Ernst-verhaltene Stimmung in der Betriebsversammlung

11. November 2008

Der Schwebezustand für die Redakteurinnen und Redakteure der vier WAZ-Zeitungen in NRW hält an: Für die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur gemeinsamen Betriebsversammlung in die „Lichtburg“ nach Essen gekommen waren, blieben am Ende viele Fragen unbeantwortet. Allerdings hatte wohl auch niemand klare (mehr …)

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Solidarische Grüße von Müntefering an die Belegschaft

SPD-Vorsitzender Franz Müntefering hat der Belegschaft der WAZ-Gruppe seine solidarischen Grüße übermittelt. Er schreibt, dass ein konstruktiver Weg der Lösung gesucht werden müsse. Es sei aber auch klar, dass der in Rede stehende Abbau von fast einem Drittel der Stellen in den Redaktionen der vier WAZ-Titel in NRW vermieden werden müsse. An die Geschäftsführung appellierte (mehr …)

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Couragierter Journalismus…

6. November 2008

Journalismus „mit Rückgrat“ will die WAZ-Mediengruppe zusammen mit der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) belohnen. Mit einem Courage-Preis, der 2009 das erste Mal verliehen werden soll für Journalismus, der „exemplarisch Mut und Professionalität gegenüber (mehr …)

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Preis für die „ärmsten Schweine 2008“

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Gudrun Schmierscheid-Flunker alias Kabarettistin Jutta Koster hat gestern auf dem Bundesverbandstag den vom DJV-NRW ausgelobten Preis „Die ärmsten Schweine 2008“ verliehen. Preisträger sind die Gesellschafter (mehr …)

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Hombach ein „Leichtmatrose der Medienwirtschaft“

3. November 2008

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken übte heftige Kritik an den Sparplänen der WAZ-Gruppe für ihre vier Titel in NRW. Geschäftsführer Bodo Hombach sei kein kompetenter Fährmann, sondern eher ein „Leichtmatrose der Medienwirtschaft“. (mehr …)

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Betriebsräte fordern Offenlegung des redaktionellen Konzepts

30. Oktober 2008
Die von Bodo Hombach zugesagten detaillierten Wirtschaftsdaten liegen immer noch nicht vor. Das monierten gestern die Betriebsräte aller vier WAZ-Titel in NRW. In einem Rundschreiben der Betriebsräte an die Belegschaften heißt es, das Personalmanagement werde das unverzüglich nachholen. Außerdem soll die Verlagsleitung das „offenbar längst fertige“ Konzept für die geplanten Neuerungen in den Mantel- und Lokalredaktionen vorlegen.
Heftige Kritik übten die Personalvertretungen an der Reduzierung der Umfänge.Die undifferenzierte Einschränkung des redaktionellen Angebots beschädige die Konkurrenzfähigkeit vieler Ausgaben, was zu weiteren Abo-Verlusten führen und damit auch Arbeitsplätze gefährden könne. Immerhin: Bodo Hombach hat sich für das Versäumnis entschuldigt, die Betriebsräte am 22. Oktober nicht über die geplante Reduzierung der Umfänge informiert zu haben. Fragt sich jetzt nur, wie das mit einer Meldung in der Frankfurter Rundschau unter dem Titel „Die WAZ korrigiert“ zusammenpasst. Darin heißt es nämlich: „Die WAZ weist auch den Eindruck zurück, die vier NRW-Titel der WAZ Mediengruppe würden ihre Umfänge ,empfindlich verkleinern‘. Richtig sei, dass die Umfänge bislang zwischen 38 und 32 Seiten pendelten und nun beschlossen wurde, den Regelumfang auf 32 Seiten festzusetzen. 48 Seiten habe es nur in extremen Ausnahmenfällen gegeben.“ Hier ein Dementi, dort eine Entschuldigung. Alles klar?

Rundschreiben der Betriebsräte 29.10.2008 br-ag-info-29-10-081

Frankfurter Rundschau

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Und die Moral…

29. Oktober 2008

Medienmoral. Der Name dieser Webseite kommt nicht von ungefähr. Über „Die Moral der Medien“ hat nämlich Bodo Hombach gesprochen und zwar am 24. Oktober in Bayreuth. „Wir haben alle erdenklichen Maßnahmen eingeleitet und Vorkehrungen getroffen, unsere Qualität zu verbessern und Unabhängigkeit zu sichern. Das gilt für das Inland, aber auch für unser Auslandsengagement“, heißt es in diesem Beitrag. Dagegen wird Medienforscher Horst Röper, Dortmund, heute in der Berliner Zeitung zitiert: „Bei der Zusammenlegung oder Schließung von Lokalredaktionen gibt es künftig weniger journalistische Sichtweisen,“ sagt er. Es drohe ein „Einheitsbrei“. Und die Moral von der Geschicht?

Zum Beitrag Berliner Zeitung hier

Zum Beitrag von Bodo Hombach beitrag-bodo-hombach-bayreuther-dialoge-2008

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WAZ-Titel: Redaktionen überrumpelt

27. Oktober 2008

Die ersten Auswirkungen des drastischen Sparkurses bei den vier WAZ-Titeln in NRW zeigen die heutigen Ausgaben mit nur noch 32 Seiten Umfang. Angeblich soll das nicht so bleiben, versucht Pressesprecher Paul Binder prompt zu beschwichtigen. Die Planungen für die morgige Ausgabe besagen aber etwas anderes: „Mit der Platzgestaltung ist es heute noch schlimmer als gestern“, so eine Redakteurin.

Pikant und bezeichnend für die unternehmerische Desinformation im Haus: Mit der Anordung für diese Maßnahme sind die Redaktionen völlig überrumpelt worden. Selbst die Chefredakteure hatten nach bisherigem Kenntnisstand bis zuletzt keine Ahnung. Dabei war den Betriebsräten noch am vergangenen Mittwoch von der Geschäftsführung zugesagt worden, bis 21. November die einzelnen Maßnahmen für das Sparpaket von insgesamt 30 Millionen Euro zu erläutern. Es war keine Rede davon, was schon am nächsten Tag auf die Redaktionen zukommen sollte.

Die rund 30 Millionen Euro will die WAZ-Gruppe an Sach- und Personalkosten sparen, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Abend des 23. Oktober. Der schon angedrohte Personalabbau könnte danach mehrere hundert Stellen kosten.

WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach soll den Betriebsrats-Vertretern der vier Ruhrgebiets-Titel am Mittwoch bei einer Besprechung erklärt haben, die Lage sei „dramatischer, als sie je war“. Das Sparziel sei ohne „deutlichen Personalabbau“ nicht zu erreichen. Dabei könnte es um bis zu 300 der insgesamt 900 stellen gehen – falls bei den Sachkosten nicht gespart wird, so die Informationen der SZ. Einer Mitarbeiterinformation der Geschäftsführung zufolge will man „sehr schnell in die notwendigen Verhandlungen über einen Sozialplan eintreten“.

Als mögliche Maßnahmen zur Kostenersparnis werden u.a. Umfangsreduzierungen genannt, die jetzt offensichtlich bereits umgesetzt wurden. Diskutiert werden aber auch – Formen der titelübergreifende Zusammenlegung von Redaktionen und die Schließung von Lokalredaktionen.

Dem internen Zeitplan zufolge soll der Bericht der Unternehmensberatung Schickler am 21. November vorliegen. Eine Einigung über einen Personalabbau soll bis zum 31. Januar 2009 erzielt werden.

Zum Beitrag der Süddeutschen Zeitung (23. Oktober)
Zum Editoral Das miese Geschäft mit der Angst (JOURNAL 5/08)
Zum Beitrag Das WAZ-Modell wird der Rendite geopfert (JOURNAL 5/08)

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