Kampf um die Arbeitsplätze ist einzig Sache der Einzelgewerkschaft, der DGB-Bezirksvorstand darf die Plattmacher dagegen loben und beglückwünschen – will dieser Typ uns verscheißern oder fehlt’s dem irgendwo ganz heftig?
    Über 20 Jahre bin ich jetzt in der dju, aber der könnte mich jetzt zum Austritt bewegen.

  29. Kollege Schneider sagt:

    Ist Kollege Schneider vom DGB NRW abgetaucht, dass er sich zu seinem Ausrutscher abschließend nicht erklären kann oder schreibt der ansonsten nicht ausgelastete Gewerkschaftssekretär bereits an seinen Wahlkampfreden?

    Ist schon stark, dass sich wenig daran geändert hat: Ein offensichtlich noch nicht ausgelasteter DGB-Landesbezirksvorsitzender kommt auf die Idee und will jetzt auch noch in den Bundestag.

    Was heisst will. Wenn er in den Bundestag kommt, wird das mit der Aufgabe und dem Arbeitsaufwand eines DGB-Landesbezirksvorsitzenden schwer zu vereinbaren sein, der in Sachen Medien noch einiges aufzuarbeiten hat.

  30. Kopfschüttler sagt:

    Ja – so sind sie die Herren Gewerkschafter aus dem Lager des DGB. Richtig vertreten gefühlt habe ich mich übrigens erst, nachdem ich einst von der dju ( in den djv gewechselt bin.

    Herr Schneider indes sollte rot anlaufen, sich schämen – und zurücktreten. Er hat mit seinem Glückwunsch an Hombach allen Mitstreitern aber vor allen den betroffenen Kollegen gezeigt, wie in den oberen Gewerkschaftsetagen wirklich gedacht wird.

    Denen geht es nur um die Pfründe; nicht wirklich um die Mitglieder.

  31. Alter Kollege sagt:

    @Kopfschüttler Die Herren DGB-Gewerkschafter wissen eben, wie man Chefs macht!

  32. Anonymous sagt:

    Maulkorb für dich als Leser!

    Ist „WAZ/ Der Westen“ jetzt rechtsextrem?
    Ausländerfeindlichkeit bei „WAZ/ Der Westen“?

    Verbote der Meinungsfreiheit werden auch durch W A Z und Co. erzwungen!?!

    Ist es Faulheit oder Angst vor Kommentaren oder schlichtweg Einschränkung der Meinungsfreiheit für uns Leser?
    Kommentare dürfen von uns Lesern hier oft nicht abgegeben werden, besonders bei augenscheinlich unbequemen Themen, wie z. B.: „Seehofer fordert Zuwanderungsstopp aus der Türkei“ oder „Erdogan ruft Türken zur Integration auf“ oder „5000 Euro durch Klospülung gerauscht?“, „Linke warnt vor Gewalt gegen Muslime“, oder „Polizei hat Demo-Recht mit Füßen getreten“ oder Artikel mit Sarrazin, so „Sarrazin kritisiert türkischstämmige Fans“, „Uni Münster wird Zentrum für Imam-Ausbildung“, „Der Weg zum deutschen Islam“, „Moschee ohne Genehmigung in Rheinhausen“, „Sauerland kannte die unbekannte Moschee“, „Stadt verbietet jegliche Nutzung der Moschee“, „Kabinett beschließt schärfere Regeln für Migranten“, „Muslim-Verband kritisiert Zwangsehen-Gesetz“, oder oder oder????

    Wie viele Kommentare ohne nachvollziehbaren Grund zudem komplett gelöscht werden, ist einfach ein weiterer Skandal. Diese Zensur, die völlig ungerechtfertigt ist, stellt einen Angriff auf unsere Demokratie und Meinungsfreiheit dar.

    Und weil diese Kritik an „der Westen“ natürlich auch verboten ist, wird sie schlichtweg durch Löschen unterbunden!

    Bananenstaat Deutschland? Grüße zum Iran und nach China + Co.!

    Da bestell ich doch eure Tageszeitung einfach mal ab und veröffentliche die Kritik in Foren, die ihr nicht löschen könnt, lieber Westen!

    Und Ihr Leser? lasst ihr euch das weiterhin täglich gefallen? Lasst ihr euch bei Bedarf einfach entmündigen?
    NEIN?! Dann kopiert und verbreitet bitte einen Leserwiderstand gegen diese willkürliche ZENSUR im Net, bis es sich ändert!

  33. jammer sagt:

    @Anomymus Ich möchte deine Kritik nachvollziehen können. Poste doch bitte hier beispielhaft einen deiner Kommentare, die auf derwesten durchs Raster gefallen sind.