Super-Regiodesk in Hagen

Nach Informationen von Medienmoral stimmen sich die Chefredaktionen der Westfälischen Rundschau (WR) und der Westfalenpost (WP) derzeit über einen neuen Super-Regiodesk am Standort Hagen ab. Über das Konzept wurden die Redaktionsleiter der WR bei einer Klausur am Wochenende im Sauerland informiert. Für die WP soll der entsprechende Informationstermin am kommenden Wochenende stattfinden. Offiziell entschieden sei noch nichts, heißt es.

Als möglicher Standort ist Druck- und Verlagszentrum in Hagen-Bathey im Gespräch (und gilt unter Insidern als die wahrscheinlichere Variante). Eine Alternative wäre das Pressehaus in der Stadtmitte. Am neuen Desk würden die WR-Ausgaben Märkischer Kreis, Hagen und Siegen produziert, dazu alle Lokalausgaben der Westfalenpost. Die WR-Ausgaben Kreis Unna, Dortmund und Wetter/Herdecke bleiben am Regiodesk Dortmund.  Während die Tischleitung am neuen Desk für die WR-Ausgaben auch die inhaltliche Kompetenz hätte, würden die WP-Seiten hier nur „gebaut”.

Das Konzept sieht vor, dass der Regiodesk für den Märkischen Kreis in Lüdenscheid nach drei Jahren wieder abgebaut wird. Die Kollegen sollen an den neuen Standort nach Hagen-Bathey umziehen. Unterschiedliches hört man zur Frage, ob zusätzlich zum Standortwechsel weitere Veränderungen für die Mitarbeiter geplant sind.

Die WR-Chefredaktion erhofft sich dadurch eine Stärkung der WR. Die WAZ und die NRZ wollen in ihrem Beritt “Billig-Tische” machen, d.h. dem Rat des Gutachters Prof. Gunter Rager (emeritierter Journalistikprofessor an der TH Dortmund) folgen und nur wenige Journalisten, dafür viele Mitarbeiter aus der Technik an die Tische setzen.

223 Antworten zu “Super-Regiodesk in Hagen”

  1. Arno Tilsner sagt:

    @ausgeknipster-zusteller – Danke für den lesenswerten Link.

  2. schlumpf12 sagt:

    “ …Bei der WAZ-Gruppe dominieren vor allem die hausgemachten Gründe. Kein Wunder bei diesem branchenfremden Managementpersonal …“
    Hauptsache wir schaffen jede Menge Projekte, binden so dutzende von Mitarbeitern und diskutieren wochenlang über ein Problem, das wir ohne Schickler nicht gehabt hätten bzw. das 1-2 praxisorientierte Mitarbeiter in kürzester Zeit lösen könnten, wenn man sie ließe oder sie noch in der Firma verweilen würden.

  3. Es schmerzt sagt:

    einen altgedienten, aber seit einiger Zeit auch, wie so viele, zu den „nicht mehr in der Firma verweilenden Mitarbeitern“ gehörenden Zeitungsmann, dem rapiden Verfall seines eigenen Blattes zusehen zu müssen.
    .
    Andererseits: Der ganze Laden ist Privateigentum. Eigentum verpflichtet zwar eigentlich, aber es wird in einem freien Land niemand daran gehindert, mit seinem Eigentum zu machen, was er will. Er kann es kurz und klein hauen. Außer natürlich, es handelt sich um ein Tier, das ist vom Gesetz halbwegs geschützt. Ein Zeitung ist das nicht und darf jederzeit mit Vollgas vor die Wand gefahren werden, wenn das der Eigentümer gern möchte.
    Bei manchem, was bei meiner früheren Zeitung zu beobachten ist, scheint dieser Wille zu bestehen. Das Blatt sollte eingestellt werden, was aber angesichts der traditionell widerspenstigen Belegschaft wohl nicht ganz reibungslos und still abgegangen wäre. Also macht man es anders: scheibchenweise, quälend, würdelos.
    .
    Wo sich Manager sich nur noch als Kaufleute verstehen, da ist nach deren Ansicht, so vermute ich, kaum echte Branchenkenntnis erforderlich. Heute Zeitungen, morgen Hotels, übermorgen Versandhäuser – Spekulanten ist das scheißegal. Dazu reicht dann natürlich eine großspurige Spielernatur, vorzugsweise mit neoliberal geprägtem BWL-Studium und Grundkenntnissen in Monopoly .
    Mahlzeit!

  4. WAZ des Tages sagt:

    http://www.indiskretionehrensache.de/2011/04/zeitungssterben-eine-deutsche-realitat/
    .
    „Nun sind dies tatsächlich die drei heftigsten Ergebnisse in Sachen Vermischung von Redaktion und Anzeigen. Wie zum Beispiel die “Waz” vorgefertigte Modelle zum Kauf redaktionellen Platzes anbietet – das macht jede Äußerung zur Qualität der Lokalzeitung aus den Mündern von Bodo Hombach oder Ulrich Reitz zur Satire.“
    .
    Thomas Knüver über diesen taz-Artikel http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/einfluss-zu-verkaufen/ in dem über den Verkauf von redaktionellen Inhalten für PR- und Schleichwerberzwecke bei verschiedenen Verlagen berichtet wird.

  5. Jetzt mal ehrlich, sagt:

    „das macht jede Äußerung zur Qualität … zur Satire“? Leute, das mit der Satire, das wussten wir doch schon lange. Es soll sogar mancher von vornherein geglaubt haben, es handele sich um Satire, wenn der mal wieder von Qualität quatscht.

  6. WAZ des TAges II - Igittigitt sagt:

    Igitttigitt! Zitat des TAZ-undercover-Agenten bei der WAZ-Anzeigenabteilung: „Das war sicher der fertig vorbereitete Katalog für Anzeigenkunden, den ich bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung bekam. Da wird auf gut 60 Seiten detailliert gezeigt, welche Anzeigen und welche Artikel käuflich sind und was die jeweils kosten. Wenn ein Autohersteller mit seinem Fahrzeug auf die Titelseite des Automagazins will und zusätzlich eine Doppelseite in dem Heft will, kostet das 66.666 Euro, plus Mehrwertsteuer.“
    Mahlzeit, Reitz, wann wird denn veröffentlicht, für was die WAZ zu haben ist?
    Mahlzeit, für was ist die WAZ denn zu kaufen, Bodo H.?
    Was ist denn da mit der Glaubwürdigkeit des WAZ-Journalismus?

    Was für ein Trauerspiel!!!

    Igittigitt!

  7. schlumpf12 sagt:

    ich denke, da deutet sich weiterhin nichts Gutes an. Der Laden wird stetig „verschlankt“, bsi man entweder an die Börse gehen kann oder den ganzen Ramschladen an den Meistbietenden verhökern kann. Unsere lieben Manager haben sich eh schon die eigenen Taschen gefüllt, die „WAZ-Familien“ nagen ebenfalls – auf Generationen – nicht am Hungertuch. Sollte jemand aus der Chefetage vergessen worden sein –> geht man halt zur nächsten Firma, nimmt Schickler mit und beginnt von vorne. Stoppt endlich diese Abzockermentalität !!!

  8. ausgeknipster-zusteller sagt:

    Es wird darauf hinauslaufen das der WAZ Verlag irgendawnn nur noch eine Broadcasting Plattform sein wird in der jeder Schreiberling seiner
    Kreativität freien lauf lassen kann.

    EBAY for Journalismus…Na Klasse.

    Die Klicks entscheiden dann ähnlich wie bei Videoportalen über auf und nieder eines (Journalist ??)
    Mann o Mann….

  9. Nochn alter Kollege sagt:

    @schlumpf12 „Stoppt endlich…“
    .
    Wen forderst Du mit diesem Imperativ denn genau auf? Die Bundesregierung? Das Militär? Obama? Wer, glaubst Du, könnte euch wohl helfen, wenn nicht Ihr selbst? Da liegt der Hund begraben.
    .
    SCNR

  10. ausgeknipster-zusteller sagt:

    @
    Nochn alter Kollege…
    ich habe es schon mal geschrieben.
    die Angst sitzt doch jedem im Nacken das er eines Tages in Harz 4 hockt.
    Die Kolleginnen und Kollegen schlucken nahezu jede Kröte vor dem Hintergrund: Schlimmer geht immer.

    Wenn ein Characterloses Mangement auf absoluten Gewinn ausgerichtet ist und nicht verstehen will das daß Potenzial eines Unternehmens der motivierte Mitarbeiter ist , dann haben die Menschen 0 Chance.
    Den Herrschaften geht doch jedes Gefühl für Ihre Mitmenschen flöten.

    Es zählen nur nackte Zahlen als Fakten.
    Wer will sich denn in der heutigen Zeit wo die Sozialen Systeme abgeschafft worden sind noch aufbäumen ??

    Wer ein Haus abzubezahlen hat und ist mittleren Alters überlegt man nicht lange ob man die ein oder andere bittere Pille in Kauf nimmt.
    Der Kleine Mann (Frau) ist doch verzicht gewohnt die oberen Zehntausend lernen Ihn nicht mehr…oder begehen Selbstmord…(Merckle Großindustrieller)

  11. Mag sein, sagt:

    ausgeknipster Zusteller. Aber es hilft ja nicht weiter, nur noch wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren.
    .
    Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was hier berichtet und prophezeit wird, dann scheint es mir ein großer Fehler zu sein, vor lauter Angst, eines Tages in Hartz4 zu hocken, abzuwarten.
    Unternimmt man aber etwas (was, das müsstet Ihr beraten), dann ist
    .
    1. die Chance sehr hoch, unhaltbare Zustände zu ändern, und man hat
    2. nicht das Sch…gefühl, nur ein Spielball zu sein.
    .
    Handeln statt nur zu lamentieren ist der erste und wichtigste Schritt gegen die Angst.
    Sich in das scheinbar Unvermeidliche zu fügen und tatenlos abzuwarten, verstärkt die Angst. Und zwar mit jedem Tag, an dem Ihr zusehen müsst, wie die Einschläge näher kommen.

  12. ausgeknipster-zusteller sagt:

    Ja da hast Du Recht doch das Problem besteht darin das du allein auf weiter Flur bist.
    Man kriegt doch noch nicht mal 5 Leute zusammen…

    Helppoint VERDI ?
    Tu gutes und Rede darüber aber Jobs haben auch die in keiner Gewerkschaftsschublade.

    Nächste Frage wo will man denn hin mit Mitte 40 bist Du doch nix mehr wert (ausnahmen bestätigen die Regel)

    Ich wünsche jedem das er einen Weg aus diesem Dilemma findet…

    Ohne Unternehmerisches Verantwortungsgefühl keine Chance.

  13. schlumpf12 sagt:

    Wie ist es denn um eine Unternehmenskultur bestellt, wenn seitens der GF (auch in angeblich selbständigen Tochterunternehmen) die ersten Zeichen einer Betriebsratsidee (egal was man von einem BR hält !!!) im Keim erstickt werden, mit dem glasklaren und offen geäußerten Hinweis auf Versetzung an den A…. der Welt oder einer notwendigen und unerläßlichen beruflichen Ruckstufung in einen anderen – natürlich schlechter bezahlten – Job. Warum werden wohl so viele „Splitterfirmen“ gegründet, die mittlerweile größenmäßig unter der Norm für einen BR liegen ?

  14. Thomas sagt:

    Lesenswert: Leistungsrechte schaden – auch den Verlagen: http://bit.ly/hlOZzV

  15. ausgeknipster-zusteller sagt:

    Diese Probleme sind doch nicht neu !!
    Nur die Methoden haben sich verfeinert , es ist schon unglaublich mit welcher kreativität in so manchem Unternehmen aktive Betriebsratsarbeit verhindert und / oder sabbotiert wird.

    Ich bin selbst BRV in einem Mittelständigen Unternehmen und kriege Hautnah mit wie schwer es ist eine vernünftige zusammenarbeit mit einer GL auf die Beine zu stellen.

    Ich habe mich auch schon mit Fragen sitens einer GL konfrontiert gesehen wie die Fa. mit einem Stellvertreteen BRV im AD noch vernünftigen AD machen soll.
    Man habe schon lautstark über die Versetzung in einen andereren Bereich nachgedacht…

    Angst schüren,bedrohen ,versetzen kürzen so führt man heute ein modernes Unternehmen.

  16. ausgeknipster-zusteller sagt:

    „“150 Botenbei der WAZ entlassen. SIZ übernimmt Engagement in der Logistik“

    Der Testlauf am Druckhaus der SIZ ist , wie aus Internen Kreisen berichtet wird nicht ganz so verlaufen wie gewünscht.

    Die Anlieferzeiten an den Abladestellen werden sich um locker 45-60 min. verzögern heist es aus Kreisen SIZ Logistik.

    Stellenweise können die Fahrzeuge die vielen Pakete mit einer Tour gar nicht bewältigen.
    Leider gibt es auch nicht genügend Stell und Verladeplätze (sicher nur ein Böses Gerücht)
    Aber kein Problem : Die Boten wissen ja wo Ihr Druckhaus steht, dann können Sie (selbstverständlich unbezahlt) Ihre Pakete selber abholen wenn Sie pünktlich BIS 6 Uhr ( VERTRAGLICH FESTGELEGT SONST MECKER) ihren Job behalten wollen.
    Tja WAZ verantwortliche…da habt ihr mal wieder ganze Arbeit geleistet.
    Die SZ wird Ihre Schäfchen ins trockene bringen um dann auch noch damit zu werben wie Pünktlich sie doch im gegensatz zumKonkurenzblättchen ist…
    Wieder ein Sargnagel mehr Ist doch egal.

  17. brisko sagt:

    was macht denn eigentlich die Frau Kirschke, die bei der WAZ-Mediengruppe das Projekt zur „Stärkung des Lokalen“ (hahaha) betreuen soll….

  18. Martin sagt:

    Hallo, weiß jemand was von Entlassungen bzw. Nicht-Vertragsverlängerungen bei der IKZ-Zeitung in Iserlohn und so? Fängt das jetzt auch dort an mit der Umwandlung?

  19. ausgeknipster-zusteller sagt:

    WAZ in Österreich lesenswerter Artikel…
    http://tinypic.com/view.php?pic=29fv615&s=7

    Quelle FTD 21.April 2011

  20. ausgeknipster-zusteller sagt:

    http://tinypic.com/view.php?pic=33o7afl&s=7
    so macht es der AXEL SPRINGER Verlag…

    Kerngeschäft:
    das Printmedium Herr Hombach…

    lesenswertrer Artikel aus der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG
    (die einzigste Zeitung meiner Meinung nach) vom vergangenen Donnerstag 12.Mai 2011

  21. versteher sagt:

    vielen Dank für den letzten Link. So langsam beginne ich zu verstehen, dann hat sich WR-Chefredakteur Malte Hinz vermutlich von seinem alten Kumpel Klaus „Schrotti“ Schrotthofer, der einst vom Westen in den Osten abgeschoben wurde, für den großen Tisch für die Westfälische Rundschau und die Westfalenpost inspirieren lassen. Denn das liest sich doch verdammt ähnlich, was da im Osten und im Westen der Republik passiert oder noch passieren soll. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sich die Auflage der WAZ-Titel im Osten besser hält wie die im Westen, aber das ist ja nichts Neues! Auch wenn es der ein oder andere nicht wahr haben will oder schlicht ignoriert!

  22. weckesser sagt:

    Die in Hagen erscheinende WESTFALENPOST (WP) hat heute ihr Impressum geändert – jetzt stehen nur die leitenden Redakteure und Ressortchefs drin, bis Montag waren noch alle KollegInnen aus dem WP-Mantel da drin. Die Rausgeflogenen haben das aber auch erst am Dienstag (Feiertag!) in ihrer Zeitung gelesen. Die WP meldet heute auf ihrer zweiten Seite „WP-Chefredaktion wieder komplett“. Torsten Berninghaus wurde stellvertretender Chefredakteur, André Schweins Chef der Lokalredaktionen. Martin Korte, lange schon Manteldesk-Chef bei der WP, ist aus offenbar kein Mitglied der Chefredaktion mehr.